Ui. Da geht man einmal einkaufen, kommt zurück, und schon ist ein Thema auf Seite 3
Die Eingangsfragen wurden ja wohl leider gestellt um klar zu machen, dass die TE von so einer "Ausbildung" nichts halten.
Ich schreibe da "leider", weil ich diese Fragen, wenn man sie ernst nimmt, nämlich genau hier im Anfängerforum sehr wichtig finde! Die Frage nach einer "Ausbildung" kommt ja immer wieder auf. Und zwar von Dom-
und Subseite. Es gibt auch Subs, die sich wünschen, zu einer Sub/Sklavin ausgebildet zu werden.
Was
konkret diese sich unter solch einer Ausbildung vorstellen, das können nur sie beantworten. Da werden die Antworten sicher so vielfältig sein wie die Menschen selbst.
Im Allgemeinen aber lässt sich ja trotzdem antworten.
1. was bedeutet "Ausbildung" konkret ?
Das, was sich Dom darunter vorstellt. Idealerweise auch Sub. Meine Vermutung ist, dass damit gemeint ist: Benimmregeln, privat wie öffentlich, Erlernen von Haltungen und Stellungen und evtl. bestimmter Praktiken. Kann aber auch sein, dass damit gemeint ist: Sub soll an Selbstbewusstsein zulegen, sodass Dom in der Öffentlichkeit und privat stolz sein kann auf seine Sub. In jeglicher Hinsicht, weil Sub überall, ob beim Sex oder in der Oper, eine gute Figur macht.
2. wo kann man die ausbildungsinhalte nachlesen ?
Allgemein nirgends, aber wäre doch mal eine Idee, tatsächlich seitens Doms oder auch gemeinsam eine Art "Ausbildungsfibel" zu erstellen, in der dann die Regeln, auch die Pflichten des Doms!, alle hübsch drin stehen. Inklusive Ausbildungsziel. Wäre schön transparent und hilft Missverständnisse zu vermeiden.
3. wo die "Stufen" ?
Siehe eben.
Ergänzend sei angemerkt, dass das Einrichten von Stufen insofern nicht doof ist, weil so schneller Erfolge sichtbar gemacht werden können. Sozusagen als "Zwischenzeugnisse", die erreicht wurden. Kann schön stolz machen, das.
4. wer bestimmt den "prüfungserfolg" an "abschluss" der "ausbildung" ?
Der/Die Dom. Logisch. Mehr Personen gibt es in diesem Zwei-Personenstück schließlich nicht.
Eine hübsche Idee wäre aber, eine dritte hinzuzuziehen, eine die beide (Dom wie Sub) mögen und von außen beurteilt, wann das Ziel erreicht ist. Der Effekt wäre, dass sich auch Dom anstrengen muss, denn wenn Dom seiner/ihrem Sub nicht rechtzeitig alles beibringt, was er doch angesagt hatte, bekommt er dann genauso auf den Deckel.
5. wer nimmt jene ab?
Siehe eben, Dom oder eine dritte Person. Ergänzend: Möglicherweise eine Gruppe von Personen? Damit ließe sich auch wunderbar spielen: Ein Tribunal, oder Geschworenengericht, oder Schöffen, oder mehrere Richter ... Fantasie ist etwas Wunderbares.
Abschließend mag ich anmerken, dass ich persönlich mit diesem Begriff und auch diesen Ritualen wenig anfangen kann. Ich frage mich immer, wie man denn "fertig" ausgebildet sein soll.
Ich mache den Kram jetzt schon 20 Jahre lang und fühle mich, egal auf welcher Seite, noch lange nicht "fertig"!
Im Gegenteil! Mit jedem Menschen, mit jeder Frau, mit der ich im Lauf der Jahre näher kam diesbezüglich, ging es doch wieder von vorne los. Weil sie nun einmal doch wieder andere Dinge mag. Ein anderer Mensch ist. Und damit der BDSM doch wieder, obwohl so vertraut wirkend, wieder völlig neu erfunden zu werden scheint.
Wenn mir eine Femdom beispielsweise eine "Ausbildung" angedeihen lassen wollte, würde ich mich ernsthaft fragen, was denn dann noch kommen soll, wenn ich fertig ausgebildet bin. War's das dann? Nix Neues mehr? Nichts, was ich neu lernen, erfahren, erleben kann? Alles durch?
Mich würde so etwas wohl eher in eine emotionale Krise stürzen, würde mir jene sagen "so, jetzt bist du fertig ausgebildet".
Denn mir geht es genau umgekehrt als manchen, die sich solch eine Ausbildung sehnlichst wünschen: Dass ich nie, nie,
niemals fertig sein will. Mit diesem BDSM, das so wunderbar zärtlich, und doch so unendlich böse sein kann.