Zunächst bekomme ich immer das Gruseln, wenn ich vom "Alpha" höre und irgendwelche Vergleiche zu Wolfsrudeln hergestellt werden.
Ebenfalls bekomme ich das Gruseln, wenn die patriarchale "ich hab immer Recht"-Vaterfigur in der Familiendynamik, aka. das Familienpatriarchat, hochgehalten und romantisiert wird.
Worin gründet sich meine Dominanz?
Zunächst aus mir selbst
Das bedeutet aber nicht, dass ich allein aufgrund meines Wesens bestimmt bin irgendwen zu dominieren.
Es bedeutet, dass ich gewisse Eigenschaften habe. Nein, damit meine ich nicht "der Alpha" sein, oder der der immer, selbst an der Lidlkasse oder bei der KFZ-Zulassungsstelle alle von der Seite "andommt".
Damit meine ich Dinge wie Souveränität, Selbstbewusstsein (nicht zu verwechseln mit Selbstsicherheit), das Wissen um meine Selbstwirksamkeit, Selbstvertrauen, Reflexionsfähigkeit, Empathie und Führungskompetenz um nur einige zu nennen. Zu Letzterer gehört nicht, dass ich laut und brüllig bestimmend bin, sondern meine Fähigkeiten, sowie die der Personen, die sich mir anvertrauen, einschätzen, achtsam mit ihnen (physisch wie psychisch) umgehen und sie adäquat einsetzen kann, denn einen guten König oder Gott (bewusst übertrieben gesprochen) macht nicht aus wer auf dem Thron sitzt "ich bin der König" schreit und nur seinen Narren die Anweisung gibt für ihn zu tanzen, sondern wer Situationen einschätzen und neben allen Rechten auch Pflichten erfüllen kann. Denn die hat ein dominanter Part in jedem Falle. Und da schließt sich der Punkt der Dinge, die ich auflisten wollte: Beim Verantwortungsbewusstsein.
Dann elementar vom Partner
Sie entscheidet vor wem sie das Knie beugt.
Ich kann noch so sehr brüllen, aufstampfen und fordern: Eine submissive Person entscheidet initial auf wen sie sich einlässt. In einer freiheitlich demokratischen Grundordnung entscheidet dieser Mensch, ob sie meine Partnerin sein möchte. Sie wählt meine Dominanz, genauso wie sie wählt mir ihre Devotion zu geben. Ich entscheide jedoch auch, ob ich ihre Devotion überhaupt haben will, bzw. wem gegenüber ich im D/s-Rahmen Dominant auftreten möchte.
Wir einigen uns am Ende also auf einen D/s-Metakonsens: Aufeinander.
Entsprechend ist das für mich 185 mal komplexer als die profane Antwort:
"Weil ich so ein Naturdominanter Alpha bin".
Vor allem weil diese Alphas meistens eine Sub nach der anderen durchspielen, was nicht gerade für stabile Beziehungen spricht. Damit möchte ich hier niemanden angreifen, denn ich kenne euch alle hier nicht. Damit meine ich, was ich so in regionalen Szenen bei den "Alphadoms" in den Jahren beobachten konnte.