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Familiengeflecht oder verschiedene Inseln Modell?

*******enus Paar
253 Beiträge
Themenersteller 
Familiengeflecht oder verschiedene Inseln Modell?
Womit habt ihr bisher bessere /gute oder eher nicht so gute Erfahrungen in der individuellen Beziehungsgestaltung gemacht :

Möglichkeit a das individuelle Beziehungsgeflecht verflechtet sich miteinander (ähnlich einer Triade oder großen Familie)

B, Das individuelle Beziehungsgeflecht hat voneinander excludierte Bereiche und exklusive Momente (alles Freiwillig natürlich)

C.Eine Mischkalkulation aus Geflecht und Exklusivzeit einzelner Teile.


Mich interessieren jetzt nicht theoretische Modelle , denn die kenne ich sondern eure persönlichen Beziehungsgestaltungen in einem Geflecht von 3 oder 4 Kernmenschen und nach außen Freundschaft /Sexualität offen.

Ich denke es geht um die Balance zwischen Sicherheit /Angst des Verlassen werden und Freiheit Angst vor Vereinnamung.


Ich habe gelesen dass sich einige Beziehungs Anarchist: innen vorstellen ihre Beziehung (en) wären eine Freundschaft. Mit einer/m Freund:in würde man auch nichts machen wenn man keine Zeit hat, man stört sich nicht daran wenn Freund mal was mit anderen Freunden machen oder mal alle zusammen. Alles freiwillig.

Praktisch gibt es aber auch in Freundschaftlichen Beziehungen Exclusivitätsasprüche um die individuelle Bindung zu stärken oder Luft zu haben. Trotzdem man sich auch gern mal zu 2 oder 4. Trifft.



Aus diesem Grund hat mir das Modell im Denken der Idee zwar geholfen aber ich habe noch einige Probleme im zudeende Denken.

Mich würden also vor allem Praxiserfahrung interessieren wie die Vereinbarungen sind die gelingen.


Sind erfahrungsgemäß die Spannungsfreiesten Modelle die ihr erlebt habt eher eine Entwicklung zu alle zusammen oder definierte Zeiten mit den jeweiligen Personen oder eine Mischung -

Kinder können bei der Planung ein einbezogen werden müssen aber nicht.

Wann haben sich alle und du am ehesten wohl gefühlt gerne mit Begründung...


Gruß
****on Mann
16.108 Beiträge
Ich würde gern meine mir lieben und wichtigen Menschen in so einem Familienkonstrukt zusammenhaben. Da ergäben sich natürlich auch von selbst exklusive Zeiten.

Aber in Wirklichkeit ist alles recht lose. Darum sind viele Zeiten inselhaft nur mit mir zusammen. Auch schön, aber so eine Liebes-Clique mit Zusammenleben oder auch nur viel gemeinsamer Zeit wäre eigentlich noch netter. Müssten halt alle oder mehrere wollen, und das erlebe ich zu wenig.

Spannungsfrei ist das alles weitestgehend, bis auf sehr spezielle Zeiten.
******ann Mann
113 Beiträge
Ich würde mal mit einem entschiedenen "kommt drauf an" antworten *g*
In erster Linie kommt es auf gemeinsames Wohlwollen an und wer mit wem kann. Wenn ich zwei Beziehungen habe, in der die anderen beiden nicht miteinander können, dann kann ich soviel Geflecht wollen, es wird nie besser als diese alten Familienfeiern, "wo man dch mal lieb zu der Tante sein soll".
Wo sich alle mögen und nah sind, da ergibt es sich von alleine. Von daher ergibt sich das Geflecht aus den Beteiligten und nicht die "Bibel der BA" entscheidet, wie sich alle verhalten sollten.

So meine Erfahrung aus den letzten Jahren.....
*********lich Frau
2.266 Beiträge
Also ich halte einzelne Teile meines Beziehungsgeflechtes getrennt voneinander. Nicht strikt, ich spreche zu dem Einen durchaus vom Anderen, also sie wissen voneinander, so steckbriefmäßig: Vorname, ungefähres Alter, ungefähre Lebenssituation, grob den Wohnort - und nicht zuletzt, was der jeweils Andere für mich ist. Das hat einen angenehmen Erfahrungsaustausch, Erkenntnisgewinn für die Beteiligten zur Folge.

