Also dann: Was ist bekannt?
Cuckolding ist eine Lebensform, die sich oft, aber nicht immer aus bestehenden Beziehungen heraus entwickelt. Initiator ist meist der Mann, der seine Frau mit dem Wunsch konfrontiert, sie möge Sex mit anderen Männern haben. "Beißt" sie an, kann das die Beziehung gründlich ändern. Es kann sie stabilisieren, verbessern, zu ganz neuen Höhen führen, aber auch (endgültig) aus der Bahn werfen. Weil? Aus vielen, teils sehr unterschiedlichen Gründen.
Seltener ist der Fall, dass die Frau ihren Mann mit der Lust auf fremde Haut konfrontiert. Aber er kommt vor. Und auch hier gilt: mit offenem Ausgang. Er mag sich drauf einlassen oder nicht, und wenn er es tut, mag das die Beziehung beleben und bereichern oder nicht. Es kann auch sein, dass eine Zeitlang alles gut läuft, aber sie irgenwann mit einem Liebhaber "durchbrennt" (ein Thema, das auf diesen Seiten auch schon vorkam).
"Einem"? Ja. Denn nicht alle Hotwives, auch das ist wohlbekannt, beschränken sich auf einen festen Liebhaber. Oder sie finden nicht den "Richtigen" wenn sie eine Art Monogamie+ anstreben ("treu" zum Liebhaber, aber nicht zum Ehemann), also mehrere Anläufe machen müssen usw. Treffen sie ihn letztlich und entscheiden sich dann nicht nur für ihn, sondern zugleich gegen den (Ex-)Ehemann, dann gehen sie möglicherweise eine neue, aber vermutlich wiederum monogame Beziehung ein.
Das kann selbstverständlich auch im erstgenannten Fall passieren. Wenn eine Cuckold-Beziehung scheitert, dann mag das, muss es aber keine sexuellen Gründe haben. Wie groß die Scheiternswahrscheinlichkeit ist, ist unbekannt. Aber eine Haltbarkeitsgarantie gibt es auf keine Beziehung.
Ebenso bekannt ist, dass es auch die Spezies Cuckold Singles gibt – Wunsch-Cuckolds sozusagen. Die können nämlich erst dann "echte" Cuckoldresses und Cuckolds werden, wenn sie eine(n) dazu passende(n) Partner/in finden, denn ohne Cuckoldress kein Cuckold und umgekehrt. Um diese Spezies geht es mir.
Wie im Fall der ehemals monogamen Beziehungen, die sich auf Anregung des einen oder anderen Partners in eine Cuckold-Beziehung wandeln, scheint auch hier zu gelten: Mehr Männer als Frauen suchen offen danach; man vergleiche nur die Menge der Einträge in den entsprechenden Kontaktgesuchsspalten. Das sollte die Erfolgschancen der Frauen relativ erhöhen, aber eine Erfolgsgewähr gibt es auch für sie nicht.
Ein Grund dürfte sein, dass eine Intimbeziehung stets mehr ist als Sex, es also auch sonst passen muss. Ob es passt, stellt sich heraus, wenn zwei Personen, die aufeinander aufmerksam geworden sind, sich intensiver miteinander austauschen und sich so besser kennenlernen.
"Finden" sie sich über den Joyclub, dann ist damit zu rechnen, dass Sex das Initialthema ist, von dem alles weitere seinen Ausgang nimmt; geschieht das über diese spezielle Gruppe, dann sollte zusätzlich klar sein, dass keiner der beiden Datenden erst zum Cuckolding überredet werden muss. Man mag zufällig auf das Thema gestoßen, anfänglich vielleicht auch nur interessiert (neugierig geworden) sein und sich weiter informieren, es ggf. auch einfach einmal ausprobieren wollen, um herauszufinden, wie es sich anfühlt, wenn das Kopfkino Realität wird, aber grundsätzlich muss der Funke bereits übergesprungen sein. Manche kennen es auch schon aus eigener Erfahrung, weil eine vorherige Cuckold-Beziehung gescheitert ist.
Warum diese Ausgangslage ein Nachteil sein soll, erschließt sich mir nicht. Demgegenüber liegen die Vorteile auf der Hand. Beide wissen von Tag 1, dass sie eine einseitig offene Beziehung wünschen. Eine Art von Beziehung, die nicht dem Standardmodell entspricht, so dass der Wunsch danach alles andere als selbstverständlich ist. Aber es gibt ihn.
Jeder wird schon einmal von Ehebruch gehört haben und realistischerweise damit rechnen müssen, dass ihm das auch passieren kann, aber das ist dann etwas, mit dem man sich bestenfalls arrangiert. Nicht so tragisch, kann vorkommen, jedoch auch nicht gerade ein Traumszenario.
Hier dagegen wird die sexuelle Freiheit der Frau offen zelebriert, ist das, was sonst ein riesiges Problem aufwerfen kann, eine Verheißung, die die Herzen beider höher schlagen lässt. Dem Vertrauensproblem sollte das von vornherein die Spitze nehmen. Sie hat ein „Date“? Toll. Have fun!
Und wenn "ich" wirklich sicher bin, dass für mich nur (noch) eine Cuckold-Beziehung in Frage kommt, dann war die Partnerin, die mich am Ende für den "Bull" verlässt, auch nicht die Richtige. Bedauerlich, aber kein Vertrauensbruch. Vielleicht hat sie sich lediglich über ihre "wahren" Bedürfnisse getäuscht. Kann vorkommen. Aber dann bin "ich" auch nicht der richtige Partner für sie. Und warum sich miteinander quälen, wenn es in einer für beide wichtigen Angelegenheit nicht passt? Dann lieber Single sein.