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Bin ziemlich neu hier und habe auch erst wenig Erfahrung in BDSM.
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Erniedrigend??

*******987 Frau
8.538 Beiträge
Ich tue mich schwer damit, etwas, was mit mir getan wird, als erniedrigend zu betrachten, denn irgendwie schwingt da für mich immer mit "ist oben und wird jetzt nach unten geholt". Aber ich bin nicht oben bei meiner Herrin. Ich bin automatisch unten. Ich muss nicht erniedrigt werden, denn ich bin schon da unten.
Das stimmt aber so nicht ganz. Ja, ich bin immer unter ihr, aber dennoch gibt es Abstufungen und Mechanismen, mit denen meine Herrin herbeiführen kann, dass ich noch weiter hinunter gehe. Was ist also, in dieser Hinsicht, erniedrigend:
• ihre Worte zuallererst.
• ihre Hand in meinem Nacken oder auf meinem Körper.
• Schmerzen von ihr zu bekommen.
• Backpfeifen schmeißen mich gleich alle Stufen auf einmal runter.


Nicht erniedrigend empfinde ich es, Befehle auszuführen oder gefesselt zu werden. Wenn sie mir sagt, ich darf nur ohne Hände essen,oder wenn ich knien muss oder solche Dinge, ist das nicht erniedrigend, sondern meiner Position angemessen.
*********keit Paar
671 Beiträge
Hallo ihr Lieben,

Zitat von ****aja:
ist Demütigung etwas anderes als Erniedrigung??
Da würde ich ja, das ist ziemlich identisch.

Ich unterscheide jedoch zwischen Demut und Erniedrigung.
Demut heißt für mich, dass ich meine untergeordnete Stellung annehme und die Autorität meiner Herrin akzeptiere und das aus mir heraus.
Erniedrigung heißt für mich, dass ich in diese Position gedrückt werde. Das ist nicht per se negativ. Es heißt eben nur, dass ich diese Position nicht selbstständig eingenommen hätte.
Und nun kommt der Unterschied in der Empfindung. Es kann sein, dass ich diese Unterordnung dann akzeptiere und die Erniedrigung zu Demut wird oder dass es mir weiterhin widersteht, dann wird es demütigend.
Letzteres kann im sexuellen Kontext erregend sein, aber im Alltag unangenehm.

Welche Handlung oder Forderung nun diese Emotionen auslöst, das kann ganz unterschiedlich sein.

Liebe Grüße, die Gelehrsamkeit / er
**********ue_MV Paar
964 Beiträge
Zitat von ****aja:
Ich würde es manchmal als Trance bezeichnen oder wie ein hypnotischer Zustand.

*liebguck*
Ist es rein technisch gesehen auch
****aja Frau
420 Beiträge
Themenersteller 
@*******987 ich bin schon immer „unter ihm“ , allerdings habe ich auch eine provozierende Brat in mir, sie möchte , das hast du gut beschrieben „runtergeholt“ werden bzw die Dominanz in dem Moment spüren , weil es ihr / mir gut tut.

Und was bei mir genauso ist:
Ich fühle mich unterschiedlich „tief“
,devot aber immer.
Und je nach dem welche „Knöpfe“ er drückt bestimmt er wie tief.
*********r_dom Mann
2.477 Beiträge
Als DOM versuche ich eigentlich nie bewusst zu "erniedrigen". Ich wertschätze meine SUB und ihre Unterwerfung dafür viel zu sehr. Aber ich spiele meine Macht und das mir von ihr geschenkte Machtgefälle natürlich komplett aus. Und das mit voller Lust. Da mag es dann zu Situationen kommen - gerade wenn auch Fremde beteiligt sind - , in denen sie sich "erniedrigt" fühlt. Aber das ist dann das Ergebnis - und war nicht das Ziel. Das Ziel ist immer nur das Machtgefälle zu genießen. Und am Ende ist sie sich immer bewusst, wie sehr ich sie und ihre Hingabe verehre. Da hat echte Erniedrigung keinen Platz.
***e6 Frau
1.650 Beiträge
Das Thema Erniedrigung stand bis dato immer auf meiner No-Go-Liste, doch seit diesem Thread hier muss ich meine Denke wohl einmal "über"denken. Vielen Dank einmal dafür *knicks*