Eine Begegnung, die sich ergibt, darf ja sein, aber bitte nicht mehr - für mein Wohlbefinden.

Das beinhaltet Achtung voreinander, Respekt und Wertschätzung - aber es ist "apart together", jeder behält genug von seinem eigenen Leben für sich, inklusive weiterer Beziehungsgeflechte.

Ich genieße es sehr, mich selbst immer wieder in teilweise komplett verschiedenen Umfeldern zu erleben und bin dann auch ganz im aktuellen "Jetzt und Hier". *happy*

Sie zusammenzubringen "Nun habt Euch mal alle untereinander lieb, weil ich doch auch jeden von Euch lieb hab'!", das stelle ICH mir echt gruselig vor! *nene*

Bei einem Freund sehe ich, dass er mit dem Versuch, so ein quasi "Familienmodell" zu errichten, nur Stress und Ärger und Leid hat, immer wieder.

Für mich ist das nichts!
*******enus Paar
253 Beiträge
Themenersteller 
Danke für die ersten Eindrücke.Verstehe ich das richtig, das es eine Tendenz dazu gibt eher alles zu trennen oder miteinander zu verweben weil Erfahrungsgemäß die Mischkalkulation zu Unzufriedenheit und uneindeutigkeit/Kämpfen führt?
Mir kommt es so vor als wenn Eindeutigkeit zur Klärung von Spannung in Bezug auf Sicherheit beiträgt und uneindeutigkeit Raum für Veränderungen aber bei einem Großteil Spannungen in der Sicherheit baut? Jeweils Begründung.

Und verstehe ich das richtig das die Konstruktion die am Ende gewählt wird eher von der Beziehungsqualität der Menschen (untereinander) als von einer bewussten Entscheidung zu Modell xy abhängt?
Wäre dann die Schlussfolgerung die Beziehngsqualität der einzelnen Teile hinzunehmen/wohlwollend zu aktzpetieren / Beziehungsarbeit zu leisten oder eben hinzunehmen das die Beziehung flach ist und bleibt ,egal ob die Bindung für das empfinden zu flacher (Angst vor Vereinnahmung) oder zu stark(Verlustangst) ist?


Wohlwollend für den anderen scheint mir elementar. Wo bleibt man selbst? Kann man vorraussetzen wohlwollen zu bekommen (Begründung) wenn man es gibt oder wäre das Kurzsicht?( Begründung)

Auch die Selbststärkung scheint mir ein wichtiger Punkt in dieser Beziehungsarbeit. Es erinnert mich irgendwie an die Methode der "Netzwerkarbeit" , rein vom Aufbau.
*********lich Frau
2.266 Beiträge
Ehm ... *nachdenk*

Also meine Beziehungen halte ich schon auch für jeweils qualitativ hochwertig und tief.

Nicht das komplette Leben oder zumindest den überwiegenden Teil zusammenzuflechten heißt für mich nicht, dass ich unverbindlich wäre! *nono*

Ich bin nur unabhängig und das ist ein Unterschied.

Mein Konstrukt habe ich mir bewusst so gewählt - und bin überzeugt, dass es eben doch zu Eifersüchteleien kommt, wenn alle eng zusammen sind.

Was ich so um mich herum wahr nehme, bestätigt mich bisher nur in dieser meiner subjektiven (!) Ansicht. *nixweiss*
*******enus Paar
253 Beiträge
Themenersteller 
Verzeih ich meinte die Beziehungsqualität in dem Fall zwischen deinen Metaamours nicht zwischen den Amours.

Die haben ja anscheinend keine Beziehung zueinander wissen lediglich voneinander. Es kommt zur weitgehenden Trennung.Ich meinte nicht deine Bindunsgqualität zu deinen Teilchen sondern zwischen "deinen"(das klingt so besitzend hmpf) Teilchen
*********lich Frau
2.266 Beiträge
Naja, es gibt keinen Ärger, weil sie nix miteinander zu tun haben. Wir können uns alle gut abgrenzen und die exklusiven Zeiten miteinander genießen.

Und was Du über "Wohlwollen" geschrieben hast, klingt nach Aufrechnen, nach "Buchführung ...? Oder habe ich das falsch verstanden?

