Harnröhre, Bougie a boule, Dilatatoren und was noch einfäll

Die Harnröhre oder Urethra

Da die Harnröhre doch auch ein empfindliches und vulnerables Organ ist möchte ich ein paar weitere Dinge erläutern.

Verletzungen der Harnröhre

führen sehr häufig auch zu Vernarbungen, diese können sogar so eng werden dass eine Miktion nur noch sehr schwer bis irgend wann fast gar nicht mehr möglich ist. Das sollte dringend vermieden werden, zwar läßt sich das durchaus durch Operationen beheben, aber häufig kommen diese trotzdem immer wieder.
Das nennen Fachkreise dann Harnröhrenkrüppel und das sind sie wirklich.

Also ist bei aller Lust und Spaß auch etwas Vorsicht geboten


Die weibliche Urethra

ist nur ca. 5cm lang und verläuft nahezu gerade so neigt diese bei Manipulationen weniger zu Verletzungen.


Die männliche Urethra

ist zwischen 20 und 25 cm lan und verläuft in einem S, dadurch kann es eher zu Veretzungen kommen und es ist zuweilen mehr Vorsicht geboten. Je fester ein Manipulator ist und um so scharfkantiger um so größer ist die Gefahr.


Aus gegebenen Anlaß:

X, X und X sind nicht die geeigneten Gegenstände für Manipulationen, auch sollte man immer bedenken dass wenn man X oder dünne Schläuche einführt sich diese in der Harnblase überwerfen können und bei dem Versuch sie rauszuziehen sich verknoten und dann feststecken. Vergleicht das einfach mit einem langen E-Kabel dass ihr wild hinwerft und dann an einem Ende zieht, 5 mal passiert nichts, beim 6. mal habt ihr einen großen Fitz und Knoten.
OK für Urologen kein echtes Problem, die kennen das, sorgt nur für Schmunzeln.

Für Manipulationen bzw. Einführen von Kathetern und sonstigem schaut mal bitte in das Thema: Katheter ! ? hatten das Thema schon mal....., da hab ich schon mal was dazu geschrieben

Bougie a boule

das sind meist Metallstäbe aber auch aus Plaste mit einer kegelförmigen Spitze unterschiedlichen Durchmessers.
Sie werden eigentlich fast nur bei Frauen angewendet um den Durchmesser der Urethra zu kallibrieren. Sie sind meist so geformt, dass nach der Spitze zum Staab hin die Kante etwas abgerundet ist aber nicht unbedingt weiter gerundet zum Staab verläuft sondern gerade. Dies hat die Aufgabe dass wenn eine Enge vorliegt dort der Bougie leicht hängen bleibt, bzw. generell leicht an der Urethra schleift und der Arzt so weiß wie groß der Duchmesser ist. Das bedeudet aber auch dass sie beim Zurückziehen die Schleimhat der Urethra stark verletzen können. Das gerade dann wenn diese schon den Durchmesser der Urethra komplett ausfüllen, bei den ganz kleinen Durchmessern ist dies unwahrscheinlicher.

Mein Rat:
Stärken von 10 - 18Ch können bei Männern eher unbedenklich eingesetzt werden wenn keine Vorschädigung vorliegt.
Bei Frauen durchaus bis 22/24Ch.
Es ist aber immer sinnvoll mit den kleinen erst einmal anzufangen und zu schauen ob es geht und dann immer eine Nummer Größer.


Dilatatoren

dienen dazu zum Beispiel die Harnröhre zu dehnen. Sie sind aus Kunststoffen oder Metall gefertigt. Diese weißen meistens eine abgerundete Spitze auf und sind danach über die Länge einheitlich dick. Sie Können bei Frauen und Männern gleichermaßen genutzt werden.
Bei der ANwendung sollte man immer aus ausreichende SChmierung/Gleitgel achten.
Alte Weißheit: wer gut schmiert, der gut fährt

Mein Rat:
Mit kleinen Durchmesser beginnen, so ab 10Ch und dann vorsichtig einen nach den anderen anwenden (steigende Durchmesser).
Für Anfänger würde ich immer erst die Kunststoff Bougies empfehlen, weil diese etwas nachgeben und eher dem Verlauf folgen, nehmt die Metallernen erst wenn ihr etwas Erfahrung habt.


p.s.: Diese Ausführung verlangt keine 100% allumfassende Richtigkeit, soll aber als Anleitung und Tipp für die Anfänger dienen.
Ansonsten einfach fragen


Moderiert von Kati_70