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Hypnose und Kontrollverlust / Kontrollabgabe

*******l_Sn Mann
538 Beiträge
Es ist ein Unterschied, ob man die Kontrolle verliert oder die Kontrolle abgibt.
*********l_79 Frau
31 Beiträge
Grundsätzlich hast du immer die Kontrolle über dich auch in der Hypnose.
*******l_Sn Mann
538 Beiträge
Zitat von *********l_79:
Grundsätzlich hast du immer die Kontrolle über dich auch in der Hypnose.

Dss ist nur teilweise richtig,

Wenn Du (zumindest in der klinischen Hypnose) die Kontrolle nicht abgibst, blockierst Du Dich selbst und der Erfolg ist mehr als in Frage gestellt.
*********l_79 Frau
31 Beiträge
Auch in der klinischen hast du die Kontrolle, du kannst auch kontrolliert Veränderung geschehen lassen ohne zu blockieren. Grundsätzlich wird nichts angenommen was Hypnotisant nicht möchte in keiner Hypnose.
Die wurden wirkungslos.
Keiner Mörder in Hypnose ausser er wurde es in realen Leben auch tun.
Erotische Trance
*******nkde
217 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Hypnose und Kontrollverlust / Kontrollabgabe
Im Vorstellungsthread ergab sich ein Austausch zum Thema Kontrollverlust bzw. Kontrollabgabe in Hypnose, den ich in einen neuen Thread verschoben habe, damit wir ihn hier weiterführen können.

(Undine:) Ich würde sagen, das Thema ist komplex, weil "Kontrolle", "Willen" usw. für sich schon total komplexe Konzepte sind.

Die Fachliteratur sagt folgendes:

Auch wenn die Frage nach der Willenlosigkeit experimentell nicht leicht zu entscheiden ist, weil der Charakter eines Experiments dem Probanden grundsätzlich die Verantwortung abnimmt, schließt der heutige Stand der Forschung nach Meinung maßgeblicher Autoren praktisch aus, dass ein Individuum unter Bedingungen der hypnotischen Trance als der Kontrolle über seinen Willen beraubt angesehen werden kann.

Die bisher vorliegenden systematischen Studien und Literaturzusammenfassungen […] kommen einhellig zu der Auffassung, dass in hypnotischer Trance nichts zugelassen wird, wofür nicht eine, wenn auch wahrscheinlich nichtintegrierte Bereitschaft vorliegt.

Quelle: Revenstorf, Peter (Herausgeber): Hypnose in Psychotherapie, Psychosomatik und Medizin, 2. Auflage, 2009, S. 142

Andererseits finde ich auch, dass man mit pauschalen Aussagen wie "man macht unter Hypnose nichts, was man nicht will" vorsichtig sein sollte, denn es sind ganz zweifellos auch Übergriffe dokumentiert, die unter Hypnose stattgefunden haben, oder für die Hypnose als Mittel der Manipulation eine Rolle gespielt hat. In dem Zusammenhang klingen solche Sätze dann nämlich schnell nach Victim Blaming und lassen die Betroffenen alleine.

Es gibt dysfuktionale Beziehungen, Machtmissbrauch und Manipulation, sowohl im therapeutischen Kontext als auch in sexuellen oder romantischen Beziehungen. Menschen haben oft Ambivalenzen und es gibt eine Menge Gründe, Dinge zu tun, die man eigentlich nicht will oder die einem selbst schaden. Auch Hypnose kann in einem solchen Zusammenhang manipulativ und schädlich eingesetzt werden.

Ich sage also immer lieber: "Man kann mit Hypnose andere nicht besser manipulieren als mit anderen Mitteln der Kommunikation."

Ähnliches gilt auch für den BDSM-Kontext, wenn man Hypnose als Mittel einer einvernehmlichen Kontrollabgabe einsetzt. Auch ohne Hypnose übernehmen sich Passive manchmal oder vergessen ihr Safeword. Auch unter Hypnose können versehentliche Grenzüberschreitungen passieren. Wenn jemand in einen starken inneren Konflikt gerät zwischen "Ich möchte mich unterwerfen und ich möchte, dass Hypnose als Instrument der Macht für mich kompromisslos funktioniert" und "Diese bestimmte Suggestion gefällt mir nicht", dann kann das ganz schön unangenehm werden.


(Fremd-) Hypnose, egal in welchem Kontext, beruht darauf, einer anderen Person die Führung zu überlassen. Das würde ich aber nicht notwendigerweise als Abgabe der Kontrolle und schon gar nicht als unkontrollierten Kontrollverlust bezeichnen.