In "meinem" Modell gibt's keine Konkurrenzen. Und wenn Beziehungen enden, dann meist wegen Frauen, die dieses "Nebengeflecht" dann eben doch nicht leben können und lieber "monogamexklusiv" wollen.

Das ist dann so - lieben is' ja auch "loslassen können".
******ore Frau
4.535 Beiträge
Selbst wenn das kleinste vorhandene Polykül beschließt, dass es eine netzwerkartige Verbindung wünscht, kommen trotzdem Menschen dazu, die das nicht können, oder wollen.
Mir wäre ein Netzwerk lieber, als lauter flügelförmige Verbindungen, aber es geht nicht nach einem Plan. Wobei ich schon feststelle, dass Menschen, die sehr konträr zu diesen Wünschen laufen, doch nicht so ganz dicht dran kommen können.

Für mich macht das Netzwerk ganz viel der Polyqualitäten aus, besonders, seit ich mal Bestandteil einer polyamoren Lebensgemeinschaft war. Denn sonst FÜHLE ich den Mehrwert des Polyseins ja gar nicht, wenn ich de facto doch "nur" eine Beziehung zu einem Partner oder parallel, aber nie gleichzeitig zu zweien auslebe.
Ich finde die Aufteilung anstrengender, als ein Miteinander. Das geht aber nur, wenn es auch alle wollen (und können).
*****s42 Mann
11.868 Beiträge
Gruppen-Mod 
Ich finde die Frage etwas befremdlich, weil: Was möchte man im Ergebnis der Antworten wissen?

Welche Art des Beziehungsgeflechts besser funktioniert? Welche Art die meisten Probleme bereitet? Wie man seine Beziehungen am "effektivsten Verwaltet"? *oh* *zwinker*

Letztlich ist es so gut und am einfachsten, wenn man es so sein lässt, wie es sich entwickelt (unter der Maßgabe, dass auch alle Beteiligten offen und frei damit umgehen können).

Natürlich ist es schön, wenn alle Menschen so einer Beziehungsstruktur sich gegenseitig kennen, mögen und wie eine große Familie miteinander umgehen (können). Meist ist das auch gar nicht so abwegig, dass es so kommt - weil ja doch meist ähnliche Interessenlagen, Einstellungen usw. vorhanden sind.

Trotzdem gibt es mitunter auch Menschen, die nicht miteinander klar kommen (kennen viele wahrscheinlich sogar im eigenen Verwandtenkreis, also der "biologischen Familie"). Dann gehen sich diese Menschen eben aus dem Weg. Wichtig ist doch nur, dass sie tolerieren können, dass die anderen auch zu so einer Beziehungsstruktur gehören.

Aber es muss ja nicht jeder jeden lieben - wechselseitig respektieren und tolerieren reicht doch völlig aus. Und da darf man dann auch keine "Harmonie" erzwingen, die entsteht unter Umständen auch erst von ganz allein, wenn der Abstand gewahrt bleibt. Auch das kann gut und richtig sein.

Damit habe ich bisher gute Erfahrungen gemacht - auch wenn ich es natürlich am liebsten hätte, wenn sich alle gemeinsam lieb haben und miteinander können. Aber so ist es real eben nur selten.
_____________________

Zitat von *******enus:
Ich habe gelesen dass sich einige Beziehungs Anarchist: innen vorstellen ihre Beziehung (en) wären eine Freundschaft. Mit einer/m Freund:in würde man auch nichts machen wenn man keine Zeit hat, man stört sich nicht daran wenn Freund mal was mit anderen Freunden machen oder mal alle zusammen. Alles freiwillig.

Praktisch gibt es aber auch in Freundschaftlichen Beziehungen Exclusivitätsasprüche um die individuelle Bindung zu stärken oder Luft zu haben. Trotzdem man sich auch gern mal zu 2 oder 4. Trifft.
So stellen es sich nicht "einige Beziehungs Anarchist: innen" vor, so ist das grundlegende Konzept der Beziehungsanarchie: Ich lebe meine Liebschaften wie Freundschaften - genau so eng und verbindlich, aber ohne generellen Exklusivanspruch (wie er ja in der Liebe gemeinhin propagiert wird).

