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Wieviel Sekte steckt im BDSM?

********chaf Mann
7.516 Beiträge
JOY-Angels 
Forderung, dass es dieses Elitedenken gibt beim BDSM, bestreite ich auch gar nicht. Gewissermaßen gibt sich diese Gruppe hier auch ein wenig elitär, sieh dir doch einfach noch mal die Gruppenbeschreibung an *zwinker*

Der Punkt ist, dass die Abgrenzung nach außen nicht scharf genug ist und schon gar nicht gruppiert wird. Einzelne Stimmungen gibt es immer wieder mal gegen irgendwen und einzelne Stimmen, es wird aber nicht ein "wir müssen draußen bleiben" draus gebastelt. Was ich im übrigen bedenklich fände, würde ich auf einmal lesen müssen, dass zu SM-Stammtischen eingeladen würde, wo dann steht "Shades-of-Grey-Anhänger bitten wir, vom Besuch dieser Veranstaltung abzusehen" oder Ähnliches.

Hier und da gibt es solche Anwandlungen. Die sind aber so selten, dass ich sie unter "Ausnahmen, die die Regel bestätigen" einordne.
******ung Mann
6.483 Beiträge
Gruppen-Mod 
schwarzschaf
Du hast damit schon recht...
Aber ich verorte diese mangelnde "Abschottung" an einer anderen Stelle als du...

Du denkst - insofern ich dich richtig verstanden haben - das es daran liegt das nicht genügend Leute elitär genug denken um es realisieren zu können....
Ich denke ehe das es ganz einfach daran liegt das sich nicht genug Menschen auf eine einheitliche Linie "einschwören" lassen um es realisieren zu können...

Dazu kommt auch, dass es in Deutschland z.b. erheblich schwerer ist eine entsprechende "Kommune" zu gründen als in den USA (wie gesagt - nur ein Beispiel)....
Weil die USA grad mal 4x mehr an Bevölkerung bei ca. 27x mehr Fläche hat und wir damit etwa 6x mehr Menschen/km² haben - was es uns sehr viel schwerer macht einfach mal "abzudüsen"...

Von den unterschiedlichen Grundmentalitäten mal abgesehen...

Und ich bin mir ziemlich sicher das es möglich wäre eine entsprechende "Kommune" in Deutschland zu gründen...wenn man genügend findet die sich unter einem bestimmten Konzept zusammen schließen...
Und selbst das - dürfte, so denke ich, kein Problem darstellen...
Die Problematik in Deutschland ist dabei wohl eher die Verlustangst - weil man einiges Aufgeben muss dafür...
Und in Deutschland wird ja schon ein Fass aufgemacht wenn man 150 km auseinander lebt - weil das ja unzumutbare Entfernungen sind etcetc...

Ich bin übrigens nicht der Meinung das BDSM an sich einer Sekte ähnelt - auf jeden Fall weniger als der örtliche Fußballverein...
Aber die Möglichkeiten sind da - nur der Individualismus ist es, der bisher (zum Glück) verhindert hat, dass es eine große Abschottung gab finde ich...
@schwarzschaft
Ich persönlich sehe keinen elitäten Anspruch des RACK-Packs.
Sicherlich eine spezielle Programmatik und eine konkrete Abgrenzung zu anderen Gruppen. Aber die habe ich auch, wenn ich an der VHS den Kurs "Englisch für Fortgeschrittene" buche. Da wird auch kein elitäter Anspruch unterstellt, sondern spezielle Vorkenntnisse.
Vielleicht definierst Du aber elitär auch einfach nur anders als ich...

LG Maik
*******rion Mann
14.646 Beiträge
Wieviel Sekte steckt im BDSM?
Per se exakt 0,0.

Natürlich kann man in jedem Bereich sektenartige Strukturen und Verhaltensweisen aufbauen, was im Bereich Erleuchtung, Glauben, Sport, Politik, Ideologie, Kosmetika und Plastikbehältervertriebswegen geht, geht sicher auch im BDSM-Kontext - nur hat das nichts mit BDSM selbst zu tun.
Es sind auch wohl eher die Strukturen gemeint
als die Form des Beten.
********er75 Mann
6.741 Beiträge
Nehmen wir mal WikiP:
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Sekte
Sekte (von lateinisch secta ‚Partei‘, ‚Lehre‘, ‚Schulrichtung‘) ist eine Bezeichnung für eine religiöse, philosophische oder politische Richtung und ihre Anhängerschaft. Die Bezeichnung bezieht sich auf Gruppierungen, die sich durch ihre Lehre oder ihren Ritus von vorherrschenden Überzeugungen unterscheiden und oft im Konflikt mit ihnen stehen.

