Wir haben alle schon hier gepostet, dass die vielen Einstellmöglichkeiten für Anfänger die Sache eher schwer machen können. Soweit sind wir alle einer Meinung.
Es sind aber nur "Möglichkeiten", kein Zwang. Das gilt auch für Auto-Fokus oder Augen-AF. Das
muss man nicht einstellen. Ich finde es sehr angenehm, dass es da ist, wenn ich es benötige. Oder soll das so zu verstehen sein, dass Kameras mit Augen-AF nur etwas für Könner sind? Soll man annehmen, dass alle, die eine Kamera ohne Augen-AF haben, noch im Anfängerstatus verharren? Das will ich nicht hoffen.
Ich habe früher mit Schnittbildindikator und Mikroprismenring scharfgestellt. Ich hatte nie den Eindruck, dass ich dafür "Wissen" benötige oder das ich dadurch "Wissen" erlange. Heute schiebe ich den AF-Sensorpunkt auf den Bildteil, der scharf sein soll. Das finde ich viel bequemer. Wenn alles gut geht, ist das Ergebnis das gleiche; das Bild ist dort scharf, wo es scharf sein soll. Früher ging es nicht immer gut. Heute habe ich fast keine Bilder mehr, die ich wg. falscher Schärfe aussortieren muss.
Ich würde einem Anfänger raten, ein oder mehrere vhs-Kurse zu besuchen, um dort den Zusammenhang zwischen Blende, Zeit und ISO zu lernen. Dadurch kennt der Anfänger die Grundlagen. Damit ist’s dann auch gut, und man/frau kann zur Zeit- oder Blendenautomatik wechseln.
Die Technik ändert nichts an den Fotos. Es gab früher gute und schlechte und es gibt heute gute und schlechte. Qualität ist eine Pyramide, oben ganz schmal und an der Basis ganz breit. Das hat sich nicht geändert und das wird sich nicht ändern.
In der Gruppe wurde schon oft gesagt, dass die Technik keine guten Fotos macht. Ich stimme dem zu. Die Technik ist das Fundament, auf dem man aufbauen kann. Je weniger Zeit und Energie ich dem Fundament widmen muss, desto mehr habe ich für die oberen Stockwerke übrig. Vielleicht bräuchte ich das Wissen um Blende, Zeit und ISO noch nicht einmal, um gute Fotos zu machen. Es gab schon erste Ausstellungen von „Künstlerfotos aus der Handykamera“.
Was vor rund 170 Jahren mit aufwendiger technischer Vorbereitung für die ersten Lichtbilder begann, reist heute digital in nahezu jedem Rucksack mit.
Es geht wohl auch ohne.