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Der Schlag

Der Schlag
Ich sehe sie,
Augen offen, gespannt,
Ein Reh im Scheinwerferlicht,
eine Löwin im Innern.

Gelesen, gesprochen, beschnuppert,
aber nicht gesehen.
Sie sieht mich,
Ich sehe sie.

Höflich sprechen, tasten, proben.
Höflich ist nicht, was man so denkt,
Die Augen glitzern, suchen tiefer, toben,
Ist er der, dem sie sich schenkt?

Kribbeln, in den Adern, auf der Haut
Ein Luftzug den man scharf verspürt,
die Ader, die am Hals pulsiert.
Berührung, die sie sehnlichst braucht.

Ihre Augen, hilflos fordernd, halten Dich
Ich tauch hinein, will nähren, schützen, dieses Licht
Doch darauf lässt sie sich nicht ein
Du fühlst, Du riechst, sie ist jetzt Dein.

Es ist soweit, der Biss erfolgt,
Dein Puls tobt, sie scheint zu leuchten,
sie steht, sie geht, sie kommt schon wieder,
der Glanz in diesen Augen klar zu deuten.

Sie hat jetzt den Befehl befolgt.

Kerzenschein wird blass dagegen,
wenn sie Deine Augen sucht, und fordert
wie ein Feuer, das hier lodert,
in dem zwei Motten glühend fliehn.

Es treibt uns fort, dem Licht entgegen,
Schweigend, denn die Worte sind gesagt
Zitternd, bebend ihre Hand,
du greifst sie, zeigst dass sie die Stärke hat.

Im Dunkeln zündest du die Kerzen an
Allein sie steht, sie sieht sie nicht
Die Dunkelheit ist ihr allein,
Sie ist das Licht, das Licht ist mein.

Des Lichts beraubt will sie nun sehen
Was die Dunkelheit verbirgt, mit aller Kraft
Die Nüstern beben, sie denkt, sie riecht, sie fühlt,
was sie nicht sehen darf.

Leicht nur fühlt sie meine Hand,
legt bloß was noch verborgen,
und mit fallendem Gewand
ist sie mit mir nun aufgehoben.

Gedrückt, gelenkt, gebannt, geführt
Ist wie sie die Haltung findet,
es ist kein Seil, das sie hier bindet.
Es ist der Geist, der sich berührt.

Stahl ist schwach zu diesem Bogen
Der die Brücke spannt, die wir jetzt gehen.
Haut ist der Boden, auf dem wir handeln.
Es ist Zeit, die Sehnsucht anzuflehn.

Sie atmet, bebt, die Welt steht still.
Der Boden bebt, die Welt entschwindet.
So es ist, weil ich es will,
die Sicht verkürzt, der Raum verschwindet.

Die Welt ist sie, ein Fokus, wie in Stahl gefasst.
Sie kniet, kein Seil, ist doch gebunden,
Bewegungslos, obgleich sie rast,
Sie kommt nicht weg, hab sie gefunden.

Ich sehe jede Pore,
nichts bleibt vor mir versteckt,
die Welt -
sie hat sich mir entdeckt.

Ich bin sie, und sie ist mein,
sie windet sich, sie bäumt sich auf,
in süßer Pein ist sie verzückt,
hat sie mein Ich mir jetzt entrückt?

Der lange Weg, die ganze Reise,
zeigt sich hier, ganz offen, ehrlich,
schon lange nicht mehr zwei,
wer fliegt, kann nicht alleine sein.

Ein Stück von mir bleibt hier zurück.
Irgendwo in all den Farben,
Die Blindheit schenkt, MUSS ich mich laben,
das Stück, das diese Reise lenkt.

Ihr Atem ist, der Seele schenkt,
mein Kuss, der uns die Haut versengt.
Ich halte sie, den Weg bereitend,
ein Blatt im Wind, das jetzt hier gleitet.

Wo ist die ganze Spannung jetzt?
Wo verhallt der Seelenschrei?
Gemeinsam hab ich sie gebunden,
gemeinsam haben wir gefunden.

Ich sehe sie, sie sieht mich nicht.
Hab die Augen ihr verbunden.
Doch im Licht der Kerzen,
befürchte ich ein Blick der Schmerzen.

Ich zögere, hab Mut gefasst.
Langsam löse ich das Band,
such die Augen, ihren Blick,
doch dort ist nichts, was mich jetzt hasst.

Ihre Augen ziehen mich jetzt an,
ich suche, was ich finden kann.
Tief im Innern seh ich mich
Und in meinen Augen sieht sie sich.

Ich sehe sie
Und sie sieht
Sich.

(c) Andras
*****ola Paar
103 Beiträge
Es ist immer wieder interessant zu sehen, wie die Auseinandersetzung mit dieser Thematik zu schriftlichen Werken führt. Das der Schmerz aber auch die Zufügung dessen, geistige Ergüsse zu Tage fördert, die vielmals einen sehr tiefen Einblick des Verfassers gewähren aber auch zu kleinen literarischen Kunstwerken werden.
Danke für diesen Einblick und ja es ist immer befreiend für den der schreibt.
Wow.

Du solltest Teil der nächsten erotischen Poetry Slam sein.
******aas Mann
1.552 Beiträge
Kunst ist exklusiv - nicht jeder versteht sie, oder schätzt sie gleich. Es ist ähnlich wie die Zuneigung zu einem Menschen.

Manchmal versteht man einen Menschen, schätzt ihn sogar - und stört sich doch an vielem. Es ist wie mit der Kunst.
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