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die obere hälfte des motorrads... und sonst noch?

*******ter Frau
47 Beiträge
Themenersteller 
die obere hälfte des motorrads... und sonst noch?
hallo an alle...lächel. keine ahnung ob sowas hier stehen darf: hab o.g. buch am samstag in die hände bekommen,in einem zug durchgelesen, und bin absolut begeistert.es wird - aus meiner privaten sicht und erfahrung- absolut toll erklärt, wie geigespielen, reiten, tanzen, singen, sex und mopedfahren funktioniert...u.a. flow, schnittstellenverschiebungen (da gibts ne menge gemeinsamkeiten...)...jetzt würd ich gerne die übungen mit anderen zusammen machen (die mitm moped erstmal, lach!), am liebsten mit einem oder einer trainer/in.in bayern womöglich. weiß jemand was, gibts das schon irgendwo? wolen wir uns selbst was organisieren?
freu mich auf antworten. bin allerdings selten online. lieber gruß vom mannfilterchen und seiner 750y
******usx Paar
556 Beiträge
volle Zustimmung
das Buch ist auch aus unserer Sicht so ziemlich das Beste, was zum Thema Mopedfahren auf dem Markt ist.

..und auch wir haben mit Saisonstart vor uns regelmäßig ein - zwei Stunden pro Woche mit den einzelnen Übungen zu befassen (derzeit 3 Leute) sehr gerne hätten wir dir auch angeboten dich anzuschliessen, aber wir vermuten einfach mal, dass deine Anfahrt zu lang wäre *zwinker*

Lg
E.
Hi Mannfilter!
Das Buch und auch den zweiten Teil haben wir im Bücherregal... ist sozusagen Berufslektüre für meinen Süßen!
Wenn Du Lust hast, Dich im Frühjahr vor den ersten Ausfahrten wieder in Schwung zu bringen bzw. überhaupt mit dem Motorrad üben, dann melde Dich mal! Dann könnten wir uns weiter austauschen!
Das gilt natürlich auch für alle anderen Interessierten!
LG Christine
*******r44 Paar
191 Beiträge
Training
Hi Ihr Beiden,
wenn Ihr mögt bietet doch das gemeinsame Motorradtraining hier für die Joyler aus dem Norden an.
Wir sind sicher da kommen noch zwei drei Motorräder, mit Fahrer/in natürlich, dazu.
Auf eine tolle Saison 2009
******usx Paar
556 Beiträge
gegen Beteiligung haben wir sicherlich gar nixxx
allerdings sind wir halt auch keine professionellen Trainer, sondern wollen einfach versuchen uns über gegenseitiges coachen ein bisschen zu verbessern.

Lg
E.
*******ter Frau
47 Beiträge
Themenersteller 
schiebebetrieb...?
au ja, da tut sich ja was!lach.
inhaltlich würd ich zb gerne wissen, wie ihr euch das runterschalten im schiebebetrieb vorstellt..so ohne moped unterm hintern hab ich nur ne vage idee davon. oder ob auch andere menschen sehr ungute adrenalinattacken haben beim mentalen sturztraining...vor allem die dies schon mal geschmissen hat wie mich...
klar kann an sich zusammentun und gemeinsam üben.und wenn ein "richtiger" trainer dabei is, kommt man vielleicht auch weiter, wenn mal ratlosigkeit aufkommt.
ich zb hab tierisch angst zu voll zu bremsen, weil ich mit blockierendem vorderrad auch schon mal geflogen bin.ist über 20 jahre her, war in der fahrschule, aber sitzt immer noch drin.bin bisher immer drumrumgekommen ums bremsen, grins, aber das macht die sache nicht sicherer..
bikergruß aus bayern
*******r44 Paar
191 Beiträge
Ums Bremsen
wirst du ja früher oder später nicht dru rum kommen.
Irgendwann im Motorradleben kommt jeder in die Situation eine Vollbremsung machen zu müssen.
Daher besser vorher üben, zumindest die, wo das Gefühl für das richtige bremsen nicht oder noch nicht vorhanden ist.
Viele haben das Problem, das sie nicht auf den Punkt bremsen können. Dann aber ist es egal womit ob Fahrrad, Inliner oder Ski. Alles eine Frage des Gefühls oder des Trainings.
viel Spaß
*********nken Mann
87 Beiträge
Als Lehrmittel wirklich zu empfehlen
Übung macht den Meister.

