Üben
Die Zeit in der die Muse fehlt,ist manchmal eine Zeit die quält,
empfohlen wird zu musizieren,
dabei übt man auch das Verführen.
So reisse man ganz in Gedanken,
die Kleider runter bis zum Schwanken,
drück Körper rückwärts an die Wand,
sehr schnell, nimmt alles in die Hand,
wohlan mit Mund und Herz und Sinnen,
blase die Flöte wie die Finnen,
spiele ne Oberton-Etude,
sehr virtuos und gar nicht müde,
danach vielleicht ein Menuett,
das Instrument, es wächst ganz nett,
kurz vor dem grossen Furioso,
stakkatohaftem Capriccioso,
jedoch noch kurz ein Ritardando,
lasziv gesteigert tremolando,
bis dann allegro das Final,
und alles schwingt im Bühnensaal.
Und ist der letzte Ton verklungen,
mit Nachhall, klar, fast wie gesungen,
da trocknet man das Flötenteil
sehr sorgsam leckend, aber geil,
bis es dann wieder in der Hülle
für heute, denn des Klangesfülle
erreicht man nur durch täglich üben,
ja, Leute gibts, die sowas lieben.