Angst vor Beziehungsunfähigkeit
Hallo zusammen,ich bin jetzt seit etwas mehr als 3 1/2 Jahren Single und war davor in 2 "Langzeit"-Beziehungen (4 und 5 Jahre), die ziemlich schnell aufeinander folgten. So lange, wie jetzt, war ich also noch nie Single.
Ich habe mich immer für einen Beziehungsmeschen gehalten und fühle mich irgendwie nur komplett, mit jemandem an meiner Seite. Diesem Umstand verdanke ich, dass ich schon einige Wochen nach meiner Trennung wieder bereit für was Neues war.
Wer suchet, der findet - zählt wohl nicht in Liebes-Dingen.
Zich Dates und nie ging der Wunsch nach mehr von beiden Seiten aus.
Seit einigen Wochen beschäftige ich mich nun mehr mit mir selbst. Versuche meine Verhaltensmuster zu durchbrechen und endlich das umzusetzen, was mir meine Bekannten seit Jahren raten: konzentriere dich auf dich selbst und hör auf zu suchen!
Nun lebe ich also seit so langer Zeit mein Singleleben und während ich mich so selbst analysiere, kommt mir der Gedanke, ob ich überhaupt wieder mit einem Mann leben kann.
Ich bestimme über mich selbst, meine Wohnung, meine Mahlzeiten, meine Freizeit. Auf niemanden muss ich Rücksicht nehmen. Natürlich will ich jemanden bei all dem an meiner Seite haben, aber wie frei kann ich noch sein, wenn da jemand anderes ist?
Ich merke gerade, wie schwer es mir fällt, meine Gedanken in Worte zu fassen.
Ich rede hier von so "kleinen" Freiheiten, wie:
• ich hab diese Woche nicht gesaugt, who cares?!
• es ist Wochenende, ich bleibe komplett auf der Couch und lasse meine Haare durchfetten.
• und ab in die nächste Runde: Gilmore Girls zum 10. Mal durchsuchten
...
..
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Zudem kommt der Gedanke, dass alle Erfahrungen, die ich mit Männern gemacht habe, dazu führen, dass ich nicht genau weiß, ob ich noch mal blind jemandem vertrauen kann.
Wie viele vergebene und verheiratete Männer mit mir schlafen wollten, ohne dass ihre Frauen davon wussten, ist erschreckend. Was wird mein Freund tun, wenn er nicht bei mir ist? Hat er auch Tinder installiert und sucht schon die nächste Affäre?
Solche Gedanken umkreisen meinen Kopf und machen mich ganz verrückt.
Ich will wieder eine Beziehung. Ich möchte lieben und geliebt werden.
Aber wie einfach ist es, das Leben bisher dafür aufzugeben?
Ich möchte gar nicht, dass ihr mir alle gut zuredet jetzt und mir sagt, dass ich "ja noch gar nicht so lange Single" bin.
Ich denk, es ist ein schleichende Prozess und ich merke, wie er bei mir beginnt.
Kennt ihr das? Wie geht ihr damit um? Hattet ihr das vor eurer letzten Beziehung wohlmöglich auch schon?
Sind das vielleicht nur surreale Ängste?
Würde gern eure Erfahrungen dazu lesen.