"FemDomDrop"

Tja, ich mag dieses Wort Drop nicht, ich nenne es Absturz.

Und ja ich kenne es auch als Top abzustürzen, und ich gehe dieses Risiko in einer bestimmten Konstellation auch immer wieder ein. In dieser Konstellation zahlen beide einen hohen Preis und bei mir ist es der potentielle Absturz.

Ich weiß wieso weshalb warum und ich kenne auch einen ktalysator, der das ganze rasant verschlimmert. Es ist meist nach dem Spiel oder einem gemeinsamen Abend, meistens der Moment wo ich dann schlafen gehe. Dann kommt dieses eiskalte Händchen an Herz und Kehle, der Trecker auf der Brust und ich muss mich konzentrieren damit ich nicht einfach aufhöre zu atmen, dem Trecker auf der Brust einfach nachgebe. Dazu kommt dann oftmals ein fieses Gedankenkarussel, das sich im Kreise dreht und mich regelrecht foltert.

Was ich mach? Eine Whatsapp an jemanden schreiben meistens mit einer Frage die mich im Karussel beschäftigt und oft reicht da eine kleine Antwort um das wieder in die rechte Bahn zu rücken, dazu dann Notfalltropfen (Bachblüten), nen schönen Tee am Bett, und Youtube mit Videos, die entweder meinen Kopf anderweitig beschäftigen oder halt "lustige Katzenvideos".

Ich kenne die Gründe und fremde/neue Männer haben keine Chance mich in einer Art Spielbeziehung zu erleben, genau wegen diesem hohen Preis. Allerdings gibt es einen Menschen, den nenne ich meine Droge, meine Seele entspannt in seiner Nähe, für diesen einen Menschen bin ich bereit diesen Preis immer und immer wieder zu zahlen. Und da ist kein anderer dran schuld als ich selbst.

@*******ubus
Danke für deine Schilderung. Ich bin jedoch schon etwas erschreckt, dass du "die Schuld" nur bei dir siehst.
Ich fand es für mich sehr bereichernd auf einem Bondage Event nicht nur Workshops für Subs zu besuchen, sondern auch endlich mal einem für Tops (Rigger) und da ging es genau um das Thema Kraft verlieren, ausgelaugt sein und Topdrop. Es waren auch Switcher dabei, die meinten sowas zu erleben, weil sie es aus ihrer Subseite kennen. Wir haben dann aber schnell festgestellt, dass das - in unterschiedlicher Form - alle Tops kennen. Eigentlich ist für alle klar, dass es aftercare für Sub gibt. Jeder erzählte was ihm beim Ausgleich hilft und wie derjenige wieder Kraft tankt. Ein sehr versierter Instructor erzählte dann, dass aus seiner Sicht beide die gleiche Verantwortung für einander tragen und auch Sub für aftercare beim Top verantwortlich ist.
Mich hat das sehr zum nachdenken gebracht. Und in der Tat verzichte ich seitdem auf viel oberflächliche Spielgelegenheiten, die mich mehr Kaft kosten könnten als sie mir positives bringen.
Aber noch wichtiger fand ich die Erkenntnis, dass nicht nur ich die starke Kümmerin sein sollte, sondern auch mein Gegenüber für aftercare bei mir verantwortlich ist.
Vllt. ist das auch ein Gedanke für dich.

Früher gab es mal den Spruch, wenn du ne alte Harley fährst, schraubst du drei Tage, um einen Tag zu fahren.
Angenommen man "spielt" ein Wochenende, da eignet sich der Sonntag um zB. zu quatschen, baden, kuscheln, quatschen, spazieren gehen, reden, Tee oder Kakao trinken und Kuchen oder Schokolade essen.
Reden, offen und sich nahe sein ... gemeinsam sich wieder in's Gleichgewicht bringen.
Aber vielleicht sehe ich die Dinge manchmal auch zu einfach.

Nun es ist die komplexe Situation, er ist meine Droge, ich entscheide mich dazu die Droge zunehmen, den Topspace, und deshalb sehe ich die Schuld bei mir, weil dann auch der Entzug kommt. Auch wenn die eigentliche Situation noch wesentlich komplexer ist, und der Katalysator sogar "außerhalb" sitzt, trifft es in etwa den Kern ohne die Details der Situation zu nennen. Es ist etwas, was über mittlerweile schon viele Jahre angewachsen ist. Und ich bereue absolut nichts, aber das bezieht sich nur auf diesen einen Mann.

In jeder jeder intensiven Session fühle ich mich, wie auf einer berauschenden Droge, alle Sinne sind aufs höchste geschärft und ich fühle mich wahnsinnig lebendig. Und nach jeder solcher Session geht es dann bergab, komischerweise bei mir immer schlimmer, als bei den Subs, mit denen ich solche Sessions hatte.

