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Empathie eine ausgesprochen selten ausgeprägte Gabe

*******ma_1 Frau
1.486 Beiträge
pahahahaha Eltern lieben ihre Kinder bedingungslos...der war echt gut. Sorry, aber da ligst du vollkommen daneben udn genau darum ist Liebe nicht erlernbar. Solche Äußerungen sollte man nur tätigen, wenn man Ahnung hat. Empathie und so *zwinker*
********eepa Mann
782 Beiträge
Danke schön ...
Phantasma_1
... für dieses Beispiel wie Kommunikation auf Augenhöhe mit Respekt nicht funktioniert ... ich habe da auch wieder etwas gelernt.

Aus Deinen Worten lese ich sehr viel Schmerz, Wut und Enttäuschung über Kindheit und das Erwachsenwerden ...

Ich wünsche Dir Kraft und gute Begegnungen dieses zu überwinden.
*******o555 Mann
8.860 Beiträge
Ich finde emphatische Verhalten keineswegs anstrengend.
Warum?
Ganz einfach... Wer Emphatie besitzt für den ist sie normal und eben nicht diskutierbar.
Dieser Mensch IST so.
Das heißt aber noch lange nicht das ich jedem Anderen auch emphatisch gegenübertreten muss.
Den vielleicht interessiert mich nicht Jeder....
Und Da geht es noch lange nicht um BDSM etc....
Ich rede einfach mal über Begegnungen mit Anderen.
Es kommt nämlich auch sehr auf das gegenüber an ob es diese Emphatie wahrnimmt....
*********iker Mann
33 Beiträge
Zitat von *******o555:

Ich finde emphatische Verhalten keineswegs anstrengend.
Warum?
Ganz einfach... Wer Emphatie besitzt für den ist sie normal und eben nicht diskutierbar.
Dieser Mensch IST so.

Hallo @*******o555 ,

Du siehst das eben anders als ich. Als Argument möchte ich gerne die „Empfindlichkeit“ der eigenen Antennen anführen. Im Alltag habe ich die auf etwas 40% runtergeregelt und das definiert für mich „normal“. Das ist dann auch nicht über die Maßen anstrengend. Wir alle machen das nach meinem Dafürhalten im Alltag so. Wir hören und sehen viel mehr als wir wirklich bewußt wahrnehmen und diese Differenz geht entweder ins Unterbewußte oder eben verloren.

Anders siehst es in einer Session aus. Dort pendele ich mich je nach Gegenüber auf bis zu 100% bei einer sehr introvertierten Spielpartnerin ein. Ich bin also weit über dem gewohnten Limit unterwegs und sehr weit „reizoffen“. Und allein die Vielfalt, Intensität und Vielzahl der ungefilterten Reize mach es für mich eben anstrengend. Warum ich das dennoch tue? Einfache Antwort: Sicherheitslinie....

Ich gestehe gerne jedem zu, dass er / sie es anders erlebt, aber dies ist meine persönliche Wahrheit.
Ich finde emphatische Verhalten schon anstrengend.
Ich kann es allerdings sehr schlecht steuern. Ich muss mich ggf zurückziehen, wenn ich auf Menschen treffe, die sehr negativ sind.
Außer, wenn ich selber gerade sehr starke Emotionen habe, gehe ich fast immer mit und registriere kleinste Veränderungen in Mimik, Gestik oder Sprachduktus.
Zitat von ****y01:
pahahahaha Eltern lieben ihre Kinder bedingungslos...der war echt gut. Sorry, aber da ligst du vollkommen daneben udn genau darum ist Liebe nicht erlernbar. Solche Äußerungen sollte man nur tätigen, wenn man Ahnung hat. Empathie und so ;)

Schade, dass du offenbar die Erfahrung machen musstest, dass Eltern es nicht immer können. Aber dem Grunde nach lieben Eltern ihre Kinder bedingungslos. Hierdurch können Kinder das Urvertrauen entwickeln, worauf der spätere empfundene Selbstwert basiert.