Und selbst wenn man schon mehre 100tkm hintersich hat bringt das Buch was und das nicht nur beim Mopped fahren!

Manches kann man auch übertragen.

Würde jedem das Buch empfehlen zu lesen und selbst sich zu testen.

Weil nur Handlungen die geübt sind sind in Gefahrensituationen abrufbar und können einem aus den Gefahrenherd raushelfen.
********Paar Paar
188 Beiträge
Österreich
also wenn im Süden Österreichs Interesse an so einem Frühjahrstraining besteht, da würd ich auch gerne mitmachen bzw. auch die Koordination übernehmen.

Ist ja gemeinsam sicher sinnvoller weil man sich selbst ja nicht so gut sieht wie der der hinten nach fährt (stell ich mir zumindest vor *grins*)

Also Südösterreich wer mitmachen will - einfach mal melden und wenn 2 oder 3 zusammen sind machen wir einen eigenen Tread auf zur Terminkoordination

lg Herv
@mft annfilter
Hi, ich habe das Buch bisher leider nicht gelesen, aber viel davon gehört. Allerdings habe ich bisher ohnehin immer viel Wert auf die obere Hälfte gelegt *zwinker*
Und mir hat bisher immer gut geholfen, daß ich wenn möglich einmal im Jahr eine Woche auf Korsika oder an der Ardeche (oder sonstwo) OffRoad gefahren bin. Das schärft die Sinne und das Gefühl für das Moped in Grenzsituationen ungemein
*******r44 Paar
191 Beiträge
Ich hab`s
gekauft.
Zuerst darf meine Frau und im Anschluss ich lesen.
Vielleicht lern ich ja auch noch was.
Ross und Reiter
Ich maße mir nicht an ein Training zu geben,
da ich auch eher zu den Übenden gehöre *haumichwech*

Das Buch kann aber auch ich nur jedem empfehlen. *top*

Und auch nachtfalke's Ansatz mit dem Offroad-Training ist richtig. *ja*
*******r44 Paar
191 Beiträge
Offroad
ja unbedingt.
Im Gelände mit einer Enduro oder noch besser, mit einem Trail-Motorrad, lernt sich am besten der Umgang mit Bremse und Gleichgewicht. *fahr*
Offroad
ist richtig.... aber was machen die Kurzfuß-Indianer? Ich kann die Dinger nicht fahren, weil ich absolut Null Bodenkontakt habe... ich krieg sie nicht mal vom Ständer. Also fällt das für mich flach und ich beschränke mich weiter aufs Üben mit meiner Maschine.
*******r44 Paar
191 Beiträge
Versuch
es do mit einem Trail Motorrad. Die sind sehr klein und Kurse werden in jeder Region angeboten.
Trial
Da haben die wikinger absolut recht, Trial geht
immer, macht viel Spaß und es werden i. d. R.
auch die entsprechenden Motorrädchen gestellt.
Angebote findest Du jede Menge im www
(ansonsten kann ich auch ein paar Veranstalter nennen)
Stimmt,
aber ich muß gestehen, daß ich mir jede woche 2x motorrad-theorieunterricht anhöre (und das schon seit ca. 10 Jahren) und sowieso ständig gemaßregelt werde, und spätestens alle 4 wochen mind. 2-3 stunden schweißtreibend schritt-tempo-slalom machen muß und um die hütchen rumfahren und all so zeug und auf die wippe und weiß der geier was noch alles...
***iX Frau
96 Beiträge
Bin ich eigentlich die Einzige......
...die das Buch nicht so doll findet?

Ich kämpfe mich seit Wochen.. Monaten! ... durch den Schmöcker und komme beim besten Willen nicht dagegen an. Seufz.

Hab auch den Übungsband dazu - aber ich hab mir vorgenommen, zuerst das Buch fertigzulesen.. vielleicht bekomme ich das ja bis zur Saison 2011 mal fertig.

