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Umgangsformen..

Umgangsformen..
Wir kennen wohl alle den Begriff "Etwas auf die lange Bank schieben" - meint im Sinne von Beziehung "Jemanden hinhalten, vertrösten.."

Dafür gibt es den Begriff Benching
Du bist keine Priorität, du bist eine Option. Vielleicht..

Halb zog es sie, halb sank sie hin.. Es ist damit nicht das alte Spiel von werben, jagen und dem Charme erliegen gemeint, wenn Amors Pfeil getroffen hat.. Benching ist ein Taktik, die mir nicht gefällt. Wir sind keine Pennäler sondern Erwachsene, gestandene, lebenserfahrene Menschen.

Insbesondere höre ich es von Männern, die sich alle Mühe gegeben haben, die ernsthaft eine Beziehung (wie auch immer geartet) anstreben und dann auf alle erdenkliche Arten auf die lange Bank gesetzt werden (oft brutal abgezockt und abserviert). Ich bekomme da immer so ein Gefühl von sich fremdschämen (als Frau).

Beziehungs-Anarchie hat viele Formen!

Ich mag das Spiel zwischen Mann und Frau. Spielen mit Menschen, ihren Hoffnungen und Sehnsüchten halte ich allerdings für charakterschwach!

Benching bezeichnet einen Mangel an Verbindlichkeit auf der einen und zu wenig Gewissheit auf der anderen Seite. Ein Symptom einer Zeit, in der Entscheidungen schwer fallen. Offenbar haben wir so viele Optionen (zuviel?) und hoffen immer auf etwas/jemanden, der/die noch besser zu uns passt. Aber auch weil wir vor Nähe eben auch diese diffuse Angst haben, verletzt zu werden, so dass wir lieber Distanz halten.

Was hilft? Vor allem Mut, eine Entscheidung zu treffen. Also das Gegenteil von "sich alle Optionen offen halten". Ein klares Wort: NEIN oder zu mindestens doch ein VIELLEICHT. Auch "Ich weiß es (noch) nicht" wäre akzeptable. Das ist eine Ansage und zeugt von Wertschätzung.

Jemanden hin- bzw. warmhalten, immer mal wieder eine kleine Mail schreiben, Hoffnung verbreiten.. *flop*

LG
coosie
*****s42 Mann
11.868 Beiträge
Gruppen-Mod 
Das ist doch das Schöne bei der Beziehungsanarchie (und anderen offenen Beziehungsformen): Keine Entscheidung FÜR jemanden ist gleichzeitig automatisch keine GEGEN eine(n) Andere(n).

Und da offene und ehrliche Kommunikation miteinander eine ganz wichtige Grundlage für das Miteinander in solchen Beziehungen ist (sonst funktionieren sie nicht lange), ist "Benching" keine Option *g*
*******eta Frau
347 Beiträge
Ach Mensch,
& ich kann schon wieder keine Komplimente mehr vergeben ...

Genau, Ihr Zwei - so oder so, ich stimmen Eiren Meinungen zu & genau, sorbas42 so sehe ich das auch *g* *top*
*******na57 Frau
22.196 Beiträge
JOY-Angels Gruppen-Mod 
So was wie Sorbas wollte ich auch schreiben: Beziehungsanarchie hat als Grundlage Ehrlichkeit und Respekt.

Das erledigt das Problem des "Benching" eigentlich.

