Tag und Nacht
So dunkel der Tag, so strahlend die Nacht.Die düstere Seele im Mondlicht lacht.
Das Schwarz, das mich im Hellen getarnt,
am Abend meine Opfer umgarnt.
Und während mich die Geräusche quälen
der vielen hetzenden suchenden Seelen,
die mich am Tage ständig umgeben,
sehn ich mir herbei das nächtliche Leben.
Dann schenke ich in den stillen Stunden
dem ein oder andren ein Seelengesunden,
ergötze mich an dessen Weh und Klagen
und werde nicht nach den Gründen fragen,
denn dunkel der Tag und strahlend die Nacht,
wenn das Feuer in mir einen Brand entfacht.
© B_thory