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Beziehung vs. Interessengemeinschaft

****lia Frau
86 Beiträge
Themenersteller 
Beziehung vs. Interessengemeinschaft
Mich beschäftigt seit längerer Zeit, ab wann eine Beziehung eine Beziehung ist?

Welche Regeln stelle ich/stellen wir für eine Beziehung auf? Muss es Liebe sein?

Kann ich auch eine Beziehung haben, die nur aus sexuellem Austausch besteht? Oder sind wir dann eine Interessengemeinschaft?
***_6 Mann
521 Beiträge
Hallo @****lia !
Welche Bedeutung hat das jeweilige Label für Dich?
Und ich meine nicht die Definition sondern: was ist für Dich der Unterschied wenn das was ist ein bestimmtes Label bekommt?
🤔 Nachdenkliche Grüße
Jay
********9761 Mann
1.182 Beiträge
Ich denke eine Beziehung ist es, wenn beide zusammen Alt werden wollen und bei allem zusammen die Entscheidung treffen. Wenn jemand krank wird, für den anderen da zu sein.
****lia Frau
86 Beiträge
Themenersteller 
@***_6

Der Unterschied ist für mich in Bedingungen erfüllen, Verantwortung haben, "Normen und Regeln" erfüllen - sofern es die überhaupt noch gibt oder neu aufgestellt sind?

@********9761 Ja, das ist der eine Punkt, aber auch sowas wie Verantwortung übernehmen, Eingliederung in Peer-Groups.

Oder auch, wirklich ernstgemeint, Schwiegereltern kennenlernen - ab wann werden die Schwiegereltern, Schwiegereltern. Kann man mehrere haben, weil man mehrere Beziehungen führt?

Oder führe ich dann hierarchische Beziehungen?
Die erste gehört zur Verantwortung und den Schwiegereltern und danach kommt der Rest?
*******omen Frau
126 Beiträge
Es gibt verschiedene Arten von (zwischenmenschlichen) Beziehungen. Freundschaft, Verwandtschaft, Liebesbeziehungen, Geschäftliche/fachliche Beziehungen und und und. Nennen kann man die alle, wie man will, unabhängig davon, wie man die Beziehungen charakterisieren würde.

Wie Du Deine Beziehungen labelst, ist im Endeffekt also Dir und eventuell den Beteiligten überlassen, je nachdem, wie öffentlich Du die Labels gebrauchen möchtest. Labels, die Du öffentlich für eine Beziehung verwenden möchtest, solltest Du mit den Beteiligten abstimmen, da Du mit diesen Labels ja nicht nur eine Aussage über Dich selbst triffst, sondern auch über andere. Frag also am besten die an der Beziehung/Interessengemeinschaft beteiligten, wie ihr Eure Beziehungsform in der Öffentlichkeit bezeichnen wollt (wenn überhaupt). Alles andere wären Fremdbezeichnungen, und die können sich echt unangenehm anfühlen.
****lia Frau
86 Beiträge
Themenersteller 
@*******omen
Es geht nicht um das Benennen des Labels, sondern um den Inhalt und seine Pflichten. Wir haben doch alle geprägte "Voreinstellungen", wenn es heißt, die sind in einer Beziehung. Aber ich möchte mich nicht in eine Beziehung schubsen lassen wie es die Allgemeinheit definiert hat. Ich möchte meine Beziehung.
*******OfMe Frau
2.650 Beiträge
Ich sehe das nicht so eng wie Du. Klar habe ich auch eine Vorstellung von Beziehung, aber das ist meine Vorstellung, und die spreche ich mit meinem Partner ab, unabhängig von veralteten Moral-Vorstellung. Der Unterscheid zwischen einer Beziehung und einer Affäre besteht für mich darin, dass man zusammen einen Alltag gestaltet und eine gemeinsame Zukunft plant - in welcher Form auch immer. Bei einer Affäre ist mir bewusst, dass sie wohl nur ein paar Wochen oder Monate dauern wird, und demnach behalte ich meinen eigenen Alltag und stimme mich nicht zu sehr auf den anderen ein, sondern genieße einfach gemeinsame Zeit.
@****lia
Genau so geht's mir auch .
Ich bin schon lange kein Fan mehr von gesellschaftlich anerkannten Beziehungen.

