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Ich habe eine monogame Person kennengelernt - was tun?

****ven Mann
1.025 Beiträge
Themenersteller 
Ich habe eine monogame Person kennengelernt - was tun?
Huhu Community.

Ich habe da eine Person kennengelernt, die aktuell zwar versucht, polygam zu leben, aber polyamor vermutlich nicht hinbekommen wird laut ihrer Aussage.

Sie hat totale Angst, sich zu verlieben. Das verstehe ich auch und von einem gebrochenen Herzen haben wir alle nichts.

Sie weiß somit, dass sie (vielleicht im BDSM-Kontext, aber sonst) nicht die Nummer 1 werden wird. Sie hat natürlich Angst, sich mir zu unterwerfen, sich mir hinzugeben.

So weit - so schlecht.

Hattet ihr auch schon solche Erfahrungen?
Gibt es Möglichkeiten, das doch hin zu bekommen, sich diesen gesellschaftlichen Monogam-Zahn zu ziehen? Auch die Angst vor Eifersucht zu verlieren und doch den Weg der Polyamorie zu "erlernen"?

Ich bin gespannt auf eure Zeilen.
Ich finde es bei Beziehungen immer wichtig, dass man sich anfangs aufeinander konzentrieren kann und möchte. Erst so kann man meines Erachtens das nötige Vertrauen zueinander aufbauen. Date ich jemand relativ frisch und diese Person hält währenddessen die Augen offen, dated andere oder hat weiterhin ONS, würde ich mich nur als Option fühlen, die alsbald schon ersetzt wird. Es fühlt sich - monogam oder nicht - an, als wäre die Person immer noch weiter auf der Suche nach jemand der noch besser ist. Und wahrscheinlich ist sie es auch, irgendwie. Bei bestehenden Beziehungen habe ich so ein Gefühl nicht.

Nun bin ich selber polyamor, deshalb kann man das sicher nicht einfach so übertragen. Ich halte es aber dennoch für die absolute Grundbedingung, um sich überhaupt als monogame Person dem Thema widmen zu können.

Die Frage ist also auch, ob du (zeitweise) aufs Dating verzichten könntest, damit sich eine Beziehung etablieren kann. Und dann müssen es beide versuchen wollen.

Ansonsten halte ich ein bdsm light, dass die tiefe Gefühlsebene nicht tangiert, für den Weg, bei dem ein Verlieben unwahrscheinlicher wird.
*****ody Frau
111 Beiträge
Bei uns endete das in viel Drama, falscher Hoffnung, so vielen Tränen, wie ich im ganzen Leben zuvor noch nicht vergossen habe und der Erkenntnis, dass man es viel früher hätte beenden sollen.
Bücher wie Polysecure oder Schlampen mit Moral kennst du wahrscheinlich schon?
Liebe Grüße 😘
****ven Mann
1.025 Beiträge
Themenersteller 
Da sollten wir uns drüber unterhalten, sobald wir uns treffen, liebe Rhapsody *ggg*

Ich ticker dich gleich mal an. *g*

@*********tten vielen Dank. So weit ist das ja alles noch nicht. Gerade kennengelernt und es tauchen diese Fragen auf.
**********lerin Frau
725 Beiträge
Gibt es in deinem Leben schon jemanden, den du liebst? Oder ist sie aktuell die einzige, die in deinem Leben eine ernsthaftere Rolle spielt bzw. spielen könnte?
**********lerin Frau
725 Beiträge
Zitat von *********tten:
Ansonsten halte ich ein bdsm light, dass die tiefe Gefühlsebene nicht tangiert, für den Weg, bei dem ein Verlieben unwahrscheinlicher wird.

Es gibt viele, die genau das nicht können und die dann versuchen, an ihrem Herz vorbeizuleben. Wenn hier schon davon die Rede war, dass sie solche Konstellationen nicht kann, dann habe ich Bauchschmerzen beim Gedanken daran, dass eine potenziell gefallwollende Sub ihrem Dom zuliebe Arrangements beginnt, die ihr an den falschen Stellen wehtun.