Nee - also mich begeistert das echt nicht... weil für mein geschmack zu lange auf allen möglichen Nicht-Motorrad-Beispielen rumgeritten wird.

Was freu ich mich aufs Frühjahr und auf die bereits gebuchten zwei realen Trainings bei realen Trainern... *lach*
******ich Mann
14 Beiträge
SusiX
Ich habe mir das Buch jetzt auch gekauft und werde es in den nächsten Tagen anfangen zu lesen.
Habe aber bereits mal rein geschaut und ich glaube das man einige nützliche Tips und Informationen sammeln kann kann.
Man muß diese nur auch Umsetzen können. Das geht aber nur beim Fahren.

Ein Sicherheitstraining ist sicherlich immer sinnvoll! Anschließend muss man das gelernte auch verinnerlichen. Hatte bei einem Training ein Heftchen bekommen. Dort wurde alles gelernte in Kurzform wiederholt. Dieses Heft ist hilfreich, besonders wenn man länger nicht gefahren ist. Es schleichen sich immer wieder Haltungsfehler ein. Diese können bei zügigere Fahrweise zu Unsicherheit beim Fahren führen.
Mir hat jedenfalls beides was gebracht und glaube das auch dieses Buch einiges übers Mopedfahren lehrt.

Liebe Grüße

Freuedich
jou...das Buch hat echt was...ich klopp mich mit meiner Mutter immer darum...
Habe das Buch auch und musste feststellen das es so ziemlich das beste ist was ich zum Thema bis jetzt gelesen habe.
Kann dieses Buch jedem empfehlen ob Anfänger oder schon Erfahrenen Biker.


Lg Sascha
Bernt Spiegel und ich
Komisch, daß ich diesen thread erst jetzt entdecke ...

Ich bin totaler Bernt-Spiegel-Fan, und habe die "obere Hälfte" bestimmt 15 mal durchgeackert - es ist ein Buch, daß eben auch "erfahren" werden will. Vieles, was dort steht, sieht man anders, wenn man einiges, was dort empfohlen wird, ausprobiert und trainert hat - am Ende sogar halbwegs beherrscht.

Das Buch ist nicht für jederman geeignet, muß ich leider zugeben. Es hat wissenschaftlichen Anspruch, und wer es nicht gewohnt ist, wissenschaftliche Literatur zu lesen, wird sich mitunter sehr schwer tun. Es setzt auch eine gewisse Vorbildung voraus. Wer meint, daß "Systemtheorie" irgendwas mit Computer zu tun hat und sowas ähnliches ist wie "Systemadministrator", der wird möglicherweise wenig Freude an dem Buch haben.

Als ideale Ergänzung möchte ich hier noch "Der richtige Dreh I, II" von Keith Code empfehlen, einem Superbike-Trainer. Es ist ganz anders geschrieben als das Buch von Spiegel, rein aus der Praxis des racings. Es mußt daher auch manchmal etwas "gegen den Strich" gelesen werden, um diejenigen Elemente herauszufiltern, die nicht nur auf der Rennstrecke von nutzen sind. Codes Manual ist insbesondere wegen der ausführlichen Beschreibung der Blicktechnik sehr interessant. Bei Spiegel kommt sie etwas zu kurz, wie ich finde.

Als ich begonnen habe, mit "Spiegels Buch im Tankrucksack" zu trainieren, und mit auch schön brav die Klebezettelchen auf die Prallplatte geklebt habe, und dafür von denen, die Spiegel für "zu theoretisch" halten, verlacht worden bin, habe ich auch einen Trainingspartner oder eine Trainingsgruppe arg vermisst und mir online in einem halben dutzend Foren die Fingernägel rissig getippert, um "Gleichgesinnte" zu finden - erfolglos. Es war wie immer: entweder wohnten die wenigen interessierten in Rostock oder in Konstanz - hauptsache 500 km weit weg !

Es geht auch alleine, und es ist sogar recht sinnvoll, die praktischen Übungen auf der Landstrasse alleine zu absolvieren. Man kann "seinen Stiefel" fahren, braucht auf Mitfahrer keine Rücksicht zu nehmen, wenn man etwa Schalt- und Bremsübungen machen will, die auf einer gemeinsamen Tour doch ziemlich "schräg" wirken würden ...