Da ich mich bisher nur in Spielbeziehungen ausleben kann, musste ich mir Lösungen dafür suchen, die mir helfen, mit dem alleinsein danach klarzukommen, deshalb habe ich da ein kleines Ritual, wie der Abend ausklingt.
1. Danach noch Kuscheln. 2. Mich massieren lassen 3. Noch ein bisschen plaudern auf Augenhöhe.
So komme ich Schritt für Schritt in die Realität zurück und fühle mich ausreichend wertgeschätzt, um den Hormonwirrwarr zu kompensieren.

Gutes Vorgehen - Schokolade hilft übrigens nicht nur Bottoms, sondern auch Tops. Der Neurotransmitter Dopamin wird ausgeschüttet, außerdem setzt der Körper Endorphine frei, körpereigene Opiate. Dadurch trägt die Schokolade zur guten Laune bei. Daneben enthält sie auch das stimmungsaufhellende Hormon Serotonin in geringen Mengen. Es macht Sinn für einen Drop welche in der Spieltasche zu haben. Auch Kakao hilft oder ein guter Tee.

FemDrop ist vermutlich in vielen Aspekten und Ursachen vergleichbar mit dem Supdrop, wie z.b. der schon angesprochene Bereich Hormone/Neurotransmitter. Zudem begibt man sich ja von einer Ausnahmesituation (Session/Spiel) in den langweiligeren, "grauer" Alltag zurück, vergleichbar der Rückkehr aus dem Urlaub oder die Katerstimmung nach einen langen, anstrengenden Partyabend (auch ohne Alkohol und ähnlichem).

Etwas hilft es mir, wenn ich in einem Absturz/Tief bin, daran zu denken, dass er durchaus nach einem vorherigen High mal vorkommen kann, aber auch erfahrungsgemäß nur vorübergehend ist.

Was ich mir bisher aber nicht zufriedenstellend erklären konnte, warum bei mir nicht immer ein Drop stattfindet bzw. dieser in der Intensität sehr unterschiedlich ist.

*
Das denke ich eigentlich permanent!
Denn ich habe zwar viel gelernt,
aber dennoch ständig Probleme.

Früher sprachen wir die Dinge,
die uns bewegten offen an.
außerdem gab es auch nicht so viele unterschiedlich Begriffe.
******

Ich hatte den ersten Absturz,
obwohl ich bereits seit 1963 SM lebe.
Im April 2020!
Nur, das ist eine so lange Geschichte.

Kurz:
Ein Sub hat mir eröffnet,
daß er den ganzen SM eigentlich nicht braucht.

Das nachdem ich fünf Jahre lang ihn SM habe in allen Facetten,
die ich kenne ( und das sind zahlreiche) erleben ließ.

Von ihm kam selten oder gar nichts zurück.

Ich weiß nicht, warum ich das nicht beendete.

Nun, sicher hat das mit dem Alter zu tun.
Außerdem hatte ich damals meine Trauer noch lange nicht überwunden.
2006 mein geliebter Mann,(nach 45 Ehejahren)
2012 mein SM Freund,
mit dem ich 18 Jahre in tiefer Zuneigung verbunden war.

Aber:
Ich hatte und habe es ein wenig immer noch, damit zu kämpfen gehabt,
daß ich mich nicht nur betrogen und verarscht fühlte.
Ich fühlte mich auch um Lebensjahre betrogen.

Nun, ich bin zum Glück eine dominante Frau.
Die geben nicht auf auch mit 81 nicht.

Ich habe einen neuen Sklaven,
und der verdient den Namen,
(obwohl es eine durchaus nicht unproblematische Beziehung ist)
aber sie lohnt, weil ich nämlich,
erstmalig auch etwas davon habe.

Jetzt weiß ich wenigstens, worauf ich mich einlasse.
Außerdem einige Interessenten,
die vielleicht "nach Corona" auch noch da sind.

Also ich wünsche allen,
daß sie ihre Probleme,
auch die vielleicht unvermeidlichen Abstürze,
gut in den Griff bekommen.
Lieben Gruß L. Ingrid

interessant, dass du erst nach so langer zeit deinen ''drop'' hattest und dazu noch mit jemandem, der dir wenn ich richtig gelesen habe, nicht viel gegeben hat.
kenne den drop eher bei neulingen oder wenn liebe im spiel ist.
ich (ehem. master) musste beides schon erleben und ich glaube ein rezept dagegen gibt es nicht.

aftercare ist aber grundsätzlich mal pflicht, meiner meinung nach.

