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Freier Austausch zur Aussage:

Freier Austausch zur Aussage:
„Mensch handelt in erster Linie für sein Bedürfnis - nicht gegen das des Anderen.“

Dies war für mich der wertvollste Satz im aktuellen JC-Artikel zum Thema Eifersucht (und ist nicht nur im thematisierten Zusammenhang nützlich, da verständnisfördernd)

Ich freue mich über Eure Ideen und Erfahrungen dazu.
Hier noch der link:

Wohin mit der Eifersucht?
Guter Artikel.
Mir gefällt der Schlusssatz besonders:
"Gewinne Kontrolle über die Eifersucht und nicht über Deinen Partner".
Ja, kann ich ebenfalls mitgehen, weil man dadurch auf sich selbst zurückgeworfen wird - ich finde nur den Imperativ in der Formulierung nicht besonders gelungen.
Aber was, wenn sich Bedürfnisse diametral gegenüberstehen und sich quasi anstarren?
Eine Pattsituation, ein Dilemma.
Wie könnten konstruktive Lösungsversuche aussehen?
*******ster Mann
1.770 Beiträge
Die TE kann sich was einbilden. Ihretwegen habe ich zum ersten mal im JC freiwillig einen Artikel gelesen.

Was mir an dem Artikel gefiel: Nimm Deine Eifersucht an. Sie ist nicht per se schlecht und sie ist keine Schande. Nimm sie an und gib ihr Raum.
Ich glaube, mehr muß man mit ihr auch schon nicht machen. Entweder hat man ein gedeihliches Miteinander, dann wird es bald wieder um die Beziehung gehen und die Eifersucht ist nur noch ein Nebenthema oder es gibt kein gedeihliches Miteinander, dann wird es bald nur noch um die Eifersucht gehen und nicht mehr um die Beziehung.

"Aber was, wenn sich Bedürfnisse diametral gegenüberstehen und sich quasi anstarren?
Eine Pattsituation, ein Dilemma."
Dann geht es vielleicht auch nicht um die Beziehung, sondern um die Bedürfnisse?
Liebe hat immer mit Wachstum zu tun, finde ich. Das kann bedeuten, daß einer sich von einem Bedürfnis verabschieden oder ein anderer damit anfreunden kann.
Ich glaube, in vielen Situationen ist ein empfundenes Dilemma nur eine Situation in der beide nicht einfach mal das Thema für ne Weile beiseite schieben und loslassen können, sondern mit dem Kopf durch die Wand wollen.

Aber eigentlich habe ich keine Ahnung.
*****_78 Frau
307 Beiträge
Ich denke auch, dass Menschen meist für ihre eigenen Bedürfnisse handeln und nicht absichtlich gegen die von anderen. Aber bei gegensätzlichen Bedürfnissen wird das vom anderen Menschen dann doch eher als ein dagegen handeln empfunden. Davon dann einen Schritt zurückzutreten und sich Gedanken zu machen, dass der andere einen vielleicht gar nicht verletzen wollte, das braucht erst mal ganz schön viel Kraft. Und die hat nicht jeder in so einer Situation.

Ich hab allerdings den Artikel noch nicht gelesen, war jetzt nur mein Senf zum Eingangsposting *rotwerd*
******ore Frau
4.533 Beiträge
Ich habe in diesem Zusammenhang die Erfahrung gemacht, dass Menschen unbewusst Partner suchen, die sie genau an die Stellen führt, in denen noch unerfüllte Bedürfnisse lauern, erfüllt zu werden.
Das sind ja zum großen Teil keine aktuellen Bedürfnisse, sondern Überbleibsel aus früheren Zeiten, die auf jetzige Zeiten übertragen werden.
Wenn beide (kindlich trotzig) auf der Erfüllung beharren, dann gibt es Drama.
Wenn sich jemand den Prozess der Partnerwahl mal bewusst macht und sich jemanden sucht, der - wie man hoffentlich zunehmend selber auch- seine Bedürfnisse reflektieren kann, dann kann man aus der Dramaspirale aussteigen und erwachsene Beziehung führen.

