Woher kommt das Bedürfnis nach Submissivität?
Hier wird sehr oft über Dominanz und die damit verbundene Geisteshaltung und Persönlichkeit gesprochen. Was aber ist Submissivität, welches Bedürfnis steckt dahinter und was ist und wodurch entsteht die Lust dabei?Ich selbst bin ein ziemlich reflektierender Typ, der zwar nicht das ist, was man alltagsdominant ist. Aber ich stehe halt mitten im Leben wie alle anderen auch. Und wie alle anderen sehe ich mich als autonome und selbstbestimmte Person, die auf ihren Rechten besteht.
Und doch ist da der Wunsch, eine bestimmte Stelle in mir durch eine Person besetzt zu sehen, die da das Kommando übernimmt, die klare Ansagen macht und die das Steuer in der Hand hält. Da ist der Wunsch oder die Sehnsucht, dass dort jemand ist, der oder die dieses Leck in der eigenen Seele schließt. Man möchte am liebsten für solch eine Person zu einer Art Werkzeug werden, man will den eigenen Will to please zeigen, man ist glücklich, beispielsweise der verlängerte Arm oder der Mund dieser Person zu sein. Oder man möchte auch leiden, den bittersüßen Schmerz der Demütigung spüren, sich die Erfüllung versagen oder versagt bekommen.
Wie kommt das? Wird uns submissiven Persönlichkeiten unsere eigene Existenz und die Verantwortung mitunter zuviel? Wollen wir uns selbst entfliehen und zumindest für einige Zeit unserer Persönlichkeit entledigen? Tragen wir Traumata in uns? Wunden, von denen wir selbst keine Ahnung haben? Lieben wir dieses Gefühl, fürchten wir uns, ziehen wir daraus unsere Extase?
Das möchte ich gern hier gelegentlich von uns allen hier wissen und lesen. Nicht als endgültige Antworten, sondern in aller Vorläufigkeit...