Wie finde ich Kontakte
Meinen Vorrednern gebe ich uneingeschränkt Recht: Es ist ein seltener Glücksfall, einen realen Kontakt zu Interessierten oder Gleichgesinnten zu bekommen, um sich die besonderen stimulierenden (nicht schmerzenden) Empfindungen zukommen zu lassen, die das sanfte Gleiten über intime Schleimhäute und deren Dehnung bescheren kann.
Aus dieser Formulierung lässt sich schlussfolgern, dass ich es immer wieder einmal genießen konnte bzw. es anderen geschenkt hatte.
Bis vor ungefähr 15 Jahren gab es etliche Events, auf denen ich dies hin und wieder mit aufgeschlossenen Damen und Herren erleben konnte. Danach wurden die Events immer weniger, die dieses Publikum ansprachen. Noch schneller schienen die sich dafür begeisterten Frauen zurück zu ziehen.
Kurz bevor zwischenzeitlich alles verboten wurde, hatte ich ohnehin wenig Freizeit, aber auch auf den wenigen Events mit allgemeinen Themen war fast keine Frau mehr zu beobachten, die aktiv wurde und gar keine zu finden, die mit mir in Interaktion treten wollte. Auch schien sich kaum noch ein Mann dafür zu interessieren, außer der Feststellung, dass die Zeit mit Frauen vorbei sei.
Einzige Ausnahmen waren und sind explizite Veranstaltungen (z.B. Klinikerotik, Prostatamassage, spezielle Sexspielzeuge), wo von weit her die Interessierten anreisen.
Im Internet schaute ich mich gezielt um. Es schien mir, als ob es unter Männern eher solche Interessen gibt und sie diese auch außerhalb bestehender privater Spielbeziehungen ausleben. Tatsächlich ergaben sich selten über Kontaktaufnahmen wie hier im Joy ganz wenige reale Treffen, die bis heute im einstelligen Bereich geblieben sind. Aber es war das Erleben, was ich mir wünschte.
Mehr Stimulationen wurden mir zuteil und durfte ich anderen geben, wenn ich in Klubs mit einer hinlänglichen Erlebnismöblierung an Mottoabenden begab, an denen es keine 08/15 Themen gab. Eine Garantie auf Wunscherfüllung ist es nirgendwo. Nur in Ausnahmefällen kam ich ins Gespräch und darüber zur Interaktion.
Andererseits beobachtete ich Männer, die regungslos auf BDSM-Mobiliar dalagen. Bisweilen war die Körperhaltung wenig erholsam, ermöglichte aber guten Zugriff zu die erogenen Zonen.
Tatsächlich sah ich, wie sie bei Berührung durch offensichtlich fremde Personen (fast immer Männer, selten eine dominante Frau) reagierten. Sie schienen es erwartet zu haben. Aus den heftiger werdenden Stimulationen entwickelten sich bisweilen intensive Spiele.
Ich wurde mutiger und begann selbst die sich anbietenden Hautflächen zu erforschen, was manchmal abgelehnt, meistens äußerst gern angenommen wurde. Oft waren es rein passive Männer, die nicht bereit waren, auch mich zu stimulieren.
Daraus schlussfolgerte ich, es auf dieselbe Art zu versuchen. Wie bei Untersuchungen auf Verdacht einer Blinddarmentzündung legte ich mich bäuchlings auf eine Arztliege mit einem Thermometer dort, wo die Messung am genauesten sein soll. Neben mir hatte ich weitere Spielzeuge (Latexhandschuhe, Dehnwerkzeuge, ...) bereit gelegt.
Für die Meisten wirkt dies abschreckend. Nach einem kurzen Blick verschwinden sie.
Manchmal jedoch kamen auch Neugierige, die sich das Stillleben eingehend betrachteten, bis sie den Mut zur Tat fanden. Oftmals empfand ich es als angenehm, was sie anstellten. Aber meist war das Interesse schnell wieder verflogen.
Nur wenige begannen, intensiver zu agieren oder noch besser, sie waren ohnehin an solchen Spielen interessiert.
Immer, wenn es passte, bot ich an, auch ihnen etwas Gutes zu tun, was gern angenommen wurde, sofern der oder die andere nicht nur dominant war. Andere passive Zuschauer baten mich, auch ihnen eine "Behandlung" zukommen zu lassen ohne selbst aktiv werden zu wollen.Dem kam ich nach.
Einige ganz wenige Kontakte mit beidseitigen Aktivitäten haben sich erhalten und es ergeben sich selten noch Treffen, auch deshalb, weil ich es mit meiner knappen Freizeit vereinbaren muss.
Es gibt sie noch, die kleinen Abenteuer mit Dehnung und Genitalreizung ohne teure Domina.
Trotzdem geschieht es selten über Kontaktgesuche aber manchmal spontan in den wenigen Klubs von Großstädten oder in den Pärchenkinos an Autobahnabfahrten.
Die Wahrscheinlichkeit mit Fremden in Interaktion zu kommen, scheint mir derzeit als Mann bei reinen Männerveranstaltungen vielfach höher zu liegen (fast immer), als bei normalen Veranstaltungen für Alle (fast nie). Ausnahmen mit vielen Aktionen sind die ganz besonderen Themenabende, wo sich Gleichgesinnte treffen.
Die meisten Männer halten auf Mixed-Events verständlicherweise, aber meist erfolglos Ausschau nach Frauen, die sich zuschauen lassen oder vielleicht sogar nahbar sind.
Angesichts dieser Hoffnung kommt es kaum zum Erleben der Stimulationen von einem Mann an einem Mann. Bei geschlossenen Augen fühle ich nicht anders, ob mich die Hände einer Frau oder die eines Mannes verwöhnen.
Selbstverständlich weiß ich als Aktiver um die Unterschiede zwischen Clit und Penis, G-Punkt und Prostata oder wie eine Brust massiert werden kann. Doch auch für mich als Gebender sind es Körper, die es mögen, berührt und gedehnt zu werden.