„Hallo
@********4you,
grundsätzlich ist es egal, ob Luer oder Record-Systeme für Nadeln und Zubehör benutzt wird - nur müssen die Anschlüsse dicht zueinander passen. Zwischen den Herstellern gibt's auch Adapter-"Stecker" - besser ist es aber stets, bei einem Hersteller zu bleiben.
...ein wenig Luft macht da auch nichts
- das kann man so pauschal nicht sagen. Es gibt keinen "absoluten" erlaubten Grenzwert (dürfte aber bei gar wenigen Millilitern unkomprimierter Luft/Gas liegen). Viel hängt auch von der Herzgröße, der Leistungsfähigkeit des Herzens, dem Zustand der Herzklappen und dergleichen mehr ab. Daher die Grundregel: Nur KEINE Luft im Gefäßsystem ist hinsichtlich Luftembolie wirklich sicher.
Wie wirkt eine Luftembolie (Gasembolie grundsätzlich gleich)?
Flüssigkeiten (Blut) sind nahezu nicht komprimierbar. Zieht sich das Herz zusammen, presst es daher das Blut über ein geeignetes Klappensystem in den Lungen- sowie in den Körperkreislauf aus. Befindet sich im System jetzt aber Luft oder ein Gas, dann wird diese(s) vom Herz nur noch zusammengedrückt, der entstehende Druck reicht aber nicht mehr, die Herzklappen zu öffnen - es kann so kein Blut mehr durch's Herz in die Lungen/den Körper transportiert werden. Man erstickt innerlich.
Eine Luft- oder Gasembolie setzt vor allem voraus:
1. Vorhandensein von Luft (oder einem anderen Gas - ähnliche Probleme treten etwa auch bei der Taucherkrankheit auf - wobei hier noch weitere Aspekte zum Tragen kommen) in ausreichender Menge
2. der Gasdruck muss höher sein, als der Gegendruck des Blutes im Körper - Achtung auf die Körperlage!
zu 1.: eigentlich ohnehin klar. Erste Probleme können bereits nach wenigen Gasblasen im System auftreten (auch im Hirn machen sich Luftblasen nicht besonders toll, wenn sie überhaupt bis dorthin gelangen...). In der Gerichtsmedizin geht man davon aus, dass es ab etwa 5 Millilitern unkomprimiertem Gas im Blutkreislauf auch für einen gesunden, kräftigen Mann bereits kritisch werden kann. Besonders, wenn der Sauerstoffverbrauch im Organismus ohnehin schon erhöht ist, etwa bei sexueller Erregung.
zu 2.: Selbst bei geringfügig (!) unvorsichtigem (= schlampigem) Vorgang bei Blutabnahmen aus der Vene passiert meistens nichts - WEIL der Patient zumeist sitzt oder wenigstens leicht aufrecht liegt. Damit wirkt der statische Druck (Schwerkraft) der Blutsäule innerhalb der Vene sowie der dynamische Druck, für den das Kreislaufsystem normalerweise sorgt, dem Aussendruck ausreichend entgegen.
Das kann sich dramatisch ändern, wenn das Opfer sich in einer Stellung befindet, dass die Blutabnahmestelle höher als das Herz zu liegen kommt. Dann saugt der Körper nämlich durch eine offene Verbindung ins Blutsystem (z.B. Nadel, Butterly...) die Luft sogar aktiv nach innen...
Ich hoffe, ich konnte das Wesentliche verständlich erklären - sonst einfach bitte nachfragen.
LG, DocWolf
Viele sehen nur den sexuellen punkt und lassen das medizinische ausser Betracht leider