Hallo Jens,
weil Citrat leichter vom Körper aufgenommen wird (die bessere Bioverfügbarkeit, die Du bereits erwähntest), bevorzuge ich es.
es geht nicht darum, dass aus der Rohfaser irgendwas entnommen werden kann, weder Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente, Fette, Eiweiße oder sonstwas.
Nein, darum geht es in der Tat nicht, wenn es um Ballaststoffe geht. Wer also mit dem Gemüse meint einer Verstopfung vorbeugen oder den Darm weniger "träge" machen zu müssen, dem kann es egal sein, ob der Hund irgendwelche Nährstoffe aus dem Gemüse zieht. Aber die Hundehalter füttern das Gemüse in der Regel, weil sie denken, der Hund bekäme sonst keine Vitamine, und deshalb brauche er wie Herrchen und Frauchen Gemüse und Obst! Da Du die Möhre als Vitamin-A-Lieferant erwähntest, äußerte ich meine Zweifel an der Verfügbarkeit.
Ohne Rohfaser zu füttern geht bestimmt auch. Ob das besser ist? Da kann man drüber streiten und zu keinem Schluss kommen. 30% Gemüse ist sicher nicht nötig, im Allgemeinen gibt es Aussagen von 5-30%. Mit 15% kann man nichts falsch machen denke ich.
Wenn man davon ausgeht, daß es zwar nichts bringt, aber auch nicht schadet, kann der Hund auch 30 bis 50% Gemüse essen. Nur finde ich das eine Frechheit, so viel von dem verhältnismäßig billigen Gemüse in so ein kleines und teures 500g-Päckchen zu packen und den Käufer glauben zu lassen, er habe damit eine vollwertige Mahlzeit gekauft. Vollwertig ist die in gewisser weise ja auch, aber ein schlechter Fresser wird schnell einen vollen Bauch von dem ganzen Gemüse bekommen, der mag dann vielleicht nicht mehr weiter fressen oder einen fleischhaltigeren Nachschlag und wird nach gewisser Zeit abnehmen.
Daß es ohne Rohfaser geht, kann ich Dir versichern. Meine Hunde haben weder Verstopfung noch Schmerzen beim Kotabsatz, und wenn sie mal Fell bekommen, kacken sie einfach mehr und häufiger, das Zeug will ja unverdaut wieder raus.
Erst nach pürieren, also mechanischer Zerstörung, oder durch Kochen kommt er an das innere der Zelle ran und kann die darin enthaltenen Sachen nutzen.
Eben daran habe ich meine Zweifel! Ich habe ja lang genug fein püriertes Gemüse gefüttert. Von ganzen Stücken war nicht die Rede.
Beim Mageninhalt eines Beutetieres sind die pflanzlichen Rohstoffe bereits "aufgebrochen". Also gilt es pflanzliche Sachen immer zu kochen oder pürieren. Andernfalls kommt es ungenutzt einfach so hinten wieder raus.
Kommt es so auch. Hast Du mal den Inhalt von Pansen und Blätteragen gefüttert? Hast Du Dir den auch mal genau angeschaut? Und anschließend die Hundehaufen? Ich habe das alles hinter mir. Und wenn Du Dir die halbierten Eicheln, die groben Rindenteile und Grashalme in den Hirschmägen anschaust, wirst Du Dir vorstellen können, daß das kein Hund verdauen kann. Im Magen einer Kuh sieht es nicht anders aus, außer daß die Eicheln fehlen. Die Körner, die man beim Schlachten aus den vollen Hühnermägen holen kann, sind auch nicht verdaubar für einen Hund!
Bei fein püriertem Gemüse im Hundefutter, und davon nur 10%, ist es natürlich schwieriger dies im Kot wiederzufinden. Aber man findet es. Und wie gesagt habe ich meine Zweifel, daß der Hund trotzdem irgendwelche Vitamine daraus ziehen kann.
Was Du "Endkappen" nennst, sind keine Markknochen mehr, sondern Sandknochen/Gelenkknochen. Die füttere ich gern, weil sie gut verdaut und nie erbrochen werden (im Gegensatz zu den spröden, harten Markknochen, auch Röhrenknochen genannt). Sandknochen sind allerdings für Zwerghunde eher unbrauchbar, es sei denn, man läßt sie sich ganz klein sägen.
Die Menge ist bei allen Knochen wichtig, nicht nur bei Sandknochen!
LG jente