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Die Individualität des BDSM

******ock Paar
2.136 Beiträge
Themenersteller 
Die Individualität des BDSM
Da in fast jedem Thread irgendwann jemand etwas darüber schreibt, dass doch jeder sein eigenes BDSM lebt…bla-bla… frage ich mich seit einiger Zeit immer öfter, wer und wie viele leben denn wirklich ihr absolut eigenes BDSM?

Ich kenne kaum einen Top, der seine Sub nicht vor sich knien lässt mit den Handflächen nach oben und gesenktem Blick, kaum einen, der keine Aufgaben gibt, Verfehlungen ahndet oder…oder…

Und ebenso ist es mit den Subs. Kaum eine die nicht kniet, ihn mit Herr, Sir oder sonst wie herrschaftlich anspricht…

Alles taucht immer und immer wieder auf, als gäbe es da wirklich irgendwo ein Buch oder einen Lehrfilm.

Egal ob ich hier lese oder im Club zusehe… es ist gefühlt immer Schema „F“, ohne wirkliche persönliche Komponenten, ohne was zu sehen, wo ich mir selber sage…“oh, das ist mal was ganz anderes“… „hui, da hat sich aber einer Gedanken gemacht“.

Sehr selten lese oder sehe ich etwas, was nicht diesem „Standard“ entspricht an den sich augenscheinlich die Mehrheit der BDSMer hält und nach dem die Mehrheit ihr BDSM gestaltet und auslebt.

Jetzt zu meinen Fragen:
Was ist denn wirklich das Individuelle?
Warum ist es so auffallend, dass eigentlich „alle“ dasselbe machen?
Wie kann so oft gesagt oder geraten werden, dass xy doch sein/ihr eigenes BDSM leben soll, obgleich doch die Mehrheit im Prinzip es so auslebt wie fast alle anderen?

Grüße
Krolock
Es ist interessant
Auch mir geht es gedanklich so. Es ist nicht nur hier so. Auch auf einer anderen Seite sind viele. Einige Kritik von dort mussten mein Herr und ich seine Sklavin hinnehmen ,da wir spontan sind und auch in Socken und ähnliches zeigen wie wir es Ausleben. Auch meistens in der Öffentlichkeit ohne irgendwie etwas zu planen oder abzusprechen. Er nimmt sich das worauf er Lust hat. Ja es ist immer wieder aufregend und unangenehm für mich . Aber auch sehr reizvoll und wenn einer uns bzw mich sieht 😊 ja ich bin keine Schönheit oder Modell na dann werde ich halt rot vor Scham, denn anderen geht es auch nicht anders die es sehen. Anschließend kann ich mit meinem Herrn und Ehemann einfach nur schmunzeln und so genießen wir unser Leben.
LG von der Sklavin Kat
******uja Frau
6.917 Beiträge
*********ngel:
Ich kenne kaum einen Top, der seine Sub nicht vor sich knien lässt mit den Handflächen nach oben und gesenktem Blick, kaum einen, der keine Aufgaben gibt, Verfehlungen ahndet oder…oder…

Und ebenso ist es mit den Subs. Kaum eine die nicht kniet, ihn mit Herr, Sir oder sonst wie herrschaftlich anspricht…

Nun ja. Ich knie zwar, aber aus eigenem Antrieb, meist sehr spontan und ohne bestimmte Vorgaben; alles andere, was du beschreibst, ist nicht Teil unseres BDSM (oder wenn, dann nur als bewusstes Spiel mit den Klischees).

Einen Grund dafür sehe ich darin, dass bei uns die S/M-Komponente (inkl. psychischem Sadismus) recht stark ausgeprägt ist; wir praktizieren jedenfalls kein reines D/s und leben den Großteil der Zeit auf Augenhöhe als "normales" Liebespaar.

Je stärker freilich das Machtgefälle in einer Konstellation im Vordergrund steht, desto nachvollziehbarer finde ich es, wenn zu seinem Ausdruck bestimmte "Stilmittel" eingesetzt werden. Es handelt sich ja nicht ohne Grund um ganz bestimmte Demutsgesten, die da eingefordert und gezeigt werden – es sind probate Mittel, Über- bzw. Unterlegenheit zum Ausdruck zu bringen, die in identischer oder ähnlicher seit jeher Teil unserer und anderer Kulturen sind:
• körperliche Unterwerfung durch Gesten des Sich-klein-Machens, inkl. Blick abwenden und bewusste Auslieferung verletzlicher Stellen (man vergleiche auch z. B. die Körpersprache der Unterwerfung bei Hunden);
• sprachlicher Ausdruck des Respekts durch die Verwendung bestimmter Höflichkeitsformen (die durch die Verwendung von Plural oder 3. Person respektvolle Distanz ausdrücken);
• Realisierung bestimmter Aufgaben und Dienstleistungen;
• Auferlegen und Befolgen strikter, z. T. willkürlicher Regeln; usw.