Wer jemanden auf die lange Bank schiebt, nicht ehrlich ist, keinen Respekt vor den Gefühlen anderer hat ... der oder die sollte seine Lebensweis dann nicht BA nennen, sondern ... vielleicht Beziehungs- Benching. *mrgreen*
Ich kenne ja den konkreten Fall nicht ...
... doch erscheint es mir aus meiner Erfahrung, dass es sich sehr oft eben nicht um das "klassische" Benching handelt, sondern schlicht und ergreifend um ein Missverständnis. So wie oft im Leben.
Meist ahnt das Gegenüber gar nichts von den Sehnsüchten und Wünschen des Anderen. Oder hält dies für das "übliche" Spiel. Oder taktet zeitlich anders. Oder fühlt sich unter Druck gesetzt.
Häufig sind Frauen wie Männer anfangs zurückhaltend aus den veschiedensten Gründen: der Gentleman will nicht vorpreschen, der Normalo will nicht als "triebgesteurt" dastehen, der Freigeist keinen Druck machen, die Lady ihre Würde bewahren, Angst vor Zurückweisung und und und, und umgekehrt auch.
Um dies zu klären, kann meines Erachtens eine klare Ansage recht hilfreich sein: "ich sehe in Dir das und das und wünsche mir das und das, wie stehst Du dazu, aber ohne Erwartungsdruck, nur der Klarheit wegen."
Da dies etwas unromantisch daherkommt, würde ich das in dieser Form nur anwenden, wenn es gar nicht anders geht, also wenn die Unklarheit oder der Schmerz zu groß wird.
Mir persönlich passiert das in den letzten Jahren nur noch auf oberflächlicher Ebene und da ist es mir egal.
Ich treffe im polyamoren und beziehungsanarchischen Bereich viele Menschen, mir denen ein Austausch egal in welcher Form für mich sehr wertvoll ist. Ob es dann zu einem Treffen kommt, ergibt sich ganz natürlich. Manche sehr innige Verbindungen brauchen viele Tage um zu antworten, das respektiere ich einfach und mache nicht mein Glück von der Taktung abhängig. Das hängt ja von den individuellen Lebensumständen ab und ich habe da keine Erwartung. Und ich sehe mich nicht in der Pflicht, unausgesprochene Erwartungen Anderer zu erahnen. Also ist Bensching auch auf dieser Ebene kein Thema für mich persönlich.
Ich weiß aber, dass es das gibt und bedauere das sehr.
Also nochmals zusammengefasst: ich würde offen nachhaken und dann gegebenenfalls abhaken. Und vor alllem alles frei fließen lassen ohne jeden Druck. Es entsteht oder nicht. Es gib hier so viele wertvolle Menschen und Verbindungen ...
Liebe Grüße
Stefan
****ie:
Was hilft? Vor allem Mut, eine Entscheidung zu treffen.

Mmh. Vielleicht hilft auch Selbstverantwortung und die eigenen Bedürfnisse und Grenzen zu kennen. Diese sollte man dann auch artikulieren - dann passiert es nicht so schnell, dass man gebencht wird?

Wenn ich mir mehr Verbindlichkeit wünsche, kann ich das dem anderen sagen. Und natürlich: es zählen manchmal eben die Taten, nicht die Worte.

Ist dieses Hinhalten wirklich eine bewusste Strategie? Oder sind da Menschen, deren Kommunikationsverhalten sich einfach sehr unterscheidet?
Menschlichkeit

Das ist das Thema mit dem ich ich aktuell in sehr tiefer Form beschäftige. Dazu gehören auch die Schattenseiten wie (Wahrheit vermeiden, Benching, Using, Ignoring *g* usw. ).

Umgangsformen sind ja die äußere Form unserer inneren Welten und unseres kollektiven Geistes.

Im Großen wie im Kleinen.

Spannenderweise gilt das übrigens 1 zu 1 auch für unsere Körper (aber das wäre zuviel für hier).

So wie wir uns verhalten, mal mehr, mal weniger, aber wir alle irgendwie, so erleben wir dann auch unser Leben in unserer Gesellschaft.

Ein Blick in die Medien reicht ... noch nie wurde so viel Hass geschürt und eine Kriegsgeilheit gelebt. Noch nie, waren die Menschen so isoliert voneinander. Die Wut, der Zorn, der Hass, die Angst und die Furcht ist ja nicht wo anders.

Denn ob ein Land Bomben auf andere wirft, oder eine Glaubensgruppe die andere masakriert ... dieser Hass und dieses Ignorieren hat ja seine Herkunft und Ursprung irgendwo im Kleinen. Es trifft irgendwie alle, es schliesst alle ein.