Ich mag auch sehr seine Hand in meinem Nacken oder meinem Hals und ich genieße es nach einer Provokation meinerseits und einem oft daraus resultierenden Kampf (wir mögen beide dieses raue und körperliche sehr) unter ihm zu liegen, wie sein fast volles Gewicht auf mir liegt, sein Daumen der sich in eine empfindliche Stelle bohrt. Solche Dinge erden mich, ich habe sie aber nie als Erniedrigung empfunden. *nachdenk*
Auch gab es schon Situationen, die mir mehr als unangenehm waren, die mich aber später stolz gemacht haben, weil ich es dann doch geschafft habe. Auch das habe ich nie als Erniedrgung empfunden. Für mich "sinnbefreite" Aufgaben empfinde ich dagegen als Erniedrigung, denn sie geben mir das Gefühl, man würde mich für dumm verkaufen und sich über mich lustig machen.

Das Thema Sprache finde ich in dem Zusammenhang sehr interessant, doch auch recht riskant.
Das beschäftigt mich allerdings nun schon seit geraumer Zeit. Noch ist es ein vorsichtges Herantasten, denn einerseits steh ich auf das Grobe, andererseits sind Kramftausdrücke für mich negativ besetzt. Eben so wie die Ohrfeige.

Wo stehe ich also nun?
Mag ich Erniedrigung oder doch eher nicht?
Befinde ich mich da schon mitten auf einem Weg oder sind es einfach Teile, die ich entweder mag oder die mich triggern?
.... *nachdenk*
**********urple Paar
7.586 Beiträge
Die Grenze für Erniedrigung und Demütigung ist für mich die Gleichgewichtung zu Stolz und Wertschätzung. Letzteres muss gefühlt immer die Oberhand behalten.

Ich kann meine Purple ohrfeigen, schlagen, sie als reines Fickstück und Befriedigungsobjekt benutzen, auf den Boden zu meinen Füßen zwingen, sie so kleinmachen, dass sie mit dem Fußboden zu einer einzigen wimmernden nassen Pfütze verschmilzt, aber sie wird immer Stolz und Wertschätzung spüren und erfahren.
Und sie wird selbst stolz sein, weil es ihre Devotion mir gegenüber erfüllt, weil es sie so unheimlich tief entspannt und stark macht.

Es ist innerlich das genaue Gegenteil dessen wie es nach aussen erscheint, das genaue Gegenteil von echter Demütigung, echter Erniedrigung, aber auch das genaue Gegenteil dessen was man gemeinhin als liebevollen und respektvollen sexuellen Umgang, als Kuschelsex ansieht.
Eine völlig ambivalente Gefühlswelt für beide die aber trotzdem oder gerade deswegen eine unheimlich tiefe Verbindung ezeugt und ungeahnte Energien freisetzt. Die beiden Seelen kommunizieren auf ihre ureigene und animalische Art.

Verstehen werden das die wenigsten die es nicht selbst erlebt haben.

LG, BoP (m)
Unten ...
****ie Frau
89 Beiträge
Ich kann Erniedrigung absolut gar nichts abgewinnen, es turnt mich total ab. Insofern kommt es bei mir nicht unbedingt nur auf Worte oder Handlungen an sondern wie ich mich dadurch fühle…

Angespuckt werden ist eine totale Erniedrigung für mich und somit ein Tabu
****th3 Frau
163 Beiträge
@**********urple
Wow, das kann ich so absolut unterschreiben 🥰
****aja Frau
420 Beiträge
Themenersteller 
Danke für eure Beiträge, viele sprechen mir aus der Seele ……..

Ja , ich glaube es ist eine ambivalente Gefühlsmischung und ich bin für mich auch noch gespannt wo meine Reise weiter hinführt.

