Das, was man gerne hätte, ist nicht immer das, was für einen gut ist- diese Erfahrung durfte ich machen.
Zuerst einmal: von Polyamory halte ich nichts. Ich kann mir das auch nicht vorstellen. Ich kann nicht zu allen Menschen gleichrangige Gefühle entwickeln, auch Liebe unterscheidet sich und bei mir gibt es immer einen ersten Platz und nicht mehrere erste Plätze! Ich würde es aber auch nicht mögen, wenn ich bei meinem Partner eine von vielen Lieben wäre und nicht die EINE! Also, dieses Konzept fällt schon mal flach!
Emotionale Treue, aber sexuelle Freiheit der Absprache nach, könnte ich mir dagegen sehr gut vorstellen. Sprich: ich hätte nichts dagegen, mit einem Mann zusammen zu sein, der ab und an mal eine andere verspeist
Vorausgesetzt es ist ehrlich zwischen uns und ich weiß das. Auch hätte ich nichts dagegen, wenn wir uns beide ein bisschen austoben bei irgendwelchen Gruppensachen.
So viel zur Theorie.
Die Praxis sieht da schon mal ganz anders aus.
Meine monogamen Beziehungen haben bis jetzt eigentlich ganz gut funktioniert. Ich hatte nichts mit anderen, mein Partner hatte nichts mit anderen, alles gut.
Später wollte ich eher ein sexuel-freies Konzept umsetzen und siehe da- hat sich als schwierig erwiesen. Im ersten Fall wollte der Mann gerne von fremden Blüten naschen, reagierte aber total eifersüchtig, wenn ich das auch mal wollte.
Im zweiten Fall lief es genauso doof, sogar noch schlimmer: anfangs teilte Mann mit mir seine Vorhaben und Erlebnisse, später wurde das eh hinter dem Rücken gemacht. Das hat mich aber im Endeffekt ziemlich arg verletzt: Grund zum Verheimlichen oder zum Belügen gäbe es überhaupt gar keinen, Mann hat es aber trotzdem gemacht. Und wenn es schon soweit ist, dass jeder sein Ding dreht, ohne miteinander was zu teilen, dann wozu das Ganze???
Mein Fazit: Männer können mit der Freiheit nicht wirklich umgehen, obwohl sie eine solche erstmals cool finden. Und monogame Beziehungen existierten bis hierhin nicht umsonst
Kurze Zügel sind nun mal besser. Finde ich.