Sportfotos/Radsport

Naja, ein Tele wäre schon von Vorteil!

Hallo,
ich möchte Dir nicht zu nahe treten, das liegt mir vollkommen fern.
Aber wenn Du noch nicht einmal weißt, ob Dein Equipment dafür ausreicht, wage ich zu bezweifeln, dass Du es technisch kannst.
Es gehört schon einiges an Erfahrung dazu, zu wissen wie man solche Bilder perfekt in Szene setzt.

Wie gesagt, ich möchte Dich nicht beleidigen, Deine Fähigkeiten absprechen, Dir zu nahe treten der sonstiges. habe aber meine Zweifel, dass Du der Aufgabe gewachsen bist.

Rundkurs ist gut, weil du dir 'n Standpunkt suchen kannst.
Entweder Kurve (dann an der Außenseite positionieren, aber so, dass du siehst, wann sie ungefähr kommt) oder lange Gerade (dann am Ende, da siehst du, wenn sie kommt), stell dich evtl auf 'n Klapphocker, damit dir niemand vor der Linse tanzt.

Kamera auf Zeitautomatik mit möglichst kleiner Blendenanzahl, AF-Punkt in die Mitte, eher höhere ISO-Raten und dann Dauerfeuer ... hinterher in der Bildbearbeitung die Ausschnitte wählen, nicht während des Radrennens. Beim AF-Punkt in der Mitte bist du dir sicher, dass es einer der technisch besser ausgestatteten ist (falls sie verschiedene Arten an AF-Sensoren haben).

Ich hatte letzte Woche ein paar Bogenschützen vor der Linse, locker 400 Bilder, aber 2x habe ich den abgeschossenen Pfeil im Flug erwischt. Mit "nachdenken, scharfstellen, Einzelschuss" hätte ich das nie hinbekommen.

Hast du 'ne Möglichkeit hast, dann sprich sie vorher mal an und lass dir etwas erzählen ... ist sie von der Geschwindigkeit her eine Pulk- oder Einzelfahrerin. Probe evtl vorher mal an den Stellen mit ihr.

Toll sind noch Bilder vom Start und vom Ende ... wenn es ein eher kleines Amateurrennen ist, dann stehen die Chancen gut, dass du den Massenstart gut fotografieren kannst. Geh 'ein paar Meter weiter die Strecke, stelle dich auf 'n Hocker und dann beim Start wieder Dauerfeuer. Gleiches für die Endphase.

Ach ja, wenn du irgendwie kannst, 'n 80-200er mit Blende 2.8 ist meist zwar heavy, aber absolut toll im Einsatz. Ich liebe meines ...

Wenn du zwei Kameras im Einsatz hast und schnell bist, dann kannst du mit dem 50er bzw 'nem 80-200er erst die Annäherung fotografieren, dann die Kamera wechseln und mit dem Standard-Objektiv im Weitwinkelmodus Nahschüsse machen ... das wirkt oft auch sehr gut.

Die Kamera muss entsprechend kurze Belichtungszeiten haben, der Autofokus muss schnell sein und eine möglichst hohe Bildzahl pro Sekunde auf Dauerfeuer wäre auch hilfreich. Und Du solltest natürlich auf einem geeigneten Platz stehen.

Kann das Deine Ausrüstung?
Ansonsten probier es doch einfach vorher mal aus, fotografier vorbeifahrende Autos oder bitte das Mädchen selber, Dir Modell zu fahren.

Und was meinst Du mit "Standard Objektiv und 50 mm" Sind das 2 Objektive? Ich dachte immer früher seien 50mm Standard gewesen in der analogen Fotografie.

@********tNRW
ich war auch erst der Meinung, dass sie überfordert ist ... aber schau dir mal ihre Aufnahmen an. Sie kann schon fotografieren.
Ich hatte mal 'ne Bekannte, ausgelernte Berufsfotografin mit mehreren Jahren Berufserfahrung, die hatte absolut kein Interesse für Technik. Für sie war die Technik nur ein Werkzeug. Als sie mal meine Nikon statt ihrer Canon benutzen wollte, hätte sie fast hingeschmissen. Ich hab' ihr dann die Kamera eingestellt, so wie sie es brauchte. Aber sie hat mit ganz wenig Aufwand ganz tolle Aufnahmen gemacht, über die ich heute noch staune. Weil sie Bildgestaltung, Lichtsetzung usw einfach traumhaft konnte.
Männer mögen ISO-Zählereien usw, Frauen ticken da häufig anders.