*einhorn*
*******987 Frau
8.538 Beiträge
Ich habe heute mal wieder den Unterschied bemerkt zwischen Erniedrigung im BDSM und "fertig machen".
Ich habe meiner Herrin gesagt, ich fände es jetzt ganz schlimm, den Lappen mit Lederpflege durchs/ins Gesicht zu bekommen.
Erniedrigend war, dass sie mit einer trockenen Ecke kurz durch mein Gesicht gegangen ist, Sadistin halt.
Fertig machen wäre gewesen, den Lappen extra einzufetten und damit großflächig durchs Gesicht zu gehen. Ich kenne jemanden, der das mit mir getan hätte. Sowas möchte ich nie wieder. Erniedrigung ist aber, im BDSM-Sinne schön.
*********ePaar Paar
353 Beiträge
Zitat von *********keit:
Hallo ihr Lieben,

Zitat von ****aja:
ist Demütigung etwas anderes als Erniedrigung??
Da würde ich ja, das ist ziemlich identisch.

Ich unterscheide jedoch zwischen Demut und Erniedrigung.
Demut heißt für mich, dass ich meine untergeordnete Stellung annehme und die Autorität meiner Herrin akzeptiere und das aus mir heraus.
Erniedrigung heißt für mich, dass ich in diese Position gedrückt werde. Das ist nicht per se negativ. Es heißt eben nur, dass ich diese Position nicht selbstständig eingenommen hätte.
Und nun kommt der Unterschied in der Empfindung. Es kann sein, dass ich diese Unterordnung dann akzeptiere und die Erniedrigung zu Demut wird oder dass es mir weiterhin widersteht, dann wird es demütigend.
Letzteres kann im sexuellen Kontext erregend sein, aber im Alltag unangenehm.

Welche Handlung oder Forderung nun diese Emotionen auslöst, das kann ganz unterschiedlich sein.

Liebe Grüße, die Gelehrsamkeit / er

#Gelehrsamkeit, dies hast du sehr schön beschreiben, insbesondere die Differenzierung zwischen Demut und Erniedrigung.

Meinerseits ist hinzuzufügen, dass es bei mir auch immer auf den Kontext ankommt, insbesondere die Umgebung. Wenn privat gespielt wird und wir "unter uns" sind, ist es etwas ganz anderes als im Club mit Publikum. Da hat meine Femdom mich schon mehrfach überrascht und meine Grenzen gedehnt. Dinge, die beim privat spielen okay waren, die sich halt mit Publikum ganz anders anfühlen.

Gruß aus Kölle
Sub David
*****ust Mann
123 Beiträge
Die Diskussion wird vereinfacht wenn die Wörter gemäß ihrer definierten Bedeutung gebraucht werden. Ich vertraue da auf den Duden:
*********otion Frau
1.366 Beiträge
Was geht und was nicht hängt in erster Linie davon ab wie sicher ich mir der Wertschätzung meines gegenparts bin. Wenn ich (in devoter Position) absolut sicher bin, daß mich mein Spielpartner sehr wertschätzt, geht sehr viel. Dann kann ich dinge wie Ohrfeigen, Anspucken, usw. erotisieren indem ich es "für ihn" ertrage, ihm dadurch etwas gebe was ihn kickt. Da kann ich das für mich in die Schiene "ist nicht ernst gemeint" verbuchen. Habe ich aber Zweifel wie weit die Wertschätzung wirklich geht, reichen schon geringe Demütigungen um mit komplett die Lust und wenn es öfter passiert letztendlich auch das Interesse am Spielpartner zu nehmen, denn Demütigung ist für mich absolut kein Kick.

Auf dominanter Seite kann ich mit dem Thema auch nichts anfangen,. Ich will ihn stolz, selbstsicher, stark sehen, nur dann macht es mir Spaß ihn zu führen und zu unterwerfen, warum sollte ich ihn dann demütigen, gibt mir nichts. Wenn ich es dennoch tue, dann nur wenn ich merke daß er daraus einen großen Lustgewinn zieht, also für Ihn, für meinen Sub, denn ich weiß, auch wenn ich den Kurs bestimme, eine Wahl hat der Bottom immer und zwar die den Kurs nicht mehr mitzugehen.
***sN Mann
1.541 Beiträge
Demütigung - schwieriges Thema. Löst in mir gar nichts aus, wenn ich das Gefühl habe, dass sie (Femdom) keinen Spass dabei hat, nichts dabei empfindet. Wenn ich aber spüre, dass sie es anmacht, dass sie es "lustig" findet, dass sie es braucht oder was auch immer. Dann prickelt es einerseits sehr und andererseits ist es... demütigend eben. Was sie macht, ist dabei zweitrangig. Ein Tabu sollte dabei nur sein, dass keine soziale Schädigung eintritt, wenn ich an Öffentlichkeit denke. Da gibt es ja einiges. Das Spiel mit der Angst vor Öffentlichkeit ist damit nicht gemeint.
**********_Herz Frau
724 Beiträge
Eine deiner Fragen war, was geht euch zu weit:

Mich darf Dom(me) bis zur Verzweiflung und bis zu den Tränen erniedrigen, durch körperliche Sachen wie z.B. Anspucken, Tritte, Ohrfeigen, etc..
Aber am liebsten durch Worte. Und da nur mit Sachen, die ich ändern kann oder nur temporär eine Rolle spielen.

Für mich ist ein NoGo im Bereich wertschätzendes D/s einen z.B. Brillenträger mit seiner Sehschwäche zu erniedrigen. Oder einen Penisträger mit der Form seines Penis zu demütigen. Oder jemand zu sagen wie hässlich der Mensch ist, weil die Bindegwebsschwäche in Form von Orangenhaut oder dergleichen zu sehen ist.

Und ansonsten geht es mir in jeglicher Beziehung zu weit, wenn Muggle / Unbeteiligte involviert sind.
*********keit Paar
671 Beiträge
@*********ePaar Da gebe ich dir vollkommen recht. Vor Publikum ist es nochmal anders, wobei es bei mir so ist, dass ich da besonders gehorsam bin, da ich mich von meiner besten Seite zeigen möchte. Zu Hause kann es vorkommen, dass ich dich etwas aufmüpfiger bin.

@*****ust Es ist praktisch, dass die allgemeine Bedeutung hier wohl ebenso zutreffend ist. Es kann aber durchaus sein, dass sich die "Fachsprache" deutlich vom Allgemeinen unterscheidet.

@***sN
Zitat von ***sN:
Löst in mir gar nichts aus, wenn ich das Gefühl habe, dass sie (Femdom) keinen Spass dabei hat, nichts dabei empfindet. Wenn ich aber spüre, dass sie es anmacht, dass sie es "lustig" findet, dass sie es braucht oder was auch immer.
Als Ergänzung:
Wie beschrieben ist es z. B. beim Spanking ebenso. Wenn ich spüre, dass die Herrin da heute nicht so drin aufgeht, habe auch ich keinen Spaß daran. (Schläge als Strafe sind was anderes.)
Auf jeden Fall ist es ganz wichtig, umndie Freude bei Herrin zu WISSEN. Vielleicht sehe ich sie nicht immer, aber wenn ich weiß, dass sie es mag, dann geht so vieles.
*********otion Frau
1.366 Beiträge
Freiheiten Enden immer da ao sie anfangen Rechte anderer zu verletzen, das ist klar. Das gilt für das Einbeziehen von ungefragten Dritten natürlich besonders.
Ich sehe Spiel. Mit Beteiligung weiterer Personen eh immer etwas skeptisch. Unbeteiligte Dritte bewusst hinein zu ziehen ist bei mir sogar auf der Tabuliste.

Daß man als Top den Bottom. Nicht nachaltig schädigt sollte klar sein. Wenn das was ich als Dom tue dem Sub eine Anzeige einbrihgt, er im Job Probleme bekommt oder ähnliches, hätte ich grob versagt
******lva Frau
86 Beiträge
Schwer zu sagen, für mich findet alles nur im Kopf statt, die Grenzen und das Safeword sind bekannt.

Also ist es in diesem Moment doch dass was du dir sehnlichst wünschst, tief in deinem Inneren, im Trance Zustand, hypnotisiert und gefangen in seinen Händen zu verweilen.