Mir hilft es z.B. ungemein, wenn mein Partner auf einen Einwand von mir sagt:"oh, jetzt verstehe ich Dich und Du hast Recht."
Viele Partner vor ihm sind in die Rechtfertigung gegangen, da fühlte ich mich weder gesehen, noch verstanden.
******del Mann
760 Beiträge
Hmh - habe den Artikel gelesen ... und bin nur halb zufrieden. ER thematisiert für mein Empfinden zu wenig das Problem der Herrschaft bzw. Macht, und zwar Macht / Herrschaft über sich und über den Partner. Gerade der letzte Satz "Gewinne Kontrolle über die Eifersucht und nicht über Deinen Partner" spricht dises Problem an. Da wäre anzusetzen. Eifersuchtist ein Herrschaftsproblem (so sehe ich es), und ihr beizukommen besteht darin, den Herrschaftsaspekten, das ´meine-Sicht-der-Dinge-auf-den-anderen-überzustülpen", auf den Grund zu gehen bzw. diese zu bekämpfen. Eifersucht ist eine Folge des Herrschenwollens (meiner Meinung nach).

Deswegen: Für eine Kritik der Herrschaft - und die Eifersuchtsfreiheit folgt daraus.
*****fem Frau
19 Beiträge
Oh ja, Herrschaftskritik gefällt mir gut. Das ist ein mega guter Ansatz und ich freue mich, davon zu lesen.

Ich sage immer, dass ich nicht an Eifersucht glaube. Für mich ist Eifersucht ein so unfassbar schwammiger Begriff, dass ich mich weigere, ihn zu nutzen. Wie Suppe. Klar, ich mag Suppe. Aber eine Buchstabensuppe ist halt was anderes als eine Brokkolicremesuppe und das stiftet Verwirrung. Ich glaube an Verlustangst, an ein gekränktes Ego, an alte Muster und an Gefühle, die wir gelernt haben, als "bedeutsam" einzuordnen. Ein radikal ehrlicher Umgang mit sich und seinen Mitmenschen kann da viel ausmachen, denke ich. Und ja, das kann auch mal sehr schmerzhaft sein, daran führt kein Weg vorbei, denke ich. Aber wenn ich immer genau versuche zu checken, worum es bei mir geht, kann ich klarer formulieren, was ich brauche.

"Hey, ich freue mich richtig doll, dass du dich so super mit Fritzi verstehst. Gleichzeitig erlebe ich, wie ich mich zurückgesetzt fühle, wenn du dich 3x in der Woche mit Fritzi triffst. Ich habe Angst, dir nicht mehr so wichtig zu sein und brauche Zugehörigkeit und möchte mit meinen Belangen ernst genommen werden."

Das sind Bedürfnisse, die dazu einladen, gemeinsam Strategien zu entwickeln. Vielleicht reicht es ja schon, die Begriffe wichtig und dringend voneinander abzugrenzen.

Ich liebe die Arbeit mit der Sprache und der Gesellschaft. Zu hinterfragen, was uns an diesen Punkt gebracht hat, genau zu sein in Formulierungen. Monogamie niemals ohne Kapitalismus denken und hetero-Beziehung niemals ohne Patriarchat. Und vor der eigenen Haustüre zu kehren, sich selbst als Werkstück betrachten. Schön, vielfältig und voller Potenziale, aber ohne Druck und einen linearen Weg der Entwicklung. Alles 3D und bunt mit Glitzer oder so...

Zum Satz, der zur Debatte steht: Ich lebe in der Unterstellung des gegenseitigen guten Willens. Das macht vieles einfacher. Niemand will mir schaden und wenn doch, dann kann ich mich abgrenzen und den Kontakt beenden. Darin kann ich auch wütend werden und fluchen, aber immer mit dem Disclaimer "Hey, wir haben uns lieb und ich teile mich dir grade mit, weil da viel Gefühl in mir ist. Du benimmst dich wie ein Idiot und ich denke, wenn du wüsstest, wie sehr mich das verletzt, würdest du anders handeln." Damit fahre ich jetzt seit einigen Jahren ziemlich gut. Es geht auch immer wieder schief, aber so ist eben das Leben. Ein Weg, den zu gehen Kraft erfordert und Freude bringt. *ggg*

