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Bewusst gegen die Anonymität der Gesellschaft leben

****ga Frau
1.100 Beiträge
Themenersteller 
Bewusst gegen die Anonymität der Gesellschaft leben
Hallo ihr Lieben,

angeregt durch ein anderes Thema aus der Gruppe "Tiefgang der Gefühle" sinne ich immer mal wieder über den Aspekt nach, dass zwar oft über die "Kälte" der Gesellschaft, die Herrschaft von Rationalität, Effektivität und Leistung geschrieben und gesprochen wird, wir alle aber irgendwie die Gesellschaft sind .
Klar, nicht jede:r Einzelne ist für alles verantwortlich bzw. kann Missstände groß verändern oder beseitigen. Ich möchte nicht sinnlos verallgemeinern.

Aber neben diesem Aspekt sehe ich noch einen anderen, den ich als sehr wichtig erachte: nämlich die Individualität jedes:r Einzelnen.
Es ist für mich nämlich nicht so, dass früher mehr Wert auf Nähe, menschliche Wärme und Zusammenhalt gelegt wurde, weil die Menschen wussten, wie wichtig ihnen das alles ist. Sondern es war - in meinen Augen- viel nötiger, um zu überleben, um ihr:sein Auskommen zu haben.
Gleichzeitig ging diese große Nähe mit großer sozialer Kontrolle einher, die die Menschen (heute oftmals auch noch) begrenzte, reglementierte. Egal, welche Gefühle aufkamen.... sehr oft war da keine Chance, sie zu äußern, umzusetzen, zu leben.
Das ist heute viel besser geworden.
Gleichzeitig fiel dadurch aber auch einiges weg, das uns nun manchmal schmerzlich fehlt, gerade wenn wir es nicht in privaten Beziehungen gut leben können.

Ich bin gerne fröhlich und freundlich, positiv und hilfsbereit, bemühe mich, anderen Menschen möglichst durchgängig so zu begegnen, sehr oft auch "demonstrativ": im Straßenverkehr ruhig zu bleiben und andere mal durchzuwinken...
anderen einfach mal ungefragt zu helfen, die suchend den Weg irgendwohin nicht finden....andere anzusprechen, wenn ich spüre, da sind Fragen....in Läden sehr freundlich zu Verkäufer:inne zu sein, die ja wirklich viel wegstecken müssen.
Okay... ab und zu stoße ich auf Erstaunen oder Befremden. *gg*

Kennt ihr das auch und arbeitet manchmal gegen den häufig erwähnten und erlebten "Trend" ? *herz3*
****_50 Frau
51 Beiträge
Ich finde diese Verrohung im Alltag auch schrecklich.
Im Netz ist es oft ganz extrem.
Ich mache es , ähnlich wie du.
Schenke Menschen ein Lächeln, wenn sie es nicht erwarten , bin freundlich zum Personal und bleibe
Geduldig, wenn etwas nicht klappt
Wie konnte der Begriff "Gutmensch" eigentlich
So negativ werden?
Ich Versuche achtsam mit meinen
Mitmenschen umzugehen, bin dabei aber keinesfalls naiv oder blauäugig.
Wichtig ist, glaube ich, das man sich von der
Negativtätigkeit nicht mitreißen lässt.
****mi Frau
2.999 Beiträge
JOY-Angels 
Ja geht mir auch so, ich sage immer „freundlich Kost das gleiche“😉

Was für mich auch dazu gehört und was ich gelernt habe ist selber nach Hilfe zu fragen. Wenn ich etwas im Laden suche, habe ich keine Scheu mehr, einfach danach zu fragen.
Noch mehr als jemanden ungefragt zu helfen fühlt sich jemand der helfen kann wertgeschätzt und nützlich, was immer ein gutes Gefühl ist.

Wir glauben so oft das wir alles alleine schaffen müssten aber die wundervollsten Kontakte kommen zustande wenn man Menschen trifft die einem helfen können, ob nun im Laden oder im privaten.
Selber helfen, aber auch Hilfe annehmen können, sind großartige Eigenschaften die Begegnung und Dankbarkeit schaffen, und das Leben einfacher und bunter machen.☺️
****y_8 Frau
203 Beiträge
Grundsätzlich stimme ich euch, bin ein positiver, hilfsbereiter Mensch.
Allerdings wurde ich - vor Kurzem - von einem „achtsamen“ Aufpasser wegen Fahrerflucht angezeigt. Hatte es mit der Polizei zutun.
Zum Glück musste die Anzeige fallen gelassen werden weil der Besitzer des anderen Autos - so wie ich - keinen Schaden entdecken konnte.
Dieses Ereignis war eine schlimme Erfahrung.
Der der die Polizei gerufen hat wollte wohl etwas Gutes tun, leider blieb er dann doch anonym, für mich war es eine schlimme Stunde bis alles geklärt war.
*********evita Mann
2.237 Beiträge
Ich geben mir auch Mühe als grundsätzlich positiver und sehr liebevoller Mensch auf alle Menschen offen zuzugehen. Ich grüße jeden, na ja fast, wenn diese Leute eben nicht gerade angestrengt wegschauen oder sehr agressiv daherkommen.

