Die Frage ist enorm spannend, weil sie ausgerechnet zwei Bereiche betrifft, die sich nicht wirklich grün miteinander sind. Im Grunde genommen bist du Romeo und Julia gleichzeitig.
Die Regeln auf BDSM- und Swinger-Veranstaltungen sind nun einmal diametral unterschiedlich. Es ist ein wenig wie Katze und Hund, bei denen deren Schwanz dazu führt, dass sie sich grundsätzlich nicht verstehen (die Katze hebt den Schwanz, wenn sie Abneigung signalisieren möchte, der Hund meint damit Zuneigung ...): Während Körperkontakt unter Swingern als positives Signal gerne aufgenommen wird, ist es unter BDSMlern eher verpönt, erst recht, wenn er beiläufig geschieht.
Tja. Und so gehen die BDSMler unter Swingern gerne als "verklemmt" durch (weil sie andere auf Veranstaltungen selten bis nie berühren, selbst wenn schon ein Flirtsignal über die Augen geschah), während die Swinger übergriffig wirken, erst recht, wenn sie beiläufige Berührungen (so wie sie es kennen) tätigen auf einer BDSM-Veranstaltung und schlicht nicht bedenken, dass das in jener "anderen" Szene mal so gar nicht in ist.
Ich würde deswegen auch sagen, dass es etwas einfacher ist, auf Swinger-Veranstaltungen (vielleicht mit einer BDSM-Ecke in der Location) Swingern zu begegnen, die auch gerne (BD)SM in ihrem Leben haben, als auf BDSM-Veranstaltungen darauf zu hoffen, dass da Swinger darunter sind. Denn selbst wenn bei Letzterem einige dort wären, man könnte sie, sollten sie sich an die Regeln der Veranstaltung halten, nicht gut identifizieren.
Vereinfacht gesagt: In einem SM-Raum im Swingerclub hauen dürfte häufiger vorkommen als poppen auf einer reinen SM-Veranstaltung.
Eine Analogie habe ich auch noch: Gothics auf einer 80er-Party finden sich automatisch interessanter gegenseitig als auf einer reinen Gothic-Party. Weil, nun ja, schwarz gekleidet fällt nun einmal auf dort, es gibt dann nicht so viele, man weiß aber auch, dass diese die (unter Gothics teils als viiiel zu seicht beschriebene) 80er-Musik ebenfalls mögen.
Ich habe es selbst erlebt, dass hier die Partnerfindungsquote um einiges (!) höher ist.
Insofern ...
Zur Ausgangsfrage selbst: Du bist halt beides. So what.
Wir sind doch auch im Alltagsleben viele (aus deiner Sicht möglicherweise: Mutter, Arbeitskollegin, Partytier, Schwester, Kundin, beste Freundin, und, und, und ...). Wieso sollte es ausgerechnet im erotischen / intimen Bereich anders sein, hmm?