Vielfalt & Exklusivität

Bei allem Respekt, aber wenn Deine Rückschlüsse keine valide Aussage zulassen, wärst Du gut beraten es nicht so dar zu stellen, dass Deine "Umfrage-Ergebnisse" überhaupt Rückschlüsse zum Thema Eifersucht zuließen. Das (ver)führt leicht zu Fehlinterpretationen.

Wir brauchen auch über "Eifersucht" keine vertiefenden Diskussionen zu führen. Denn: Ich hatte mich dazu bereits in einem zurückliegenden Beitrag m. E. unmissverständlich geäußert?!

Erinnerst Du Dich?

Ich stehe zu dem was ich sage.

Naja, es ist schon eine berechtigte Kritik wenn hier Zusammenhänge aufgezeigt werden, die gar nicht da sind, explizite Erfragung über Eifersucht gab es in der Umfrage ja nicht.

Ich würde auch widersprechen, wenn es heißt dass Eifersucht ein schützender Mechanismus wie Angst oder Schmerz ist. Eifersucht ist Angst und Schmerz der meist fehlgeleitet ist. Man kann mit einer Eifersucht gesund umgehen und ja, sie auch nutzen um zu sehen wo die eigenen Defizite und Unsicherheiten liegen und daran arbeiten und seine Kommunikationsskills verbessern, aber der Ursprung ist seltenst "gesund", sondern, wenn man mit diesem Bild arbeiten möchte, meist auf Störungen des "inneren Kindes" zurückzuführen (andere Ansätze/wordings sind denkbar aber ich glaube dass dieser sehr griffig ist).

Und auch hier: auch der Wunsch nach Monogamie oder irgend einer Form von Exklusivität oder auch das Gegenteil sagen wenig über die Eifersucht aus. Das kann nämlich leider immer passieren, auch den eingegroovten Polyamoristen, genauso wie den schon lange monogam lebenden Menschen, die zB auf einmal auf die beste Freundin eifersüchtig sind, die ein vielleicht scheinbar engeres Verhältnis zum Lieblingsmenschen hat.

Klar, es ist schön zu wissen dass in dieser Gruppe es sich etwa 50:50 spaltet, wem der Herren etwas lieber ist. Aber mehr würde ich daraus auch nicht machen.

Als Biologin sage ich: Eifersucht ist als Selektionsfaktor nicht besonders wirkmächtig im Hinblick auf evolutive Prozesse. Da ist das Prinzip der Female Choice schon deutlich wichtiger. Und dennoch ( ist wahrscheinlich ein no-brainer, aber ich bin noch newbie und erwähne es daher trotzdem) : Die Spermienqualität des Cuckolds verbessert sich - vor allem, wenn er sein "Weibchen" ( um biologisch zu bleiben) in actu beobachtet

Da die Umfrage ja leider von Anfang an, schlecht differenziert, in ihren Auswahlmöglichkeiten war, würde ich von dem Ergebnis nun auch nicht zuviel ableiten.

Professoressa_D

Interessanter Beitrag. Aber no-brainer hin oder her, als Nichtbiologe könnte ich noch etwas Nachhilfe brauchen: Ist die die Spermienqualität betreffende Aussage valide, und falls ja, wie lässt sich das überhaupt ermitteln? Evolution braucht ja Zeit, und sooo lange währt doch auch der längste Akt mit dem ausdauerndsten Männchen (sowie selbst dessen laufende Iteration) nicht.

Oder geht es eher um Quantität - die Beobachtung stachelt die Produktion beim Beobachter an -, die in Qualität umschlägt? Im Sinne von: Größerer output erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass "hochwertige(re)" Spermien den Weg zur aufnahmebereiten Eizelle finden?

Und wie wirkt insoweit das Prinzip der female choice? Spricht die nicht eher für die Paarung mit Premiumexemplaren?

Wie auch immer, ich lese das Gesagte so, dass es für den erwünschten Effekt weniger die Eifersucht des Cuckolds als das positive Anregungspotential, die Steigerung der Gefühlsintensität braucht, die er aus dem Beobachteten schöpft. Wenn zugleich männliche Promiskuität (oder auch nur häufige Ejakulation) qualitätsverwässernd wirkt, dann spricht insoweit, um auf die Frage des Themenstellers zurückzukommen, grundsätzlich (also nicht nur im Rahmen des FLR-Modells) eigentlich alles für einseitige Exklusivität .

Hmmmm...

Meine Auswahl:
♀A für dominante Frauen:
Für mich wäre es selbstverständlich, eine zweite Beziehung mit einem anderen Mann zu haben. Ob der Mann devot, dominant oder außerhalb des Femdom-Kontextes ist, soll meinen Sub gar nicht erst interessieren.


Ich bin polyamore und es ist egal, ob mein Gegenüber männlich, weiblich oder divers ist,... die Gefühle füreinander sind ausschlaggebend.

Ganz klar ist jedoch, dass mein Partner wissen darf, welche Konstellation es mit einem weiteren Menschen gibt. Abgesehen davon, interessiert mich Sex mit anderen Menschen gar nicht. Ich bin da mehr an einem gegenüber interessiert, wie Diener, Butler, Hausdame/Mädchen... in ganz klassischer Uniform wie in einem guten Hotel üblich...