Hallo, ich bin SpielmitHerz und lebe in einer Kleinstadt in Osthessen.
Vor einem knappen Jahr wurde klar, dass ich nicht mehr würde Vollzeit arbeiten können und früher oder später die Rente kommen wird. Also war ich auf der Suche nach dem "passenden" Ehrenamt.
Das hat nicht lange auf sich warten lassen: Der Erste, den ich traf und dem ich das erzählte, meinte: "Wollen Sie meins?"
Er war früher Schiedsmann, inzwischen stellv. Schiedsmann der Stadt und wollte sich zur Ruhe setzen. Ich hatte bis dahin noch nie etwas davon gehört. Das Schiedsamt ist in vielen Bundesländern die erste Anlaufstelle für Nachbarschaftsstreitigkeiten. D.h., wenn mir die Hecke vom Nachbarn zu hoch wird, er sie nicht schneidet und ich ihn verklagen möchte, muss ich, bevor ich zum Gericht kann, zum Schiedsamt.
Die Schiedsleute sind Laien, die "Verhandlung" vor dem Schiedsamt ein moderiertes Gespräch. Hier wird nicht Recht gesprochen, sondern versucht, dass die Nachbarn sich einigen. Einigen sie sich, wird ein Protokoll erstellt. Wenn nicht, kann der Antragsteller mit der Erfolglosigkeitsbescheinigung zum Gericht.
Im Januar wurde ich zur stellvertretenden Schiedsperson gewählt (das macht die Stadtverordnetenversammlung), dank Corona erst im Mai vereidigt, und jetzt warten wir, dass die Servicestelle im Rathaus wieder geöffnet wird und wir unsere regelmäßige wöchentliche Sprechstunde wieder beginnen können.