Für MICH ist es bereits eine Beziehung, wenn wir:
• exklusiv sind
• Liebe füreinander empfinden
• Ehrlich miteinander kommunizieren
• uns gegenseitig Vertrauen schenken
• gemeinsame Unternehmungen machen
• gerne Sex miteinander haben


Was ich aber brauche:

• genügend Freiraum (indem ich nichts mache, was ihn verletzen würde)
• Nur wir 2 sein (gegenseitig Familie/Freunde aussen vor lassen)
• den anderen ihn selbst sein lassen
• Keine Eifersucht wegen Freunden

Täglicher Kontakt per Telefon/ WhatsApp, persönliche Treffen unregelmäßig.

Für mich ist das genau so perfekt 😉
**********thena Frau
185 Beiträge
Eine Beziehung ist für mich jedwede Interaktion, die mehr als einmal stattfindet.

Eine Interessengemeinschaft wäre für mich also ebenfalls eine Beziehung.

Es gibt Beziehungen, die hauptsächlich von äußeren Rahmenbedingungen beeinflusst werden oder die alleine dadurch entstanden sind und andere, die wir absichtlich beeinflussen und/oder über reine Höflichkeit hinausgehen.

Wir sind nicht alleine für die Gestalt der Beziehung verantwortlich, für einige tragen wir mehr oder weniger Verantwortung.

Es gibt für mich Beziehungen, die wichtig sind und andere, die keine große Rolle spielen.

Wenn du mit deiner Frage meinst, ab wann eine Beziehung wertvoll, gut, richtig oder wichtig ist, dann kannst nur du das für dich entscheiden. MMn sind Normen und Werte eben nicht hilfreich denn Wert einer Beziehung zu bestimmen, sonst wären wir alle glücklich…
****lia Frau
86 Beiträge
Themenersteller 
@*******OfMe
Aber von Affäre war hier doch gar nicht die Rede.

Ich sehe das auch nicht eng - ich versuche mich zu finden.

Genau Alltag gestalten gehört eben nicht dazu. Wir wollen/haben keinen Alltag.
*****l78 Mann
14 Beiträge
🤔

Was wäre denn für Dich da oder anders, wenn Du Antworten auf die Fragen hast?

Ich erlebe es bei mir häufiger, dass das Fragen von außen sind… oder ich im konkreten mit einer Person da was aushandeln muss… was wertvoll ist.

So abstrakt haben mich die Fragen eher abgelenkt, von dem, worum es für mich ging…
****lia Frau
86 Beiträge
Themenersteller 
@*********79bi

*ja* das trifft meine derzeitige Situation sehr gut und genau aus dem heraus ist die Frage entstanden, ob ich nun in einer Beziehung bin oder nicht und ich gesagt habe, ich bin glücklich. Woraufhin dann bei den allermeisten kommt : ...aber du musst....
****lia Frau
86 Beiträge
Themenersteller 
@*****l78

Darum geht es mir nicht, ob es dann anders wäre oder es für mich anders ist. Ich habe da mit der Beschreibung @*********79bi sehr meinen Konsens, nur in Gesprächen wird es dann immer kniffelig, wenn man sagt man ist in einer Beziehung und dann aber wiederum sagt, dass man keinen gemeinsamen Alltag möchte.

Ich suche eher so ein Meinungsbild und eine Schnittmenge mit anderen um zu schauen wie die es machen oder machen würden.
Zitat von ****lia:
@*********79bi

*ja* das trifft meine derzeitige Situation sehr gut und genau aus dem heraus ist die Frage entstanden, ob ich nun in einer Beziehung bin oder nicht und ich gesagt habe, ich bin glücklich. Woraufhin dann bei den allermeisten kommt : ...aber du musst....