Leider gibt es mittlerweile viele Eltern, die das nicht mehr können, weshalb sie es ihren Kindern nicht mitgeben können. In den meisten Fällen resultiert das entweder daraus, dass sie es selbst von ihren Eltern nicht erhielten oder ein Traumata es verhindert. Genau diese Entwicklung sorgt für die mannigfaltigen psychischen Störungen, welche sich immer mehr häufen.

Wenn du, liebe @****y01 also dich mit diesem Thema noch nicht in der Tiefe auseinandergesetzt haben solltest, gebietet es der Anstand, nicht jemanden, der durchaus weiß, wovon er spricht, derartig respektlos anzugehen.
*********night Mann
1.539 Beiträge
CathyLE, dass es Eltern gibt, die ihre Kinder weder bedingungslos noch sonst irgendwie lieben, ist nicht der Entwicklung der Zeit geschuldet – das gab es schon immer in der Form. Es ist immer sehr gefährlich etwas als Absolut hinzustellen, wenn es schon reicht eine einzige Ausnahme dieser Regel zu sehen, um so eine Aussage zu widerlegen.
Es mag sein, dass viele, vielleicht sogar die meisten Eltern ihre Kinder bedingungslos lieben (wie Axel Hacke bemerkte: mit kleinen Ausnahmen), aber das ist nichts, wirklich gar nichts, das man grundsätzlich behaupten könnte.
********chaf Mann
7.505 Beiträge
JOY-Angels 
Ich glaube, dass Empathie angeboren sein kann, aber nicht zwingend muss.

Weiterhin bin ich davon überzeugt, dass die meisten Empathen zu welchen wurden, weil sie es mussten. Denn Empathie taugt hervorragend als Schutzmechanismus, wenn zuhause etwas mächtig schief läuft. Wenn das Kind beispielsweise lernt, die Tagesform der Eltern richtig einzuschätzen, weil es sonst viel häufiger Prügel gäbe, würde es das nicht lernen, ist dann auch klar, dass Empathie sehr wohl anstrengend ist und auch nicht unbedingt etwas, worauf man stolz sein kann.

Denn: Empathie sucht sich nicht aus, was man wahr nimmt. Es ist nicht so, dass nur die guten Emotionen anderer Menschen wahrgenommen werden. Es sind auch die schlechten!
Meinereiner ist hochsensitiv und damit schon qua Definition das, was man einen "Empathen" nennt. Aber schön ist das oft genug ganz und gar nicht *nein* Wenn ich in einen Raum komme, in dem sich irgendwer mit irgendwem gerade nicht grün ist, dann spüre ich das. Leider! Mir wäre genau in diesem Moment dann lieber, dass ich kein Empath bin.

Deswegen, genauso wie viele sich für sooo hochsensibel halten: Glauben tue ich es in der Regel jenen erst, wenn sie neben der "Gabe" auch die Bürde davon mit aufzählen. Man ist nicht besser als andere, man ist anders, und dieses Anders-Sein, das, genau, kann manchmal verdammt anstrengend sein.
@*********night, es stimmt leider, dass manche, vielleicht inzwischen sogar sehr viele Eltern ihre Kinder nicht (mehr) bedingungslos lieben. Doch ich bin überzeugt, dass auf ganz wenige (krankhafte) Anomalien Eltern ihre Kinder bedingungslos lieben, was dadurch zum Ausdruck kommt, dass sie deren Grundbedürfnisse völlig selbstverständlich befriedigen, wodurch das Kind das Urvertrauen erhalten kann.
*********night Mann
1.539 Beiträge
Überzeugt kannst Du gerne sein, das sei Dir unbenommen, Cathy, was nicht heißt, dass das auch wirklich so sein müsste... Wenn ich mir überlege, wie viele Fälle von Kindsmisshandlungen, Kindermissbrauch, Kinderhandel, Kinderarbeit, etc es gibt, die mit oder durch die Eltern begangen wurden und werden, dann sehe ich Deine Aussage eher etwas skeptischer an, was den messbaren Wahrheitsgehalt angeht.
Mal abgesehen von der Kinderarbeit, die auch mit normalen Augen noch als nachvollziehbar erkannt werden könnte, sind alle deine anderen Aufzählungen Anomalien. Wer sagt also, dass diese nicht auf einen krankhaften Zustand zurückzuführen sind?