Warum da noch kreativ sein, wenn das Repertoire doch bereits so reichhaltig wie funktional ist?
*******dor Mann
5.906 Beiträge
Die Frage ist, ...
... ob man auf die äussere Form schaut. Oder das Beziehungsspiel dahinter.

Und mit Kreativität und Offenheit kann man schon aus dem Handelsüblichen einiges zaubern. Kommt Mut und Vertrauen dazu, erweitert man die Landkarte
Interessanter Gedanke,
ich denke aber die Individualität beginnt mit der Erkenntnis darüber, das man BDSM-geneigt ist und halt mit IRGENDEINER individuell festgelegten Praktik dann mit seinem Partner-Partnerin einen Anfang macht. *gruebel*
Individuell würde ich dann auch die Häufigkeit des BDSM-Auslebens sehen, manche machen es einmal die Woche, andere BDSM-geneigte Menschen jeden Tag o.ä.
Die Rituale, die Du dann als Schema-F bezeichnest, evtl. Grund- und Richtlinien aus den bekannten BDSM-Bibeln o.ä., können schon ähnlich gelagert ablaufen.

Ähnlich wie in der Musik, dort hat man halt 12 Töne und man macht was daraus, obwohl in der Musikentwicklung ja schon so gut wie alles dargeboten ist. Was ECHT NEUES; da müsste man, um bei dem Musikbeispiel zu bleiben, ja erst mal ein ECHT NEUES INSTRUMENT erfinden, welches so ja noch nicht gegben hat. DANN kann man sagen, ich mache was GANZ NEUES. OK, war ein bissel OFF-TOPIC, aber vom Grundsatz her als Beispiel heranziehbar.
Änlichkeiten wird es im BDSM - Bereich immer mal geben, aber wohl doch keine Gleichheiten, das Individuelle sind halt die Akteure, welche es dann ausleben. Anfänger verhalten sich m.E. wohl erstmal nach Schema-F, weiten sich aber dann aus und erkunden Neues. So würde ich es auch machen.
Anderes Beispiel: Deutschunterricht in der Schule: Aufgabe: Schreibt einen Aufsatz zum Thema X. 20 Schüler schreiben 20 Aufsätze zu einem vorgegebenen Thema, jeder auf seine Weise, klar es bleibt immer ein Aufsatz, aber von 20 Individuen geschrieben. *zwinker*
Interessantes Thema!

Ich kann mir dazu vorstellen, dass es beim "eigenen BDSM" um Schwerpunkte und Grenzen geht.

Bestimmt ist alles insgesamt sehr ähnlich, aber die einen leben eher D/s, während andere eher auf den SM Anteil wert legen. Und da gibt es ja auch wieder Schwerpunkte: TPE, 24/7, "nur Spielen in Sessions"; Elektrostimulation Petplay, Kliniksex oder "nur" etwas Fesseln, Hauen, Dominieren.

Ich denke, es bezieht sich eher darauf als auf vollkommen individuelle Stile.

Als Anfängerin bin ich auf weitere Meinungen gespannt. *g*
*******der Paar
1.206 Beiträge
Individualität...
...ist für eine D/S-Beziehung, was beiden Spaß macht. Es kommt nicht darauf an, ob man bereits erprobte Rituale übernimmt oder das eine oder andere genauso praktiziert, wie es andere tun. Wichtig ist nur, wie es bei den Beteiligten emotional ankommt.

Ich lebe BDSM nicht für andere, sondern für mich/uns.
*****uri Frau
558 Beiträge
*********ngel:
Ich kenne kaum einen Top, der seine Sub nicht vor sich knien lässt mit den Handflächen nach oben und gesenktem Blick, kaum einen, der keine Aufgaben gibt, Verfehlungen ahndet oder…oder…

