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Schattenspiele

*******Bach Mann
158 Beiträge
Themenersteller 
Schattenspiele
Gedanken an Claires ersten Urlaub ohne mich. Sie besuchte ihre Patentante in Bayern. Wir wissen zu dieser Zeit noch nicht ganz genau, wo wir stehen, sind aber sehr verliebt in diesen ersten Jahren, leben ein Beziehungsmodell, das wir nicht mal benennen können. Ich habe damals bereits miterlebt, wie sie andere Männer hatte, gefühlt, wie sich Eifersucht mit Lust vermischt, gehört, wie sie sagte: »Vielleicht bleibt es manchmal einfach nur mein Geheimnis, Boy.« Ihre Hinweise, meine Fragen. Das Muster bis heute: Mich quält die Ungewissheit. Sie spielt mit mir, wechselt das Thema, geht über das, was ich sage, hinweg, weiß, wie sie mich ins Netz holt, lässt mich zappeln.

Ihre Tante residierte in einem Kurort, dessen Namen ich inzwischen vergessen habe. Ihr Plan: Zur Ruhe kommen, auf der großen Terrasse sitzen und lesen. Eines Abends ein Foto von ihr. Leere Flaschen, zwei Gläser. Offenbar ein Restaurant. »Ich habe jemanden kennengelernt. Ein Kurgast. Tja, nun.« Mehr nicht. Ihre Nachricht am Freitagabend. Meine Fragen innerhalb von Minuten, auch die hinterhergeschickten später in jener Nacht ließ sie unbeantwortet. Ich schlief nicht, stellte mir das Unvermeidliche vor. Am nächsten Tag blieb sie weiterhin unerreichbar. Unruhe begleitete mich von Stunde zu Stunde. Ich schrieb: »Haben Sie etwa einen Kurschatten, Madame?« Versuchte, lässig zu sein. Versuchte, mich zurückzuhalten. Den Bildern in meinem Kopf konnte ich nicht entfliehen.

Sonntags: »Sind Sie weg?« Das Siezen entblößte mich, enthüllte die Absicht, über die Rolle zur Nachricht zu gelangen. Ich lag auf dem Rücken, zeigte meine verwundbare Stelle. Zunächst wieder nichts. Erst nach Stunden: »Ich war weg. Ich war hier.« Zusammen mit einem Foto von ihr vor dem Königssee. Lächelnd, beinahe touristisch. Jemand musste den Auslöser gedrückt haben, jemand musste bei ihr gewesen sein. Keine weitere Nachricht bis zu ihrer Rückkehr.

Ihre schweren Koffer am Bahnhof in meinen Händen. Meine Freude, meine Unsicherheit über das, was vermeintlich geschehen sein konnte. Ich schlief auch die nächsten drei Tage nicht. Claire schwieg beharrlich, erahnte jeden Gesprächsfaden, bevor ich ihn auslegen konnte. Meine Versuche blieben zahlreich, ihre Ablenkungsmanöver geschickt. Dazwischen allerlei Alltägliches, kleinere und größere Tageskrisen. Insoweit kaum Zeit, zu reden.

Donnerstags fühlte ich mich in die Ecke gedrängt von meinem eigenen Unvermögen, das zu vergessen, was ich nicht mal sicher wusste. Ich probierte es direkt: »Claire, es sind Fragen offen. Wir haben noch gar nicht über den ominösen Kurgast geredet. Dein Foto, dein lapidares ›Ta, nun.‹« Ich stand mit einer Ladung Wäsche vor ihr, sie faltete Kleidungsstücke aus einer weiteren. »Ach, der war süß. 34, wirklich schwermütig. War mit ihm am Königssee. Kinder will er, kochen kann er auch. Sagt er zumindest.« »Hattest du nur einen schönen Ausflug oder hattest du auch was mit ihm?« »Beides. Sie sind aber neugierig, Herr Bach!« Mehr habe ich nie erfahren.

In der ersten Zeit stellte ich mir Uhrzeit und Ort ihrer leidenschaftlichen Begegnung vor, glich ab, was ich zu dieser Zeit gemacht hatte. Mal war er ein grandioser Liebhaber, mal nicht der Rede wert. Ich sah ihr Gesicht, hörte ihre Lust. Vor allem aber drangsalierten mich die Momente davor, dazwischen und danach. Gab hier ein Wort das nächste? Nach dem vierten Glas war es klar? Blicke, Hitze, verwegene Gedanken. Wie flirtete sie mit anderen? Wie schnell kamen sie zur Sache? Waren sie zärtlich? Lag er verschwitzt und erleichtert auf ihrem Oberschenkel, während sie von ihrem Leben erzählte? Nutzten Sie Kondome? Wer hatte die dabei, mussten sie ihr Verbrechen erst organisieren, war Planung nötig, Zeit, in der man noch zurückgekonnt hätte? Wie gingen sie auseinander? Noch in der Nacht? Am nächsten Morgen? Wiederholten sie es? Fand es erst am zweiten Tag statt? Waren sie schnell vertraut miteinander? Dann erst Gedanken darüber, ob sie kam oder nicht? Später einzelne Sequenzen als Traum. Nach Jahren nur noch flüchtige Bilder. Allein: Nicht zu wissen, was geschah, beschäftigt mich noch heute.

© Gilbert Bach. 2024
*****ait Paar
144 Beiträge
Einmal mehr von Dir Schicksal sowie Rolle und Gefühlsleben eines Cuckis pointiert und mit bittersüßer Ironie auf den Punkt gebracht.

In Anlehnung an Berthold Brecht könnte man stellvertretend für den von Claire in Unwissenheit belassenen Cucki sagen: „Da steht er selbst enttäuscht und sieht betroffen, den Vorhang zu und alle Fragen offen.“
******lex Paar
22 Beiträge
Zitat von *****ait:
Einmal mehr von Dir Schicksal sowie Rolle und Gefühlsleben eines Cuckis pointiert und mit bittersüßer Ironie auf den Punkt gebracht.

In Anlehnung an Berthold Brecht könnte man stellvertretend für den von Claire in Unwissenheit belassenen Cucki sagen: „Da steht er selbst enttäuscht und sieht betroffen, den Vorhang zu und alle Fragen offen.“

*zwinker*
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