Sich als Dom fallen lassen?

Sehe ich genauso, ein Dom muss/sollte die Kontrolle behalten - sich fallenlassen könnte in einen Rausch mutieren, dass er die Reaktionen seiner sub weniger oder gar nicht mehr wahrnimmt.

Genauso, darum switchen wir auch unter einer Session, damit beide fliegen können.

Dem muss ich widersprechen. Interpretationssache was jeder unter sich fallen lassen versteht. Daher einmal mehr klischeehafte Denkweise.

Selbstverständlich muss man sich selbst auch mal fallenlassen können/dürfen. Wäre ja dramatisch, wenn dem nicht so wäre. Kommt halt immer auf die richtige/angebrachte Situation an.
LG Micha

@****sac
Könntest du deinen Widerspruch bitte etwas sachlicher formulieren und inhaltlich begründen?

Diskussionen werden nur durch inhaltliche Kontroversen durchaus interessant, aber da muss schon ein bisschen mehr kommen, als einem gut begründeten Standpunkt einfach zu widersprechen indem man ohne Begründung Klischeedenken unterstellt.

. Genauso sehe ich es auch.

Wie sieht denn so ein " fallen lassen" bei einem Herr aus? Ich kann mir darunter nichts vorstellen.
Ich lebe seit 14 Jahren als Sklavin und habe Erfahrungen mit mehreren Herren...habe aber nie erlebt, das ein Herr sich "fallen" lässt.

Vielleicht wird fallen lassen...auch verschieden verstanden?

@*****a_A Danke

Können auch nicht vorstellen das sich Kontrolle behalten und fallen lassen ausgeht ohne in der Session zu switchen.

Wären aber über Tipps dankbar.

Nun, wir reden hier ja über eine Session und da sehe ich das nach wie vor so, dass fallenlassen eher schlecht wäre.
Aber es gibt sicher viele andere Situationen wo der Herr sich fallenlassen kann

In einer reinen Spielbeziehung nein. Aaaaaaber in einer Partnerschaft... Klar! Die Denkweise man würde dann stetig in Sessions platziert sein empfinde ich als seltsam. Innerhalb einer Session jedoch ganz klar nicht. Manchmal ist jedem Menschen nach Nähe die einen hält. Wer von sich behauptet das dies nicht der Fall ist, der sollte sich mal ein wenig mit den Grundbedürfnissen eines jeden Menschen befassen. Wenn der devote Part dem dominanten nicht bereit ist Halt zu geben wenn dies für jenen und sein Glück in diesem Moment wichtig ist....dann ist jener zu schwach. Wobei Devotion doch angeblich von Stärke geprägt ist. Ist man stark, so ist man fähig seinen Partner/seine Partnerin emotional, sexuell, was auch immer, zu halten für eine gewisse Zeit. Sich in geliebten Händen fallen zu lassen hat nichts mit dem Verlust von Dominanz zu tun. Warum auch, steht es doch nicht im Zusammenhang mit dem vorherrschenden Machtgefälle. Auch könnte man es als Dienst am Herrn/an der Dame empfinden.

Was ich aber sagen kann, ist, das ein Herr auch sehr wohl in seinen "Flow" kommt.
Genauso wie ich fast wegfliege, wenn ich vor ihm knie..dienste erledige..völlig mich fallen lasse und im D/s Gefälle aufgehe und aufblühe...so geschieht das bei Herr auch..nur eben in einer anderen Form.
Er gerät in eine Art Flow, WENN er Kontrolle hat...wenn er die Macht spürt, die er über die Sklavin hat...so ähnlich würde ich das beschreiben

Ich glaube es kommt sehr darauf an was man unter Top versteht und welche Spielarten man praktiziert. Ich vermute sehr, dass da von einem stereotypen Dombild augegangen wird. Es gibt allerdings noch wesentlich mehr Varianten (auch wenn die Vielfallt hier in Joy praktisch nicht abgebildet wird, aber es ist halt keine spezifische BDSM-Seite).
Generell ist fallen lassen unpraktisch wenn man etwas kontrollieren muss, viele situationen erfordern dies aber garnicht. Bei Impactplay kann man sich wenn man den anderen kennt in Teilen fallen lassen, für Primals gehört es geradezu zur Spielweise sich fallen zu lassen. Überwältigungs- und kampfspiele lassen dies ebenfalls zu.