In erster Linie steht Sekte für eine von einer Mutterreligion abgespaltene religiöse Gemeinschaft. Der ursprünglich wertneutrale Ausdruck hat aufgrund seiner Geschichte und Prägung durch den kirchlichen Sprachgebrauch einen meist abwertenden Charakter erhalten und wird seit den 1960er Jahren verstärkt in negativem Sinn verwendet.

In der modernen Religionswissenschaft und Soziologie werden statt des Begriffs Sekte neutrale, nicht wertende Bezeichnungen wie „religiöse Sondergemeinschaft“, „neureligiöse Gemeinschaft“ oder „neue religiöse Bewegung“ verwendet.

Im Sinne der ursprünglichen Definition ist das BDSM eine Sekte, eine abgespaltene Gruppe, die sich mit ihrer Auffassung zu Sexualität und ihren sexuellen Praktiken von der Mehrheit der Bevölkerung unterscheidet.
Gerade wenn ich dann noch goreanische oder O-Lebensweisen betrachte, so hat auch das für sich alleine Züge einer eigenen Philosophie und Lebensweise/Beziehungsphilosophie.

@dechainee
Heute ist Gewalt und Machtgefälle in Beziehungen und Sexualität grundsätzlich ersteinmal konträr zur allgemeinen, gesellschaftlichen Auffassung.
Die im BDSM weitverbreitete D/s-Beziehungsform, mit zum Teil sehr stark ausgeprägtem Machtgefälle, wiederspricht der allgemeinen Gleichberechtigung in Beziehungen.
Wie schon geschrieben, wird dieser Unterschied durch Strömungen, wie Gor oder O, noch unterstrichen, da hier Rituale und extreme Ausprägungen des D/s gelebt werden, die sich nochmehr von der allgemeinen Auffassung unterscheiden.

Bei diesem Sektenvergleich geht es somit primär um die Strukturen in den Beziehungen und um Parallelen die im starken D/s auftreten, die hier Vergleiche ermöglichen. Ein wirklich religiöser Aspekt ist hier nicht vorhanden.
Zu dem kommt, dass die Szene bis vor ein paar Jahren auch sehr verschlossen war, auch um Anfeindungen zu entgehen. Erst mit dem Internet und mit dem Ende der 90er kam die Öffnung und auch 50SoG macht BDSM immer mehr hip und salonfähig.

Für die große Allgemeinheit, die sich nicht weiter damit beschäftigt, existiert nur die BDSM Gruppe, der alle "die Perversen" zugeordnet werden. Wie indifferent diese Zuordnung ist, zeigt sich gut darin, dass meist auch jegliche Form des Fetischismus einfach dem BDSM zugeordnet wird.
Erst wenn man sich die Mühe macht, genauer hinzusehen wird die Diversifizierung in unterschiedlichste Strömungen und Neigungsrichtungen erkennbar.
*******e_S Frau
29.109 Beiträge
Themenersteller 
*knicks* für die guten Beiträge!

Ich denke schon, dass BDSM durchaus sektenähnliche Züge trägt. Lassen wir mal alle bekannten und religösen Sekten außen vor, auch wenn wir mit Sekte immer den Begriff "Religion" verbinden.

Vielleicht dürfen wir den Begriff "Sekte" nicht auf die gesammte BDSM Gemeinschaft ausweiten, sondern müssen sehr viel kleiner denken. Es gibt z.B. in sich geschlossene Spielkreise, die für Außenstehende unerreichbar sind und bleiben. Nicht wenige von uns kennen diese netten Bewerbungen, die so mancher dominante Mensch fordert. Selbst sie wären mit einem Aufnahmeritual vergleichbar. Was ist mit polyamoren Familiengebilden im BDSM?

Es sind die Strukturen und Merkmale einer Sekte, die mich zum Nachdenken bewogen haben.