Da halte ich mich dann auch bedeckt, denn manchmal wollen manche Menschen eben nicht angesprochen oder gegrüßt werden und ich fühle das ganz gut, wenn mans besser lässt.

Grundsätzlich habe ich aber ebenso sehr positive Erfahrungen damit gemacht, wenn man hilfsbereit ist auch mal Hilfe zu erbitten bzw. in Anspruch zu nehmen und dann wird man teils auch überrascht, dass es tatsächlich noch Leute gibt, die ähnlich unterwegs sind, wie man selber.

Und eines wovor ich nur warnen kann ist, Putzfrauen, Empfangsmitarbeiter, Verkäufer etc. herabzustufen und für unwürdig zu halten, denn man trifft sich immer zweimal im Leben und wie man in den Wald hinein ruft, so schallt es heraus.

Ich habs mal erlebt, dass ich und ein Kollege nach offizieller Schließung der Firma nochmal rein wollten. Mich haben die Empfangskräfte reingelassen, weil ich immer freundlich zu ihnen gewesen war und ab und an auch mal ein Pläuschchen mit ihnen gehalten habe, halt so von Mensch zu Mensch.

Den Kollegen, der mein Gruppenleiter damals war, habe sie mit Hinweis auf die Vorgaben der Hausicherheit nicht reingelassen. Der war nämlich ob seiner Position ein ziemlich aufgeblasener Popanz und fühlte sich relativ ungelernten Menschen ja so haushoch überlegen und hat die Leute vom Empfang deshalb immer, wie Luft behandelt.

Die haben mir dann am nächsten Morgen, als ich um 6.30h kam erzählt, dass ich heute wahrscheinlich vorsichtig mit meinem Gruppenleiter sein sollte, denn gestern Abend hätte der sich benommen, wie das legendäre HB-Männchen und rumgetobt, gebrüllt und geschimpft, wie ein Rohrspatz, weil die ihn ums Verrecken nicht mehr reingelassen hatten.

Tja, eine schönere Bestätigung meiner Einstellung kann man sich garnicht wünschen.

Also lohnt es sich aus meiner Erfahrung auch, immer freundlich und ggf. auch zuvorkommend zu sein und ruhig auch mal Hilfe zu erbitten oder anzunehmen, wenn sie einem sogar angeboten wird.
*********evita Mann
2.237 Beiträge
@****y_8 , das ist natürlich eine ganz blöde Sache und tut mir für Dich leid. Trotzdem sollte man bei sowas nicht einfach wegfahren, sondern den Kontakt zu Halter des anderen Fahrzeugs suchen und abklären, was passiert ist und das eben kein Schaden entstanden war. Das wurde Dir so zum Verhängnis. So Aufpasserleins, bzw. Denunzianten gibts nämlich nicht zu knapp und die schlagen meistens zu, wenns grad ganz doof kommt.
***im Mann
742 Beiträge
Danke für das Thema. BEsonders für den Hinweis darauf, dass jede(r) von uns Teil der Gemeinschaft IST und dass WIR diese Geselllschaft machen. Bei mir führte diese Erkenntnis dazu, dass ich weniger (will nicht behaupten, gar nicht mehr) abspalte und Böses nur bei anderen sehe. Wer seine Fehler sieht, lernt Barmherzigkeit. Lernt über sich selbst zu lachen und den anderen ihre Schwächen nicht nachzutragen. Sollte jedenfalls so kommen. Gibt auch Leute, die sich selbst hassen, denen wünsche ich dann Erfahrungen, die das Herz öffnen, und manchmal lassen sie sich von mir massieren. Religiös gesprochen, ist es die Erlösung aus der Erbsünde.
*********evita Mann
2.237 Beiträge
****ga Frau
1.100 Beiträge
Themenersteller 
Danke für eure schönen Beiträge *blumenschenk*
Güte finde ich wichtig, Freude an Großherzigkeit, Freundlichkeit und Uneigennützigkeit.
Ich denke auch, dass das "Einüben" dieser Haltung uns selbst verändert.
Du wirst morgen sein, was du heute denkst. trifft sicherlich nicht auf alle Aspekte unseres Lebens zu, auf Menschenfreundlichkeit aber bestimmt.
Sei freundlich ...
... ich versuche immer hiernach zu leben - klappt leider nicht immer (wegen selbst in Gedanken etc.). Ich übe noch *zwinker*

PS: diesen Beitrag gibt's auch in einem anderen Thread. Der Beitrag sollte wohl ursprünglich hier rein. Hab das dann eben aufgrund von Komplimenten bemerkt. Naja, wat soll's *zwinker*
*****olf Mann
1.946 Beiträge
Gruppen-Mod 
Freundlich kostet nicht das gleiche...
Einen Kaffee! 4,50
Einen Kaffee, bitte. 3,50
Guten Morgen, einen Kaffee, bitte. 2,50
*******nder Mann
2.334 Beiträge
Vielen Dank für das Thema!