Zusammenfassend natürlich kann und darf Top sich fallen lassen, sonst wäre er in meinen Augen auch zu einer Art Dienstleisterrolle verdammt.
Die Frage sollte eher sein welche Situationen geeignet oder ungeeignet sind.

Grundsätzlich ignorieren sämtliche sollte man/kann man Fragen die man hier oft liest meiner Meinung nach außer acht, das BDSM etwas absolut persönliches ist, daher grundsätzliche Aussagen nicht wirklich sinnvoll sind und ein falsches Bild von Standard bzw. Richtig und Falsch vermittelt.

Waerend einer Session nein den der Dom muss die Kontrolle haben . Nach der Session ja wenn er das Ergebnis sieht und ein Hochgefühl seiner macht aufkommt

Ich sehe das ähnlich wie @***ox , es kommt doch immer auf die situation an.

Für mich liegt die Antwort in einer Mischung aus dem was @*******voll und @*****a_A geschrieben haben.

Solange Top ein Schlagwerkzeug in der Hand hält/ benutz, ich eventuell fixiert und/oder blind bin, wäre es kontraproduktiv, wenn er völlig los lassen/ sich fallen lassen würde.
Wenn er oder wir beide dabei in einen Flow kommen,bei dem die Kontrolle nicht komplett abgegeben/ sich fallen gelassen wird, gut für uns beide.
Wenn das Ganze dann noch in eine sexuelle Benutzung durch Topp mündet, ist es auch an mir ihm die Möglichkeit zu geben, sich ganz fallen lassen, los lassen zu können.
Wenn wir uns dann am Ende im gemeinsamen Fallenlassen auffangen können, war es eine erfüllende Session.

Also ja, Top darf sich sicher auch mal fallen lassen, aber immer wenn es der Situation angemessen ist.

Ich kann da nur für mich sprechen... Aber in der Session behalte ich die Kontrolle, bin achtsam.
Ich hätte Angst davor, mich "gehen zu lassen", wer weiß, in welchem Zustand meine Sub und ich wären, wenn ich wieder aufwachte.

Mein "Fallenlassen", so wie ich das verstehe, findet in der Aftercare statt. Loslassen, Intimität genießen, Zärtlichkeiten austauschen....

ja, so kenne ich das auch von Herren

Mein Geliebter und ich spielen vermutlich noch sehr soft unser kleines Dominant Spiel.

Wir beide sind Switcher , genießen beide das Rollenspiel darum.

Bei einer Session wollten wir tatsächlich beide Situationen koppeln.
Erst der eine , dann der andere.

Das gelang mir von meinem Mindset nicht sehr gut.

Zuerst die Devote Geliebte, fixiert und seiner Lust überlassen dann in der zweiten Runde die Domina die ihn auf den Hintern schlägt.

Es hat sich heraus gestellt das wir dieses an unterschiedlichen Tagen ausleben können.

Wenn ich meiner Domina Seite auslebe, beherrscht mich dieser Gedanke.
Dann gebe ich vor, weise an, hole mir was ich will, mache was mich anmacht.
Dann ziehe ich meine Lust aus seinen Reaktionen, seiner Hingabe und Duldsamkeit.
Und dieses Spiel spiele ich so lange wie es mir gut tut.

In der zweiten Runde kann es dann zärtlich sein, dass passt dann zu meiner Verfassung wenn ich die geschundene Haut sehe.

Im gleichen Atemzug genieße ich die Situation seine zu sein.
Nicht zu wissen was mich erwartet.
Zu wissen er ist sorgsam und aufmerksam.
Seine ganze konzentration gehört mir, seine Lust reibt sich an meiner Reaktion und Hilflosigkeit.
Auch er macht das was und Wie es ihn kickt .
Für mich ist das wichtig , sonst kann ich mich dem nicht ganz und gar hingeben .
Dann passt keine andere Gesinnung.
Auch hier in der zweiten Runde brauche ich eher Nähe und Zärtlichkeit.

