Fortsetzungsroman: Tagebuch einer Sub
Tagebuch einer SubSie sah in einer App diese Bilder. Ein Mann, der einer Frau erotisch an den langen Haaren zog. Ein Mann, der einer Frau den Kiefer festhielt und sie voll von animalischer Lust dabei ansah.
Das Profilbild in Comic-Darstellung verriet nicht viel. 40 km entfernt. Das ging.
Sie wollte nicht mehr ewig auf Onlinetreffen warten. Sie wollte jemanden in der Nähe. Sie klickte das Herz an. "Its a match".
Ihr wurde heiß und kalt zugleich.
"Hey du." schrieb er. "Was suchst du hier?"
"So ziemlich genau Das, was deine Bilder versprechen." tippte sie. Irgendwie war ihr nicht nach Rumgeplänkel.
"Das heißt?"
"Ich suche einen Dom, der zu mir passt."
"Das hört sich gut an. Lass uns auf WhatsApp wechseln."
"Der plänkelt auch nicht lange rum." dachte sie.
"Also hab ich deine Bilder richtig interpretiert?", fragte sie.
"Ja, das hast du. Hier ist meine Handynummer. Schreib mich an."
So schnell war sie noch nie aus einer App gewechselt. Aber was solls.
Sie fühlte sich wie magisch angezogen. Sie hätte nicht begründen können,warum.
Mit eiskalten Fingern speicherte Sie die Nummer ein. Nicht einmal den Namen wusste sie. Das war ihr auch noch nie passiert.
"Hi. Wir haben auf Facebook geschrieben. Wie heißt du?", fragte sie.
"Sorry. Ich bin Niko. 41 Jahre alt."
"Ich bin Sabrina."
Er sendete ein Bild. Ein breitgebauter, leicht kräftiger Mann mit Sonnenbrille und Achselshirt am Strand. Kurze Haare. 3 Tage Bart. Ein Piercing an der Lippe. Tattoos auf dem Oberarm.
Den Arm in die Seite gestemmt.
Nicht der typische Sunnyboy, den hätte sie auch nicht gewollt. Aber diese Ausstrahlung, wow.
"Passt?", fragte er?
"Ja, passt." tippte sie aufgeregt.
"Wie stellst du dir es in etwa vor? Muss man ja mal drüber reden. Dass man weiß, wie weit man etwa gehen kann."
Der kam wirklich gleich zur Sache. Aber genau so wollte sie es irgendwie.
"Also, ich bin verheiratet. In offener Ehe. Meinen Mann macht es an, wenn andere Männer mich anheizen. Ist das ein Problem für dich? Er ist nur so gar nicht dominant und das fehlt mir sehr."
"Ist es nur wenn dein Mann dabei ist oder davor?"
"Es müssen keine Treffen zu dritt stattfinden, wenn nicht gewünscht. Aufheizen passiert eher beim Schreiben. Und er bekommt das dann halt mit."
"Du möchtest einen Dom zum Schreiben? Oder sind auch Treffen mit uns möglich?"
"Treffen zwischen uns sehr gerne, auch hier bei uns im Haus möglich."
"Dann könnte es passen. Heißt, du machst, was ich sage!"
OMG! Ein Schauer durchfuhr sie. War das heiß! Genau so wollte sie es.
"Ja, das tue ich." Hätte sie gesprochen, hätte sie nur noch flüstern können.
"Immer, wenn ich schreibe? Auch bei Treffen zu zweit?"
"Unter der Einschränkung, dass ich Kinder habe, deren Bedürfnisse vorgehen."
"Das ist klar, da dürfen keine Einschränkungen sein."
"Gut." Sie war erleichtert. Das war ganz wichtig. Familie geht vor.
"Ohne Widerworte möchte ich, dass du mir hörig bist." Das Wort hörig gefiel ihr nicht. Aber sie wollte keine Widerworte geben.
"Ohne Widerworte. Ich tue, was du sagst."
"Bestrafung muss sonst sein."