Hippie Kling-Klang Ende. Verzeihung, hatte einen tollen Abend mit 3 meiner Lieblingsmenschen und bin grade sehr seelig... *partnertausch*
*********yCGN Frau
388 Beiträge
Ich habe den Artikel mit sehr gemischten Gefühlen gelesen. Mir fehlt denke ich ein wenig der Einblick in das Thema, da ich die Eifersucht als komplexes Gebilde als Gefühl tatsächlich nicht kenne. Einzelne Elemente (Verlustangst/ Enttäuschung oder Wut etc.) habe ich natürlich isoliert kennengelernt aber auch immer als solche erkannt, reflektiert und geäußert.

Den Tenor, Gefühle zu äußern, finde ich gut. Das macht man ja auch mit anderen Gefühlen wie Trauer etc.. Ich denke, bei der Eifersucht ist auch ein Problem, dass in diese auch deshalb nicht angenommen oder auch nur geäußert wird, weil man sich selbst nicht abwerten möchte, denn es handelt sich um ein allgemein missbilligtes Gefühl. Wer möchte schon gerne - auch sich selbst gegenüber - offenbaren, dass er eine „charakterliche Schwäche“ hat. Da ist es natürlich bequemer, sie zu verdrängen oder auch dem Partner die Schuld zuzuweisen.
****_on Frau
71 Beiträge
Nun ja, was hab ich letztens hier auf dem Profil einer jungen Frau gelesen...

" Eifersucht ist die Angst vor dem Vergleich.".

Ich denke schon das dass sehr viel damit zu tun hat. Und wie die Beziehung an sich läuft. Ob sich alle wohl fühlen in ihr. Was ja am Ende des Artikels gut hervorgehoben wird

Und es sollte in einer Beziehung niemand über den anderen herrschen wollen. Leider ist das manchmal so. Aber es wird immer weniger.
*******ster Mann
1.770 Beiträge
@*******beth hat das gut dargestellt und ich fühle mich insperiert, mein gestriges Gestammel in diesem Sinne zu konkretisieren.

Bei diametral gegensätzlichen Bedürfnissen können beide trotzig auf ihr Bedürfnis beharren und sich die Köppe aneinander einrennen.
Sie können verlangen, daß der Partner ihr Bedürfnis erfüllt.
Sie können aber auch erklären, daß das nicht des Partners Job sei und einfach mal für ne Weile diese Bedürfnisse los lassen.
Jeder für sich.
Und dann kanns weiter gehen.

Einer muß den Anfang machen und auch hier kann er wieder nicht verlangen, daß der Partner sein Bedürfnis erfüllt und mitspielt.
Sie schreibt
„Mensch handelt in erster Linie für sein Bedürfnis - nicht gegen das des anderen“

Ein schöner Merksatz um (Thematik egal) das Verhalten eines anderen nicht gleich unmittelbar persönlich (im negativen Sinne) zu nehmen.

Den Artikel hab ich nicht gelesen.

Eifersucht... hat viele Anteile. Im Ursprung ist es die Sorge etwas zu verlieren (behaupte ich).
Also nicht schlecht.
Zusätzlich ist Eifersucht halt oft durch Erziehung, Gesellschaft usw usf aufgeladen, gewertet.

Unter Kontrolle bringen - das finde ich ungünstig gewählt.
Sich einfach bewusst werden, was es ist, was es mit mir zu tun hat, nimmt schon oft das erste Momentum.



Wenn sich Bedürfnisse diametral gegenüberstehen?

Dann kann man es auch einfach sein lassen.
Das halte ich in der Tat für die beste Lösung solcher Dilemmas.

Etwas quasi notgedrungen passend machen, nur um der Konsequenz (Trennung) zu entgehen, ist selten langfristig ein guter Weg.

Denn es ist kein freier Entschluss, keine Hinbewegung auf ein gewünschtes Ziel. Sondern ein Winden, ein Vermeiden von etwas, was uns noch schmerzhafter vorkommt.

