Vorweg, jeder soll sich seine FLR so zusammenbauen, wie es ihm oder eher ihr gefällt. Das was für Pärchen A perfekt passt, kann für Pärchen B der absolute Albtraum sein. Daher kann es, wie im gesamten Bereich der zwischenmenschlichen Interaktionen, keine allgemeingültigen Vorschriften oder Muster geben, auch wenn es immer wieder jemanden geben wird, der versucht, seine Variante als die einzig richtige darzustellen.
*********ss95:
mich würde mal interessieren, wer von euch Damen explizit ein Regelwerk (Regeln, Aufgaben, Strafen, Rituale etc.) für seine Beziehung aufgestellt hat.
Ich denke, hier sollte man ganz deutlich unterscheiden, zwischen allem, was die eigentliche FLR- (oder auch BDSM-) Beziehung angeht und dem Rest, der eigentlich in die Grundlagen der zwischenmenschlichen Beziehung fällt.
*********ss95:
Ich halte von einem Sklavenveetrag für eine FLR nichts, denn da liegt für mich der Fokus dann doch falsch, und zwar mehr auf dem Spiel als auf dem eigentlichen.
Ein "reiner" Sklavenvertrag ist für eine FLR sicherlich nicht die beste Lösung, aber man könnte natürlich so ein Vertragswerk als Grundlage nehmen und diesen dann den eigenen Vorstellungen nach anpassen. Letztlich ist das nicht gerade wenig Arbeit, aber es könnte sich lohnen, wenn beide Seiten mit diesem Vertragswerk dann auch gut leben können.
*********ss95:
In meinem sind z.B. Punkte die überhaupt null und nichts mit BDSM, Sessions o.ä. zu tun haben. Regelungen fürs Abendessen zb, dass einfach keiner sein Handy am Tisch hat, kein TV etc sondern man sich stattdessen unterhält
Du versucht in Deinen FLR-Vertrag die eigentlichen Grundlagen des zwischenmenschlichen Zusammenleben zu reglementieren. Für mich wären solche Dinge selbstverständlich, denn mein Handy oder auch das Fernsehen sind für mich generell unwichtiger als meine Partnerin. Daher müssten solche Dinge meiner Ansicht nach (und in einem für mich aufgesetzten Vertrag) auch gar nicht geregelt werden.
Würde meine Partnerin auf die Idee kommen, allgemeine Dinge in einem schriftlichen Vertrag regeln zu wollen, würde ich mir zu aller erst die Frage stellen,w arum sie das ganze nicht mit mir bespricht. Scheinbar sind das ja Dinge, die ihr auf der Seele liegen und für ihre weitere Beziehung mehr als wichtig sind.
Vielleicht sehe ich manche Dinge eigentlich aber auch nur aus der Sicht eines (schon älteren) Menschen, der noch eine klassische Erziehung im Elternhaus genossen hat. Auch ohne eine vertragliche Grundlage würde ich jederzeit meiner Partnerin die Türe aufhalten, selbstverständlich auch dafür sorgen, dass sie im Regen unter einem Schirm laufen kann und ähnliches. Und in diese Kategorie gehört für mich auch, dass bei einem "richtigen" Essen mit gedecktem Tisch der Fernseher auszubleiben hat oder dass die Telefone in dieser Zeit Tabu sind (ausser es gibt einen beruflichen Grund dazu).
Ich bin mir aber auch sicher, dass es den einen oder anderen Mitbürger gibt, der genau solche schriftlich verfassten Regeln braucht, weil ihm der Fernseher oder auch das Telefon wichtiger sind, als ein paar ruhige Minuten in denen man sich über den vergangenen Tag aussprechen kann.
*********ss95:
Wir stünden beide hinter diesem Regelwerk
Auch wenn mein Grundtenor sich jetzt eher kritisch anhört, so würde ich doch gerne einmal Dein Regelwerk, selbstverständlich anonymisiert, lesen. Ich bin immer sehr interessiert, wie andere Menschen ihre Regelwerke aufbauen und ob man daraus vielleicht sogar das eine oder andere übernehmen könnte.
Ich würde mich freuen, von Dir noch etwas dazu zu hören oder eher zu lesen.