„@******h15 das geht mir auch so…
die Beschreibung ist schwierig und guter Denkansatz : ist Demütigung etwas anderes als Erniedrigung??
Sehr spannende
!
Aber wenn man lange genug darüber nachdenkt, auch beantwortbar:
Ja, es ist artverwandt und äußerlich nicht so wirklich zu unterscheiden, aber es ist nicht dasselbe.
Also beides geht aktiv vom dominanten Partner aus und kann in der Sache das selbe sein, aber wenn du es verbalisierst und etymologisch betrachtest, wird trotzdem ein Unterschied in der Intension deutlich:
sich erniedrigen - darin steckt, dass Er (der ja normalerweise Herr sein sollte; Frauen waren damals ja wie Möbel) einen niedrigeren Stand einnimmt, nichts mehr zu melden hat. Dabei geht es also ausschließlich um Machtgefälle; je stärker, desto stärker die Erniedrigung. Vom Redeverbot, über Körperhaltungen, Namensfremdheit, Benutzung, Fremdbenutzung und Prügel bis hin zum Sklavenverkauf kann quasi alles dazu gehören. Hauptsache „ich Tarzan-du Jane“ wird deutlich.
sich demütigen - Demut kommt aus dem mittelhochdeutschen Dienmut. Darin steckt also, der Mut, (freiwillig) zu dienen. Entsprechend geht es dabei weit weniger um Machtgefälle, als darum, den Mut zu haben, die eigenen Wünsche zu ignorieren und es stattdessen dem (erwählten oder auch aufgezwungenen) Herren recht zu machen. Somit sind Demütigungen nicht dazu da, die sub einfach runter zu putzen und Machtgefälle herzustellen, sondern dienen der Freude und dem Wohlbefinden des entsprechenden Herren.
Vorausgesetzt, es macht dem Herren/der Herrin gerade Freude, ist die Palette bei der Demütigung die gleiche wie bei der Erniedrigung - einzig das Motiv, ist ein anderes. Deshalb ist, spitzfindig betrachtet, Erniedrigung wertunschätzend (du bist der letzte, der hier was zu sagen hat - ich habe nichts zu melden), während Demütigung eine hohe Wertschätzung auf beiden Seiten beinhaltet (du bist der wertvolle Mensch, der mir meine Wünsche erfüllt - ich bin die, die seine Wünsche erfüllt und meine eigenen verleugnet)
Warum wird Demütigung dann von vielen genau umgekehrt zu dem, was die Wortherkunft implementiert, als stärker und wertunschätzender empfunden?
Weil Erniedrigung als etwas intimes empfunden wird, während mit Demütigung immer Scham und „vor anderen“ einhergeht. Und auch das stimmt ja:
Niemand wird sich in aller Öffentlichkeit die Blöße geben, Machtgefälle herzustellen (!), indem er seine sub erniedrigt - aber Demütigung, sich seine Wünsche erfüllen lassen, das sehr wohl.
Andererseits braucht man keinen Mut dazu, dem Herren in den eigenen vier Wänden zu dienen - aber das vor anderen Leuten zu tun, das ist eine ganz andere Nummer… das bewirkt Schamgefühl.
Besonders dann, wenn die Wünsche des Herren einen komplett bloßstellen, kann aber schon damit losgehen, ihm auf seinen Befehl hin beflissen das nächste Getränk zu holen und somit vor aller Augen gedemütigt zu werden.
Fazit: Erniedrigung und Demütigung ist ein wenig wie Liebes-Sex und Wahllos-Sex: Äußerlich kaum unterscheidbar, die Handlungen die selben, aber die Motive und die innere Haltung sind völlig unterschiedlich.
Und ich persönlich denke, dass das der Grund ist, weshalb ein und die selbe Tat von dem einen als Erfüllung und von dem nächsten als absolut grenzwertig betrachtet wird - und sich das auch von Partner zu Partner unterscheiden kann: Weil es einmal als Demütigung und einmal als Erniedrigung empfunden wird - je nach dem Herren und der eigenen Persönlichkeitsstruktur…