Sie schluckte. Mit Bestrafung kam sie gar nicht gut klar.
"Mit Bestrafung habe ich gar keine Erfahrung."
"Bestrafung heißt mal einen Klaps auf den Po, die Brust oder auch die Muschi. Aber alles im angenehmen Bereich."
Oh ja bitte, bestrafe mich. Dachte sie und kicherte. Ihr war unglaublich heiß.
Er interpretierte ihr kurzes Schweigen falsch.
"Wenn gewünscht, deshalb alles vorab klären."
"Oh nein. Bitte bestrafe mich", kicherte sie vor sich hin.
"Ich weiß überhaupt nicht, wo meine Grenzen liegen und möchte sie kennenlernen." Schrieb sie ihm zurück.
"Das können wir herausfinden.
"Und das nicht nur ein paar Tage lang?"
"Nein. Wenige Tage sind überhaupt nicht mein Ding."
Ich möchte ein Datum. Wie lange soll ich dein Dom sein?"
Woher sollte sie denn jetzt sofort so eine Entscheidung treffen? Jetzt fühlte sie sich doch überfordert.
"Kann ich überhaupt nicht einschätzen, weil meine Erfahrung gering ist.", schrieb sie ehrlich.
"In der Regel sagt man erstmal ein halbes Jahr. Das überlasse ich ausnahmsweise dir."
Die Tür nutzte sie sofort für sich. "Ich brauche 1-2 Treffen, um für mich zu wissen, ob es passt."
"Wie weit darf ich in deinen Augen gehen? Zu was wärst du bereit?"
Ufff. Der forderte sie ziemlich heraus. So offen, klar und direkt hatte sie noch nie gechattet. Sie rutschte in ihrem Stuhl ein Stückchen tiefer.
"Zu vielem. Ich bin sehr experimentierfreudig. Was nicht geht, ist Kaviar. Natursekt nicht im Mund. Schmerzen… keine Ahnung, wo da meine Grenze liegt."
"Kaviar und Blut sind absolut tabu! NS nicht ins Gesicht!"
Na wunderbar. Das war doch schonmal in Ordnung.
"Heute Treffen! 18 Uhr, Fürfeld, Pendlerparkplatz. Ich möchte, dass du etwas trägst, wenn du meine Sub bist. Ich werde dir etwas geben."
"Gerne. Ich bin allerdings nicht mobil und hier fahren Sonntags keine öffentlichen Verkehrsmittel."
"Sag wo, dann hol ich dich ab."
Sie gab ihm mit klopfendem Herzen die Adresse. 1,5 Stunden noch bis zum Treffen. So schnell hatte sie sich noch nie mit jemandem getroffen. Und doch war es wie Magie, so fühlte sie sich zu ihm hingezogen.
"Was darf ich für dich anziehen?", fragte sie aus einem Impuls heraus.
"Stiefel mit Nylons und eine enge Leggins."
Du wirst ein helles Höschen darunter tragen."
"Ich hab kein helles Höschen. Ich kann dir einen schwarzen Tanga anbieten."
Omg. Würden Sie etwa Sex haben? Direkt? Das war so krass. Sie wusste überhaupt nicht, wie ihr geschah. Und dennoch wollte sie genau das mit jeder Faser. Sie war unglaublich erregt.
"Ich hatte schon einige Subs. Ich habe sehr viel Erfahrung, bin aber keiner von der brutalen Sorte."
"Das klingt gut."
Einen Brutalo wollte sie ganz sicher nicht.
"Ich bin duschen.", schrieb er.
Ihr Herz klopfte wie verrückt.
Auch Sie ging duschen. Oh nein… jetzt kamen ihre Tage. Wie blöd. Und nun?
Dann eben keinen Sex. Treffen wollte sie ihn unbedingt.
"Ich hab tatsächlich jetzt gerade meine Tage bekommen. Aber ich möchte dich treffen, ich komme."
"Gut. Ich werde ein paar Grenzen testen, wie weit ich etwa bei dir gehen kann."