Keine Ahnung, ob so was hier vorliegt, aber ich hatte solche Konstellationen bei mir selbst mal. Aus Hingabe Schmerz ertragen ist ja irgendwie richtig im Ds, aber ... Es gibt da so was wie die richtige und die falsche Art von Schmerz. Und dieser "du bist nicht gut genug, um so geliebt zu werden, wie du es dir wünscht", das ist ein fieser, fieser Schmerz, der BDSM schnell mal ganz, ganz hässlich werden lassen kann.

Wie gesagt, vielleicht ist das hier falscher Alarm, aber mit so etwas muss man vorsichtig sein.
****ven Mann
1.025 Beiträge
Themenersteller 
Ja, ich habe eine Frau und somit eine unverrückbare Beziehung, die allerdings den BDSM Bereich nicht tangiert, da wir beide dominant sind.
**********lerin Frau
725 Beiträge
Zitat von ****ven:
Ja, ich habe eine Frau und somit eine unverrückbare Beziehung, die allerdings den BDSM Bereich nicht tangiert, da wir beide dominant sind.

Hast du mit der potenziellen Sub mal darüber gesprochen, was ihr wichtig wäre und was sie brauchen würde, um sich geborgen und sicher zu fühlen?

Wenn sie nicht die Nummer eins ist, fühlt es sich für sie dann an wie "nicht richtige Liebe"?

Hast du ihr mal erzählt, was Viel-Liebe für dich bedeutet, wie es sich anfühlt, dass es eine Liebe ist bzw. sich höchstwahrscheinlich zu einer entwickeln kann, die genauso tief, wahr und aufrichtig ist wie die zu deiner Frau?

Ich habe eine Mono-Freundin, deren Mann poly ist, die das mit vielen, vielen Gesprächen auf einen guten Weg gebracht haben. Von dieser Freundin habe ich damals auch gelernt, wie sich mono eigentlich anfühlt: Es ist so ein Gefühl, dass Liebe nur in eine Richtung dauerhaft fließen kann. Und wenn die Liebe nicht dauerhaft nur zu ihr fließt, dann fühlt es sich (erst mal, weil jeder schließt von sich auf andere) so an, als würde man nicht genug Liebe bekommen, als würde einem etwas weggenommen werden an Sicherheit, Geborgenheit und eben Liebe.

Habt ihr über solche Themen schon mal gesprochen? Wie sich partnerschaftliche Liebe im mono und im poly Kontext jeweils anfühlt? Was es eigentlich alles ist, was du ihr geben willst, und dass das um nichts weniger wahr, wertvoll und tief ist, weil du auch deiner Frau ganz viele gute Dinge geben willst?
*********eaker Frau
358 Beiträge
Aus meiner Erfahrung ist das ein Prozess. Man kann zwar beschließen, dass man Poly(amor/gam) als Konzept gut findet, aber in der Umsetzung mit dem Partner steht man immer wieder vor neuen, anderen, nicht vorauszuplanenden Hürden, Missverständnissen oder Verletzungen.

Man kann auch in einem monogamen Beziehungskonzept mit dem Thema Liebe / verlieben auf die Nase fliegen. Das relativiert (finde ich) die Brisanz im Poly-Kontext - es tut immer weh. Wer Nähe zulässt kann verletzt werden - oder viel geschenkt bekommen.

Wenn sich Partner toll finden, ist manchmal viel mehr möglich, als man meint. Meine Ehe war viele Jahre monogam und entwickelte sich über offen zu "polyamor". Auch wenn mein Mann nicht Teil des Polyküls ist.

Gut ist, dass Sie polygam nicht ausschließt. Das lässt für die Zukunft Optionen zu. Auch wenn Sie vor dem Zeitpunkt X jetzt Angst hat: Zu einem späteren Zeitpunkt, über beide Ohren verliebt, eine weitere Person nicht ertragen zu können.

