Die Frage ist: Will man(n) Bad Boy werden, also sich selber verleugnen, um Mädels besser abschleppen zu können?
Ich denke, viele kennen die Effekte, gerade wenn eine Dame von einem Bad Boy auf den Boden der Tatsachen geplumpst wurde, daß sie sich gerne ausweinen möchte und hören, daß sie doch ganz in Ordnung sei. Daß der Bad Boy der Böse ist.
Die Good Boys sind dann gerne Taschentuchspender, Zuhörer und Seelenklempner. Der Good Boy tut es mit der Hoffnung, daß sie seinen Wert erkennt und sich für ihn interessiert. Sie läßt ihr angeknackstes Selbstbewußtsein flicken (mit "L" nach dem "F" ! ), und wenn dieses wieder tut, schaut sie nach dem nächsten Bad Boy. Übrig bleibt immer der Good Boy, da dieses Spiel für ihn nie zum Ziel führt. (Er ist von vornherein in der Schublade "bester Kumpel" und bleibt da auch. So ein Verhalten wirkt nicht attraktiv auf Frauen.)
Zwei Punkte habe ich in meiner langjährigen Tätigkeit als Taschentuchspender gelernt:
• Ist so eine Frau, deren Beuteschema der Bad Boy ist, überhaupt meine Zielgruppe? Wenn ich mir statt der Frage "Wie kriege ich sie an meine Seite?" die Frage stelle "Würde ich so eine Frau überhaupt an meiner Seite wollen?"
• Wieviel kann ich investieren, um noch auf Augenhöhe zu sein? Good Boys investieren gerne übermäßig viel, sie wollen ja keinen Fehler machen, alles für die Frau tun, ihr zeigen, wie gut sie es bei ihnen hätte, so wie die Minnesänger im Mittelalter. (By the way: Die Minnesänger haben ihre Angebeteten grundsätzlich nicht bekommen.)
Die Frauen wollen das gar nicht. Sie wollen ihr Leben selber anpacken, auch mal auf die Nase fallen. Dann kann man ihnen aufhelfen, aber nicht in vorauseilendem Gehorsam jeden Weg freiräumen. Das tut ihrer Seele nicht gut. Also wird sie sich nie an so einen Mann werfen.
Also zurück zum Thema: Nach der Krise werde ich eigentlich nicht viel anders machen als zuvor. Aber manches mit einem Bewußtsein, daß es nicht selbstverständlich ist, was ich tun kann.