Möbliert wohnen

Was mir dazu noch einfällt, ist die Vermutung, dass diese Form zu wohnen in Amerika natürlich wesentlich verbreiteter ist als in Deutschland. Das heißt, man kann die Gegebenheiten nicht 1:1 übertragen.

Als ich das letzte Mal möbliert gewohnt habe, war ich Studentin. Ein Semester habe ich die Wohnung einer jungen Frau bewohnt, die für ein halbes Jahr in Südamerika war. War echt in Ordnung.

Studienfreunde, die auch möbliert wohnten, hatten damals nicht so viel Glück. Oft waren die Möbel - naja - abgewohnt und verbraucht.

Und dann zog ich in ein möbliertes Ein-Zimmer-Appartement, hatte nur meine Sachen einzuräumen und gut wars. Nach dem Studium freute ich mich aber immer, wenn ich mir Dinge, die nach meinem Geschmack waren, leisten konnte.

Das Argument mit der Belastung sehe ich deutlich. Da fehlt mir (wahrscheinlich nicht allein mir) die notwendige Gelassenheit, die andere Menschen - andere Kulturen haben.

Aber interessant finde ich die Frage: Was ist das, was einen dazu reizt, sein Inneres in seinem Äußeren darzustellen? Und kann man die Menschen die das nicht brauchen, und die anderen "katalogisieren"? Manchmal denke ich auch, ok, jetzt haste das und das, aber macht es dich glücklicher? Und die Menschen, die voller Hingabe ihre Statussymbole pflegen und sammeln, verstehe ich auch nicht. Nur: Das ist es nicht. Ich hab es einfach gerne schön und nach meinem Geschmack. Individualität. Geht die verloren, wenn man möbliert wohnt? Oder hat man die Chance, wie du, Fiur_seula schreibst, sein ganzes Leben neu auszurichten? Nur wegen des Wohnstils?