Packt sie das nicht, muss sie konsequent sein. Jetzt. Ist sie offen genug sich auf das Abenteuer einzulassen, weil sie Dich als Poly-Menschen will - oder eben nicht..dann gibts dich nicht und es tut halt kurz weh.

Entscheidet sie sich fürs Abenteuer braucht es halt einen "Lernprozess".

Ich schließe mich meinem Vorredner an: Es hilft, wenn man sich erst einmal auf die eigene Beziehungsarbeit und den Beziehungsaufbau konzentriert. Das gibt Sicherheit und Stabilität. Das ist - egal ob mono oder poly einfach mal die notwendige Grundlage.

Wenn (egal wer) später dann noch jemanden in (sein) leben holt - liegt die Verantwortung das "ordentlich" zu machen bei ihm. Mitnehmen, Schnittstellenmanagement, richtiges Tempo, Transparenz, Offenheit und Fingerspitzengefühl.

Ich finde es immer schade, wenn "Poly-Anfänger" vom Poly-Partner mit Erfahrung da nicht auch ein Stück weit an die Hand genommen werden. Ich kenne nur wenige (in meinem Alter), die mit "Poly ist ok und bereichernd" schon durch die Eltern "fit" gemacht wurden. Irgendwann ist es halt das erste Mal. Das erste Mal, dass man spüren muss, wie sich das in der Realität anfühlt wenn der Partner jemand kennenlernt. Das erste Mal selbst jemand kennenlernt und damit konfrontiert ist, dass der Partner "ein Problem" hat.

Ich hatte schon Partner, die mich als Poly-Frau kennenlernten und das Konzept auch für sich gut fanden. Das ist meine Baseline - nicht, wie viel eigene Erfahrung im "Polymanagement" vorherrscht. Ich bin dabei durchaus ein paar mal auf die Schnauze geflogen, weil mein Poly-Rookie sich im Hormonüberschwang volle Kanne ins Fettnäpfchen geworfen hat oder aus Unsicherheit unehrlich wurde. Zu dem Zeitpunkt hab ich dann ggf.

1. das Handtuch geworfen, weil der Vertrauensbruch zu groß war
2. versucht meinen Frust, meine Verletzung für einen Moment nach hinten zu stellen und die Ursachen zu analysieren - mit Ihm

Resultat: Menschen sind lernfähig. Menschen können verzeihen. Und Menschen können (wie in monogamen Beziehungen auch) jederzeit gehen, wenn es zu schmerzhaft ist.
****ven Mann
1.025 Beiträge
Themenersteller 
Ich danke euch, es kommen tolle Ideen zustande.

Nein, noch ist nichts angebrannt.
Ja, wir haben darüber geredet. Sie hat auch direkt meine Frau kennengelernt.
(Wir haben uns auf einer BDSM Veranstaltung kennengelernt)

Ich werde ihr später den Link zu diesem Forum zusenden. Denn ich möchte keine Herzen brechen. Das braucht niemand.
*********eaker Frau
358 Beiträge
Zitat von ****ven:
Ich danke euch, es kommen tolle Ideen zustande.

Nein, noch ist nichts angebrannt.
Ja, wir haben darüber geredet. Sie hat auch direkt meine Frau kennengelernt.
(Wir haben uns auf einer BDSM Veranstaltung kennengelernt)

Ich werde ihr später den Link zu diesem Forum zusenden. Denn ich möchte keine Herzen brechen. Das braucht niemand.