Bei der Bildung des Urvertrauens sprechen wir übrigens von den ersten max. 4 Lebensjahren.
*********1_Fen Paar
1.253 Beiträge
Dieses "Anders sein" empfinde ich ebenso als Segen & als Fluch gleichermaßen.
Treffe ich auf jemanden, dem das bekannt ist & sich "auskennt" und weiß/erkennt...- weiß das zu würdigen.
Das, was daraus wachsen kann ist schon echt abgefahren klasse und absolut lebenswert!
Diese Vertrautheit , die scheinbar aus dem Nichts wächst...

Das bitte nicht verwechseln mit Softie oder Kuscheldom oder sowas.
Im BDSM-kontext formen sich eher die Positionen die jedem innewohnen noch deutlicher, noch klarer , noch selbstverständlicher.

Auf der anderen Seite ...
Kann es mich extrem frustrieren auf jemanden zu treffen, das Potenzial der/desjenigen klar & deutlich zu sehen...und auf etwas zu treffen, was nur nehmen kann. Aus welchen Gründen auch immer.
Sei es schlechte oder traumatische Erfahrungen oder eine miese Kindheit.

Ich kann nur deutlich machen, das mich dieser Mensch interessiert.
Mich einbringen, mein Interesse zeigen ( was WEIT über BDSM oder Sex hinausgeht), das ich wissen will, spüren will, verstehen will...

Und wenn ich dann merke : aus irgendeinem Grund macht dieser Mensch nicht "auf", kann nicht/ will nicht /whatever...- joar, dann tut es mir leid.

Mehr als freundschaftliche Verbundenheit wird's dann nicht geben.
Als Empath muss man sich auch zu schützen wissen.
Man kann sich an solchen Menschen auch aufreiben.

Meint
Der Schatten
**********urple Paar
7.614 Beiträge
Gruppen-Mod 
"Einfühlungsvermögen" ...
... ist die direkte Übersetzung von Empathie und beschreibt m.E. eigentlich ganz gut was gemeint ist:
Empathie ist die Fähigkeit, wahrzunehmen, was in einem anderen vorgeht.

Im Hinblick auf BDSM ist für mich auch die Untergliederung zwischen kognitiver Empathie und emotionaler oder affektiver Empathie wichtig. Es gibt oft auch noch eine dritte Untergliederung, die soziale Empathie. Diese sehe ich aber hier nicht als sonderlich relevant an.

Von kognitiver Empathie spricht man, wenn man wahrnimmt, was in einem anderen vorgeht, jedoch ohne dabei die emotionale Reaktion seines Gegenübers zu zeigen.
Von emotionaler Empathie spricht man, wenn man die Gefühle eines anderen annimmt, wenn man das fühlt, was auch der andere fühlt. Emotionale Empathie kann man auch als Mitgefühl, Mitleid oder auch als Teilhabe an der Freude anderer sehen.

Für mich als aktiven, dominant-sadistischen Menschen sehe ich die kognitive Empathie als enorm wichtigen Teil meiner Teil meiner Persönlichkeit.
Ich kann mich in mein Gegenüber, in seine Gefühle und (möglichen) Reaktionen, in sein individuelles Erleben, in seinen Gemütszustand und auch in seinen Erregungszustand einfühlen, ohne selbst unmittelbar dasselbe zu erleben. Ich kann mein Gegenüber "sehen" und seine Gefühle und Emotionen beeinflussen und sogar ganz bewusst steuern, ohne mich Diesen selbst unmittelbar hinzugeben.
Das ist für mich wichtig, um die Beherrschbarkeit der Situation insgesamnt gewährleisten zu können und auch um meinen Sadismus in diesem Grenzbereich des emotionalen und gefühlsmäßigen Ausnahmezustandes authentisch ausleben zu können.
Zu viel emotionale Empathie ist aber in diesem Bereich m.E. eher hinderlich oder störend.