"Fallen lassen" impliziert das gezielte Aufgeben von Kontrolle und hat meinem Verständnis nach nichts mit einem Zustand gemein, den ein Dom während einer Session einnehmen sollte.

Auch das Wort "Flow" beschreibt es für mich nicht richtig, da ich darunter eher eine Erfahrung des "Selbstlaufens" verstehe, die ich zum Beispiel beim Schreiben oder beim Spielleiten erlebe.

Die englische Wendung "Being in the zone" passt hingegen sehr genau, im Sinne eines hyperfokussierten Zustands der alles außer dem Objekt der eigenen Aufmerksamkeit in den Hintergrund rücken lässt und "Höchstleistung" abruft.

Kontrolle behalten und sich dennoch bis zu einem gewissen Grad sich fallen lassen , seinem Kopfkino und Gelüsten hingeben, ist ja der Sinn der Sache?
Würde er nur kopfgesteuert ein Programm abspulen ist das für beide Seiten wenig lustbringend!

Alles Interpretationssache.

Manch einer findet auch Befriedigung und Genuss im völligen Kontrollieren der Situation. Dass man darin aufgeht und sich danach richtig gut fühlt. Ähnlich wie beim Handwerken. Baue ich mir einen schicken Schrank mit voller Elan und Enthusiasmus, dann bin ich danach vollends zufrieden mit mir selbst und bin stolz auf mich. Und der Akt der Herstellung muss auch nicht Arbeit oder Anstrengung bedeuten.

Ich zumindest bin während einer Session nicht am "fallen", aber das "being in the zone" wie es @*********mAll genannt hat, trifft es sehr gut. Das Fällen lassen kommt dann danach oder irgendwann anders. Aber das vorbereiten einer Session und die Session selbst muss nichts mit Anstrengung zu tun haben.

Die grosse Frage ist mal wieder was ist gemeint mit "fallen lassen".

Ich kann mich sehr wohl fallen lassen, also mich voll auf seine und meine Gefühle einlassen und sie treiben lassen. In den Momenten bin ich vollkommen auf das Erleben, darauf was grad ist, eingestimmt und fühle meinen Sub besonders intensiv.
Ich nenne es auch gerne TopFlow, es ist ein Rausch dem ich mich gerne hingebe, ohne dabei die Kontrolle vollends zu verlieren.

Als es das erste mal passiert ist, hab ich mich total erschrocken. Denn es hat sich im ersten Moment wirklich wie ein Kontrollverlust angefühlt und ich habe mich sofort zusammengerissen und mich so aus dem Flow geholt. Dies wiederum hat mir gezeigt, eben schon beim ersten mal, ich kann die Reissleine ziehn wenns unstimmig wird.
So habe ich mich immer weiter in dieses los und treiben lassen begeben und anfänglich, vor allem für die Bestätigung der Theorie das ich es kann, mich zwischendurch rausgeholt um dann wieder einzutauchen.
Dies tue ich auch heute noch zwischendurch und wenn ich jemand noch nicht gut kenne ist dieser Flow erstmal gar nicht möglich.

Wenn vom Auffangen des Tops geredet wird geht es hauptsächlich um auffangen nach oder während einer Session in dem Thema . Aber muss auch ein Top sich nicht gehen lassen können in einer Situation die nichts mit einer Session zu tun hat . Darf er nicht auch Schwäche zeigen ? In einer Session sollte er die Kontrolle behalten das ist wahr aber danach und außerhalb des Kontext sollte er sich auch bei seiner Sub Sklain what ever aufgehoben und angenommen fühlen

Grundsätzlich berechtigter Einwand, aber dann ist er in der Situation des "fallen lassens" eben auch nicht mehr in der Position des Top, sondern wie jeder andere Mensch.
Heißt im Umkehrschluss: Wenn er sich nicht fallen lassen kann (warum auch immer), dann behindert das nicht seine Rolle als Top, es macht ihm nur das Leben außerhalb der Sessions ggf. unnötig schwer.