Da hetzen die Norddeutschen über die Süddeutschen, die eine Stadt über die andere Stadt, das eine Stadtviertel über das andere Stadtviertel, die eine Straße über die andere Straße, das eine Haus über das andere Haus ... bis dieses Gegeneinander bei uns ankommt.

Benching ist eine der Werkzeuge, die wir im Leben immer wieder zulassen und praktizieren.

Gelegenheit mehr Achtsamkeit, mehr Menschlichkeit mehr und mehr im eigenen Leben zu zu lassen, bis es uns vollständig durchdrungen hat *g*

schönes Thema

lg danny
Schau mir in die Augen, Kleines (202311)
*********herz Mann
3.908 Beiträge
Hallo Danny,

kann nicht so oft auf "Danke" klicken, wie mir zumute ist. Deinem letzten Satz möchte ich etwas hinzufügen:

Alles, was uns nicht gefällt, ist
Gelegenheit mehr Achtsamkeit, mehr Menschlichkeit mehr und mehr im eigenen Leben zu zu lassen, bis es uns vollständig durchdrungen hat *g*
wenn wir begriffen haben, dass wir Teil von all' dem sind, was uns begegnet. Das gilt individuell und besonders kollektiv. Allem, was uns stört, haben wir auf einer anderen Ebene innerlich zugestimmt.

Anmerkung: Das ist eine sprirituelle Sichtweise, also nicht jedermenschs Ding.

Ich könnte andere Positionen einnehmen: die zustimmend-mitfühlende, die reflektierende, die einen Menschen zu einer Perspektive führen könnte, hilfreich für sich mit einem Phänomen umzugehen, und die spirituelle. Jetzt war mir diese wichtig, warum auch immer.

Tom
****_he Mann
127 Beiträge
zur Quelle
Ich freue mich über die Qualität der bisherigen Beiträge und die Dimensionen des Themas die angesprochen sind. Die Quelle des Übels liegt natürlich mehr oder weniger beim Einzelnen, bei uns. Jede/r von uns kann mit Mut der Verrohung der Sitten, dem Rassismus, dem mangelnden Mitgefühl, usw. entgegentreten; wer es nicht tut unterstützt das Schlechte, denn Schweigen ist Zustimmung, Weggucken inhuman,... Wir kennen alle diese täglichen Situationen, im öffentlichen Raum, in den sogenannten "sozialen" Medien, oder der herabwürdigende Umgangston der in manchen Foren hier im JC herrscht. Wir sind die Quelle für ein besseres oder ein schlechteres Leben.
Ich liebe den alten Spontispruch, der in den Städten damals an Hauswänden zu lesen war:
WER SICH NICHT WEHRT, LEBT VERKEHRT!
oder
WER ETWAS WEIß UND NICHT DANACH HANDELT, WEIß GAR NICHTS! (Japanisches Sprichwort)
Es wäre schön, wenn sich mehr Menschen aufmachen würden nach diesen Prinzipien zu handeln; natürlich kann man das viel größer ausführen.
Benching … würg, urgs
Yo, ich denke, es ist das Gegenteil von Verbindlichkeit und Integrität. Mein eigenes Handeln stelle ich, soweit es Entscheidungen betrifft, seit langem unter das Motto: „Lieber eine falsche Entscheidung als keine Entscheidung.“ Das bedeutet nicht, dass Entscheidungen nicht manchmal schwer sein können, aber letztlich ist es besser für meine Lebensqualität, mich der Gefahr einer Fehlentscheidung mit ihren vielleicht wenig angenehmen Konsequenzen auszusetzen, als nach Behördenmanier alles vor mir her zu schieben, bis mir jemand anderes die Entscheidung abnimmt.