Und ja, diese Empathie empfinde ich auch sehr oft als anstrengend.

Im Prinzip hat das der Schatten von @*********1_Fen ganz treffend formuliert:
Dieses "Anders sein" empfinde ich ebenso als Segen & als Fluch gleichermaßen.
Treffe ich auf jemanden, dem das bekannt ist & sich "auskennt" und weiß/erkennt...- weiß das zu würdigen.
Das, was daraus wachsen kann ist schon echt abgefahren klasse und absolut lebenswert!
Diese Vertrautheit , die scheinbar aus dem Nichts wächst...

Manchmal ist es so als ob ich in meinem Gegenüber "stecken würde". Im Hinblick auf BDSM ist das ein Segen wenn ich meine Sub und Sklavin lesen kann. In andern Bereichen, besonders im beruflichen Alltag ist es manchmal ein Fluch, musste ich auch lernen diese "Empfindlichkeit herunterzuregeln" wie es @*********iker schön beschrieben hat.

Ich vermute mal, dass man einen großen Teil der kognitiven Empathie tatsächlich erlernen oder antrainieren kann. Bei der emotionalen Empathie bin ich eher der Meinung, dass sie weder erlernbar noch trainierbar ist.


LG BoP (m)
********eepa Mann
782 Beiträge
Hochsensitiv ...
... ist ein spannendes Thema, schwarzschaf , hat für mich persönlich aber in der Tat auch etwas mit erlerntem bzw. in der Kindheit geprägtem Verhalten zu tun.

Zitat von ********chaf:
...

Meinereiner ist hochsensitiv und damit schon qua Definition das, was man einen "Empathen" nennt. Aber schön ist das oft genug ganz und gar nicht *nein* Wenn ich in einen Raum komme, in dem sich irgendwer mit irgendwem gerade nicht grün ist, dann spüre ich das. Leider! Mir wäre genau in diesem Moment dann lieber, dass ich kein Empath bin.

Deswegen, genauso wie viele sich für sooo hochsensibel halten: Glauben tue ich es in der Regel jenen erst, wenn sie neben der "Gabe" auch die Bürde davon mit aufzählen. Man ist nicht besser als andere, man ist anders, und dieses Anders-Sein, das, genau, kann manchmal verdammt anstrengend sein.

Man ist nicht quasi per Definition Empath, weil man hochsensibel/hypersensitiv ist.

Bei der Sensibilität oder Empfindsamkeit ist es ähnlich gelagert, wie bei der Empathie/des Mitfühl- bzw. Einfühlvermögens ... so wie https://www.joyclub.de/my/5076080.cathyle.html es angesprochen hat, entwickeln sich viele dieser Fähigkeiten in der ersten Prägephase vom Säugling bis zum Kindergartenalter.

Ein Mensch lernt nie wieder so viel wie in seinem ersten Lebensjahr, also als Baby. Was er in dieser Zeit erfährt, erfühlt und oft auch erarbeitet, prägt ihn für den Rest seines Lebens.

Diese Prägung beginnt teilweise schon im Mutterleib.

Dort werden während der Schwangerschaft Sinne ausgebildet und die ersten Erfahrungen gesammelt. So reagieren Föten auf Berührungen, Bewegungen und Temperaturschwankungen. Auch der Geschmackssinn ist schon früh entwickelt; bereits 14 Wochen alte Föten können zwischen süß und bitter unterscheiden.

Aufgrund der Schwerelosigkeit, die im Fruchtwasser herrscht, trainieren Föten schon früh das Treten, Paddeln und auch Laufen. So werden die Grundlagen für die Motorik eingeübt. Greifen an der Nabelschnur und Saugen an den eigenen Fingern gehören ebenfalls zum Trainingsprogramm im Mutterleib.

Auch das Gehör wird bereits vor der Geburt ausgebildet und auf ein Leben außerhalb der Gebärmutter vorbereitet. Denn im Mutterleib ist es keineswegs still. Verdauungsgeräusche und Herzschlag der Mutter sorgen für einen steten Geräuschpegel, und auch die Stimme der Mutter ist ständig präsent.