Heute kann ich wohl sagen: es gibt keinen "Praxistip" von Spiegel, keinen Übungsvorschlag, den zumindest auszuprobieren nicht lohneswert wäre.

Was mir indessen schwer gefallen ist - und das ist mein zweiter Punkt der Kritik an Spiegel - ist die Sache mit dem Knie, die dort, wie ich meine, sehr umständlich und didaktisch etwas unglücklich behandelt wird. Da ist Harry Niemanns "Kniff mit dem Knie" schon besser. Aber das sind Kleinigkeiten.

Das wesentliche, was ich von Spiegel mitgenommen habe, meine aktuelle Haltung zu Spiegel in ein paar kurzen, dürren Thesen zusammengefasst:

1) Ständig mit Lernintention fahren: üben - üben - üben, ständig den "Fehlerzähler" benutzen ! Wer sich nicht in Gefahr begibt, kommt darin um ! "Ich mach zu Anfang jeder Saison ein Fahrsicherheitstraining ! Ist echt gut, bringt echt was, solltest Du auch mal machen, statt Bücher lesen !" - lächerlich ! Wer mit Bernt Spiegel fährt, macht jeden Tag, bei jeder Ausfahrt sein tagtägliches "Fahrsicherheitstraining" und noch ein paar Sachen extra !

2) Blicktechnik lernen ! Man kann um sehr viele blinde Kurven "drumherumgucken", Strasse und Landschaft lesen, ja sogar ohne zu schielen in 2 verschiedene Richtungen gucken ! Das kann man lernen und trainieren ! (Steht allerdings bei Keith Code und nicht im Spiegel) Wenn Du die Kurve voll im Blick hast, gib Gummi ! Wenn Du gut drauf bist "gib alles !" Wenn sie blind bleibt, fahr lieber im 1. Gang herum, als blind im Tiefflug inne Kurve ! Es könnte Deine letzte sein !

3) Wer nur langsam fahren kann, lebt gefährlich. Gut und sicher Motorrad fahren kann man nur, wenn man schnell fahren und reagieren kann. Von Null auf Hundert in 4 Sekunden kann man nicht nur zum Kralle-Machen nutzen, sondern auch als Sicherheitsmaßnahme einsetzen - nach vorne fliehen ! Ach ja ... von Hundert auf Null sollte es übrigens auch nicht viel länger dauern !

4) Richtig sitzen lernen ! Die meisten sitzen falsch, haben endlose Wehwechen in Fingern, Händen, Rücken, Arsch, Hüfte, Knie ... verbasteln volkswirtschaftlich erwünscht Millionen an Zubehörteilen: Lenkererhöhungen und Tieferlegungen, Sitzbankfrickeleien usw - nur um ihre falsche Sitzhaltung etwas länger durchhalten zu können. Es nützt nichts: der Orthopäde ist ihnen sicher !

5) Richtiges Motorradfahren ist Tanzen mit Maschine und Strasse - mit vollem Körpereinsatz. Wer nur wie ein Sack Kartoffeln auf der Sitzbank hängt, wird weder die rote Laterne los, noch seine fahrerischen Defizite: Reinlegen in die Kurve, Innenknie ausklappen, das Moped unter sich durch ziehen, schwingen - tanzen eben ! Das muß man lernen, das geht nicht von heute auf morgen, und es sieht am Anfang furchtbar "eckig" aus, als ob man mit den racern mitspielen will und das Bein nicht hochkriegt. Scheiss drauf, da mußt Du durch !

6) "Hypothesenbildung" und "Gefahrenantizipation" - stets auf den schlimmstmöglichen Fall vorbreitet sein, der auf der Strasse vor einem eintreten könne: worst case thinking: aus jeder Einfahrt kommt ein spielendes Kind herausgeschoßen, jede Tür eines parkenden Autos öffnet sich, und hinter der blinden Kurve quält sich eine Waldmaschine mit 5 Kiefern im Schlepp auf die Strasse ! Wer so fährt, fährt und bremst um all diese Gefahrenlagen, wenn sie denn eintreten, mit unnachahmlicher Eleganz drum herum, bleibt oben, stürzt nicht, verunfallt nicht.

