offene beziehung

...Freie Liebe wäre nur denkbar, wenn alle Menschen moralische Höchstleistung vollbrächten. Die Idee der freien Liebe ist aber nicht zu diesem Zwecke erfunden, sondern um etwas Schweres leicht erscheinen zu lassen.
Zur Liebe gehört die Tiefe und Treue des Gefühls, ohne welche die Liebe nicht Liebe, sondern bloß Laune ist...

....Es ist, als sei die erotische Wirklichkeit, die äußere Szene der wechselnden Gelegenheiten, zu einem vollkommenen Abbild der Seele selbst geworden mit ihren wirren, ungeordneten Bedürfnissen und der Fülle ihrer Ambivalenzen.
WIR WERDEN DEM MENSCHEN NICHT MEHR BEGEGNEN, VON DEM WIR AUF ANHIEB WISSEN, DIESER PASST ZU UNS WIE KEIN ZWEITER, ER IST DER EINZIG RICHTIGE.
Die Begegnung, die unter den Bedingungen der größtmöglichen äußeren Freiheit und Verantwortungslosigkeit stattfindet, wird bald ein geschundenes Opfer der Zwänge, der Lust- und Zerstörungslaunen des Unbewussten...

Die wahre Liebe wird immer dauernde, verantwortliche Verbindungen eingehen. Sie braucht die Freiheit nur zur Wahl, nicht zur Durchführung.
Jede wahre, tiefe Liebe ist ein Opfer. Man opfert seine Möglichkeiten, oder sagen wir besser die Illusion seiner Möglichkeiten. Bedarf es dieses Opfers nicht, so werden unsere Illusionen das Zustandekommen des tiefen und verantwortlichen Gefühls verhindern, wodurch uns aber auch die Möglichkeit der Erfahrung der wahren Liebe entzogen ist.