Ich bin auch ein Mensch, der meistens gut gelaunt ist und mit einem Lächeln durch die Gegend läuft. Ich bin wegen meiner Bllindheit öfter drauf angewiesen, auch mit total fremden Menschen zu reden, weil ich Hilfe, eine Information o.ä. brauche, und ich tue dies stets höflich und mit einem freundlichen, positiv gestimmten Ton. Was ich bemerke, ist, dass dies Menschen, die vielleicht vorher in ihrem Alltags-Trott waren und evtl. vom Tagesjob o.ä. nicht viel zu erwarten haben, überrascht, ihnen einen Lichtblick bietet, sie völlig überrumpelt. Ich habe dies auch schon das eine oder andere Mal als Feedback bekommen. Genauso am Telefon. Man glaubt gar nicht, was es für einen Unterschied macht, wenn man irgendwo in einer Behörde o.ä. anruft, die andere Person sich meldet, und man sie freundlich und vor allem mit ihrem Namen anspricht, den sie vorher genannt haben. Ich habe dabei schon verwirrtes Stocken, überraschtes Einatmen oder andere Reaktionen wahrgenommen.

Es macht mir Freude, wenn ich an der Reaktion des Gegenübers merke, dass meine Freundlichkeit bei der anderen Person etwas positives bewirkt hat. Und es ist überhaupt nicht anstrengend, freundlich zu sein. Es kostet, wie man so schön sagt, nichts, gibt aber allen Beteiligten ein gutes Gefühl und macht den Tag vielleicht etwas leichter.

Das große gesellschaftliche Problem der Anonymität und Ruppigkeit in vielen Bereichen wird dies sicher nicht lösen. Aber in meinem jeweiligen Umfeld sorgt es zumindest vorübergehend für etwas mehr Entspanntheit, und die tut uns, glaube ich, allen manchmal sehr gut.
******age Mann
3.165 Beiträge
Zitat von ****_50:
Ich finde diese Verrohung im Alltag auch schrecklich.
Wie konnte der Begriff "Gutmensch" eigentlich
So negativ werden?

Es sind immer die Menschen, die es "nur gut meinen", die es immer besser wissen und mir nicht einmal zuhöhren und somit den meisten Schaden anrichten. Meine Erfahrung. Ratschläge sind eben schläge und Besserwisserei ist meilenweit von Weisheit entfernt.

Und wer sich dann noch als Denunziant in der Masse versteckt ... das ist dann meiner Meinung nach das allerletzte. Ich liebe Diskussionen Auge in Auge. Damit dass nicht "Auge um Auge - Zahn um Zahn" wird, beachte ich dabei allerdings folgenden Grundsatz:

"Liebst Du schon - oder diskutierst Du noch?"

Neulich gesehen an der Eingangstür einer größeren Lebensgemeinschaft. Dementsprechend locker und zugewandt ist dort die Atmosphäre selbst bei sich konträr entgegenstehenden Werten und Überzeugungen in wichtigen Teilaspekten.
********aika Frau
1.656 Beiträge
Zitat von ******age:
"Liebst Du schon - oder diskutierst Du noch?"

Ein guter Spruch!!
****ala Frau
1.302 Beiträge
Schwieriges Thema, weil es ein wenig in die Kerben: "Früher war alles besser" (obwohl die positive Entwicklung in der heutigen Zeit hervorgehoben wurde) und "ich klopfe mir auf die Schulter" schlägt.

Auch ich würde behaupten, freundlich und hilfsbereit zu sein. Und wie man an den bisherigen und sicher noch kommenden Beiträgen sieht, sehen das sicher 90%, wenn nicht sogar mehr Menschen so.

Denn wer gibt schon gerne zu, auch mal unfreundlich, ungerecht oder nicht hilfsbereit gewesen zu sein.

Also ja, wenn ich ganz ehrlich reflektiere, bin und/oder wirke ich auch manchmal ruppig, unhöflich, egoistisch, ignorant oder kaltherzig. Ob das mehr oder weniger oft ist, als bei den anderen Menschen, versuche ich zumindest nicht zu beurteilen.

Was ich allerdings weiß ist, dass mir diese Dinge ebenfalls sehr wichtig sind und dass ich versuche, sie zu verkörpern. Mal mehr, mal weniger erfolgreich.
****ga Frau
1.100 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von ****ala:
Schwieriges Thema, weil es ein wenig in die Kerben: "Früher war alles besser" (obwohl die positive Entwicklung in der heutigen Zeit hervorgehoben wurde) und "ich klopfe mir auf die Schulter" schlägt.
Genau diese Aspekte werden in den Posts und auch in der Themenstellung gerade nicht bedient.
Es ging um eine bewusste Haltung gegen eine gewisse Gleichgültigkeit, die noch nicht einmal so unfreundlich daherkommen muss. Aber eben auch nicht besonders freundlich und "nah".

Ich wollte das einfach mal gerade stellen. *sonne*
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