7) Fuck for stuipids - keine Macht den Doofen ! Wer immer Dir was von "aus dem Bauch heraus fahren" vorlabert - vergiss ihn, und vergiß, was er labert. Er hat keine Ahnung. Man fährt nicht "aus dem Bauch" heraus, wie man auch nicht "aus dem Bauch heraus" vögelt: man fährt und vögelt aus subcortalen Hirnschichten. Aber das weiss kaum jemand. Lass sie reden, mach Dein Ding mit "dem Professor", und in der übernächsten Saison lässt Du die "aus dem Bauch heraus" - Fahrer Deine Abgase schlucken !

*cool* "Der Flow" - ein herrliches Gefühl, auf dem Moped, wie auf einem 25-jährigen Bi-Boy ! Aber in beiden Fällen darf man sich nicht von ihm aus der Kurve tragen lassen. Den Flow "zuzulassen", ihn zu nutzen, aber sich nicht von ihm beherrschen zu lassen, ihn zu kontrollieren - das ist ein ungeheuer spannendes, mentales Arbeiten an sich selbst.

9) Fahr alleine oder mit guten Leuten, schnellen Truppen, wenn Du soweit bist ! Scheiß auf zusammengestoppelte Gruppen mit Choppern, Cruisern, Royal Enfields, Retro-Triumphs und Zahnwälten auf der 12er GS mit der F650 der hinterherfahrenden Ehefrau im 100% StVO-Tempo. Das ist eine andere Liga und das wird nix mit Dir ! Das wird eine einzige Quälerei für jeden, der sich wirklich aufs Motorradfahren einlassen will, nicht nur rumgurken, sondern wirklich fahren will. Wenn Du aus sozialen Gründen sone Scheisse mitmachen willst - vergiss fahren und Landschaft: eine solche Tour ist für Dich nur: Unfallvermeidung, sonst nix. Und fahr entweder vorne oder ganz hinten ! Da isses noch am wenigsten gefährlich !

Auch nicht jede schnelle Truppe ist eine gute schnelle Truppe. Es gibt auch schnelle Truppen die aus enthirnten Heizern bestehen - trau, schau, wem ?! Im Zweifel: Aussteigen, alleine Fahren !

10) Wenn Du Motorrad fährst, mach nichts anderes ! Keine Mucke, kein handy, kein Nachdenken über irgendwas - nur Fahren, Fahren, Fahren !

Gruß

Nacktzeiger
Gedanken über den "Flow"
Der „Flow“ ist ein recht junges Phänomen - „erfunden“ hat den Begriff ein Ungar Anfang der 90er Jahre, von ihm gelesen habe ich erstmals bei Bernt Spiegel in der „oberen Hälfte des Motorrades“, dem Kompendium zum Motorradfahren schlechthin.

Der Flow ist eine Änderung unseres Bewußtseinszustandes durch Tätigkeit. Er kann bei jeder Tätigkeit eintreten: beim Sex genausogut wie bei der Arbeit, beim Sport, beim Kochen – und natürlich auch beim Motorradfahren. Er wird ausgelöst durch ein genaues Mittel der Tätigkeit: man wird gefordert, aber auch nicht überfordert, man beherrscht die einzelnen Elemente der Tätigkeit, die von einem abverlangt werden, nichts stört den runden, harmonischen Ablauf.

In dieser Situation kann der Flow eintreten: eine merkwürdige Veränderung unseres Bewußtseins. Wir fühlen uns glücklich und leicht, meinen fast, zu fliegen – alles geht wie von selbst. Man wird regelrecht „high“ von diesem Gefühl, und auch unsere Leistungsfähigkeit nimmt zu. Vor allem nimmt unsere Fähigkeit zu, anspruchsvolle Tätigkeiten sehr lange ununterbrochen durchzuführen. Von den Alpen an einem Tag über Landstrasse bis in den Harz zu fahren geht – im Flow ! Und nur im Flow sind solche Leistungen überhaupt möglich. Es verhält sich wohl ähnlich wie bei den Körpereigenen Opiaten der Ausdauersportler, der iron-man-Typen – wenngleich beim Flow meines Wissens nach die körperlichen, neurophysiologischen Zusammenhänge noch nicht so detailiert erforscht sind.

