Man muss wohl zweierlei unterscheiden: Architektur und aktuellen Zustand der Gebäude.
Die Architektur vor allem von Port Ambonne und Héliopolis ist großartig. Sie ragt weit über das hinaus, was üblicherweise so entlang des Mittelmeeres an Touri-Herbergen gebaut wurde und wird. Wenn Ihr Euch mal das zweite Bild im Eröffnungsbeitrag (Port Ambonne) anschaut – das ist doch große Oper! Héliopolis gilt sogar zu Recht als eine Ikone der Moderne in Frankreich.
Die Schöpfer von Héliopolis haben es hingekriegt, dass jedes Appartment des Rundbaus Meerblick hatte. Dass dieser mittlerweile teilweise verbaut wurde (und zwar durch den Glamour-Komplex) und die Gesamtanmutung darunter leidet, dass jeder Eigentümer mittlerweile andere Fenster, Jalousien, Sichtschutze etc. anbringt, ist eine andere Geschichte. Aber das ist nun wirklich kein Cap-d'Agde-Phänomen. Große Wohngebäude, die aufgrund kleinteiliger Eigentümerstrukturen und schwacher Gemeinschaftsordnungen ästhetisch vergleichbar vor die Hunde gehen, kann man in jeder deutschen Großstadt besichtigen.
Bei Port Ambonne sind ja mittlerweile die Fassaden saniert. Was verloren gegangen ist, sind diverse Details, die diesen Bau zum Zentrum eines autarken "Villages" gemacht hatten. Kann sich z.B. noch jemand an die Tankstelle samt Waschanlage erinnern, die hier bis ca. 2005 in Betrieb war?
Französische Bekannte erzählten uns übrigens, dass bei Héliopolis bereits der Denkmalschutz dran sei und es demnächst harte Auflagen geben könnte. Man wird sehen.