In Bezug auf Liebesbeziehungen bedeutet das für mich, sowohl selbst mein Recht einzufordern, zu wissen, wo ich bei meinem Gegenüber stehe, als auch offen und aufrecht zu meiner Haltung zu stehen, wie auch immer sie gerade aussehen mag. Wenn ich diese Information nicht oder nur verschlüsselt bekomme, sehe ich, dass ich nicht mit Verbindlichkeit rechnen kann und stelle den sozialen Kontakt lieber ein, auch wenn die emotional-erotische Affinität meinerseits sehr groß sein mag. Für meine Lebensqualität ist es langfristig besser loszulassen als in Unsicherheit zu rösten. Das gleiche Recht hat auch ein (potentieller) Partner.

Benching mag für manche Menschen eine bewusste Strategie sein; ich denke, es gibt auch ebenso viele Personen, die es unbewusst praktizieren, weil es ihnen an Mut, Klarheit und Integrität mangelt.
Erfahrungen
in diesem Bereich musste ich auch machen... leider!
Aber es hat einen Vorteil: wenn man einmal wirklich über einen längeren Zeitraum (bei mir war es weit über ein Jahr) so behandelt wurde, passiert es kein zweites Mal.

Ich wurde dadurch nicht zum "eiskalten Macho", aber heute entscheide ich relativ schnell, ob sich das warten lohnt oder nicht. Auf Portalen wie diesen ist es natürlich recht einfach und schnelllebig. 2 Tage keine Antwort: Interesse weg *zwinker*

Aber im realen Leben sieht es ganz anders aus. Da muss man wirklich stark bleiben und "Nein" sagen können, wenn die Person vor einem steht und wiedermal versucht, dich in ihren Bann zu ziehen, bis das Ego aufpoliert ist und Du selbst uninteressant geworden bist ^^
Ein klares No-Go!
Coosie und Katharina haben die Thematik wunderbar beschrieben!

hhtyp fehlende Integrität notwendigerweise ergänzt.

Eine pauschale Individualisierung der Verantwortung bei jedem Einzelnen hingegen liest sich, als ob die Opfer zu Tätern gemacht werden.
Benching ist ein gezieltes Verhalten gegen eine andere Person, mag dieses nicht auf sie allein bezogen sein.

Der Hinweis auf eine Behördenmanier ist anders akzentuiert, aber sehr realistisch *fiesgrins*

Richtig ist, dass man sich dagegen wehren sollte.

Gehöre ich selbst zu denen, die Entscheidungen im Bewusstsein ihrer Konsequenzen gerne auf die lange Bank schieben, habe ich es mir selbst zum Prinzip gemacht und damit die Forderung einer schnellen Antwort und Entscheidung als Ausdruck von Respekt in mein eigenes Verhalten integriert zu meinem Gegenüber klar aufzutreten.

Als erfolgreiche Strategie hat sich dabei die Forderung nach einem Treffen etabliert.

Dies umso mehr, als ich Benching durchgehend von Mitgliedern erlebt habe, die sich und ihren Hintergrund nicht offen zu erkennen geben.
Somit ist nicht klar, wen mein Profil warum interessiert.

Wer Benching nötig hat, hat oft Angst sich zu zeigen.

Offline helfen gezielte Fragen, Dirty Talk und Online-Erfahrungen, wenn beispielsweise der Flirt am Arbeitsplatz keiner ist und lediglich dient Informationen und Einstellungen eines MA zu erfahren, Benching Teil des Mobbing ist, bestenfalls als Tratsch *blabla*

Welche Motivation dahinter steckt: es ist Gewalt!
*******ara Frau
98 Beiträge
****71:
Erfahrungen
Aber es hat einen Vorteil: wenn man einmal wirklich über einen längeren Zeitraum (bei mir war es weit über ein Jahr) so behandelt wurde, passiert es kein zweites Mal.
Problem ist, dass man selbst leicht abstumpft, seine Mauer etwas höher baut, als Selbstschutz und vielleicht am Ende die 'Falschen' trifft.

Ich brauche nun eine Weile , bis ich jemanden Vertrauen schenken kann oder ich bin zu misstrauisch, ob es wirklich ernst gemeint ist, sodass ein richtiges Kennenlernen meist scheitert.
Das ist das Resultat, dieses negativ Verhaltens, was Menschen einen antun können, ob bewusst oder unbewusst.
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