Der Flow ist aber auch hochgefährlich aus zwei Gründen: Er führt zu einer Enthemmung, einer Überschätzung eigener Fähigkeiten. Man tendiert dazu, sich immer weiter nach vorne zu tasten, immer schneller zu werden, später zu bremsen, auf der letzten Rille durch die Kurve zu gehen – weil: es geht ja auf einmal so leicht, und auch Kurven, mit denen man sich früher nur rumgeärgert hat, flutschen auf einmal wie Öl ! Die vielbeklagte „Enthemmung durch Geschwindigkeit“ hat viel mit diesem Flow zu tun (allerdings auch noch viel mit anderen Sachen!). Die zweite Gefahr: eine plötzlich eintretende Überforderung, eine Schreck, eine Gefahr, eine Überraschung, so belanglos sie auch sein mag, ja schon ein Nießreiz kann ausreichen, um den Flow zu stören, „herauszufallen“, „abzustürzen“. Der Körper, der gesamte Organismus, das Bewußtsein verfallen schlagartig aus den Wolken höchster Glückseeligkeit und dem Gefühl, alles zu können, in die Schreckstarre. Bis sie überwunden ist, kann es zu spät sein. Dieses „Abstürzen“ aus einem unkontrollierten Flow ist vermutlich eine Ursache für sehr viele der „völlig unerklärlichen“ Stürze, die oftmals tragisch enden, weil sie aus recht hoher Geschwindigkeit oder in gefährlichem Umfeld erfolgen:

„Ich war direkt hinter ihm, konnte gerade noch ausweichen – er ist super gefahren, hat alles richtig gemacht. Aber auf einmal hat er mitten in der Kurve voll in die Eisen gelangt ! Ich hab keine Ahnung, warum ! Ich hab noch Glück gehabt, daß er mit seiner Maschine sofort aus der Kurve rausgeflogen war, sonst wär ich voll in ihn hinein. Er ist dann über die Leitplanke in den Wald und voll gegen einen Baum. Er war sofort tot.“

Jeder von uns, der in Motorrad-Foren unterwegs ist, hat so eine oder eine ähnliche Unfallbeschreibung einmal gelesen: es ist, so vermute ich, die typische Beschreibung eines jähen Absturzes aus dem Flow – weil eine Wespe aufs Visier geklatscht ist, die Reserveleuchte angegangen ist, die Fußraste doch schon früher aufgesetzt hat, als erwartet …

Es gilt also, nach Bernt Spiegel diesen „Flowzustand“ einerseits zu suchen, andererseits aber rational und bewußt zu kontrollieren. Die richtige Balance zwischen fahren im Flow, den Flow „fliessen zu lassen“ und der Kontrolle aus dem Oberstübchen ist wohl ein ungeheuer wesentliches mentales Element des Motorradfahrens … des richtigen Motorradfahrens. Es betrifft nicht nur den racer auf der abgesperrten Piste – es betrifft auchdie Tourenschwuchtel mit Sozia, Koffer und Gepäckrolle auf dem Weg zum Gardasee, und den cruiser, der schon den ganzen Tag unterwegs ist von einer Eisdiele zur andern.

Und jetzt wird’s – für mich zumindest – höllisch interessant: der Flow und der Umgang mit dem Flow, ihn auf dem Motorrad bewußt kennen zu lernen, seine Chancen zu nutzen, seine Risiken zu Gefahren zu vermeiden und mit ihnen umgehen zu lernen ist eine ungeheure Erfahrung unserer selbst und das, was die New-Age-Typen immer gerne als „Bewußtseinserweiterung“ bezeichnet haben, und meistens mit irgendwelchen joints und getrockneten Pilzen in Verbindung gebracht wird.