Es hilft, wenn man sich manchmal mit Poly-Profis (die auch Fehler machen können) manchmal zu Unsicherheiten austauschen kann..schubs sie hier rein *g* - hier sind ja durchaus kluge Köpfe, die im Forum oder per PN mal ein bisschen Idee, Leitplanke oder Gedankenanstoß geben können *g*
******978 Mann
3.876 Beiträge
Meiner Erfahrung nach ist die Entscheidung Poly (in welcher Form auch immer) zu Leben und zu Lieben eine Sache, die man mit sich selbst ausmachen muss. Es hat viel mit Selbstwertgefühl, Selbstvertrauen und Selbstreflexion zu tun und damit, sich seiner eigenen Fehler und Schwächen gewahr zu sein und dazu zu stehen. Daraus ergeben sich Schlussfolgerungen die jemanden dazu führen poly zu sein, andere monogam....eine Beeinflussung von außen (in welcher Form auch immer) mag zwar kurzfristig Erfolg haben, ist meiner Meinung nach aber nicht nachhaltig...

Das ist manchmal ein kurzer, oft aber auch ein langer Weg.... vielleicht ist die eventuelle Beziehung die ihr vielleicht führen werdet der erste Schritt auf diesem Weg....
*****_73 Frau
286 Beiträge
Ich könnte mir vorstellen, dass sie sich, als neu polyamor noch mal n Stück heftiger, hintendran gesetzt fühlt, da sie nur Nebenpartnerin und auch noch Sub wäre.
Ich wünsche euch viel Glück, immer offen und ehrlich kommunizieren.
Der Tipp, weitere Dates vorerst einstellen, klingt für mich auch sehr gut.
*****lim Frau
2.997 Beiträge
Erfahrung habe ich zwar nicht darin, Mono-Personen integrieren zu wollen. Aber ich ging davon aus, mono zu sein und zu fühlen und hatte große Probleme mit der Öffnung unserer Beziehung und dem Übergang in die Polyamorie. Ich habe über einen langen Weg gelernt, damit umzugehen, mich zu öffnen, zu reflektieren, zu vertrauen und diese Lebensweise lieben gelernt.

Ich glaube, es wäre für mich einfacher gewesen, als Single in ein Polykül zu kommen, alle Beteiligten kennenzulernen, mit ihnen sprechen zu können. Mir wäre wichtig, dass ich spüre, dass ich wirklich geliebt werde, auch wenn es da noch andere Personen gibt, die ebenfalls geliebt werden. Erklärungen sind da gut und hilfreich, aber das spüren ist es, was bei mir gezählt hat am Ende. Und das Erleben, wie mein Freund und seine Frau miteinander umgehen, hat auch sehr geholfen.

Deshalb: Wenn sie dafür offen ist, nimm sie mit in euer Leben, lass sie sehen und spüren, wie ihr miteinander umgeht, aber wie du auch mit ihr umgehen kannst.
Den übrigen Tipps schließe ich mich ebenfalls an!
******835 Frau
56 Beiträge
Jepp kenn ich, ich lass mich darum nicht mehr auf Singel ein, Polygamisten in etablierter Beziehung. Ich kann nicht ohne Gefühl und Emotionen, schon doppelt nicht im BDSM.

Das endete oft in Tränen. Ich hab auch viel zu oft den Satz gehört, ich möchte sie nicht mit dir betrügen und Zack war ich Geschichte.
Oder das Gegenüber verzweifelt daran, das es mich nicht exklusiv gibt.

Keine schöne Situation in der du steckst. Aber… man muss es mal erlebt haben *zwinker*
****ven Mann
1.025 Beiträge
Themenersteller 
Daria, danke für deine Zeilen
Zitat von ******835:
Keine schöne Situation in der du steckst. Aber… man muss es mal erlebt haben ;-)
Wieso ist es keine schöne Situation? Noch stecken wir nicht wirklich in einer Situation.
Es ist eher eine Art Problemstellung.
Und da es aktuell mehr noch nicht ist, ist es auch nicht etwas, was man mal durchlebt haben muss.
Wir besprechen und durchdenken es ja, bevor etwas anbrennt. *g*
Und zumindest meine Frau und ich waren auch nicht von Geburt an polygam.
*******dev Frau
17.730 Beiträge
Hat deine neue Bekanntschaft denn einen festen Partner oder ist sie Single?
****ven Mann
1.025 Beiträge
Themenersteller 
Single.
*******dev Frau
17.730 Beiträge
Zitat von ****ven:
Sie weiß somit, dass sie (vielleicht im BDSM-Kontext, aber sonst) nicht die Nummer 1 werden wird. Sie hat natürlich Angst, sich mir zu unterwerfen, sich mir hinzugeben.