Also ja, ich darf ab und zu mal knien (meist mach ich das von mir aus) und ja ich nenn ihn Herrchen. Und ja ich trage inzwischen ein Halsband (das ich mir lange erarbeitet habe). Aber das wars dann eigentlich auch schon.
Den gesenkten Blick gibts bei uns eigentlich gar nicht. Ja ganz am Anfang mal, weil ich's mich nicht getraut hab. Aber den Floh hat er mir ganz schnell ausgetrieben. Er will wissen, was in mir vorgeht und das sieht man am Besten in den Augen, weswegen ich ihn auch gerne und viel ansehe.
Strafen gibt es eigentlich gar nicht, da es meist am Dom liegt, wenn Sub nicht so reagiert, wie Dom sich das wünscht (siehe auch andere Posts von mir). Haue ist bei uns Belohnung.
Aufgaben habe ich im Normalfall gar keine. Meine Aufgabe ist es zu sorgen, dass es ihm gut geht und im Gegenzug sorgt er dafür, dass es mir gut geht.
Und
*******_69:
Er nimmt sich das worauf er Lust hat.
kann ich nicht zustimmen. Klar mein Dom bekommt auf was er Lust hat, aber auch nur dann wenn ich es auch will. Wenn ich beispielsweise mal nicht ficken oder blasen wollen würde und ihm das Klipp und klar sage, dann gäbe es ein Gespräch warum nicht und es würde akzeptiert werden. Und wenn ich mir etwas wünsche (eine bestimmte Spielweise zum Bespiel), teile ich ihm das mit und er entscheidet wann und wie ich sie kennen lerne.

Wir leben in erster Linie D/s und sekundär SM und BD. Und so wie es ist, ist es für uns beide gut *g* Mit dem ganzen Klischeezeug können wir uns beide nur ausgesprochen wenig identifizieren, weswegen es bei uns auch nicht oder nur sehr wenig mit einfließt.
Schön ausgedrückt
Leider sehen wir es auch so mein Herr und ich. Auch leben wir es genauso auf Augenhöhe und lieben dennoch dieses Machtgefälle auch hört er auf meine Gestik. Und ich mach es auch aus freien Stücken ,um ihn zu zeigen ich gehöre ihm. Ja aussehen ist nicht wichtig,wenn der Partner oder Dom zufrieden und glücklich sind. Die Sinnlichkeit in dem Handeln und Tun des anderen beide glücklich und erfüllt sind. Genießen können , vorallem sich ergänzen in jeder Hinsicht und Situation. Neben dem BDSM und wichtig im Alltag.
******ung Mann
6.481 Beiträge
Hm
Klar hast du recht Krolock_Angel.
Aber ist es nicht eine Frage der "Blickweite"?
Wenn ich weit genug blicke - dann kann ich selbst das "offensivste BDSM-Paar" mit dem "verklemmtestem Stino-Paar" unter einen Hut bekommen.

Will sagen:
"Wir" bedienen uns an vorhandenem - und benutzen es wie wir wollen.
NICHT, dass es Regeln gibt die "Dom" "Sub" gibt und an die sich "Sub" halten muss weil sie sonst bestraft wird ist hier individuell - sondern WELCHE Regeln und WELCHE Strafen und WELCHE Belohnungen...
Also nicht die Verpackung - sondern der Inhalt.

Von außen betrachtet mag es alles gleich aussehen - aber innen drin, da ist die Individualität verborgen.

Man könnte es mit quasi allem vergleichen...
Wir wandeln immer auf Pfaden, die nicht als Individuell anzusehen sind:
• Musik
• Filme
• Bücher
• Autos
• Kleidung
• Nahrung
• Sport
• etc...
Man könnte diese Frage von dir auf so gut wie alles anwenden.

Für MICH bedeutet "Individuelles BDSM" NICHT, dass sie auf eine andere Art kniet - sondern WANN und WARUM sie kniet...und was passiert wenn sie nicht kniet...

Was wäre eine dieser oberflächlichen Handlungen die du beschrieben hast:
• Knien
• Regeln
• Ansprache
• ...
denn in einer Form wo du dir denken würdest:
"Man, da hat aber einer was aus dem Ärmel gezaubert..."?
Und ich meine die Frage durchaus ernst - denn abgesehen von Abwandlungen bereits "bekannter Formen" kann ich mir nichts sehr "individuelles" vorstellen...aber eine Abwandlung ist dennoch nur eine Abwandlung...

Und nicht alle "nutzen" alles.
Ich z.b. bin kein Freund einer "SIE"-Anrede.
Für mich ist dies unnötig.
Oder "der gesenkte Blick" ist für mich etwas schlimmes - ich erwarte und verlange das mir in die Augen gesehen wird, was mir MEHR gibt als ein wegsehen.
Ich akzeptiere diese Dinge bei anderen.
Und ich akzeptiere sogar, dass es oft....schwer ist sowas weg zu bekommen, weil es eben etwas "antrainiertes" ist - aber nur, weil ich es akzeptiere muss ich es nicht fortführen.