Auch direkt nach der Geburt ist der emotionale Zustand der Bezugspersonen äußerst wichtig. Das Gehirn eines Kindes, das sich geborgen und geliebt fühlt, kann sich besser entwickeln als das eines Kindes, das viel Stress, Hektik und Angst erlebt und in einem negativen Umfeld aufwächst. Und zu lernen gibt es ab der Geburt jede Menge.

Das Gehirn ist bei der Geburt fast vollständig ausgereift, allerdings sind seine Zellen noch nicht miteinander verknüpft. Das geschieht von ganz alleine; Augen, Ohren, Nase, Mund und Haut nehmen Unmengen an Sinneseindrücken auf, die es zu verarbeiten gilt.

Während die Sicht eines Neugeborenen noch nicht sehr gut entwickelt ist (es kann circa 20 Zentimeter weit sehen), sind die Geruchs- und Geschmacksnerven stärker ausgeprägt.

Anfangs bestimmen noch viele Reflexe das Verhalten des Kindes. Wenn es auf dem Bauch liegt, dreht es automatisch den Kopf, um besser atmen zu können. Sobald man den Mund eines hungrigen Babys berührt, schließt es die Lippen und fängt an zu saugen – der Saugreflex.

Auch der Greifreflex an Händen und Zehen ist sehr stark ausgeprägt, die Babys sind sogar in der Lage, ihr eigenes Körpergewicht für einige Sekunden zu halten. Er stammt aus einer Zeit, als die Menschen noch viel stärker behaart waren; die Babys klammerten sich so an ihrer Mutter fest.

Wenn viel Wasser auf die Wangen und ins Gesicht eines Babys gelangt, schließt es automatisch die Atemwege, um diese zu schützen. Und wenn man ein Baby aufrecht stellt und so festhält, dass es mit den Füßen den Boden berührt, wird es anfangen zu laufen.

Viele dieser Reflexe, die ihren Ursprung in der Frühzeit der menschlichen Evolution haben, verlieren sich nach ein paar Monaten, wenn sie nicht gebraucht werden. Man kann sie allerdings auch trainieren. Kinder, die gestillt werden oder regelmäßig zum Babyschwimmen gehen, behalten sie entsprechend länger.

Ich möchte jetzt nicht noch weiter ins Detail gehen, es sollte nur ein Beispiel sein, wie komplex das Thema "Prägung" in der Zeit ist, die wir als Erwachsene nicht bewusst wahrnehmen.

So wie also ein Fötus im Bauch der Mutter Stimmen und Stimmungen erkennt, sich wohlfühlt oder nicht, so einfach ist es nach der Geburt auch erklärbar, wieso das Baby auf genau diese Dinge auch sensibel reagiert und diese Situationen "fühlen" kann.

Die weitere Entwicklung kann allerdings durch Umwelt und Erziehungsstil der Eltern geprägt werden. Ein Kind, das viel im Freien, auf Spielplätzen und in der Natur spielt, entwickelt ein anderes Körpergefühl und ein anderes motorisches Geschick als Kinder, die sich (fast) nur in einer Wohnung aufhalten.

Und wenn Eltern ihrem Kind von Anfang an beibringen, dass die Treppe eine verbotene Zone ist, kann es sein, dass das Kind viel später Treppen steigen kann als ein Kind, das sich unter Aufsicht immer wieder dort versuchen kann.

Bis zum Alter von circa drei Jahren gleichen sich die Entwicklungsunterschiede immer mehr an, sodass alle mehr oder weniger auf dem gleichen motorischen und geistigen Niveau sind.

Und genau dieses "mehr oder weniger" macht später als Kind, als Heranwachsender und Erwachsener den Unterschied in der Persönlichkeit aus.

*sorry* ... ein wenig lang ist es nun doch geworden.