Dass es trotzdem partielle Exklusivitäten geben kann (Tango tanze ich nur mit XY, BDSM mache ich nur mit ... usw.), wird ja dadurch nicht ausgeschlossen. Wie du richtig schreibst - das gibt es in Freundschaften ja auch. *ja*

Zitat von *******enus:
Ich denke es geht um die Balance zwischen Sicherheit /Angst des Verlassen werden und Freiheit Angst vor Vereinnamung.
Ja, bei manchen vielleicht.

Wenn man aber innerlich in der BA angekommen ist, hat man keine Angst vor dem Verlassenwerden. Meine Sicherheit finde ich in mir. Ich "brauche" meine Partner(innen) nicht für mein persönliches Glück, aber sie helfen mir dabei (wie ich auch ihnen dabei helfen möchte). Ich halte sie nicht fest, weil das ohnehin nichts bringt.
Wenn sich ein Mensch von einem anderen trennen möchte, dann ist das so - dann kann ich das nur respektieren, ja eigentlich muss ich es sogar unterstützen, wenn ich ihn liebe. Denn wenn ich liebe, möchte ich, dass es dem Anderen gut geht. Er/Sie will sich aber von mir trennen, weil er/sie sich an meiner Seite nicht mehr wohl fühlt. Also ... *g*

Angst habe ich allenthalben vorm Vereinnahmtwerden. Nicht, weil ich damit meine Freiheit verlieren könnte - da weiß ich mich schon gegen zu wehren - sondern weil ich auch nicht von einem anderen Menschen "gebraucht" werden möchte. Ich bin kein Gebrauchsobjekt *zwinker*

Insofern gibt es da bei mir keine "Balance zwischen Sicherheit und Freiheit", weil ich keine Liebesbeziehung oder Freundschaft als Notwendigkeit für meine Sicherheit oder als Gefahr für meine Freiheit ansehe. Sie bieten mir beides, und beides wächst mir der Zahl der Lieb- und Freundschaften *g*
******ore Frau
4.535 Beiträge
Verleitet dieses "wir können uns trennen, wenn es uns nicht mehr gut miteinander geht" nicht öfter mal, eine Krise nicht durchzustehen?

Ich habe ganz aktuell die Erfahrung gemacht, dass das ein ganz harter Klops war, der sich da lösen wollte und mein Partner hat nach anfänglichem Rückzug doch die Kurve zum miteinander anschauen bekommen und es gab und gibt eine gute Entwicklung miteinander, die in Trennung nie so ausgeprägt gewesen wäre.

Manchmal habe ich das Gefühl, dass BA dazu verleitet, das ist meine größte Kritik an ihr.
*******enus Paar
253 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von *********lich:


Und was Du über "Wohlwollen" geschrieben hast, klingt nach Aufrechnen, nach "Buchführung ...? Oder habe ich das falsch verstanden?

".

Ja falsch verstanden ich meinte nur die Grundsätzliche Fähigkeit sich für schöne Erlebnisse anderer zu freuen und dieser Freude auch wohlwollend entgegen zu sehen
*****s42 Mann
11.868 Beiträge
Gruppen-Mod 
Zitat von ******ore:
Verleitet dieses "wir können uns trennen, wenn es uns nicht mehr gut miteinander geht" nicht öfter mal, eine Krise nicht durchzustehen?
Ja, es ist eine Option, sich über diesen Weg einfach aus der Misere zu ziehen.

Aber wenn ich jemanden liebe, mich ihm verbunden fühle, dann werde ich das nicht von mir aus machen, sondern gemeinsam eine Lösung anstreben. Dass die immer noch in einer Trennung (oder auch einfach nur mehr Abstand voneinander) liegen kann, ist dadurch ja nicht ausgeschlossen.

Und wenn es einem miteinander nicht mehr gut geht und man sich auch nicht mehr gegenseitig helfen kann, dass es besser wird - ist dann nicht eine Trennung ein guter Schritt?

Gute Freunde rennen ja auch nicht einfach so auseinander (oder es sind keine guten Freunde mehr), sondern helfen sich auch in schwierigen Zeiten.
******ore Frau
4.535 Beiträge
Also im Einvernehmen ist das gar kein Problem für mich.
*******enus Paar
253 Beiträge
Themenersteller 
Toxische Beziehungen gibt es in binären und poly Konstruktionen . Es ist keine exklusive Eigenschaft der Heteronorm toxisch sein zu können insofern sind auch im Polyg oder BA Beziehungsgestaltungen nicht alle Trennungen oder Abbrüche als Flucht zu sehen, auch wenn man sich liebt. Meine Ansicht dazu.