Ich favorisiere da den Weg, dass sich jeder mal gewahr wird, was er wirklich will, wünscht und braucht. Ja, brauchen darf man auch.


Das wäre zB:
Wenn ich nicht mit diesem Menschen in Beziehung wäre, würde ich dann auch meine Eifersucht dämpfen wollen?
Würde ich das für gut halten, wenn mich die Situation nicht dazu zwingen würde?


Für mich immer ein guter Hinweis auf einen „faulen“ Weg:
Wenn ich vom anderen im Gegenzug etwas verlange oder erwarte.

Dann will ich gar nicht wirklich. Nicht von innen, nicht von mir aus.
Und das führt zu nix.
**********derHB Mann
2.636 Beiträge
*guterbeitrag* *danke*
****on Mann
16.108 Beiträge
Zitat von *******orph:
Wenn sich Bedürfnisse diametral gegenüberstehen?

Dann kann man es auch einfach sein lassen.
Das halte ich in der Tat für die beste Lösung solcher Dilemmas.

So sehe ich es auch. Loslassen, aufgeben, das lernen wir eigentlich gar nicht, es wird als "Scheitern" gebrandmarkt. Und doch gehört diese Lebenstechnik zum Besten, was wir haben.
******Fox Mann
2.206 Beiträge
Für mich heisst dieses Loslassen aber erstmal nur ein Loslassen davon, das bestimmte Bedürfnisse hier nicht passen. Das ich die hier nicht erfüllt erleben werde.

Für meine Bedürfnisse ist niemand zuständig, ausser ich selbst.

Für mich heisst das loslassen nicht das loslassen von diesem Menschen. Das Drama kommt ja nicht von ihm sondern von meinem Wiederstand dagegen, das bestümmte Bedürfnisse hier nicht erfüllbar sind. Davon müsste ich loslassen, wenn ich wirklich eine Veränderung und inneren Frieden bewirken will.
*******See Frau
1.089 Beiträge
Verrat mir das Rezept. *g*

Mein Dauerthema nicht nur in Sachen Beziehungskiste.
****_on Frau
71 Beiträge
Was sagt meine Reaktion auf das Verhalten anderer über mich aus... Was ist da bei mir los?
******Fox Mann
2.206 Beiträge
Zitat von *******See:
Verrat mir das Rezept. :-)

Meinst du das mit dem Loslassen?
*****s42 Mann
11.864 Beiträge
Gruppen-Mod 
Zitat von ******ton:
„Mensch handelt in erster Linie für sein Bedürfnis - nicht gegen das des Anderen.“
Das sehe ich anders - bzw. mit einer kleinen, aber bedeutsamen Abwandlung:

"Der Mensch handelt in erster Linie für die Bedüfnisse derer, die er liebt - und nicht gegen die Bedürfnisse Anderer." *g*

Deshalb ist es durchaus wichtig, sich (auch) selbst zu lieben.
In der Liebe steckt man auch eigene Bedürfnisse zurück, wenn es um Bedürfnisse der Liebsten geht. Manche Bedürfnisse der Liebsten zu befriedigen wird u.U. zum eigenen Bedürfnis.¹ Nicht stetig, aber das kennzeichnet für mich die Liebe.
________________
¹) nicht nur sexuell zu sehen *ggg* - und "Bedürfnisse der Liebsten" kann auch Mehrzahl bei den Liebsten bedeuten, das war zumindest meine Intention, als ich es schrub *zwinker*
Bedürfnisse:
Bewußt werden darüber , welche habe ich. ( Nähe, Wärme, Geborgenheit, geliebt werden)
Erwarte ich von dem anderen, dass er sie mir erfüllt?
Was bewegt sich in mir, wenn diese nicht erfüllt werden? Eifersucht, abgelenht fühlen oder das Gefühl abgewiesen zu werden.