Es fühlte sich mit diesem Satz an, als würde ihr das Hirn in die Hose rutschen. So etwas hatte sie noch nie erlebt.
"Wir reden erstmal und zwischendurch teste ich dich etwas."
"Okay."
"Bis gleich."
Eilig zog sie sich um. Wie gut, dass sie sich gerade erst Overknees aus Kunstleder gekauft hatte. Sie saßen wie eine zweite Haut.
Sie sagte ihrem Mann Bescheid. der hatte einen Mittagschlaf gemacht. Sie sagte aber nur, dass sie jemanden kennengelernt hatte, mit dem sie sich spontan treffen wollte. Ihr Mann war etwas überrascht. Spontane Aktionen mochte er gar nicht - im Gegensatz zu ihr. Sie liebte Spontanität.
Ein dickes Plus für den Mann.
Mit zitternden Knien lief sie aus dem Hoftor hinaus zum Möbelmarkt um die Ecke. Da stand er mit seinem Auto.
Eilig tippte sie das Kennzeichen in ihr Handy und schickte es ihrem Mann. Zur Sicherheit. Sich covern lassen, nannte man das.
Jetzt wurde es ernst.
Er öffnete seine Scheibe.
"Passt?" Fragte er?
Er sah irgendwie gut aus. Ein bisschen kräftiger, mit einem freundlichen Grinsen. Seine lockere Ausstrahlung gefiel ihr sofort. "Passt", sagte sie.
"Passt auch, sehr. Steig ein."
Gott, war sie nervös.
"Wo können wir hinfahren, wo wir ungestört sind?"
Sie lotste ihn zum Feldweg, wo sie oft Gassi gingen.
Sie saßen im Auto und quatschten. Es fühlte sich seltsam vertraut an. Als würden sie sich schon viel länger kennen.
"Wenn du dir irgendwelche brutalen Praktiken erhoffst, dann muss ich dich direkt enttäuschen. Ich bin ein sogenannter Softdom. Für mich steht an erster Stelle, dass eine Frau eine Frau ist und ihren Wert behält. Ich werde dich nicht ausführen, wie einen Hund, auf allen Vieren."
"Das ist gut. Sowas möchte ich auch gar nicht. Ich möchte wie eine Frau behandelt werden und nicht wie ein Hund. Das geht für mich gar nicht. Und brutale Praktiken kenne ich überhaupt nicht, um mir da irgendwas zu erhoffen. Für mich ist das gerade wie eine Landkarte in einem Computerspiel, die völlig im Nebel liegt und entdeckt werden will. Ich hab keine Ahnung, wo meine Grenzen in dem Bereich sind, was mir gefällt und was es da überhaupt alles gibt. Aber du gibst mir das Gefühl, dass Grenzen okay sind. Und damit komme ich gut klar."
"Wie stellst du dir unseren Kontakt vor, du hast was von Schreiben erwähnt."
"Ja, ich möchte schon auch Kontakt zu dir außerhalb von Treffen und über Tag mal ein paar Worte wechseln.Ich hatte gerade jemanden mit dem ich mich regelmäßig getroffen habe, der hat sich außer um einmal die Woche ein Treffen auszumachen, nie gemeldet. Das ist nichts für mich. Mir ist Verbindung wichtig."
"Das sowieso. Dom/Sub sagt man, lebt man eigentlich 24/7. Das heißt, wir stehen ständig in Kontakt. Außer natürlich, alles, was deinen Mann oder deine Kinder betrifft. Das geht vor und da mische ich mich auch nicht ein. Wie oft möchtest du Treffen haben?"
"So ein bis zweimal pro Woche fände ich gut."
Er grinste. "Das passt."
Er holte ein Hundehalsband und einen Ring hervor. "Ich möchte, dass du das trägst. Das Halsband, wenn wir uns treffen und den Ring ziehst du an."
Sie war leicht perplex. Ein Sklavenhalsband und einen SM-Ring. Das Erkennungszeichen der Szene. Der Ring war viel zu groß. Nicht einmal am Daumen passte er. "Dann möchte ich zumindest, dass du ihn immer bei dir trägst. Ich möchte ein Datum, wie lange du meine Sub sein willst."