... was denkst du, wie oft ich mir innerhalb der Familie schon anhören musste "wann lernen wir ihn kennen"
Ich mache kein Geheimnis um ihn, um uns.... aber ich lebe das jetzt so, wie ich mich damit wohl fühle
****lia Frau
86 Beiträge
Themenersteller 
@**********thena

in der defintion von gesellschaftlichen Beziehungen/ Interessengemeinschaften bin ich ja völlig bei dir und das wir in der systematischen Psychologie alle zu einem/mehreren Systemen gehören, wenn wir etwas miteinander tun auch, aber das ist ja nicht die Beziehung, die wir bezeichnen, wenn zwei eine Beziehung eingehen. Daher nach der Suche der Begrifflichkeit
****lia Frau
86 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von *********79bi:
Zitat von ****lia:
@*********79bi

*ja* das trifft meine derzeitige Situation sehr gut und genau aus dem heraus ist die Frage entstanden, ob ich nun in einer Beziehung bin oder nicht und ich gesagt habe, ich bin glücklich. Woraufhin dann bei den allermeisten kommt : ...aber du musst....


... was denkst du, wie oft ich mir innerhalb der Familie schon anhören musste "wann lernen wir ihn kennen"
Ich mache kein Geheimnis um ihn, um uns.... aber ich lebe das jetzt so, wie ich mich damit wohl fühle


... ich weiß sofort, was du meinst und immer wieder die Unterstellung, dass man doch so nicht glücklich sein könnte.
Zitat von ****lia:
@*********79bi



... ich weiß sofort, was du meinst und immer wieder die Unterstellung, dass man doch so nicht glücklich sein könnte.


*genau*
Müsste ich aber einer gesellschaftlichen Norm entsprechen, wäre ich definitiv nicht glücklich.
****lia Frau
86 Beiträge
Themenersteller 
@*********79bi

*genau*
Müsste ich aber einer gesellschaftlichen Norm entsprechen, wäre ich definitiv nicht glücklich.

und ich auch glaube, dass wir die gesellschaftlichen Normen von heute neu definieren müssten, weil nicht mehr zeitgemäß
Ich finde, man sollte jeden so leben und lieben lassen, wie er es für richtig hält *g*
****lia Frau
86 Beiträge
Themenersteller 
Definitiv, aber Toleranz ist ja nicht für jeden was.
****mes Mann
236 Beiträge
Zitat von ****lia:
Wir haben doch alle geprägte "Voreinstellungen", wenn es heißt, die sind in einer Beziehung. Aber ich möchte mich nicht in eine Beziehung schubsen lassen wie es die Allgemeinheit definiert hat. Ich möchte meine Beziehung.

Nein, eben nicht. Es gibt keine DIN-Norm, was eine Beziehung ist und welche Rechte und Pflichten damit verbunden sind und wie sie sich von anderen Formen des menschlichen Miteinanders abgrenzt.
Es ist völlig egal, welche Vorstellungen andere Menschen vom Begriff der Beziehung haben.
Ob DU eine Beziehung führst (oder etwas anderes), das entscheiden zwei Menschen: Du und Dein(e) Partner*in.
Es ist auch egal, welches Miteinander ihr pflegt, ihr könnt dem für euch jedes beliebige Label geben, und wenn ihr es übereinstimmend Beziehung nennt, dann ist das eben so, ganz gleich, was sich für euch beide inhaltlich dahinter verbirgt, entscheidend ist nur, dass ihr beide euch darüber einig seid und gleiche Vorstellungen habt.
*****l78 Mann
14 Beiträge
Zitat von ****lia:
@*****l78


Ich suche eher so ein Meinungsbild und eine Schnittmenge mit anderen um zu schauen wie die es machen oder machen würden.

