erstmal finden auch wir es sehr spannend zu lesen, wie viele unterschiedliche Ansätze und Modelle hier zu finden sind
Wir sind noch ganz am Anfang unserer BDSM- bzw. D/s-Reise. Bislang haben wir auch ohne BDSM Erfahrungen außerhalb unserer Beziehung gemacht. Hier hat aber auch der Herr des Hauses schon das Erlebnis gemacht, dass er mit einer Gespielin Dinge machen konnte, die er mit der Dame des Hauses noch nicht machen durfte. Für mich, die Dame, ist das kein Problem. Ich freue mich sehr, dass er auch mit jemand anderem etwas erleben durfte, das ich nicht zulassen möchte, weil es meine Grenze überschreitet.
Ich wiederum hatte kürzlich erst einen unerwartet aufregenden Abend mit einem langjährigen Bekannten, bei dem ich nicht wusste, dass er so dominant und führend sein kann... das hat mich positiv überrascht und bei uns die Frage aufgeworfen, wie wir das zukünftig handhaben wollen. Dabei ist auch meinem Mann erst klar geworden, dass er vielleicht das ein oder andere so nicht möchte. Dass er Bedingungen schaffen will, weil er klar abstecken möchte, dass ich seine Sub bin und ich mich nur ihm völlig ausliefern darf. Zum Beispiel möchten wir nicht, dass ich dem Bekannten gegenüber bei einer Session völlig wehrlos bin, dass ich nicht komplett festgebunden sein darf. Dass GV oder AV nur mit Kondom stattfinden darf und andere weitere Regeln. Man muss dazu sagen, er kennt ihn tatsächlich so gar nicht und hat ihm einen großen Vertrauensvorsprung gegeben. Dazu kommt, dass er mir sehr stark vertraut. Was mich zutiefst ehrt und wofür ich ihm unendlich dankbar bin.
Grundsätzlich gilt auch hier, wie ich es bereits häufig gelesen habe: ohne Austausch, ohne vernünftige Kommunikation und Gespräche darüber kann es meiner Meinung nach nicht klappen. Vielleicht ändern sich unsere Spielregeln diesbezüglich auch wieder. Vielleicht werden Regeln verschärft, vielleicht andere gelockert. Vielleicht spielt es irgendwann keine Rolle mehr, weil ich dann wieder schwanger bin und das Spiel von mir aus beende... man weiß letztlich nicht, was kommt und wie es weitergeht. Aber wir genießen unsere gemeinsame Entwicklung in diesem Bereich und reden offen und ehrlich miteinander.
Unsere Beziehung und Ehe ist zudem so stabil, dass wir durchaus auch ohne das Adjektiv "offen" leben könnten. Wir genügen uns in jeder Hinsicht. Wir sehen alles andere als eine Art aufregendes goodie, eine zusätzliches reizvolles Abenteuer.
Ich denke im Großen und Ganzen ist eine stabile Partnerschaft eine perfekte Grundlage, der Rest ergibt sich dann nach und nach und durch gemeinsame Überlegungen.