Das ging jetzt doch wieder rasend schnell. Sie schluckte.
Sie konnte doch unmöglich einfach so 6 Monate zusagen. Ob es möglich war, eine Probezeit auszumachen?
"Ich kann da so nichts sagen. Darüber reden und es tun sind zwei verschiedene Dinge." Sie fühlte sich unglaublich frivol bei diesem Satz. Bitchig.
"Warum das?"
Wenn Sie eins in der letzten Zeit gelernt hatte, dann war es, daß Männer so etwas tatsächlich nicht verstehen konnten. Sie nannte ihm zwei Beispiele: Berührungen. Ich hab mich mal mit jemandem getroffen, mit dem schien alles zu passen und der hat mich total seltsam, unangenehm angefasst. Da ging gar nichts bei mir. Oder es gab mal jemanden, der konnte meinen Intimgeruch nicht ab. Er konnte mich sprichwörtlich nicht riechen."
"Komm, wir rauchen mal eine, steig aus," sagte er.
Sie gingen an die Rückseite des Autos. Es war ein kühler Abend im Februar.
Er baute sich grinsend vor ihr auf. Streckte die Hand aus und griff nach ihrer Brust. Drückte ihren Nippel herrlich fest, wie es seit Ewigkeiten niemand getan hatte. Sie stöhnte unwillkürlich auf. Sah ihn an. Hitze stieg in ihr auf. Die andere Seite auch. Er drehte ihn bis zur Grenze. Voller Erregung sah sie ihn an. Er hatte sie. Sie näherte sich ihm. Er ging einen Schritt zurück. "Was hast du jetzt vor?", fragte er? "Ich will dich küssen."
Er zögerte. "Okay, versuchs." Wieder näherte sie sich ìhm. Seinen Lippen. Breit grinsend hob er das Kinn, sodass sie nicht heran kam.
Enttäuscht zog sich sich zurück.
"Du gibst aber schnell auf."
Ach so war das? Nun ihrerseits grinsend ging sie auf ihn zu. Reckte auch ihr Kinn. Er zog sich zurück. Sie hielt ihn fest und… endlich. Verdammt, konnte dieser Mann küssen.
"Schau mich an.", sagte er. Sie sah ihm bis zum Bersten erregt in die Augen. Was geschah da? Er spielte herrlich.
"Schau weg." Ah, jetzt wollte er testen, ob sie hören konnte. Sie schaute zur Seite. "Schau mich an." Ein Schauer durchfuhr sie.
Wieder griff er nach ihrer Brust. "Dein BH ist gepolstert. Weg damit." und holte sie heraus. Beide. Was auch immer er da mit ihren Nippeln und ihrer Brust tat, das hatte noch keiner getan. Niemand. Sie wurde starr vor Erregung. Sah ihm in die Augen. Er schien zufrieden. Sie fühlte sich wie das Kaninchen vor der Schlange. Nur besser. Hypnotisiert und so unglaublich erregt.
"Scheiße, dass ich meine Tage hab.", dachte sie. "Was hast du gerade gedacht?", fragte er sie in einer vor Dominanz strotzenden Tonlage. Ihr wurde schwindelig.
Sie grinste und sah beschämt nach unten. "Ich hab dich was gefragt!"
Der durchschaute sie ja perfekt. Sie sah ihm in die Augen. Wollte sie das jetzt zugeben und ihm den Freifahrtsschein
geben?
Er griff wieder nach ihrer Brust bis ihr die Knie weich wurden. "Ich habe dich etwas gefragt und ich erwarte eine Antwort!"
Sie atmete tief durch und dachte: "Scheiß drauf." "Ich hab gedacht: Scheiße, dass ich meine Tage hab." Sie lächelte ihn mit einer Mischung aus Beschämung und Erregung an. "Dann tu halt mit mir, was du willst." schien ihre Mimik zu sagen.