Wir kennen unser normales Bewußtsein, unserer Konzentration bei der Arbeit, unsere Entspannungshaltung beim „chillen“ - und wir kennen unsere Geilheit. Flow und Geilheit – für die poltisch korrekten: der Zustand sexueller Erregung ist gemeint – haben meiner Meinung nach sehr viel miteinander gemein. Vielleicht sind es nur graduelle Unterschiede um die es geht. Mein Ansatzpunkt für diese Vermutung ist: die Enthemmung, daß zum „Höhepunkt“ kommen wollen !

Unsere Geilheit entwickelt sich eben auch in solche Bereiche hinein, in der wir die Schlagzahl immer wieder erhöhen, bis es schließlich zum erlösenden Höhepunkt kommt, dem Nirvana für einen Augenblick. Und ich habe den Verdacht, daß jene enthemmende Wirkung des Flows im Grunde dasselbe ist: das Streben nach einem Höhepunkt, dem „ultimativen Kick“, nach dem nichts besseres mehr kommen kann. Beim Sex ist das der Orgasmus, völlig ok, fortpflanzungstechnisch einerseits notwendig (weil sonst „nix dabei herauskommt“) und andererseits förderlich (weil die kleinen Wibbeltierchen auf ihrer Hetzjagd nach dem Eichen nicht mehr gestört werden) – wir alle wollen ihn haben, und ihn regelmässig zu haben, ist sogar gesund. Aber bei Motorradfahren ist der ultimative Kick wirklich im wörtlichen Sinne zu verstehen: es ist der letzte, weil danach ein grausiger Unfall folgt.

Aber solch grausige Folgen kann man vermeiden, wenn man sich mit dem Thema „Flow“ beschäftigt, und es lernt, ihn zu beherrschen, ohne ihn abzuwürgen. Auch beim Sex sollte man ja schließlich noch ein bischen Restverstand in der Birne behalten, auch wenns noch so total heiß zugeht. Und beim Motorradfahren ist das, finde ich, noch viel wichtiger.

Es fasziniert mich aber auch am Motorradfahren, wieviel man durch das Motorradfahren und die Beschäftigung damit über sich selbst erfährt. Wenn ich groß bin, schreibe ich vielleicht mal ein Buch: „Zen oder die Kunst, übers Motorradfahren zu schwafeln“
***II Mann
2.899 Beiträge
Das Gefühl zu "Fliegen" kennt wohl jeder Biker.
Aber die Gefahren sind nicht zu unterschätzen. Hatte vor in paar Jahren wahnsinniges Glück. War mit der XJ unterwegs, kurvenreiche Strecke, die ich eigentlich auswendig kenne. Dann doch ein wenig schneller unterwegs gewesen, S-Kurfe rechts-links, sah gerade noch, dass da ein Auto entgegenkam, und zwar mitten in der Straße

Da haben sich dann die Sicherheitstrainings ausgezahlt, die ich mitgemacht habe. Ohne groß zu überlegen, Maschine aufgerichtet, geradeaus in die Wiese gerauscht, dort versucht, die Maschine abzubremsen, was nicht ging, weil das Gras regennass war, am Ende der S-Kurve von der Wiese wieder auf die Straße gelangt und dort zum Halten gekommen.

Blut und Wasser geschwitzt. Vor allem, als ich mir am nächsten Tag die Kurve nochmal angesehen habe. Ich hatte wahnsinnig Glück. Zwischen Wiese und Straße verlief ein Straßengraben und ich bin - wie auch immer - sowohl beim Verlassen der Straße als auch beim Wiederrauffahren an einer Stelle gewesen, wo ein schmaler verrohrter Übergang über den Graben war. Wie ich da drüber gekommen bin, ist mir heute noch ein Rätsel.

Also, wenn "fliegen", dann immer mit Schutzengel.
******778 Paar
56 Beiträge
Welche Motorradbücher habt Ihr gelesen ....
und wie ist das Feedback davon für Euch / Dich. Was hat sich bei Dir und dem Motorradfahren geändert. Welche Bücher könnt Ihr anderen Bikern weiter empfehlen.
Bei mir ist es das Buch "die obere Hälfte des Motorrades" von Bernd Spiegel. Ich habe danach meinen Fahrstil geändert da ich mich vielmehr beobachte. Moto Gruß

de bikers778
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