Sie hat totale Angst, sich zu verlieben. Das verstehe ich auch und von einem gebrochenen Herzen haben wir alle nichts.

Dieses mit der Info, dass sie Single ist, macht für mich absolut Sinn!

Denn es war für mich als Single immer genauso:
Für mich geht "sich verlieben" einher mit dem Wunsch, dann auch eine Alltagsbeziehung/ Lebenspartnerschaft aufzubauen!
Dies ist mit dir nun mal in der Form nicht möglich! Denn du bist schon gebunden!

So lange ich Single war, war mein oberster Wunsch, wieder jemanden für eine Beziehung zu finden. Mit demjenigen eben alles teilen zu können und zu dürfen. Mit ihm in den Urlaub zu fahren, gemeinsam die Nächte zu verbringen und morgens zusammen aufzuwachen... usw...

Ist es das, was ihr Angst macht?
Dass sie sich das nach dem verlieben von und mit dir wünschen würde?
Dass du ihr das nicht geben kannst?

(Ich weiß ja nicht, wieviel die Polyamorie zwischen deiner Frau und dir der Liebe in den "Aussenbeziehungen" erlaubt.)



Ich selbst habe quasi 50 Jahre in rein monogamem Denken und Fühlen gelebt.
In den letzten drei Jahren wurde aus unserer festen Beziehung eine offene Beziehung, die inzwischen auch Polyamorie zulässt.

Doch erst mit dem eigenen Gefühl, zwei Menschen zu lieben und eben auch die o.g. Dinge mit beiden ausleben zu wollen, kam für mich auch die Erkenntnis und die Möglichkeit zur Mitfreude, dieses meinem Partner zu wünschen und zu gönnen.

Und doch weiß ich nicht, ob ich das inzwischen als Single könnte.
Oder ob dann die Eifersucht, der Neid darauf, dass "die andere" mehr Rechte hat als ich, nicht doch zu groß wäre...
******835 Frau
56 Beiträge
Zitat von ****ven:
Daria, danke für deine Zeilen
Zitat von ******835:
Keine schöne Situation in der du steckst. Aber… man muss es mal erlebt haben ;-)
Wieso ist es keine schöne Situation? Noch stecken wir nicht wirklich in einer Situation.
Es ist eher eine Art Problemstellung.
Und da es aktuell mehr noch nicht ist, ist es auch nicht etwas, was man mal durchlebt haben muss.
Wir besprechen und durchdenken es ja, bevor etwas anbrennt. *g*
Und zumindest meine Frau und ich waren auch nicht von Geburt an polygam.

@****ven Nach meinem Verständnis hat ein Denkprozess begonnen und somit irgendwie eben auch die Situation. Du beginnst dich zu informieren, spielst mögliche Szenarien im Kopf durch, wägst Dinge ab...
Ich meinte mit, muss man mal erlebt haben, nicht eine Trennung, sondern eben dieses... was mach ich nur *zwinker*

Aber mir fällt gerade eins auf, ich hab eine Frage überlesen und nicht beantwortet, ob man den Monogamen Zahn ziehen kann.

Das möchte ich mit klarem Ja beantworten. Ich hab ihn mir selbst gezogen, mein Mann musste ihn sich ziehen, mein Freund ebenfalls. Wir alle drei hatten mal als Idealbeziehungsmodell die Monogamie. Ich kam via einem Forum überhaupt auf die Idee und hatte das Glück auf ein Paar zu treffen, die sehr erfolgreich Wife Sharing betrieben.