*omm*
********chaf Mann
7.505 Beiträge
JOY-Angels 
Erstens einmal: Vielen Dank für die "Lehrstunde" in Sachen Erziehungswissenschaft. *floet* Hatte ich im Nebenfach, wusste ich also auch schon. Hatte nur eher wenig mit dem Thema zu tun ... *gruebel*

Bei der Sensibilität oder Empfindsamkeit ist es ähnlich gelagert, wie bei der Empathie/des Mitfühl- bzw. Einfühlvermögens ... so wie CathyLE es angesprochen hat, entwickeln sich viele dieser Fähigkeiten in der ersten Prägephase vom Säugling bis zum Kindergartenalter.

Das wird dir bekannt sein, die Wissenschaftler streiten sich genau hier trefflich. *ja* Zumal bei traumatisierten Personen all jene mühsam zusammengebastelten Theorien auf einmal wieder auf den Kopf gestellt werden, weil diese oft gänzlich anders reagieren als erwartet ...

Genau jene Gruppe sprach ich hier an. *ja* Jene, die aufgrund von extremen Situationen in ihrer Kindheit (als Überlebensstrategie!) lernen mussten, sich in andere Menschen hinein zu versetzen. Da war es keine Gabe, es war pure Notwendigkeit, geboren aus einem schlichten Überlebensinstinkt. Da zeigt sich dann oft (nicht immer) eine extreme Empathie dann später, denn verlernen lässt sich Empathie nicht mehr. *nein* Wenn sie mal da ist, ist sie da.

Ich gehöre im übrigen nicht zu jenen. *zwinker*

Synonym benutzte ich Hochsensivität mit Empathie, weil im BDSM-Bezug dies so gut gebräuchlich ist. Ich stimme dem zu, dass es nicht gleichbedeutend ist, da Hochsensitivität nur einen Teil von Empathie abdeckt, aber nicht alle Formen von Empathie. Hier geht es aber ja speziell darum, sich in die Lage genau eines Gegenübers zu versetzen, des/der Tops oder Subs. Genau das geschieht hier: Man spürt, was der andere in dem Moment gerade empfindet.

@**********urple wiesen darauf hin: Das ist nicht immer von Vorteil! *nein* Denn wenn Sub gerade real leidet, empfindet das ein empathischer Top ja auch. Da dann drüber zu stehen aus Erfahrung, dass dieses Leiden später in ein überbordendes Glücksgefühl übergeht, wenn Sub die "Tortur" überstanden hat, ist nicht einfach. *nein*

Wenn also Subs hier empathische Tops haben möchten: Seid vorsichtig, wen ihr euch wünscht, es könnte sein, dass dieser dann genau aufgrund seiner Empathie nicht so weit geht mit euch, wie ihr es euch vielleicht insgeheim ja doch wünscht.
*zwinker*
********eepa Mann
782 Beiträge
Eine Lehrstunde ...
... in Erziehungswissenschaften sollte es nicht sein, schwarzschaf ... wenn das jetzt aufgrund meines leider manchmal auftretenden "Erklärbär"-Syndroms herübergekommen ist, so magst Du mir dies bitte nachsehen.

Ich möchte dennoch darauf hinweisen, das Wissenschaft immer die Forschung auf Grundlage von Versuch und Irrtum ist bzw. auf Theorien beruht, die verworfen oder nachgewiesen werden ... an die man durch Schlüssigkeit glaubt oder bei der das Ergebnis nichts anderes zulässt, als den Beweis.

Und ja ... ich bin auch bei Euch, wenn ihr sagt Empathie kann positiv wie negativ sein ... wie alles im Leben seine zwei Seiten hat, hat es die auch hier.

War das aber die Frage der TE?
********chaf Mann
7.505 Beiträge
JOY-Angels 
Kein Ding, @********eepa , mir fiel nur eben auf, dass all die Beschreibungen kindlicher Prägung ziemlich wenig mit unserem Thema hier zu tun hat. *zwinker* Wenn dem so gewesen wäre, hätte ich deinem Beitrag sicher ein "danke" hinterhergeworfen, weil ich es immer schön finde, wenn jemand mit seinem Wissen nicht hinter dem Berg hält, sondern die Community hier aufklärt und an dem eigenen Wissen teilhaben lässt. *top*

Die Frage der TE ist eigentlich ganz einfach, sie fragt, was für uns Empathie bedeutet. Also ganz subjektiv. Vermutlich auch, wie wir diese im Alltag, speziell im BDSM-Alltag, bewerten (z.B. positiv / negativ / neutral), und warum genau so.