Ich verwende das Wort Verbundenheit und umschiffe damit etwas die gängigen Bilder, die bei dem Wort Beziehung auftauchen. Dann ist es manchmal schon gut und manchmal geht es in einen Dialog.
Wenn dann Interesse besteht, entsteht meistens was Spannendes, bei dem wir uns besser kennen und verstehen lernen.
Wenn das in Dogmatismen oder Diskussionen abdriftet, geht mir meistens die Lust am Gespräch(sthema) verloren, was ich dann auch ziemlich offen einbringe…

Manche Gespräche enden da, bei anderen gibt es neue Themen, die wir dann besser bewegen können.
**********nigin Frau
257 Beiträge
Oh die Frage beschäftigt mich auch gelegentlich obwohl die Antwort nur bedingt wichtig ist. Warum, das kann ich gar nicht so richtig sagen.

Partner 1: gemeinsame Zukunft, Liebe, Alltag, Essen mit dem Eltern und alles was stino angenommen wird.
Partner 2: regelmäßiges Treffen, viel gemeinsame Zeit, ein bisschen Alltag, ... Seine Kollegen kennen mich, seine Familie kennt mich, jeder der uns so sieht hält uns für ein tolles Paar.
Alle anderen: Hauptfokus Sex und gelegentlich gute Gespräche.

Aber während es mir mit meinem Satelliten nur bedingt wichtig ist, wenn es im Bett nicht mehr läuft (dann verlieren sich die Wege und vielleicht wird eine normale Freundschaft/Bekanntschaft draus, vielleicht auch nicht), kann ich den Gedanken bei Nummer 2 nicht ertragen.
Ich könnte nicht in seiner Nähe sein, ohne Nähe...
Versteht ihr was ich meine?

Das ist wohl mein Unterschied.
**********thena Frau
185 Beiträge
Zitat von ****lia:
@*****l78

Darum geht es mir nicht, ob es dann anders wäre oder es für mich anders ist. Ich habe da mit der Beschreibung @*********79bi sehr meinen Konsens, nur in Gesprächen wird es dann immer kniffelig, wenn man sagt man ist in einer Beziehung und dann aber wiederum sagt, dass man keinen gemeinsamen Alltag möchte.

Ich suche eher so ein Meinungsbild und eine Schnittmenge mit anderen um zu schauen wie die es machen oder machen würden.

Wenn ich mich anderen verständlich machen möchte, dann nutze ich ein Label, dass für sie verständlich ist und füge Details hinzu, die die Konnotation verändern.

Mit dem Unverständnis von Menschen, die Beziehung herkömmlich definieren, muss man glaube ich leben, aber ich gestehe ihnen für mein Leben keine Deutungshoheit zu.

Keine Toleranz der Intoleranz. Ich schreibe anderen ja auch nicht vor wie sie ihre Beziehung definieren müssen.

Zur Not tut es vielleicht ein: „Du bist glücklich wie du glücklich bist und ich so wie ich es bin. Bitte akzeptiere das.“
*******omen Frau
126 Beiträge
@****lia
Für mich gibt es im Endeffekt zwei Sorten von Menschen, mit denen ich über meine wie auch immer gelabelte Beziehung spreche:

Zum einen die Menschen, die die Details ohnehin nichts angehen. Da reicht das Label "Beziehung" für eine verbindliche Beziehungsform völlig aus, unabhängig davon wie Details unter den Beteiligten geregelt sind. Was diese Menschen sich jetzt genau unter meiner Beziehung vorstellen, kann mir im Endeffekt doch egal sein.

Zum anderen die Menschen, bei denen es mir wichtig ist, dass sie nähere Details meiner Beziehung kennen. Bei diesen Menschen lohnt es sich, im Gespräch etwas mehr Aufwand zu betreiben und eben zu erklären, was das Label nicht hergibt.

Ist es wirklich so wichtig, dass jeder Mensch nach einem kurzen Gespräch erfahren hat, wie man lebt? Das meiste geht doch andere ohnehin nichts an. Ich mag mich nicht jedem erklären und tu das auch nicht. Sollen die Leute doch ihre Schlüsse ziehen, selbst wenn es falsche sind. Mich beeinträchtigen die falschen Schlüsse fremder Menschen in der Regel nicht. In allen anderen Fällen mach ich halt den Erklärbär, da komme ich dann unabhängig von irgendwelchen Labels eben nicht drum rum.
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