Leider decken sich die Aussagen zu diesem Unrechtsfall mit denen, die mir aus verschiedenen Quellen bekannt sind. Die größten Unterschiede macht meist im Verhalten der Verwandtschaft, doch auch die stehen einem allmächtigen System gegenüber, indem es Glück und Zufall ist, ob jemand Empathie für die "Betreuten" hat oder sie als Beute behandelt.
In einer Reportage des SWR (leider keine genauere Erinnerung) wurden noch schlimmere Zustände dokumentiert, wo z.B. über eine topfitte 70jährige während eines Routineeingriffs im Krankenhaus ein Gutachten unter Narkosenachwirkung erstellt wurde, woraufhin ein Gericht einen "Betreuer" bestellte, der das Konto der Dame leerräumte, Wertsachen verkaufte und monatlich soviel entzieht, dass ein würdiges Leben nicht mehr möglich ist. Dank der materiellen und moralischen Unterstützung durch die Tochter wird die Situation der Zwangs-"Betreuten" abgemildert. In dieser Reportage schilderte die Tochter gemeinsam mit ihrer Mutter, wie sie ohnmächtig alledem ausgeliefert sind, da das Gericht jegliche Überprüfung oder Änderung ablehnt. Selbst der Kampf der Tochter, die Betreuungsvollmacht zu erhalten, wenn schon keine Aufhebung dieses Konstruktes möglich ist, blieb erfolglos.
Aus dem Wissen, um die flächendeckend auftretenden Einzelfälle von Ausplünderung und Misshandlung von Senioren unter mutmaßlich aktiver Vorschubleistung durch Gerichte, habe ich für Verwandte unter manchmal harter Auseinandersetzung dank Vorsorgevollmacht bisher die "gesetzliche Betreuung" und das Pflegeheim ersparen können, was aber auch bedeutet, dass ich kaum noch ein richtiges eigenes Leben habe.
Der Diebstahl oder Raub (?) des Oldtimers der alten Dame im konkreten Fall wäre näher zu hinterfragen. Nach deutschem Recht gehört ein Kfz dem, der den Kfz-Brief vorweisen kann. Ich nehme an, die alte Dame hatte ihn. Sicherlich hatte die "Betreuerin" beim Plündern des Hauses ihn sich angeeignet. Vielleicht fährt sie mit dem Oldtimer sogar noch auf Kosten der alten Dame umher (Steuer und Versicherung)? Vielleicht hat sie den Oldtimer auch auf sich umgemeldet, weil sie in Diebes- oder Räuberart mit dem Eigentum ihrer Opfer selbstherrlich umgeht. Anders als bei Dieben oder Räubern bestehen sogar beste Chancen auf Straffreiheit mit gerichtlicher Deckung.
Für mich wäre der Oldtimer z.B. ein Ansatzpunkt, weil es hier um Dokumente und nicht wie bei dem Geld und geplünderten Bildern um Indizien geht. Am kompetentesten sollten dafür kriminalpolizeiliche Beratungsstellen sein, die an Behörden verweisen, wo und wie die Sachlage geklärt werden kann, falls sie selbst keinen Zugriff haben.
Von den neu ins Leben gerufenen Vereinen zur Qualitätssicherung im Betreuungs(un)wesen wusste ich noch nichts. Auf jeden Fall ist es wert, dort anzufragen, auch wenn sie nicht zuständig sind.
Ob durch zusätzliche Vereine sich für die Zwangs"betreuten" etwas verbessert, halte ich für höchst fraglich. Denn, welche realen Möglichkeiten haben diese Vereine, wirksam gegen Missstände vor zu gehen? Vielleicht wird ein wirklich krimineller ehrenamtlicher Betreuer auch nur ein missliebiger ehrenamtlicher Betreuer in seinen Handlungen eingeschränkt oder ausgeschlossen.
Es wird wohl eher ein Placebo für die nicht direkt betroffene, aber durch Reportagen aufgeschreckte Öffentlichkeit sein. Der Anschein, es würde etwas getan, ohne etwas zu ändern.
Eher befürchte ich, dass im schlimmsten Fall diese Vereine sich sehr schnell mit den kriminellen Betreuern zu einer sich gegenseitig deckenden Bande zusammenschließen könnten. Ein Fall von typischer Korruption.
Damit wären die "Betreuten" einer weiteren Ausbeuterorganisation ausgeliefert und der gegen sie agierende Filz wäre noch mächtiger geworden. Dies ist nur ein Verdacht von mir, der aus Erfahrungen herrührt.
Wenn ein sich als Rechtsstaat verstehendes Gebilde beabsichtigt, einen Missstand zu zementieren, statt zu mildern oder zu beseitigen, wird so verfahren.
Anders sieht es aus, wenn etwas verändert und durchgesetzt werden soll. Dann werden Gesetze aus dem Boden gestampft, die mit absurdesten und drastischsten Strafen die kleinsten Verfehlungen verfolgen. Wie anders sind z.B. die Strafkataloge zu bewerten, wenn Personen mit dem falschen Pronomen angesprochen werden, falls diese sich gerade wieder einmal einer anderen "kleinen, skurrilen Minderheit" (zitiert nach einem Buch der Spiegel-Bestsellerliste) zugehörig fühlen?
Dies sind alles keine guten Aussichten auf Gerechtigkeit, wie sie die Mehrheit versteht.
Zur Ermutigung gibt es immer wieder seltene Fälle, in denen der Raubzug gestoppt und Teile der Beute heraus gegeben werden mussten. Vielleicht lassen die sich aufspüren und aus diesem Vorgehen für den eigenen Fall Rückschlüsse ziehen.