Aus der vergleichenden Betrachtung von Gemeinschaften, die einen im Vergleich mit anderen hohen Prozentsatz von Aussteigern produzieren, welche die Gemeinschaft als sektenhaft erlebt haben, können Merkmale potenziell als Sekte wirkender Organisationen (sog. Sektenmerkmale) gewonnen werden, z.B.
1) Eine Führungspersönlichkeit, deren Aussagen nicht hinterfragbar sind und der allfällige Verehrung zukommt.
2) Regulationen für viele Bereiche des Lebens.
3) Ein (institutionalisierter oder informeller) Kontrollmechanismus zur Ueberwachung des Verhaltens der einzelnen Mitglieder.
4) Ein Elitebewusstsein der Organisation.
5) Eine Innen-Aussen-Spaltung mit Abwertung der Aussenwelt, eine systematische Abwertung des bisherigen Lebens.
6) Endogamie, d.h. ein Verbot oder die Aechtung von Liebesbezie-hungen zu Aussenstehenden.
7) Hohe zeitliche Inaspruchnahme der Mitglieder.
*cool* Z. T. auch weitgehende Indienstnahme der finanziellen Ressourcen der Mitglieder u.a.m.

Zur schnellen Prüfung der Sektenhaftigkeit von Gemeinschaften haben sich folgende drei Merkmale bewährt, die gemeinsam gegeben sein müssen, um bei einer Gemeinschaft hohe Sektenhaftigkeit erwarten zu lassen:
1) eine Führung, die von den Mitgliedern nie kritisiert wird
2) Regulationen für alle Bereiche des Lebens
3) Kontrolle der Beachtung dieser Regeln entweder formell oder informell.
(Quelle: http://www.relinfo.ch/sekten/definition.html)


Versteht mich bitte nicht falsch, es sind Gedankenspiele und keine Missionierung!
*********5645 Frau
2.383 Beiträge
Wenn man religiöse Aspekte außer Acht lässt und sich die Merkmale einer Sekte ansieht, gibt es sicher viele Parallelen.

Ins Besondere, wenn man wie Karoline S geschrieben hat, nicht das große Ganze betrachtet, sondern in die einzelnen BDSM-Beziehungen schaut. Da gibt es auf jeden Fall sektenähnliche Strukturen.
Nur würde ich nicht komplett BDSM mit einbeziehen, da es ja keinen "Anführer" und auch keine allgemeingültigen Regeln, Strafen und Strukturen gibt.

Die Art und Weise, wie BDSM jeder einzelne lebt und welchen Raum und welche Macht das über sein Leben und Alltag ausübt ist sicher entscheidend für die individuelle Definition.
******nig Mann
24.817 Beiträge
*******e_S:
Es sind die Strukturen und Merkmale einer Sekte, die mich zum Nachdenken bewogen haben.

Hmm... Was denn nun eigentlich von diesen Aussagen trifft deiner Meinung nach so zu?
*******e_S:
1) Eine Führungspersönlichkeit, deren Aussagen nicht hinterfragbar sind und der allfällige Verehrung zukommt.
Wohl eher nicht denke ich... Oder wer soll das sein?

*******e_S:
2) Regulationen für viele Bereiche des Lebens.
... Die wohl sozusagen "optional" sind, aber sicher nicht zwingend.

*******e_S:
3) Ein (institutionalisierter oder informeller) Kontrollmechanismus zur Ueberwachung des Verhaltens der einzelnen Mitglieder.
Auf die adäquate Parallele bin ich aber gespannt!

*******e_S:
4) Ein Elitebewusstsein der Organisation.
5) Eine Innen-Aussen-Spaltung mit Abwertung der Aussenwelt, eine systematische Abwertung des bisherigen Lebens.
6) Endogamie, d.h. ein Verbot oder die Aechtung von Liebesbezie-hungen zu Aussenstehenden.
Ok, das kann man so stehen lassen denke ich.

*******e_S:
7) Hohe zeitliche Inaspruchnahme der Mitglieder.
*cool* Z. T. auch weitgehende Indienstnahme der finanziellen Ressourcen der Mitglieder u.a.m.
WHAT...?

*******e_S:
1) eine Führung, die von den Mitgliedern nie kritisiert wird
2) Regulationen für alle Bereiche des Lebens
3) Kontrolle der Beachtung dieser Regeln entweder formell oder informell.
Stand ja eigentlich alles schon oben, aber wiederentdecken kann ich dennoch nichts davon...

Vermutlich lebe ich einfach nur in einem Paralleluniversum nehme ich an. 😉😁
**ao Mann
123 Beiträge
****i2:

Hin und wieder stelle ich mir auch die Frage: Wieviel Dogmatismus steckt hinter BDSM? Hier gibt es eher eine Parallele zu Religionen allgemein, also nicht nur zu Sekten. Es gibt Rituale, ungeschriebene Gesetze und auch Erwartungen an andere (beispielsweise bei Partys in SM-Clubs).

