„ @*******987 oh, da lag ich tatsächlich einem Irrtum auf...dachte schon, dass dort auch über "das Thema" gesprochen wird...natürlich nicht nur, aber schon auch[/quote
Viele Stammtische, die ich besuchte, treffen sich im Restaurant. Da kommen die Menschen im normalen Outfit. Vielleicht trägt eine Sub auch noch einen Halsreif. Viele Doms tragen einen BDSM Ring.
Mehr ist nicht zu erkennen. Selbst die Domina, die manchmal dort auftaucht, weil man mit ihr befreundet ist, wird nicht als solche erkannt.
Und die Themen sind vielfältig. Über Rezepte Austausch, über Urlaubsplanung, Gartentipps und was weiß ich noch alles.
Man stellt sich dort auch nicht mit "hallo, ich bin Sabine und ich bin devot" vor. Wir sind nicht bei den AA's. Neue Stammtischler werden auch nicht ausgefragt, welche Kinks sie haben. Wer etwas nicht preisgeben möchte ist auch willkommen. Viele Neue möchten ja auch erstmal nur Informationen. Und diese können sie von uns gerne bekommen, habe ich auch noch nie anders erlebt.
Ja, hin und wieder wird auch über "das Thema" gesprochen. Wer geht wann auf welche Veranstaltung. Man ist befreundet miteinander und als einzelne Sub ohne Herrn gehe ich nicht gerne alleine auf eine Veranstaltung, sondern schließe mich an. Wer weiß, wen ich dort treffe. Wie Frauen quatschen über unsere Outfits und wo man was gut kaufen kann. Und ja, manchmal redet man auch intensiver, besonders, wenn eine Sub nicht gut sitzen kann.
Anders verlaufen Stammtische, die nicht im öffentlichen Raum stattfinden. Viele kommen im kinky Outfit. Aber auch ein gepflegtes Schwarz ist gern gesehen.
Dort gibt es dann offene Gespräche über alles mögliche. Viele solcher Stammtische haben ein Thema, über das man dann im Kreis der anderen diskutiert.
Und auch da gilt nur, dass man dabei sein kann, aber sich nicht beteiligen muss. Und schon gar nicht, dass man sich offenbaren muss. Selbst, wenn wir eine "Vorstellungsrunde" haben, reicht es aus, nur seinen Namen zu nennen. Denn dich ansprechen zu können, wäre schon schön.
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Das war früher anders!
Auf unsere Stammtische ( in der hintersten dunklen Ecke einer toleranten Nachtbar) gingen wir, gerade weil dort keine Kochrezepzte oder ähnliches besprochen wurden!
Dort sprach man. u n s e r e Sprache ( endlich)
Man erfuhr vieles, worüber man mit wirklich niemanden redete!
Auch man selbst öffnete sich langsam, zurückhaltend, aber mit jedem Besduch offener und freier werdend!
Wir vertrauten einander! Lernten einander schnell kennen und tauschten eigene Erfahrungen, Sehnsüchte und Träume aus!
Es gab auch noch einen offenen Sonntagnachmittagtreffs !
Zuerst SM, aber auch einige wenige andere Themen!
Meistens durchaus SMlastig!
Ich spreche von derr Zeit 1990 bis ca. 1998!
Als dann aber das Internet zum Gesprächsthema wurde,
haben wir das mehr als nur störend empfunden!
Überwiegend die Männer beschäftigten sich mit all dem Neuen, was sie gerade machten!
Prahlten und überboten sich!!!
Von da an zogen auch andere Dinge ein!
Es gab viele, die das bedauerten!
Und allmählich unterschieden sich die Stammtische nicht mehr von den ganz normalen,
außer, daß man a u c h. über BDSM sprechen konnte!
Aber offen und vertraulich war das nicht mehr!
Es ging auch da bald um höher, weiter etc.
Leider!
Mit dem Einzug des Internets, war das gegenseitige Vertrauen ganz allmählich futsch!
** es gab Nicknamen **!
Viele prahlten nun mit ihrem = Wissen =!
Besserwisserei wurde immer mehr!
Das Schubladendenken größer,
und alles wurde anonymer !
Ganz viele fanden das gar nicht schön!
Denn es zog auch bei uns,
wie überall * Kälte und Mißtrauen * ein!
Von da an zog man sich in Minigrüppchen zurück,
dorthin,
wo man weiter offen und vertrauensvoll miteinander umging!
Ich habe das bis 2008 noch verfolgen können!
Dann dachte ich, das ist nicht mehr meins!
Zum Glück hatte ich da noch viele viele Freunde,
weil ich im Aufbau aktiv und helfend dabei gewesen war!
Nach demTod meines Mannes und sechs Jahre später dem Tod meines SM Freundes,
habe ich mich zurück gezogen!
Kam zurück, nach schweren Enttäuschungen mit einem Möchtegernsklaven, der gelogen und betrogen hatte! An einem nicht zu beschreibenden Tiefpunkt in meinem Leben!
Hier im Joy trifft man noch einige wirklich liebe nette Menschen!
Aus meiner Sicht,
weniger Männer, sie wollen nur bespielt werden,
möglichst unverbindlich!
Beziehungen mit gegenseitigen Verpflichtungen sind selten geworden!
Aber ich habe inzwischen sehr nette Frauen dominant und devot, und ebenso nette TVs kennen gelernt!
Man kommuniziert, vielleicht trifft man sich,
das ist schön, wenn auch nicht vergleichbar mit unseren Veranstaltungen zwischen 1992 und 1999!
Aber ich bin auch nicht mehr anspruchsvoll!
Ich genieße ( mit einem persönlichen Schmerzdoping) noch ab und zu eine Party!
Da ist noch vieles wie ich es liebe!
Offen und voller gegenseitigem Respekt!
Meistens wenigstens!
Die fünf Stunden sind für mich inzwischen, wie mindestens eine Woche Urlaub.
Euch einen wunderschönen erlebnisreichn Sonntag wünscht L. Ingrid