Andere schlagen nur mit einer Peitsche und wieder andere würden nie einen Cut machen.

Nicht die Hülle, sondern der Inhalt ist das Individuelle.

Aber durch die vielen gleichen Hüllen kann der Eindruck einer gewissen "Gleichheit" schon entstehen.

Und diesen Eindruck hast du nicht alleine *zwinker*
**********rNoir Mann
346 Beiträge
Was ist denn individuell?
Ich würde sagen, Individualität ist relativ, kommt also auf den Standpunkt an.
Zunächst einmal lernen wir. Zum Beispiel der Gesellschaft, seien es jetzt Freunde, Bekannte, oder Lehrer was den Alltag angeht, aber auch in diesem speziellen Fall, was den BDSM-Bereich angeht.
Wer am Anfang steht, hat meist erst einmal das Bedürfnis, sich zu orientieren; man hat entweder einen Mentor, der einen in die Thematik einführt, man geht in einen entsprechenden Club, oder lässt sich von entsprechenden Filmen oder Bücher beeinflussen, schaut zu und ahmt nach. Zuschauen und Nachahmen dürfte wohl insgesamt eine der ältesten Lernmethoden der Welt sein.
Ich habe jetzt nicht so den ganz großen Überblick, denke aber, dass "Die Geschichte der O" oder die Werke des Marquis de Sade schon einen gewissen Standard setzen - man darf mich an dieser Stelle gerne korrigieren oder die Liste vervollständigen
Nur, ist das jetzt schlimm? Ich finde da das Filmzitat aus Matrix passend: Du musst erst die Regeln kennen, um sie zu brechen. Oder anders formuliert: um eine eigene Note zu setzen, seine eigene Variante auch bezüglich des BDSM zu entwickeln, muss man nicht nur erst mal den Standard erkunden, sonder auch herausarbeiten, was man denn selbst eigentlich möchte.
Nur: Wir leben mit derzeit knapp Milliarden Mitmenschen auf der Erde... da etwas wirklich neues zu machen dürfte ziemlich Ambitioniert sein. Auch im Bereich des BDSM. Und es ist auch nicht jeder so kreativ.
Aber eine Diskussion darüber, ein Gedankenaustausch, ist mit Sicherheit ein guter Anfang *top*
*******wers Frau
78 Beiträge
Tja, was ist denn das "absolut eigene" und individuelle? Wie auch andere schon geschrieben haben, lebt niemand von uns in einem luftleeren Raum, ganz ohne Prägungen von außen, wo alles, was wir tun, nur aus uns selbst entspringt.

"Sein eigenes BDSM leben" heißt für mich: Mir ist es nicht so wichtig, was anderen gefällt oder nicht gefällt, mir ist es nicht so wichtig, wie andere etwas machen und mir ist es nicht so wichtig, mit welchen Bedeutungen ihr Tun aufgeladen ist und ich muss mich nicht auf Teufel komm raus in bestimmte Schubladen quetschen ("Ein wahrer Dom ist...", "Eine echte Sub tut...").
Ich kann all das aber sehr wohl interessant finden und als Inspiration aufnehmen. (Oder auch feststellen: Nee, nix für mich.)

Wenn "Schema F" das ist, was mich am meisten anspricht oder ich keine anderen Ideen habe, die mir mehr entsprechen - ja, dann entspricht mein "ganz eigenes BDSM" eben einem der vielen Schema F's.
Eine individuelle Tönung wird es trotzdem haben, auch wenn die für einen Beobachter nicht offensichtlich ist.
*********ion79 Frau
649 Beiträge
Im BDSM
Unterscheidet sich die Individualität ungefähr so wie im "normalen" Leben auch. Wer dort schon "Mitläufer" ist, wird es in seinen Rollen höchstwahrscheinlich bleiben. Wir jedoch leben schon unseren Alltag unkonventionell und binden unsere Art des BDSM hierin ein. Es gibt keine feste Position des Kniend, kein "wenn er das benutzt hat dann folgt als nächstes...". Würde absolut nicht zu uns passen. Wir leben es wie es uns gerade anfällt, ein Wort, ein Blick genügen, jeder merkt wir sich die Stimmung verschiebt... Da kann es schon mal passieren das die fürsorgliche Partnerin dem kranken Schatz ein Bad einlaufen lässt und plötzlich dabei von IHM von hinten genommen, gequält und in eine Kurzsession gezwungen wird....Einfach so, weil es dazugehört. Da brauchts kein vorher nackt knien, Utensilien vorbereiten oder ähnliches. Und schon allein aus diesem Umgang finde ich, sticht es durchaus " individuell" heraus.... *zwinker*
Das heißt jedoch nicht das es nicht auch den stilvollen Rahmen gibt, das untergeordnete knien auf einem Bodenkissen während ER im Clubsessel seinen Whisky geniesst. Den bewundernden Blick von Ihr hoch zu ihrem ganzen Stolz von DOM, auch wenn wir dafür bislang keine Anrede in der Dritten Art brauchten, die Hingabe und der Respekt sind trotz oder vlt. sogar deshalb immer gegenwärtig..
*******rion Mann
14.646 Beiträge
Genauer Hinschauen wäre der erste Schritt ...
... zum Entdecken der Individualität.