@**********derHB
ich denke, sie hat irgendwas wie ein 18-50er als Standard-Linse und dann das 50er als "möglichst wenig Tiefenschärfe".

Das kommt ja immer darauf an wie das Bild am Schluss ausschauen soll. Ich habe Speedwayrennen immer aus dem Innenoval fotografiert.
Wenn das Resultat ein messerscharfes Bild sein soll, dann sind beim Radrennen schon Zeiten 1/500 und kürzer angesagt. Allerdings ist bei 1/1000sec alles eingefroren und sogar die Speichen scharf. Das Bild schaut dann aus, als ob der Fahrer stehen würde.
Nehme ich dagegen etwas längere Belichtungszeiten, und ziehe mit der Kamera mit, erreiche ich einen Wischeffekt im Hintergrund, also verwischtes Puplikum. Der Fahrer bleibt scharf, weil er sich die Kamera mit ihm bewegt, er also fast stillsteht. Nur drehende Teile wie Füße und Radspeichen werden leicht unscharf, was wiederum Dynamik und Geschwindigkeit ins Bild bringt.
Ein geiler Effekt ist auch zoomen während der Belichtung. Das geht aber nur wenn der Fahrer direkt auf die Kamera zufährt. Von vorne gesehen hat ja der Fahrer die relativ geringste Geschwindigkeit. Da kann man während des Zoomens bei z.B. 1/60 auslösen. Dann bekommt man nach außen strahlenförmig verwischte Bilder. Aber das ist schon die hohe Schule und sollte vorher schon mal probiert werden.

Was auch zu noch besseren Ergebnissen führt, ist wenn der Autofokus z.B. bei Canon auf Al Servo und der kontinuierliche Autofokus deaktiviert ist. So bekommt man die Radfahrerin auch während des Rennens scharf aufs Bild, da der Autofokuspunkt dann sozusagen an der Radfahrerin klebt. Dazu die ISO-Zahl in einem bestimmten Bereich, etwa von 100 bis 6400, auf Automatisch einstellen. Belichtungszeit etwa um die 1/500 bis 1/1000sec und auf Serienbild einstellen, je nachdem, was deine Kamera hergibt.
Ich nutze diese Einstellungen auch für die Tierfotografie, zum Beispiel für fliegende Vögel, wobei ich die Belichtungszeit noch weiter verkürze und dafür auch ein Tele-Objektiv verwende.

in 1952 reichte ein Kodak Istamatik für dieses Bild vom Radrennen. Ich habe gewonnen. Brennweite, Diafragma und Verschlusszeit leider nicht festgehalten.

Es muss natürlich heißen, daß Al Servo bei Canon eingestellt und nicht deaktiviert sein muss.

Ich würde Dir gerne helfen, aber dazu bräuchte noch ein paar Infos:
1. Welche Kameras und welche Objektive (Brennweite und Blende reichen) hast Du genau?
2. Die Frage ist mir viel zu allgemein. Welche Art von Fotos möchtest Du genau machen?

Ich spüre auch eine Diskrepanz zwischen Deiner Frage und Deinen Bildern.
Die Frage klingt nämlich wie von einer Anfängerin gestellt, Deine Bildern zeigen aber, dass Du alles andere als eine Anfängerin bist.

Um das Mädchen mit 50 mm Brennweite relativ formatfüllend abzulichten müsstest Du relativ nah ran. Wenn das möglich (und beabsichtigt) ist, dann nur zu.
Wenn Du nur mit größerem Abstand fotografieren kannst, dann bräuchtest Du ein Tele-Objektiv. Entweder als Tele-Zoom, oder als Festbrennweite. Zoom hat den Vorteil, dass Du die Brennweite ändern kannst, Festbrennweiten sind oft lichtstärker. Letzteres ist bei kurzen Belichtungszeiten von Vorteil, weil durch die große Brennweite sowieso relativ wenig Licht in die Kamera kommt.

