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AI Act, EU-Gesetz zur künstlichen Intelligenz

******_69 Paar
6.562 Beiträge
Themenersteller 
AI Act, EU-Gesetz zur künstlichen Intelligenz
Eine Ki ist ein Programm, die KI wird in 4 Typen eingeteilt, die auf der Fähigkeit die Welt wahrzunehmen, dem Selbstbewusstsein, der Erinnerung an die Vergangenheit und der Fähigkeit, sich auf der Grundlage des Lernens zu verbessern, basieren.

Im Februar haben 27 EU-Botschafter dem wohl wichtigsten Gesetz der nächsten Jahre, vielleicht sogar des gesamten Bestehens der EU zugestimmt: dem AI-Act. Im April soll die Zustimmung des Europaparlaments erfolgen. Auf 900 Seiten sind Regeln für den Umgang mit KI festgelegt und damit ihr die nicht lesen müsst, haben wir für euch das wichtigste zusammengefasst und vor allem geschaut, was hinter dem Gesetzt steht.
Es gab schon im Vorfeld sehr viele Kritikpunkte und fast wäre der ganze Entwurf nochmal verworfen worden. Doch dann haben sich viele Menschen aus der Wissenschaft, der KI-Wirtschaft und auch Kunst und Kultur zusammengeschlossen und FÜR das Unterzeichnen des AI-Acts protestiert. Wieso das so eine unglaublich wichtige Sache ist, welche Punkte am stärksten kritisiert werden und was genau der AI-Act überhaupt regelt.

Wie denkt ihr über die Vorteile und Nachteile die sich aus diesem Act für uns ergeben werden?




*******ack Paar
1.009 Beiträge
Da ich selbst aktiv in der KI-Forschung tätig bin, gruselt es mich immer bei Beschreibungen wie "Eine Ki ist ein Programm, die KI wird in 4 Typen eingeteilt, die auf der Fähigkeit die Welt wahrzunehmen, dem Selbstbewusstsein, der Erinnerung an die Vergangenheit und der Fähigkeit, sich auf der Grundlage des Lernens zu verbessern, basieren."

Die KI nimmt nichts wahr. Sie hat auch kein kein Selbstbewusstsein oder eine Ratio. Die KI ist streng genommen nicht einmal ein Programm, das wäre die Anwendung, die sich auf die jeweilige KI-Methodik abstützt. Eine KI ist im Kern nichts weiter als ein statistisches Modell -- je nach zugrundeliegender Methodik ein sehr aufwendiges Modell, aber nichts destro trotz weiterhin "nur" eine Gewichtungsmatrix bzw. ein überkandidelter Mustererkenner, welche(r) auf den intendierten Anwendungszweck ausgewählt und trainiert wurde.

Der größte Fehler hier war die Namensgebung. Mit Intelligenz hat das nichts zu tun.

Nur weil das Ding mittlerweile aus textuellen Beschreibungen Code / Bilder / Fließtext erzeugt oder entsprechende Antworten zu geben vermag, ist es dennoch nicht intelligent.

Die Mörder-Modelle wie GPT3/3.5/4 sind auch keineswegs das, was so im Alltag eingesetzt wird für allfällige KI-Helferlein, etwa bildgestützte Kollisionsantizipierung bzw. allgemeine Erkennung / Interpretation von Verkehrssituationen und Intentionen der Verkehrsteilnehmer. Das Ausdünnen ("Pruning") der Modelle sowie Finden einer kleinstmöglichen Parameterdarstellung (also z.B. INT8 statt FP32), dass sie weiterhin hinreichend korrekt arbeiten, aber deutlich an Komplexität (und damit Hardware-/Laufzeitanforderungen) verlieren, ist eine Kunst für sich.

Genau darin liegt aber die Gefahr in der Nutzung durch Anwender (oder Politiker ...), die sich dessen nicht bewusst sind, sondern dann stur der Aussage des Modells glauben. So wie unlängst in den Niederlanden, als Blitzer mit KI-basierter Bilderkennung Knöllchen für Fahren mit Handy am Ohr auslösten, nur weil sich die Person am Kopf kratzte und es für die KI eben so aussah wie ein Handy am Ohr. Oder Fahrassistenten, die den übergroßen Werbeaufkleber auf dem Bus für eine Person direkt vor dem Auto halten bzw. den Schattenwurf der Leitplanke für Fahrbahnmarkierungen.

Und das sind nur die einfach zu erkennenden Fehler ... Wenn sie denn erkannt werden, denn der Computer hat bekanntlich immer recht. Zumindest im Behördenbetrieb.

Entsprechend gibt es mittlerweile Schutzmechanismen, um etwa seine eigenen Daten im Netz vor allfälligem Abgriff zwecks Training irgendwelcher Modelle zu schützen. Mit dem menschlichen Auge sind die entsprechenden Stördaten nicht erkennbar, für die KI wird z.B. bei der Bilderkennung aber aus einer Katze ein Teekessel.

Auch spannend sind Fälle, wo die KI Dinge erkennt, die man -- nach bestem menschlichem Ermessen -- gar nicht im Trainingsdatensatz enthalten glaubte bzw. aus ethischen Gründen gezielt entfernte: Es gab unlängst den Fall einer KI zur Röntgenbilddiagnostik, die Dinge tat, die sie nicht sollte, nämlich die Ethnie der Person zu erkennen. Man hatte diese Daten tunlichst aus dem Trainingsmaterial entfernt, trotzdem konnte die KI weiterhin sehr treffsicher Schwarze erkennen. Es ist weiterhin nicht klar, wie sie das tut.

"Explainable AI" ist weiterhin ein frommer Wunsch -- und aufgrund der Vielzahl unterschiedlicher Modelle und Ansätze gibt es "die" KI ohnehin nicht.
*******umi Mann
604 Beiträge
Ki hat ja wie alles positive und negative Seiten.
Von dem her ist der Versuch, die negativen Seiten einzugrenzen auf jeden Fall wohl gut.
Für die Seite der Industrie wurde dies wohl auch so angefangen.
Ob die möglichen Strafen für die Industrie ausreichen bei den Möglichkeiten, ist allerdings auch eine Frage. Und die Beweisbarkeit.
Ein Problem sehe ich allerdings darin, daß wie geschildert, Staaten quasi gar nicht an beschränkende Regelungen gebunden sind, sondern diese selbst bestimmen können, wann und wie der jeweilige Staat zB einschränkende und manipulative KI einsetzt, sehe ich als großes Problem (eine Verwaltungsanweisung zu schreiben ist wohl ein Nichts für einen Staat).
Damit hat ein „Marktteilnehmer“ (ein Staat) also freie Hand, selbst und ohne Kontrolle bestimmen zu können, wie und wann er KI auch dafür einsetzt, die Bevölkerung zB zu überwachen und Meinungen zu lenken.
Dies kommt ja teils auch beim Beispiel der Gesichtserkennung bei Videoaufnahmen zutage.
Wurde ja auch schon bekannt, daß Staaten diese Möglichkeiten schon eingesetzt haben und wer die Möglichkeit auch weiterhin hat, wird diese vermutlich auch einsetzen.
1984???
**********nnung Mann
161 Beiträge
Wie wäre es mit Förderung der natürlichen Intelligenz
******_69 Paar
6.562 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von **********nnung:
Wie wäre es mit Förderung der natürlichen Intelligenz

Auf jeden Fall *dafuer* . *grins*
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