Herbstmenue III
Freitag, Orgie, alles klar?Essenstechnisch niederschwellig!
So das Ziel, doch offenbar
braucht es mehr damits gesellig.
Deshalb gab es einen Plan,
auch ein Thema für das Ganze,
Kalb und Rösti traten an
zu dem Zürcher Schnetzeltanze.
Vorher noch eins, zwei Salate,
herbstlich, farbig, nussig frisch,
obligat auch Gin-Zitate,
eingekauft und auf den Tisch.
Dann ganz ohne Mundschutzteil,
dafür Latex an den Händen,
rote Beete traf ein Keil
und ihr Schicksal tat sich wenden.
Klein gewürfelt, Apfel drunter,
Himbeerdressing, frische Nüsse,
dann vermengt bis es ganz munter
beim Probieren schmeckt wie Küsse.
Fenchel frisch, sehr fein gehobelt
Honig, Öl und Essig (hell!),
Trauben, Kerne rausgepobelt,
auch noch Dill, das ging sehr schnell.
Die Salate in die Kälte
und das Kalb ins Butterschmalz,
dann Schalotten, frisch gepellte,
Pilze drauf und ab der Tanz.
Abgelöscht mit weissem Vino,
vom Trentino, trocken herb,
Sahne als Geschmackslatino,
sehr sehr fein und gar nicht derb.
Taler aus der Reibkartoffel
vorbereitet, hingestellt,
kurz relaxt mit Plüschpantoffel,
Stunde Zeit noch bis es schellt.
Wer jetzt denkt, das sei das Essen
dieses Abends der irrt sehr,
denn es schmurgeln selbstvergessen
später Würste aus „weit her“.
Diese dann zu den Salaten
kross und herzhaft, ganz perfekt,
Kalb sollte zunächst noch warten,
später ward es eingeweckt.
In den nächsten fünf, sechs Stunden
ist so allerhand passiert,
Blutwurst, Käse, Liebesrunden,
Weine wurden dekantiert.
Unterm Strich bleibt anzumerken
Pläne sind ja schön und sicher,
doch sie fröhlich zu verwerfen,
ist noch besser und hält frischer.