Es wurde gefragt worauf meine Frage abzielt.

Das Ziel ist der Dialog.

Logos - griechisch Fliesen. Es soll also einen Fluss der Gedanken geben um sich auszutauschen oder eventuell zu Gemeinsamen Erkenntnissgewinn zu kommen.
Im Gegensatz zu Diskussion die auf die Deutungshoheit oder Positionshoheit abziehlt ging es mir um den Austausch.

Meine Eingangsfrage ist befremdlich:
OK dann sind vieleicht unsere Lebensrealitäten unterschiedlich. Zudem sind Fragetechniken die Königsklasse der Rhetorik. Ich kann zwar etwas systemisches Fragen dennoch ist dieser Umstand legitim. Wir haben ja im Zweifel noch den Dialog um uns anzunähern.

Es interessiert mich einfach unter welchen Umständen es warum bei den Personen im Netz oder in der Inselvariante so funktioniert, das sich alle oder zum großteil alle wohl fühlen. Ich habe mich dafür interessiert ob sich die Antworten gleiche oder differieren. Das finde ich spannend. Nicht mehr nicht weniger. Die Worte fließen einfach ohne Ziel
*******enus Paar
253 Beiträge
Themenersteller 
Ich möchte mal selbst antworten: für mich ist "Familie" kein positiv konnotierter Begriff. Netzwerk und Sicherheit durch Netzwerke aber schon. Die Soziale Kontrolle die durch Netzwerke entstehen kann ist das Gegenargument. Das wiederrum möchte man in der BA ja genau vermeiden indem man das Prinzip der Freiwilligkeit eingeht. Eine Ambivalenz über die ich selbst nachdenke...

Wie ist es wenn sich ein Polykül mehr Netz Verflechtung mit einem dritten Teil wünscht und das andere mehr Entflechtung mit diesem 3. Teil wünscht. Kann man überhaupt herrschaftsfrei zusammen kommen? Mich interessieren ausschließlich die positiven Erfahrungen/Lösungen /Wege
Ich finde es befremdlich, ein Konstrukt über die teilnehmenden Menschen zu stellen. Niemand, der in klarer Eigenverantwortung ist, benötigt so etwas. Das bedarf natürlich der Verantwortungsübernahme eines jeden Beteiligten. Sobald jemand seine eigene Verantwortung "veräußert", muss jemand anderes diese Verantwortung tragen. Denn die Summe der Verantwortung bleibt immer gleich. Genau dies führt zu Dysbalancen, die es schnellstmöglich gilt, aufzulösen...
**********wings Frau
11.340 Beiträge
Zitat von **MK:
Denn die Summe der Verantwortung bleibt immer gleich. Genau dies führt zu Dysbalancen, die es schnellstmöglich gilt, aufzulösen...
ich verstehe nicht, wie du das meinst.
Zitat von **********wings:
ich verstehe nicht, wie du das meinst.