Menschen sind individuell daher ist es nicht überraschend das Menschen
auch BDSM entsprehcend ihrer individuellen Bedürfnisse individuell gestalten
natürlich ist in jeder DS und in jeder BDSM Beziehung manches vom Prinzip her ähnlich.

Dom ist meist der dominante Partner/die dominante Partnerin
Sub ist meist der devote Partner/die devote Partnerin
Doch schon da fangend die Abweichungen an
Es gibt sie doch die Bezeihungen in der DOM passiv ist und die Substeuerung in der Beziehung greift.
Sub wird zwar von Dom bespielt aber Sub sendet dazu die Impulse zum WANN, zum Wie, zum wie intensiv... usw.

Dann untescheiden sich MaleDom/FemSub Paare konstellationsmäßig von FemDom/MaleSub Paaren
die Praktiken sind anatomisch auch nicht immer exakt die gleichen (CBT bei der FemSub ist einfach schwierig)

Bei manchen fehlt die DS Komponente da gibt es nur SM
Bei anderen fast kein SM aber viel DS
Manche gehen nur Outfitbestaun-Parties andere bevorzugen Spielparties
Manche sind nur zu Hause aktiv andere nicht...
...dann gibt es z. B. die
--- Konstellationen mit Dom und Sub die/der SADO und MASO ist mit dem/der SUB-SUB ...
--- Liebhaber der rustikaleren medivealen BDSM Szenerien
--- ausschließlich flaggelierenden
--- Rührmichnichtan-NO-SEX-Dommsen, Dominas und Dominos...
--- bei denen SM im Vordergrund steht und Sex außerhalb der Session gemacht wird
--- bei denen Bondage im Vordergrund steht uns wenig SM stattfindet mit Sex oder ohne...
--- CFNM Gemeinde und die CMNF Gemeinde
--- Leute bei denen Humilation / Disgrace im Vordergrund stehen
--- Heteros versus die Bisexuellen / Homosexuellen
--- Leute die immer auf die gleiche Art spielen
--- Leute die immer wieder anders spielen
--- Leute die Lust / Bdsm inszenieren und sich etwas einfallen lassen
Ich kenne jede Menge Leute die diesen nicht aber jenes machen und anders nicht und wieder anders doch...
******ock Paar
2.136 Beiträge
Themenersteller 
Erst mal Danke für die Antworten *g*

******uja:
Warum da noch kreativ sein, wenn das Repertoire doch bereits so reichhaltig wie funktional ist?

Genau aus dem Grund auch, weshalb ich beim normalen Sex, im Beruf etc. versuche kreativ zu sein. *zwinker*

*********di_a:
Anderes Beispiel: Deutschunterricht in der Schule: Aufgabe: Schreibt einen Aufsatz zum Thema X. 20 Schüler schreiben 20 Aufsätze zu einem vorgegebenen Thema, jeder auf seine Weise, klar es bleibt immer ein Aufsatz, aber von 20 Individuen geschrieben.

Nun ja, ich würde sagen dass nicht 18 von den 20 schreiben würden 1., 2., 3.... Sprich die Aufsätze hätten nicht alle die gleichen Einleitungen mit den gleich beschriebenen Ritualen...