Guten Abend werte Damen, hallo Subs,
In vielen Gruppen wird über viele Themen geschrieben. Sicherlich immer berechtigte, doch oft oberflächlich.
Dieses Thema, die in den Raum gestellte Frage, ist aber tiefgreifend und so wundere ich mich ob manches, vor allem leider männlichen Kommentars.
Da es anmaßend wäre "Empfehlungen " abzugeben, wie mit einer solchen Situation bestmöglich umzugehen wäre (denn Frauen empfinden mit Sicherheit etwas anders als Männer, zudem bin ich Sub und manches Denken eines Top ist mir schlicht fremd) möchte ich mich nur dazu äußern, wie die Situation möglichst vermieden werden kann. Denn wenn das immer gelänge, bräuchte man sich über das Danach nicht zu unterhalten.
Dazu sollte FemDom wissen, dass männlicher Sub leider zu oft , wenn nicht immer, Hormon gesteuert ist.
Die wenigsten Subs haben das Glück eine FemDom an ihrer Seite zu wissen.
Wenn sich eine Situation zum Spielen ergibt und die FemDom dann auch noch Gefühle einbringt, verlieren wir quasi den Verstand. Bespielt zu werden ist das Eine, aber dann auch noch Gefühle zu spüren ist das Andere und lässt uns sagen und tun was die Dame glücklich macht. Und so vermitteln wir den Eindruck , wir wollen wirklich mehr. Es ist sogar so, dass wir das während des Spiels tatsächlich auch wirklich glauben.
Und dann passiert es. Mit dem Orgasmus ändert sich alles!!!
Die komplette Geilheit fällt ab. Mit ihr auch jegliche Anziehungskraft, die die Dame eben noch auf uns auswirkte (immer unterstellt, dass es zu einem TopDrop kommen wird).
Vermeiden kann die Dame diesen beschämenden Zustand nur, indem sie vorab ein ausführliches Gespräch führt.
Und dabei sollte sie zunächst nicht zu viel Interesse am Sub signalisieren.
Denn auch unter Subs und FemDom wird man Gefühle nicht verleugnen können. Zumindest können sie entstehen.
Und nur wenn sie entstanden sind, kann es überhaupt zu einer Verletzung kommen.
Übrigens, auch Subs können in diese sehr verletzende Situation gelangen. Das macht es natürlich nicht besser. Ich wollte nur zum Ausdruck bringen, dass Menschen leider fehlbar und verletzend sein können und in der SM Szene ist die Gefahr betroffen zu sein, vermutlich größer als anderswo. Denn es finden sich nun mal deutlich weniger Deckel für die Töpfe.
Auf jeden Fall wünsche ich allen Damen ein TopDrop- freies Jahr allen hier wirklich alles Gute.

Habe ich tatsächlich nie erlebt.
Aber vielleicht auch, weil BDSM bei mir chronisch nur ein Überschussdings ist, also eher an Freundschaften denn an Beziehungen hängt.

Und wenn ich nach ner Session runterkomme, dann erlebe ich die Senke eher als tiefes Ausatmen, wenn nichts passiert in mir, bis der Puls wieder steigt.

@*****n70

Ich denke, dieses Phänomen ist oft bei Herren anzutreffen, auch jenseits des BDSM.

Und mir ist nun klar, was passiert ist.

Allerdings bin ich immer 100% mit meiner Seele dabei. Und da helfen auch Vorgespräche nicht.

@*****n70:

"Dazu sollte FemDom wissen, dass männlicher Sub leider zu oft , wenn nicht immer, Hormon gesteuert ist."

Glaube mir, DAS weiß Femdom.

"Vermeiden kann die Dame diesen beschämenden Zustand nur, indem sie vorab ein ausführliches Gespräch führt."

Diese persönliche Meinung von Dir teile ich nicht.

"Und nur wenn sie entstanden sind, kann es überhaupt zu einer Verletzung kommen."

Auch dieses Statement (diese Unterstellung) gefällt mir nicht besonders.
Dafür sind Menschen zu individuell und ich mag Verallgemeinerungen generell überhaupt nicht.

Was, wenn eine Femdom in ein tiefes Loch fällt, weil sie körperlich zu weit gegangen ist oder zumindest selbst glaubt das sie zu weit gegangen ist? Auch ohne tiefe emotionale Bindung könnte mich das sicherlich hart treffen, auch wenn ich den Fall noch nicht hatte...

So ist es , Zafira 79, die Meinungen sind selbstverständlich pluralistisch.
Natürlich ist jede nicht wissenschaftlich erhobene Aussage einer reinen subjektiven Wahrnehmung geschuldet.