Lieben können beginnt bei uns selber, da stimme ich Rankow zu.
Jeder hat bedürfnisse und Wünsche,möchte diese erfüllt bekommen, jedoch, emfinde ich keine Liebe zu
mir , meinem eigenen Ich, Sein und Selbst, kann dieses Bedürfniss nicht erfüllt werden.
Selbst lieben können, bedeutet sich so annehmen wie man gerade ist, jetzt in diesem Moment, so wie wir gerade sind.
Mir allen Erfahrungen, Wunden, Narben und dem Körper, den wir jetzt gerade haben.
Lehne ich einen Teil von mir ab, so kann ich und auch kein anderer diesen ändern.

Eifersucht und Verlustangst. Das Gefühl nicht gesehen zu werden, nicht angenommen zu werden oder liebenswert zu sein.
Abgelehnt fühlen, weil man glaubt den Ansprüchen des anderen nicht zu genügen?

Reden.
Was fühle ich, wie fühle ich mich, was wünsche ich mir.
Immer von sich selber und seinen Gefühlen, Emotionen und Gedanken sprechen.

Ja loslassen lernen.
Alle Erfahrungen die wir gemacht haben. Annehmen als Teil unseres Sein und Selbst,
das sich nie wieder wegwischen lässt. Annehmen, verletzt worden zu sein, Wunden und
Narben zu haben, sie alle haben dazu geführt, dass wir so sind wie wir jetzt gerade sind.
Nicht jeder Mensch mit dem wir in Kontakt sind, erfüllt alle Wünsche die einjeder hat.
Dieses können jedoch verschiedene Menschen durchaus.

Erwarte ich von einem Menschen das er meine Wünsche und Bedürfnisse erfüllt,
kommt es zu Konflickten.
1. Der Konflickt in mir, wie oben versucht zu erläutern.

2. Ich stülpe einem anderen meine Wünsche und Bedürfnisse über. Ohne zu wissen oder
gar gefragt zu haben er dies kann oder möchte. Er wird erst recht dann total überfordert,
wenn er nicht weiß, was ich mir Wünsche oder welche Bedürfnisse ich habe.


Die eigene Reaktion meines Sein und Selbst, meiner Gefühle und Emotionen ,
sagt sehr viel über mich selber aus.
Wo liegen meine Verletzungen und Wunden, die verdrängt, jedoch nicht verarbeitet sind.
Kann ich und bin ich bereit mich diesen zu stellen? Sie und damit auch mich selber anzunehmen?
Verdränge ich sie weiter, bedeutet dies automatisch, dass es nicht zum inneren Frieden und Ruhe
kommen kann und wird. Der Teufelskreis des abgelenht fühlen, der unerfüllten Wünsche und
Bedürfnisse bleibt geschlossen und wird nicht unterbrochen.
Sich selbst lieben und annehmen können, Klarheit über eigene Bedürfnisse, und immer selbst für deren Erfüllung sorgen - das ist alles zutreffend. Aber es sollte einem bewusst sein, dass das teils hehre Ziele sind; Ziele, denen man oft lebenslang entgegenstrebt. Auf dem (Lern)Weg dorthin liegen unvollkommenere Zwischenschritte; ist es förderlich, wenn Mitmenschen da sind...als gute Vorbilder...als schlechte Vorbilder, indirekt,...als zeitweilige externe Bedürfnisbefriediger, bis man es selbst kann...als Spiegel...als Erfahrungen des Scheiterns.

Ja, Menschen handeln für die Bedürfnisse anderer und nicht gegen sie, aber eben, weil es ihnen wiederum selbst zugute kommt (also das eigene Bedürfnis). Solange beide (oder alle Polyküle) dadurch nicht ihrer eigenen Bedürfnisbefriedigungsfähigkeit entfremdet werden, ist das eine begrüßenswerte WinWinSituation, oder?

