Ich finde die Parabel witzig und wohlwollend erzählt.
Und ich finde folgende Passage besonders lesenswert:
Die Teilnehmer verbinden mit ihrer Liebhaberei weitaus mehr als das Interesse, selbstverfasste Texte zu lesen, zu veröffentlichen und zu besprechen. Sie wollen in ihrer Einzigartigkeit bestätigt und als Person gesehen werden. Mit der Veröffentlichung eines eigenen Textes stellen sie sich in die Runde und erwarten von der Gruppe Aufmerksamkeit nicht nur für den Text, sondern über den Text für sich selbst.
Aus meiner Sicht sollte niemand so ganz vergessen,
wo wir uns mit der Gedichte-und-Lyrik-Gruppe befinden:
In einem Erotik-Forum.
Daher hat es eine gewisse Logik, dass viele Schreibende
nicht nur Aufmerksamkeit für ihre Texte haben wollen,
sondern auch für sich selbst.
Oder hat sich jemand ausschließlich deshalb im JC angemeldet,
weil er zum Zeitpunkt der Anmeldung nur eine Community
gesucht hat, in der er Gedichte posten kann ?
Ohne dabei an irgendeinen User im Speziellen zu denken:
So manche Zwistigkeit hat ihren Ursprung vielleicht nicht
im Umgang mit einem Text selbst, sondern in der Annahme,
dass damit gleichzeitig auch eine Interpretation für den Umgang
mit dem Schreiber nahegelegt wird.
Die Kritik an einem geposteten Text beruht in dieser Gruppe
vielleicht das eine oder andere mal auf der unzutreffenden
Annahme, das der Schreiber eines Textes ausschließlich an
einem Feedback zum Text interessiert ist.
Kein Wunder also, dass gelegentlich die Luft brennt.
LG
Berglöwe