Es ist eher wie beim Paartanz: Das Ganze funktioniert nur, wenn eine Person führt und eine folgt, aber die folgende Person kann auch jederzeit stehen bleiben und sagen, nö, die Figur gefällt mir nicht, oder in die Richtung mag ich nicht tanzen. Manchmal ist sie aber auch so im Schwung, dass sie erst ein paar Schritte zu spät merkt, dass sie zu weit gegangen ist.


Das alles sind nicht in erster Linie hypnotische Probleme, sondern grundsätzliche Risiken zwischenmenschlicher Interaktion.
*******l_Sn Mann
538 Beiträge
Zitat von *********l_79:
Auch in der klinischen hast du die Kontrolle, du kannst auch kontrolliert Veränderung geschehen lassen ohne zu blockieren. Grundsätzlich wird nichts angenommen was Hypnotisant nicht möchte in keiner Hypnose.
Die wurden wirkungslos.
Keiner Mörder in Hypnose ausser er wurde es in realen Leben auch tun.

Nun, der klassiker Mörder, würde schon vom Unterbewußein blockiert werden.

Ich kläre IMMER im Vorgespräch, welche Veränderungen gewünscht sind.
Sollte sich während der Sitzung ein neues Bild ergeben, kann der Patient natürlich gefragt werden (während der Hypnose).

Sicher kannst Du die Kontrolle haben und behalten, das bestreitet keiner. Jedoch kann ein Kontrolle auch dazu führen, das eine gewünschte Veränderung nicht eintritt, weil man sich eben durch die Kontrolle selbst blockiert.

Hier ist einfach eine gute Aufklärung sehr wichtig.
****li Frau
216 Beiträge
Hypnokinkde:
Es ist eher wie beim Paartanz: Das Ganze funktioniert nur, wenn eine Person führt und eine folgt, aber die folgende Person kann auch jederzeit stehen bleiben und sagen, nö, die Figur gefällt mir nicht, oder in die Richtung mag ich nicht tanzen. Manchmal ist sie aber auch so im Schwung, dass sie erst ein paar Schritte zu spät merkt, dass sie zu weit gegangen ist.


Sehr gute Methaper . Danke euch.
Kann ich bestätigen… *danke*
*********azza Frau
44 Beiträge
Die Kontrolle abgeben sich fallen lassen und öffnen, ist glaube das Wichtigste in der Hypnose.
Wie beim Augen verbinden, lunze ich gebe die Kontrolle nicht ab , ist die Wirkung dahin oder weg einfach pfutsch. *g*
****li Frau
216 Beiträge
Deshalb ist es wichtig immer ein Vorgespräch mit dem Hypno zu haben. Bewusst zu entscheiden was gemacht und erlebt werden will. Wo sind die Grenzen. Das Codewort funktioniert nicht immer wenn der Hypnotiesierter tief in dir Hypnose geht. Das habe ich selber erlebt. Deshalb ist es wichtig das der Hypno erfahren genug ist und genau beobachtet. Und immer wieder kontrollfragen stellt. Ist es im Grünen, orangen oder im roten Bereich. Das wird dir dann der Hypntisierter klar sagen können. Und geht es langsam an. Viele wollen grad das gesammtpaket. Lasst euch Zeit um im nachhinein zu spüren welche Erfahrungen ihr weiter ausbauen möchtet und welche nicht. Und bitte macht solche Sachen nur wenn es euer Wunsch ist. Nicht um etwas zu machen wo ihr im realen eine abneigung habt.

Liebe Grüsse aus der Schweiz 🇨🇭 *herz4*
*********azza Frau
44 Beiträge
Danke , auf jeden Fall!
Auch nur mit der Person meines Vertrauens:-)
*******l_Sn Mann
538 Beiträge
Eine Hypnose (ausgenommen eine reine Suggesionshypnose) entwickelt meisten eine gewisse Eigendynamik, wo man nicht weiß, wohin es einen führt. (Teilearbeit)
Sicherlich bekommt der Hypnotisant alles mit, auch wenn das Unterbewußtsein durch den Mund des Hypnotisanten spricht. Hier ist es natürlich wichtig, den Hypnotisanten zu fragen, ob er den Vorschlägen des Unterbewußtsein zustimmt, und ob dies so durchgeführt werden soll.
Hier ist der Hypnotisant schon Herr seiner Gedanken.
Wen jedoch schon bei der Einleitung zu sehr kontrolliert wird was da passiert, ist die Chance in die gewünschte Trance zu kommen erheblich kleiner. Womit auch die Möglichkeit, das gewünschte Ziel zu erreichen, schwindet.

Ganz wichtig ist hierbei auch die Absicherung des Hypnotisanten. Sonst kann es im schlimmsten Fall zu unangenehmen Überraschungen kommen.

Übrigens:
Ein klassiker ist, in der Hypnose eine Person so zu beeinflussen, das diese nicht mehr vom Stuhl aufstehen kann. Auch im Wachzustand nicht.
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