Es ist die Lust und Angst, die dich kurzzeitig verlieren lässt, dennoch die Neugierde dich treiben lässt, aber es ist trotzdem seine Aufgabe auf dich zu schauen, verantwortungsvoll dich zu benutzen, wenn er das nicht kann, hat er versagt.
Und ist nicht dein.
****aja Frau
420 Beiträge
Themenersteller 
@*******S22
Ja auf jeden Fall …..ich liebe den Trance Zustand und das hast du super schön geschrieben, gefangen in seinen Händen zu verweilen.
Und er benutzt mich immer sehr verantwortungsvoll und trägt mich auf Händen.

Und deswegen kamen meine Gedanken zu diesem Thema, ich merkte , was ich früher als erniedrigend empfunden hätte , habe ich zuvor mit ihm kommuniziert und er ist in diesem Punkt sehr wachsam.
Und jetzt merke ich aber das ich auf Erniedrigung teilweise sogar stehe.
Das verwirrte mich …….
Und deswegen meine Fragen zu diesem Thema in die Runde.

Und bin freue mich über die vielen Beiträge.

Liebe Grüße Kaja
*****l23 Paar
66 Beiträge
Hi ich bin neu hier. Ich habe den Blog komplett gelesen und bin sehr überrascht das ich mich in so vielen Beschreibungen wieder finde. Was aber noch nicht beschrieben wurde ist, dass es einen zu erkennenden Reifeprozess gibt. Mein Top hat absolut Schwierigkeiten mit jeder Form von Erziehung. In Ihrer Herkunftsfamilie ein absolutes NoGo! Demut ist da schon eher etwas was Sie reizt. Wenn ich tue was mir nicht gefällt ihr aber gut tut dann kommt dies schon in die Nähe von Selbstlosigkeit, wird ganz schön beschrieben in "die Kunst der Weiblichen Unterwerfung" Und es geht dann darum die Top mit liebe zu beschenken. Und sie zu erheben ohne sich erniedrigt zu fühlen.
Wenn ich ihr ein leckeres Essen mache und ganz bewust mich neben ihnen Stuhl kiehend hinsetze dann geht es für mich darum das sie doppelt beschenkt ist einmal mit dem leckeren Essen und mit meiner vollen Aufmerksamkeit. *g*
*******_88 Frau
2.205 Beiträge
Zitat von ****aja:
@******h15 das geht mir auch so…
die Beschreibung ist schwierig und guter Denkansatz : ist Demütigung etwas anderes als Erniedrigung??

Sehr spannende *frage*!
Aber wenn man lange genug darüber nachdenkt, auch beantwortbar:

Ja, es ist artverwandt und äußerlich nicht so wirklich zu unterscheiden, aber es ist nicht dasselbe.

Also beides geht aktiv vom dominanten Partner aus und kann in der Sache das selbe sein, aber wenn du es verbalisierst und etymologisch betrachtest, wird trotzdem ein Unterschied in der Intension deutlich:

sich erniedrigen - darin steckt, dass Er (der ja normalerweise Herr sein sollte; Frauen waren damals ja wie Möbel) einen niedrigeren Stand einnimmt, nichts mehr zu melden hat. Dabei geht es also ausschließlich um Machtgefälle; je stärker, desto stärker die Erniedrigung. Vom Redeverbot, über Körperhaltungen, Namensfremdheit, Benutzung, Fremdbenutzung und Prügel bis hin zum Sklavenverkauf kann quasi alles dazu gehören. Hauptsache „ich Tarzan-du Jane“ wird deutlich.

sich demütigen - Demut kommt aus dem mittelhochdeutschen Dienmut. Darin steckt also, der Mut, (freiwillig) zu dienen. Entsprechend geht es dabei weit weniger um Machtgefälle, als darum, den Mut zu haben, die eigenen Wünsche zu ignorieren und es stattdessen dem (erwählten oder auch aufgezwungenen) Herren recht zu machen. Somit sind Demütigungen nicht dazu da, die sub einfach runter zu putzen und Machtgefälle herzustellen, sondern dienen der Freude und dem Wohlbefinden des entsprechenden Herren.