Mein Mann und ich hatten damals nicht mehr viel zu verlieren und haben uns allen Unkenrufen zum Trotz darauf eingelassen und Erfolg gehabt. Bei mir ging das sehr viel schneller und einfacher als bei ihm, aber...als ich dann einen Rückschlag hatte, half er mir darüber weg.
Es wurde von einem Rettungsversuch, zu einem Experiment, zu einer Normalität, via Ideal dann zum Alltag und aktuell haben wir noch einen Traum.

Und trotz das wir diesen Weg zu gehen gelernt haben und auch gehen wollte, sag ich heute, ich möchte niemand mehr zu diesem Weg bekehren. Heute möchte ich Leute, die aus bevor sie uns kannten, sich für Polygamie entschieden haben.
Nicht weil ich nicht Vertrauen in Menschen habe, dass sie sich diesen Zahn selbst ziehen können, sondern weil ich keine Energie mehr habe, diesen Weg mitzugehen. Zum einen, weil ich beim begleiten paar mal auf die Nase gefallen bin, aber noch mehr, weil es sich bisschen anfühlt wie bei einem Spiel. Hab Level 1 gemeistert, ja kann dir schon Rat dazu geben, aber ich möchte jetzt trotzdem Level 2 spielen.

Möchte an der Stelle aber auch sagen, ich hab auch Erfolgreich begleitet, also mehr als meiner Expartner lebt heute noch Poly, halt nicht mehr mit mir *zwinker* Für mich im Erleben auch ein auf die Nase fallen, wenn ich jemand durch Level 1 half, er für sich dann aber Level 2 mit jemand anderen Spielen möchte.
******835 Frau
56 Beiträge
Hab meinen eigenen Beitrag nochmals gelesen und möchte noch eine weitere Dimension ergänzen.

Mein Mann wäre nie selbst auf die Idee gekommen. Er kam durch mich dazu und bis heute höre ich immer mal wieder, dein Mann liebt dich so sehr, darum macht er das mit.

Ich kann das nicht mehr hören, mein Mann ist erwachsen, wir sassen damals im gleichen Boot und nur weil ich die Lösungsmöglichkeit damals nicht selbst eingefallen ist, hab ich ihn nicht gezwungen. Er hat damals zu der Möglichkeit ja gesagt und sagt es seitdem jeden Tag wieder... Trotzdem kommt dieser "Vorwurf" immer wieder, ich kann das auch nicht ganz ganz abschütteln, das ich der Grund war. Unter anderem weil ich ja auch diejenige war, die das aufs Tapet brachte.

Auch darum mag ich nicht mehr jemand bekehren, bin keine Missionarin für Polygamie, ich bin keine Sirene die Männer so bezaubert, das sie sich selbst vergessen, ich will nicht die Verantwortung für Glück, Weg, Zukunft eines anderen Menschen. Für mich war es eine einsame Entscheidung hinter der ich stehe und die sich für mich ausgezahlt hat.

Das heisst aber nicht, das meine Erfahrung sich wiederholen muss. Oder auch nur das sie so negativ empfunden werden braucht. Immerhin ist es ja auch ein schönes Kompliment *zwinker*

Diese Grundsatzerfahrung hab ich wohl gemacht. Egal wie ich mich entscheide, ob ich Zeit gebe, ob ich vorschwärme, ob ich Perspektiven zeige, Probleme benenne und Problemlösungen anbiete, oder einfach nur ganz viel Zeit, Liebe, Mühe und Arbeit investiere, es steht und fällt mit dem Gegenüber. Kann und Will die Person das? Mir zu liebe einlassen ja, aber Tag X kommt, dann muss Farbe bekannt werden, dann gehts nicht mehr um Ja oder Nein zu mir, sondern zu sich selbst.

Und mir selbst zu liebe, mag ich mir diese Zeit bis zu Tag X erspare und vorspulen zum Punkt Ja oder Nein zu uns.

Immer noch keine Garantie, dass es klappt, aber ich kann so andere Energien in diese Zeit stecken.
****ven Mann
1.025 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von ******835:
...
Aber mir fällt gerade eins auf, ich hab eine Frage überlesen und nicht beantwortet, ob man den Monogamen Zahn ziehen kann.