Die BDSM-Szene ist mit Dogmatismen gnadenlos überhäuft.
Teilweise hat es schon Sektencharakter, vor allem dann, wenn "der Führer" ins Spiel kommt, "der große Mentor" der das Allwissen über ein Thema besitzt und dann auch noch die entsprechende "Bibel" verfasst. Am besten sind dann auch noch die, die ihr Machtwerk in einem Anflug von Größenwahn als XYZ-Bibel bezeichnen....

Es ist vollkommen egal, in welcher Subszene des BDSM man sich bewegt, sektenähnliche Strukturen gibt es zu Hauf, man muss nur hinschauen Oo

Die "richtige" Peitsche, das "richtige" Modelabel, die "richtigen" Workshops etc.etc.

mit "richtig" sei jetzt nicht der Unterschied von qualitativ hochwertig zu ramsch gemeint, sondern "Szenebedingt das einzig akzeptable", wo man bereits auf den ersten Blick abgeurteilt wird, ohne dass man überhaupt mal Worte gewechselt hat. (Selbstverständlich mit der passiven Ausgrenzung, die damit einher geht. "Gehörst Du nicht zur Elite, dann bist du Luft")
*****saz Mann
1.200 Beiträge
**ao:
Die BDSM-Szene ist mit Dogmatismen gnadenlos überhäuft.

Das ist mir noch nicht aufgefallen. Einzig scheint mir, dass SSC als Monstranz bei nahezu jeder Prozession Rechtgläubiger vorangetragen wird. *anbet*

Teilweise hat es schon Sektencharakter, vor allem dann, wenn "der Führer" ins Spiel kommt, "der große Mentor" der das Allwissen über ein Thema besitzt und dann auch noch die entsprechende "Bibel" verfasst.

Sektenführer benötigen zwingend Anhänger, Gläubige, Jünger. Das vermag ich im BDSM nur in Einzelfällen zu beobachten. Dort, wo sich Leute auf der Suche nach Anleitung vollkommen und kritiklos nach anderen ausrichten. Unbestritten gibt es Clubs, Zirkel, Spielgemeinschaften usw., und gelegentlich schaffen es Einzelne, sich als "Retter der Szene" in selbige zu setzen. Das wird dann ein Selbstläufer, bringt dem Macher Personal sowie steten Sub-Zulauf und schafft ein Mikrosystem, das Frischfleisch garantiert. Das ist aber mehr sozialökonomisch als religiös, denke ich.

Es ist vollkommen egal, in welcher Subszene des BDSM man sich bewegt, sektenähnliche Strukturen gibt es zu Hauf, man muss nur hinschauen

Hast du Belege?

Die "richtige" Peitsche, das "richtige" Modelabel, die "richtigen" Workshops etc.etc.

Es gibt immer ein State of the Art. Das hat nichts mit Dogma oder Sekte zu tun, sondern ist wie oben dem Wunsch geschuldet, zu wissen, wo vorne ist. Das läuft auch die Insignien, die einen Status anzeigen. Zuerst das "richtige" Spielzeug und dann der "richtige" Pelikan/Lamy, Scout/Amigo, Sunkist/Astronaut, Adidas/Puma. Das wird jedem Erstklässler schnell klar, setzt sich mit Chanel, Apple, Tesla und Kinderwagenmarken fort und endet erst mit der Wahl des richtigen Rollators. Daran kann ich nichts spezifisch Sektenartiges erkennen. Darauf beruht Marketing. *nixweiss*

Der Anspruch erscheint mir vermessen, dass BDSM frei von diesen grundlegenden Verhaltensmustern zu sein hat.
******ark Frau
2.132 Beiträge
Zu einer Sekte gehört deutlich mehr als ein paar Dogmatiker.
BDSM hat nix mit Sekte zu tun mMn
es ist so individuell, selbst wenn sich offenbar welche zu Events unter einem Motto zusammenfinden gehen auch da Meinungen weiter auseinander als das in einer Sekte toleriert würde...
und Führende, die eine Richtung vertreten und da Anhänger oder Mitsteiter finden gibt es selbst in eine zusammengewürfelten Schulklasse ...ne sekte nicht und es soll ja im Joy club 2.000 000 mitglieder geben,
der Glieder wegen Männer und wie viele sind bekennende und dann noch praktizieende BDSM ler ...
ich seh nicht mal ne ´verschworene Gemeinschaft eher ein Interessens - konglomerat von menschen die sich in ner Kontaktbörse einfinden..und auch was von und über andere erfahren möchten.

( meine Gedanken will ich ja nicht tauschen, ggf von anderen welche mitgeteilt bekommen aber behalten möchte ich meine schon, wenn auch durch Anregungen revidiert.
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