Vorausgesetzt, es macht dem Herren/der Herrin gerade Freude, ist die Palette bei der Demütigung die gleiche wie bei der Erniedrigung - einzig das Motiv, ist ein anderes. Deshalb ist, spitzfindig betrachtet, Erniedrigung wertunschätzend (du bist der letzte, der hier was zu sagen hat - ich habe nichts zu melden), während Demütigung eine hohe Wertschätzung auf beiden Seiten beinhaltet (du bist der wertvolle Mensch, der mir meine Wünsche erfüllt - ich bin die, die seine Wünsche erfüllt und meine eigenen verleugnet)

Warum wird Demütigung dann von vielen genau umgekehrt zu dem, was die Wortherkunft implementiert, als stärker und wertunschätzender empfunden?
Weil Erniedrigung als etwas intimes empfunden wird, während mit Demütigung immer Scham und „vor anderen“ einhergeht. Und auch das stimmt ja:

Niemand wird sich in aller Öffentlichkeit die Blöße geben, Machtgefälle herzustellen (!), indem er seine sub erniedrigt - aber Demütigung, sich seine Wünsche erfüllen lassen, das sehr wohl.

Andererseits braucht man keinen Mut dazu, dem Herren in den eigenen vier Wänden zu dienen - aber das vor anderen Leuten zu tun, das ist eine ganz andere Nummer… das bewirkt Schamgefühl.
Besonders dann, wenn die Wünsche des Herren einen komplett bloßstellen, kann aber schon damit losgehen, ihm auf seinen Befehl hin beflissen das nächste Getränk zu holen und somit vor aller Augen gedemütigt zu werden.

Fazit: Erniedrigung und Demütigung ist ein wenig wie Liebes-Sex und Wahllos-Sex: Äußerlich kaum unterscheidbar, die Handlungen die selben, aber die Motive und die innere Haltung sind völlig unterschiedlich.

Und ich persönlich denke, dass das der Grund ist, weshalb ein und die selbe Tat von dem einen als Erfüllung und von dem nächsten als absolut grenzwertig betrachtet wird - und sich das auch von Partner zu Partner unterscheiden kann: Weil es einmal als Demütigung und einmal als Erniedrigung empfunden wird - je nach dem Herren und der eigenen Persönlichkeitsstruktur…
*********iette Frau
4.597 Beiträge
Für mich ist das eher völlig umgekehrt - für mich ist Demütigung etwas negatives. Eine tiefe Kränkung und Herabwürdigung. Jemandem den Selbstwert, die Selbstachtung, den Mut, die Würde zu nehmen.
Für mich ist hingegen Erniedrigung etwas positives. (Wobei ich nur „offiziell“ unterscheide. Im „Alltag“ mit meinem Herrn spreche ich auch gerne von Demütigung - aber meine nicht das, was ich „offiziell“ damit verbinde.)
**un Mann
74 Beiträge
Zitat von ****aja:
@******h15 das geht mir auch so…
die Beschreibung ist schwierig und guter Denkansatz : ist Demütigung etwas anderes als Erniedrigung??
Spontan würde ich auch Ja sagen und vielleicht besteht da genau der Unterschied……
Man möchte ja immer wieder an seinen Platz erinnert werden, spüren wo man steht …..manchmal auch sehr intensiv, aber immer mit Wertschätzung als Basis.

Perfekt beschrieben, die Inferiorität der sub muss klar, unmissverständlich und der Nachweis muss zu jeder Zeit verlangt werden können bzw. einfirderbar sein.

Haltung, Knien, Ordnungen.
***sN Mann
1.541 Beiträge
Zitat von *********iette:
Für mich ist das eher völlig umgekehrt - für mich ist Demütigung etwas negatives. Eine tiefe Kränkung und Herabwürdigung. Jemandem den Selbstwert, die Selbstachtung, den Mut, die Würde zu nehmen.
Für mich ist hingegen Erniedrigung etwas positives. (Wobei ich nur „offiziell“ unterscheide. Im „Alltag“ mit meinem Herrn spreche ich auch gerne von Demütigung - aber meine nicht das, was ich „offiziell“ damit verbinde.)

In mir kann beides positives Kribbeln auslösen, WENN eine Femdom es in der Interaktion will. Als "Technik", um mal zu bedienen ist es fade. Wenn man sich gut kennt, ist es etwas sehr interaktives. Es ist sozusagen ein sehr starkes "Herrschaftsinstrument". Beides.
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