Das möchte ich mit klarem Ja beantworten. Ich hab ihn mir selbst gezogen, mein Mann musste ihn sich ziehen, mein Freund ebenfalls.
...
Daria,

danke für deine Worte.
Diese hier herauskopierten sind mir die wichtigen.

Klar ist, dass es Lebensabschnitte und Situationen gibt, die man nicht häufiger durchmachen möchte.
Meine Frau und ich haben diesen Zahn abgelegt, ohne ihn ziehen zu müssen - eher durch Zufall.
Aber es ist eben doch schön zu lesen, dass es auch "erlernbar" ist, wenn denn der Wille da ist.

Mehr muss ich nicht wissen. Mehr brauche ich nicht weitergeben, denn letztendlich ist a) die Idee / die Verbindung noch so frisch, dass sie noch kaum existent ist - es ist ein Körnchen im Sand und wir halten beide eine Gießkanne in der Hand.
und b) wird insbesondere sie die Entscheidung treffen mit der Gefahr, dass der gezogene Zahn auch schmerzhaft werden kann, wenn er nicht gar nachwächst...

Euch allen vielen lieben Dank.
*********lerin Frau
2.022 Beiträge
Wäre es nur das Mono-Poly-Thema, würde ich den anderen hier leichten Herzens zustimmen. Tu ich zum Teil ja auch, denn sie haben viel Gutes geschrieben.

Ich möchte aber dennoch auf die besondere Gefahr hinweisen, die hier durch den BDSM-Kontext zusätzlich hinzukommt.
Wenn ihr D/s auch in irgendeiner (selbst abgeschwächten, von 24/7 TPE oder EPE will ich mal gar nicht anfangen) Form im Alltag außerhalb von Sessions lebt, dann läuft das der für Polyamorie dringend benötigten emotionalen Unabhängigkeit genau entgegen.
Für Polyamorie braucht man in meinen Augen die absolute Gewissheit, sein Leben jederzeit auch alleine meistern zu können. Ansonsten wird irgendwann die Verlustangst zu groß und steht im Weg.
Wenn du nun im Alltag, und sei es nur in Kleinigkeiten, über sie bestimmst, dann verlernt sie damit ein Stück weit Eigenständigkeit und Eigenverantwortung.
Was in einer 1-zu-1-Beziehung vielleicht bereichernd sein und lange gutgehen kann, wird in der Situation Sie-single-und-monogam-du-poly-und-primär-vergeben schnell zu einer auswegslosen emotionalen Falle für sie, die riesiges Leid verursachen kann.

Falls ihr euch also überhaupt darauf einlasst, würde ich dich bitten, dass du zumindest die ersten Jahre (bis sich die Polyamorie gefestigt hat) euer BDSM fix und strikt auf Sessions begrenzt. Selbst wenn sie es anders wollte und es sich sooo gut anfühlen würde.
****ven Mann
1.025 Beiträge
Themenersteller 
Grenzwandlerin, vielen dank für deine Antwort.
Da bin ich anderer Meinung. Es ist sicherlich eine berechtigte Sichtweise, doch die würde ich als subjektiv betrachten. Es würde sich zeigen, was geht und was nicht geht.
Auch deine Bitte, so einen Prozess über viele Jahre durchlaufen zu lassen, bis man das erste Mal ein Dominanz-Submissions-Machtverhältnis aufbaut, unterstreicht meinen Eindruck der Subjektivität - schließlich hat jeder sein eigenes Tempo und das ist auch gut so.
Immer daran denken, wir sind alle erwachsen und sehr reflektiert (sonst würde ich diese Frage hier nicht gestellt haben)

Und bitte, bitte: ich möchte das hier nicht diskutieren.