Wenn Du keine Bewegungsunschärfe haben möchtest, solltest Du die Belichtungszeit sehr kurz (1/500 oder 1/1000) oder einstellen. Je nach Blende (deswegen die Frage nach den Objektiven) musst Du evtl. die ISO höher stellen, wobei Du darauf achten solltest, dass mit steigender ISO-Zahl auch das Rauschen zunimmt. (Wann genau, ist abhängig vom Kameramodell - deshalb die Frage nach den Kameramodellen.)

Ob Du wirklich mit Autofokus glücklich wirst, kommt auf die Geschwindigkeit des Autofokus an (auch das ist wieder abhängig vom Kameramodell und dem Objektiv ).
Alternativ bietet es sich an, zumindest die Kamera mit dem langsameren Autofokus auf manuellen Fokus umzustellen, auf einen bestimmten Punkt scharf zu stellen und sie dann nur an diesem Punkt zu fotografieren. Beim Auslösen wird nicht erst lange versucht zu fokussieren, sondern direkt belichtet - und wenn sich das Mädchen in der vorher eingestellten Entfernung befindet, wird das Bild auch scharf. Je kleiner die Blende ist (je größer die Zahl), umso mehr Spielraum hast Du, in dem sie scharf abgebildet wird.

Allgemein würde es sich anbieten, das vorher ein (noch besser: ein paar Mal) zu probieren. Sie wird doch sicher mal trainieren.

Das kann man eben nicht verallgemeinern. Das ist eine Sache des Geldbeutels. Ein 2,8 /400 ist meist lichtstärker als kürzere Billigobjektive.

Was auch immer recht gut kommt, sind Naheinstellungen. Geh auf das Gesicht...Zeige die Anstrengung, den Schweiß....Mitzieher sind auch gut, zeigen gut die Dynamik. Wenn Du die Möglichkeit hast, dann schaue Dir vorher den Rundkurs einmal an. Wo sind gute Fotopositionen...
Radrennen ist Sport, also viel Bewegung, hohe Dynamik, Duellsituationen, Anstrengung....Wenn Du das abbilden kannst, dann hast Du einen guten Job gemacht.
Versuche Dir vorher schon zu überlegen, was Du zeigen willst.
Viel Glück dabei und gute Treffer. Bin gespannt auf Deinen Erfahrungsbericht.
Gruß, Carsten

Wenn du magst, kann ich dich gerne als Second Shooter begleiten,
Radrennen kann ich

Ich sag jetzt nicht, dass es ausgeschlossen ist. Aber mit einer älteren Spiegelreflex, 50 mm Objektiv und nicht sooo viel Erfahrung klingt das sehr ambitioniert. Kommt sicher auch auf das Fabrikat an.
Such Dir einen Fixpunkt, fokussiere bei vorausfahrenden FahrerInnen mit MF darauf und prüfe das Ergebnis. Stelle auf Serienbild, was die Kamera hergibt. Dann draufhalten, sobald Du die Protagonistin entdeckst. Mit einigem Glück hast Du 2-3 brauchbare Aufnahmen. Beim Rundkurs hast Du gute Möglichkeiten zu korrigieren. Mit 2-3 Aufnahmen je Runde schaut die Welt schon besser aus.
Vor dem Rennen: Probiers im Stadtverkehr aus. Die Fahrzeuge haben eine vergleichbare Geschwindigkeit. Nimm all die Tipps von allen und probier's aus. Du kannst das, aber Du kannst das besser mit Übung. Wie wir alle.

Grundsätzlich geht das mit jeder Brennweite, eine leichtes Tele wäre natürlich von Vorteil. Mein erstes Radrennen habe ich fotografiert, indem ich mir eine Steigung ausgesucht habe, Ein Tele um den ankommenden Tross zu fotografieren und eine Kamera mit Weitwinkel um die Landschaft mit einzubinden. Ich machte mein Bild mit dem Tele und wollte die andere Kamera nehmen ... da war das ganze schon vorbei! Und das an einer Steigung. Radsport ist sehr schnell! Dann sollst Du auch noch eine einzelne Fahrerin herauspicken. Ich hoffe, sie fahren den Rundkurs sehr oft. Aber eines gilt für Sportfotografie immer. Möglichst aus tiefer Position fotografieren.