Meine Eingangsaussage "Menschen handeln in erster Linie für ihre Bedürfnisse, nicht gegen die des anderen" stand im Kontext einer eigenen Erfahrung, dass Bedürfnisse zweier (bzw. in diesem Fall dreier) Menschen manchmal nicht in derselben Schnittmenge liegen. Wenn der eine Hü sagt und der andere Hott und weitere vielleicht Hottehü, und es sie in unterschiedliche Richtungen zieht und sie dies nicht ändern können, ohne sich selbst untreu zu werden und obwohl sie sich mögen...kann man auf mindestens zwei Arten mit der zunächst enttäuschenden Erfahrung umgehen:
a) Ablehnen - durch Bitterkeit, Hadern, Schimpfen u.ä.
b) Annehmen - u.a. durch die Perspektive "Menschen handeln in erster Linie für ihre Bedürfnisse, nicht gegen die des anderen"; also indem man das Handeln nicht "persönlich nimmt".
Mir hat das jedenfalls geholfen, es hat mich mit der Erfahrung ein Stück weit versöhnt.

@****ow
Zitat von ****ow:
Für mich heisst dieses Loslassen aber erstmal nur ein Loslassen davon, das bestimmte Bedürfnisse hier nicht passen. Das ich die hier nicht erfüllt erleben werde.

Für meine Bedürfnisse ist niemand zuständig, ausser ich selbst.

Für mich heisst das loslassen nicht das loslassen von diesem Menschen. Das Drama kommt ja nicht von ihm sondern von meinem Wiederstand dagegen, das bestümmte Bedürfnisse hier nicht erfüllbar sind. Davon müsste ich loslassen, wenn ich wirklich eine Veränderung und inneren Frieden bewirken will.
Vielen Dank für die Präzisierung, was eigentlich losgelassen werden muss.
Im o.g. Fall ist mir das nicht gelungen. Ich habe den ganzen Menschen verlassen, nicht nur das nicht zu erfüllende Bedürfnis. Vielleicht hatte ich vorher zu lange daran festgehalten.
Hätte hätte Fahrradkette.
@*****s42
Danke für Deine Deutungsalternative:
"Der Mensch handelt in erster Linie für die Bedüfnisse derer, die er liebt - und nicht gegen die Bedürfnisse Anderer."
Ich bleibe trotzdem lieber auf meine eigenen Bedürfnisse fokussiert - denn vor allem in polyamoren Konstellationen kann man sich schnell in sich widersprechenden Anderbedürfnissen verheddern.
******Fox Mann
2.206 Beiträge
Zitat von ******ton:
Sich selbst lieben und annehmen können, Klarheit über eigene Bedürfnisse, und immer selbst für deren Erfüllung sorgen - das ist alles zutreffend. Aber es sollte einem bewusst sein, dass das teils hehre Ziele sind; Ziele, denen man oft lebenslang entgegenstrebt.
Definitiv sind das große Ziele, danke fürś erinnern! Für mich ist es der Weg den ich lang will, es ist nicht das Ziel im Sinne des Endergebnisses. 100% geht das und alles ehe nicht. Aber ich erlebe durch das Üben wie ich mehr bei mir lande, ich gebe damit Raum das meine Gegenüber mehr bei sich bleiben können etc etc. Das geht genauso nicht komplett zu erreichen wie Absichtslosigkeit. Darum geht es nicht, mir geht es um die Auseinandersetzung damit, was dieses und jenes mit uns macht, hier z.B. Bedürfnisse. Wieviel Einfluss sie im Miteinander einnehmen können, so das kaum noch Raum für was anderes da ist. Sowas ist sehr schade, weil Schnittmengen haben möglicher Weise alle Menschen. Ende ist in meinem Glauben dann an der Stelle, wo ich mich nicht mehr aushalte. Auch wenn wir oft denken, ich halte den anderen nicht mehr aus.


Zitat von ******ton:
Im o.g. Fall ist mir das nicht gelungen. Ich habe den ganzen Menschen verlassen, nicht nur das nicht zu erfüllende Bedürfnis. Vielleicht hatte ich vorher zu lange daran festgehalten.
Hätte hätte Fahrradkette.
Wenn ich es als Übung betrachte geht es nicht mehr um den ganzen Erfolg, sondern um schrittweise Verbesserungen (wie oben mit den Bedürfnissen). Diese Situation haben wir ja nicht so oft um üben zu können. Aber wenn das wirklich mein Thema ist, dann werde ich beim nächsten mal an diesen Aspekt denken.
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