Sprich: tatsächlich übersteigt deine Antwort die Fragestellung.
Aber habe keine Sorge: durch D/S würde ich nur Bereiche ergreifen und sie würde nicht ihre Eigenständigkeit / Eigenverantwortung verlieren. Das sollte sowieso niemals irgendjemand. Auch einer 24/7 Sub traue ich jeder Zeit 100%tig Eigenverantwortung und Eigenständigkeit zu. Sollte das nicht so sein, läuft etwas schief. Dann hätte ich als Top ja eine mir Schutzbefohlene. Aber das soll hier kein Thema sein.
*********lerin Frau
2.022 Beiträge
Hallo @****ven

tut mir leid, wenn ich in deinen Augen das Thema verfehlt habe.
Du hast es allerdings in der Gruppe "BDSM & Polyamorie" eröffnet und nimmst auch in zwei Sätzen direkt Bezug auf BDSM. Die Dame hat nicht nur Angst vor dem Verlieben, sondern "Angst, sich mir zu unterwerfen, sich mir hinzugeben." Da du ihr ja den Hinweis auf diesen Thread geben möchtest, ist es vielleicht für sie oder für andere Mitlesende dennoch ein wichtiges Thema.
Alle in diesem Thread verfassten Beiträge sind subjektiv. Keiner der Verfasser ist mehr als ein Mensch mit eigenen guten wie schlechten Erfahrungen, von denen er berichtet. Auch dieser Einwurf nimmt meinem Beitrag also nicht die Relevanz.

Ich unterstelle dir keine böse Absicht, dazu kenne ich dich zu wenig. Aber du kennst diese neue Dame vielleicht auch noch nicht lange. Du weißt vielleicht nicht, ob sie ihre Abgründe bereits bearbeitet hat (was viele hier in der Gruppe als Grundvoraussetzung für funktionierende gelebte Polyamorie ansehen) oder ob sie von sich aus zu Abhängigkeit tendiert.
Jedenfalls hast du als dominanter Part gewisse Einflussmöglichkeiten. Es macht einfach Sinn, um die Gefahr der Abhängigkeit zu wissen und diese so gut wie möglich zu verhindern. Es wäre traurig und schlimm, wenn die Dame irgendwann in einer Situation ist, in der sie dauerhaft unglücklich ist, aber gleichzeitig nicht gehen kann.
Natürlich macht es einen Unterschied, ob und wie viel Erfahrung sie schon mit D/s-Beziehungen hat, ob sie schon mal schlechte Erfahrungen gemacht und sich da raus gearbeitet hat oder völlig neu und naiv an die Sache herangeht. Und wie fest sie ansonsten im Leben steht, ob sie genügend Freunde in und außerhalb der Szene hat usw. Als selbstverständlich voraussetzen kann man diese Art von Eigenverantwortlichkeit und Reflektiertheit leider nicht.

Nicht ganz unwichtig finde ich auch die Frage, wieweit die Dame denn ihrerseits polyamor leben darf, sobald sie sich mit dieser Lebensweise auseindergesetzt und angefreundet hat. Vermutlich wird sie als Sub Regeln und Einschränkungen unterliegen, wenn sie ihrerseits daten möchte, mit anderen ihre Sexualität ausleben, vielleicht einen eigenen Hauptpartner finden möchte, der vielleicht sogar ebenfalls Dom ist. Aber ist es noch Polyamorie, wenn weitere Beziehungen kontrolliert und eingeschränkt werden?
In meinen Augen wäre es keine dauerhaft stabile und für alle Beteiligten glückliche Situation, wenn du darauf hoffst oder hinarbeitest, dass sie für dich zwar nur die Nebenbeziehung (neben deiner Frau) darstellt, selbst aber keine eigene Hauptbeziehung suchen und finden soll oder darf.

Das alles finde ich bei der Planung eurer Beziehung durchaus mitzubedenken. Ich möchte dich auch nicht nerven oder ärgern, aber für sie könnte es wichtig sein, dies zu lesen, zu durchdenken und mit dir zu besprechen.
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