Ich selbst kann dazu nur sagen, dass mir schon einige Menschen das Kompliment machten, dass ich ja so "empathisch" wäre und ich es auch als Kompliment genau so angenommen habe. *ja* Aber eben auch in dem Wissen, dass Empathie nicht nur positiv ist, sondern auch eine Kehrseite der Medaille hat, wie beschrieben, weil diese nun einmal auch bedeutet, dass man negative Gefühle wahr nimmt und im schlimmsten Fall dann auch in diesem Moment ebenfalls empfindet.

Insofern wäre auch ein spannendes Thema hier, wenn jemand empathisch ist, wie er/sie damit umgeht, wenn negative Gefühle hier zu einem rüberschwappen? Auch und gerade im Bereich BDSM? *gruebel*

Na, mal sehen, wie sich dieses Thema hier weiterentwickelt. Sollten sich hier so einige User als empathisch outen, bin ich doch versucht, die Frage eben hier in der Gruppe noch einmal in einem eigenen Thema zur Disposition zu stellen.

*liebguck*
********eepa Mann
782 Beiträge
Ich mag' s Dir jetzt ...
... schon beantworten, schwarzschaf

Für mich persönlich hat Sexualität in jeder Form etwas mit Gefühl und Fühlen, mit Erspüren von Schwingungen, Lesen von Signalen die der Partner sendet zu tun.

Hierzu bedarf es Vertrauen, im allerbesten Fall Urvertrauen, das dann nicht erst gefunden bzw. gebildet werden muss.

Erst dann kann ich genießen, erst dann hat es eine Wertigkeit für mich ... ist nichts so für zwischen Tür und Angel.

Insofern, zum eigenen Schutz aber auch zum Schutze meines Partners, würde ich bei negativen Schwingungen und Gefühlen die Session, den Sex unterbrechen bzw. beenden.

Für mich gehört über Gefühle oder Situationen die Gefühle (negative wie positive) auslösen zu reden, bestenfalls sie zu verstehen, UNBEDINGT und UNTRENNBAR zum Sex vor, während oder danach dazu.
Wo währen wir alle ohne unser Herz.
Ein zusammen leben ohne Empathie ist quasi unmöglich. So wie jeder ein Herz hat hat auch jeder Empathie.
Wir haben nur unterschiedliche Zugänge. Für die einen ist es Arbeit sie einzuschalten und für die anderen sie auszuschalten.
Was es ist ist nicht wichtig sondern wie du es lebst und das du es tust.
**********urple Paar
7.614 Beiträge
Gruppen-Mod 
Negative Gefühle ...
... zeigen sich auf der emotionalen Ebene oft als Mitgefühl, Mitleid, aber leider oft auch als "Mitleiden". Es können aber auch sehr destruktive Empfindungen und Gedanken sein, die dann den empathischen "Mitleider" sehr oft wesentlich stärker beschäftigen als die Betroffenen selbst.
Auch das ist eine der für mich sehr negativen Seiten (... Fluch) die diese Wesenseigenschaft mitbringt.
Auf der kognitiven Ebene empfinde ich insbesondere das Gefühl als negativ, wenn man negative Erfahrungen, Misserfolge, Enttäuschungen, quasi "kommen sieht", wenn man fühlt dass es so nicht (...für alle) passt.

Auch ein unschönes Gefühl ist es wenn man nach mehreren oder allen Seiten Mitgefühl entwickelt sich letztlich "für" und "gegen" entscheiden muss und das oftmals eher rational als emotional. Wenn man zu viel Verständnis für die andere Seite hat, sich zu viel mit Dritten beschäftigt und letztlich sich selbst vernachlässigt.

Ich weiss nicht ob das verständlich rüberkommt, aber es sind oft solche Dinge wie Entscheidungen die weitreichende Folgen für Dritte haben die mich intensiv und lange beschäftigen und an diesem Einfühlungsvermögen zweifeln lassen.

