Der Tibetische Tramper Terrier (was zum schmunzeln)
Neueste Forschungen haben dokumentiert, dass sich bei der evolutionären Entwicklung in den tibetischen Highlands ein bisher weitgehend nicht registrierter Nebenzweig der Rasse der Tibet Terrier den
modernen Anforderungen der Technik anpassen konnte.
Die Ausgangssituation:
Seit der Erfindung des Rades profitierte auch der gemeine Tibet Terrier von den Vorzügen der schnellen und zugleich Kalorien sparenden Fortbewegung. Dank ihres gewaltigen Spurt- und Sprungvermögens konnten sie ohne Zutun und regelmäßig auch ohne Zustimmung von Zweibeiner jede langsam fahrende Mitfahrgelegenheit erreichen und kostenlos nutzen. Langwierige und Kraft raubende Fußmärsche zu den Futterstellen ersetzte der tibetische Vierbeiner aufgrund seiner herausragenden Intelligenz freiwillig(!) durch die Nutzung der Fortbewegungsmittel der Hochlandbauern und hat so über
Jahrhunderte die Vorteile der Karren und Fuhrwerke genießen dürfen.
Mit der Entwicklung und Verbreitung der motorisierten Fahrzeuge konnten unsere tibetischen Schlaumeier jedoch körperlich beim besten Willen nicht mehr mithalten. Die notwendige Geschwindigkeit zur Sicherung eines Sitzplatzes auf oder gar in den Blechkarossen konnte mit den kurzen Beinen – trotz der enormen arteigenen Grundgeschwindigkeit nicht erreicht werden. Alle Anstrengungen, dieses
Manko durch das Engagement von Fitnesstrainern und die Bemühungen zur genetischen Förderung des Beinlängenwachstums sowie des (zu Probezwecken) kurzzeitigen Verzichts auf das nicht Windkanal optimierte lange Haarkleid führten nicht zum gewünschten Erfolg.
Auch das gezielte Ausbremsen der Fahrzeuge durch kurzfristiges stures Blockieren der Fahrspur führte zwar zu kurzfristig in Kauf genommenen Verlusten an essentiellem Lebenssaft, eine zielführende Verwendung der roten –gemeinhin als Bremsaufforderung- bekannten Farbe ergab sich aus dieser Versuchsserie -auch wegen der Kurzsichtigkeit der Fahrzeugführer- aber leider nicht.
Bewältigung der neuen Herausforderungen:
Mitte der 1950er Jahre ergab sich mehr oder weniger zufällig eine erfolgreiche Anleitung zur Bewältigung der modernen Blech-Herausforderungen durch die gezielte Beobachtung und Kopie des Verhaltens von jugendlichen Besuchern des Tibetischen Hochlandes im Ablauf des Straßenverkehrs.
Die besten Beförderungserfolge wurden nunmehr von den Spezies erzielt, die durch einen besonderen, aber leider wegen des langen Kopfhaares unsichtbaren Wimpernaufschlag und –das war besonders innovativ- durch zusätzliches geschicktes Bewegen einer oder gar beider Vorderpfoten in der aufrechten Sitzposition auf sich aufmerksam machen und die Zweibeiner so unwiderstehlich von einem Mitnahmebedarf überzeugen konnten.
Weltweite Verbreitung der neuen Rasse:
Dieses Erfolgsmodell hat sich besonders rasch verbreiten können, weil der leichtere und schnellere Zugang zu den Futterstellen das Gedeihen und die Fortpflanzung der Gattung TTT erheblich voran brachte. Seitdem hat sich der Tibet Tramper Terrier mit rasender (sprich fahrender) Geschwindigkeit erfolgreich über den ganzen Erdball (mit Ausnahme der Ozeane!) verbreitet. Auch heute noch wenden diese cleveren Mitfahrer dieselbe Taktik mit großem Erfolg an.
Neue Gefährdungen:
In jüngster Zeit wird beobachtet, dass sich eine große Zahl der TTT bereits kurz nach der Geburt Leinenführer aussucht, die keiner großen Überzeugungsaktion bedürfen, weil sie ihren TTT schon freiwillig und zu allen (und oft auch unnötigen) Anlässen eine Mitfahrgelegenheit anbieten.
Allerdings werden hierdurch Teile des wertvollen genetischen Bewegungs-Codes sehr stark gefährdet. Führende Forschungsinstitute sind weltweit -vor allen Dingen finanziell erfolgreich- bemüht, den TTT in vielfältigen Agility-, Mobility- und anderen Bewegungsangeboten einschließlich der probeweisen Nutzung von Laufbändern die arteigene Bewegung / das normale Laufen wieder anzutrainieren.
Ihr TTT wird sich sicher auch für einen großen Auslauf in freier Natur bedanken.