Bewusst gegen die Anonymität der Gesellschaft leben
Hallo ihr Lieben, angeregt durch ein anderes Thema aus der Gruppe "Tiefgang der Gefühle" sinne ich immer mal wieder über den Aspekt nach, dass zwar oft über die "Kälte" der Gesellschaft, die Herrschaft von Rationalität, Effektivität und Leistung geschrieben und gesprochen wird, wir alle aber irgendwie die Gesellschaft sind .
Klar, nicht jede:r Einzelne ist für alles verantwortlich bzw. kann Missstände groß verändern oder beseitigen. Ich möchte nicht sinnlos verallgemeinern.
Aber neben diesem Aspekt sehe ich noch einen anderen, den ich als sehr wichtig erachte: nämlich die Individualität jedes:r Einzelnen.
Es ist für mich nämlich nicht so, dass früher mehr Wert auf Nähe, menschliche Wärme und Zusammenhalt gelegt wurde, weil die Menschen wussten, wie wichtig ihnen das alles ist. Sondern es war - in meinen Augen- viel nötiger, um zu überleben, um ihr:sein Auskommen zu haben.
Gleichzeitig ging diese große Nähe mit großer sozialer Kontrolle einher, die die Menschen (heute oftmals auch noch) begrenzte, reglementierte. Egal, welche Gefühle aufkamen.... sehr oft war da keine Chance, sie zu äußern, umzusetzen, zu leben.
Das ist heute viel besser geworden.
Gleichzeitig fiel dadurch aber auch einiges weg, das uns nun manchmal schmerzlich fehlt, gerade wenn wir es nicht in privaten Beziehungen gut leben können.
Ich bin gerne fröhlich und freundlich, positiv und hilfsbereit, bemühe mich, anderen Menschen möglichst durchgängig so zu begegnen, sehr oft auch "demonstrativ": im Straßenverkehr ruhig zu bleiben und andere mal durchzuwinken...
anderen einfach mal ungefragt zu helfen, die suchend den Weg irgendwohin nicht finden....andere anzusprechen, wenn ich spüre, da sind Fragen....in Läden sehr freundlich zu Verkäufer:inne zu sein, die ja wirklich viel wegstecken müssen.
Okay... ab und zu stoße ich auf Erstaunen oder Befremden.
Kennt ihr das auch und arbeitet manchmal gegen den häufig erwähnten und erlebten "Trend" ?