Meine Purple ist da noch wesentlich stärker betroffen. Sie hört oft "Flöhe husten" und sieht Dinge, Entwicklungen kommen, die sich dann zwar meist bestätigt, das sie aber letztlich nicht verhindern kann weil sie alleine mit dieser "Ansicht" dasteht bzw. die Betroffenen selbst es nicht wahrhaben wollen oder können.


LG BoP (m)
**********ige_S Frau
2.951 Beiträge
Vielleicht führt den/die einen oder anderen folgender Artikel über Spiegelneuronen zu Erkenntnis zu "von Geburt an" oder "erlernt".

https:
//http://www.planet-wissen.de/ … g/spiegelneuronen/index.html

Wünsche euch einen wunderbaren guten Morgen!
*******o555 Mann
8.860 Beiträge
Das mit dem " herunterregeln" war gut beschrieben.
Ich bin da dabei und es funktioniert im Alltag auch bestens.
Denn diese negativen Schwingungen Anderer kann ich ohne grossen Stress ausblenden oder ich entziehe mich aktiv vor solchen Personen.
Denn SONST würde mich das unnötigerweise stressen.
Im sexuellen miteinander sehe ich es genauso das alle Sinne zu 100% hochaufmerksam sind und auf mein Gegenüber gerichtet.
Man könnte es anstrengend bezeichnen , es klingt mir aber zu negativ.
Ich würde es positiver ausdrücken , nämlich ganz zielgerichtet genau das zu erreichen bei meinem Gegenüber , was mir Lust bereitet und es zu erreichen.
*********2017 Frau
22 Beiträge
Gestik, Mimik, Körpersprache all das kann man lernen.
Empathie ist für mich die Gabe zu fühlen was ein anderer Mensch fühlt.
Das kann toll sein, wenn jemand z.B. richtig gut gelaunt ist bin ich das automatisch auch.
Das kann nicht so toll sein, wenn jemand z.B. traurig ist. Dann könnte ich manchmal weinen und weiß nicht warum.
Und es kann verstörend sein. Wenn z.B. jemand Dinge mit mir anstellt, die mein Verstand eigentlich ablehnt, aber denjenigen so geil machen, das ich mich gegen dieses Gefühl nicht wehren kann , es überflutet mich geradezu - immer vorausgesetzt man hat sich diesem Menschen zuvor geöffnet. Ich habe mittlerweile gelernt eine Art von Mauer um mich aufzubauen und Gefühle nur dosiert einzulassen , das hilft aber ist anstrengend.
******una Frau
6.999 Beiträge
Das mit den Spiegelneuronen ist ja hochinteressant.
Schlussfolgern müsste man ja feststellen, dass es im " schriftlichen Verkehr " diese Verbindung nicht geben kann.

Also sogesehen auch keine Empathie?! Oder?
*********iker Mann
33 Beiträge
Böses Voodoo und Phantasie
Das mit den Spiegelneuronen ist so eine Sache. Einerseits helfen Sie uns seit Jahrtausenden in funktionierenden sozialen Gruppen zu leben. Andererseits ist die Wirksamkeit dieses Mechanismus zur Manipulation groß.

In Verkaufstraining bekommt man beigebracht, dass man mit dosiertem bewußtem Spiegeln des Gegenüber eine Verhandlung von der Sachebene (Zahlen, Daten, Fakten) auf die Beziehungsebene (ich will dieser Person mir gegenüber etwas Gutes tun) bringen kann. Darf der Gespiegelte natürlich nicht merken, was guter funktioniert, weil diese Technik direkt aufs Unterbewusstsein zielt.

Also böses Voodoo...

Was den nicht persönlichen Kontakt angeht so teilen wir innerhalb eines sozialen Hintergrunds eben auch viele Bilder und Wortbedeutungen, die es unserer Phantasie erlauben, uns ein Bild vom schriftlichen Verkehr zu machen. Dies vermittelt meiner Meinung nach dann auch die empathische Reaktion.
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