In einem System bleibt die Summe der Verantwortung immer gleich. Die Abgabe der Verantwortung des einen beinhaltet die Übernahme der Verantwortung des anderen. Mehr dazu bei Fritz B. Simon...
****ra Frau
2.583 Beiträge
Theoretische Modelle sind theoretisch - menschliches Leben ist - gerade in der momentanen und sicherlich auch noch längerfristigen globalen (Gesundheits-)Lage - was völlig Anderes.
Wenn ich beruflich eingespannt bin, die versch. Partner nicht im selben Haushalt, im selben Ort, in derselben Region wohnen, chronisch krankheitsbedingt per se nicht sooo mobil sind und gerade jetzt erst recht nicht, muss man Prioritäten setzen und klar Entscheidungen treffen: WER IST MIR WICHTIGER?
Sowas ist leider der Moment, in dem die Beziehungsanarchie vor die Hunde geht, wenn man sich nicht klonen kann, keinen Beamer (à la Raumschiff Enterprise) zur Entfernungsüberbrückung zur Verfügung hat, etc und dann zufälligerweise selbst noch so unnötige Dinge wie einen akuten Bandscheibenvorfall in der HWS hat, der die eigene berufliche Zukunft in Frage stellt.
Da muss ich dann Stellung beziehen.
Das wird dann ganz schlimm, wenn es sich nicht nur um Einzelpersonen, sondern Familiengeflechte mit Kindern handelt. Sollen dann Alle Kommunenartig zusammen ziehen? Aber wollen/können sie das überhaupt? Oder war man als Teil-Zweig des Geflechts nur mit dem größeren Abstand
überhaupt kompatibel?
Oder ist man selber derjenige, der gerade hilfs-/Nähebedürftiger, aber nicht sooo mobil ist und die anderen Partner dann sagen: "sorry, aber ich kann jetzt nicht kommen!"
Das wird langfristig (nein, Viren werden nicht einfach verschwinden und ob+wann ein wirkender Impfstoff gefunden wird - wie lang wird schon vergeblich nach einem Malaria-Impfstoff gesucht! - ist nicht vorhersagbar) zu viel Leid führen.
Modelle helfen da nicht...
*********lich Frau
2.266 Beiträge
Zitat von ****ra:
(...) Modelle helfen da nicht...


Das stimmt.

Ich denke aber, es geht um eine grundsätzliche Haltung, um die Frage, wie halte ich mein Beziehungsgeflecht geschmeidig und erquicklich für alle Beteiligten?

Will ich es familiär halten, gibt es für mich keine einsamen Entscheidungen mehr - denn dann sind immer auch die Beziehungen der Einzelnen untereinander betroffen und nicht nur deren Beziehungen zu mir.

Das wäre nie meins. Ich mag lieber einsame Entscheidungen in dem Sinne, dass sie nur mich und maximal eine weitere Person betreffen, ich bevorzuge das mit Abstand.

Abgesehen davon habe ich ein Störgefühl dabei, Polyamorie "in genau dieser oder jener und keiner anderen Form" mit Beziehungsanarchie gleichzusetzen - und genau das scheinen einige Beitragende zu tun?

Beziehungsanarchie verstehe ich so, dass es eben keine Etiketten und Dogmen gibt - aber Verbindlichkeit.

Im Übrigen ist jede Form gelebter Beziehungen auch eine Frage ihrer Entstehungsgeschichte.

Wenn beispielsweise alle Bewohner einer gemischten WG mit den Jahren bemerken "Hey, wir haben uns ja alle sehr lieb und das funktioniert sehr reibungsarm!" dann sind das ganz andere Voraussetzungen, als wenn ein Paar beschließt, so, wir suchen uns jetzt Frauen und Männer, die zu uns und zueinander passen und das möglichst unter einem Dach oder wenigstens in derselben Hood.
******ore Frau
4.535 Beiträge
Modelle entstehen doch aber nicht am Reißbrett, sondern sind Ergebnis von gemachten Erfahrungen.

Mich bekommt doch auch keiner zu "don't ask don't tell", weil ich ihn so lieb habe.

Klar kann sich innerhalb einer Beziehung durch äußere Umstände etwas ändern, aber meine Grundeinstellung wohl kaum.

Wenn es auch kein Geflecht wird: es wird auch kein "jeder macht, was er will und redet nicht drüber" werden.
Die Menschen mit so einer Persönlichkeitsstruktur ziehe ich schlicht erst gar nicht an.
******ore Frau
4.535 Beiträge
Ich würde das z.B. nicht als "Suche nach", sondern als "nur offen für" beschreiben.

Und eben deshalb, weil ich meine Erfahrungen mit allem anderen habe, die eben bei mir grauenvoll waren.
*****s42 Mann
11.868 Beiträge
Gruppen-Mod 
Zitat von *********lich:
Beziehungsanarchie verstehe ich so, dass es eben keine Etiketten und Dogmen gibt - aber Verbindlichkeit.
Kann das mal bitte jemand graphisch für ein Titelbanner der Gruppe aufarbeiten?

Kürzer und prägnanter kann man wohl BA kaum erklären *top2*
*********lich Frau
2.266 Beiträge
Oh, danke! *knicks* (Meine "Danke"-Taste braucht gerade eine Pause ... )
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