Von daher ist meine Beobachtung eher die, dass wenn einer wirklich etwas ganz anderes schreiben würde, würde er (auf BDSM bezogen) wohl eine schlechte Note erhalten, weil es eben anders ist. *g*

*****gin:
Ich lebe BDSM nicht für andere, sondern für mich/uns.

Genau deshalb meine Fragen *g*

Das Individuelle ist eben nicht wirklich gegeben in meinen Augen... Um bei dem Beispiel mit der Musik von boss_klaudi_a zu bleiben... Es ist eher so, als ob alle nur eine Melodie kennen, als wäre nur eine Melodie erlaubt und jeder singt halt den Text dazu etwas anders... und kaum einer nimmt eine komplett andere Melodie.

******ung:
Was wäre eine dieser oberflächlichen Handlungen die du beschrieben hast:
• Knien
• Regeln
• Ansprache
• ...
denn in einer Form wo du dir denken würdest:
"Man, da hat aber einer was aus dem Ärmel gezaubert..."?
Und ich meine die Frage durchaus ernst - denn abgesehen von Abwandlungen bereits "bekannter Formen" kann ich mir nichts sehr "individuelles" vorstellen...aber eine Abwandlung ist dennoch nur eine Abwandlung...
Dieses Abstrakte miteinander ist schwer in Worte zu fassen...
nehmen wir die Regeln... bei uns gibt es schlicht keine Regeln. Wir reden sehr viel und offen miteinander und äußern so auch unsere Fantasien, sprechen darüber was uns Freude macht, was uns mit Stolz erfüllt oder geil macht. Wenn ich etwas will, dann nehme ich es mir (in dem ich sie dahin führe) oder aber auch sie gibt es mir von sich aus, weil sie genau weiß das ich das will.

Dieses "dahin führen" kann auch wieder auf unterschiedlichste Art und Weise passieren. Es kann mit normalem Sex beginnen, es kann aus der Situation heraus beim Abwasch starten oder wenn sie gerade dabei ist das Bett frisch zu beziehen... ich nutze eine ganz normale Situation des Alltags um zunächst ganz banale "Stino-Sexuelle" herbei zu führen oder meinen Tonfall zu ändern oder, oder.... je nach dem was ich eben will, nutze ich die gegebenen Situationen um sie dahin zu führen wohin ich sie haben will.

Doch sie macht es ganz genauso. Wenn wir ganz normal auf dem Sofa sitzen, legt sie beispielsweise ihren Kopf zunächst in meinen Schoß, und führt mich dann dahin wo sie es braucht um mir das zu geben von dem sie weiß das ich es möchte...

**********rNoir:
Wer am Anfang steht, hat meist erst einmal das Bedürfnis, sich zu orientieren; man hat entweder einen Mentor, der einen in die Thematik einführt, man geht in einen entsprechenden Club, oder lässt sich von entsprechenden Filmen oder Bücher beeinflussen, schaut zu und ahmt nach. Zuschauen und Nachahmen dürfte wohl insgesamt eine der ältesten Lernmethoden der Welt sein.

Und genau da liegt wohl die Ursache *zwinker*
Als ich meine Neigungen entdeckte, gab es noch kein Internet, keine Mentoren oder was weiß ich... ich habe erst nach über 20 Jahren überhaupt erfahren, dass dies alles unter dem Namen BDSM bekannt ist... und dennoch habe ich es ausgelebt... eben ganz genau so wie ich es fühlte.. heute gibt es Mentoren die eine Sub ausbilden oder einem Mann zeigen was ein richtiger Dom zu tun hat *nene*

*******l79:
Es gibt keine feste Position des Kniend, kein "wenn er das benutzt hat dann folgt als nächstes...". Würde absolut nicht zu uns passen. Wir leben es wie es uns gerade anfällt, ein Wort, ein Blick genügen, jeder merkt wir sich die Stimmung verschiebt... Da kann es schon mal passieren das die fürsorgliche Partnerin dem kranken Schatz ein Bad einlaufen lässt und plötzlich dabei von IHM von hinten genommen, gequält und in eine Kurzsession gezwungen wird....Einfach so, weil es dazugehört. Da brauchts kein vorher nackt knien, Utensilien vorbereiten oder ähnliches. Und schon allein aus diesem Umgang finde ich, sticht es durchaus " individuell" heraus....

*gg* sehr schön beschrieben... *top*


Grüße
Krolock
********er75 Mann
6.741 Beiträge
Für mich findet BDSM zu 80-90% im Kopf statt. Ähnlich wie bei einem Eisberg, ist nur der kleinste Teil für Außenstehende sichtbar, während der Großteil unter der Oberfläche verborgen bleibt. Die Gefühlsebene und das eigentliche "Kopfkino" lässt sich bestenfalls erahnen. Meines Erachtens kommt auch der Ansatz des Thread BDSM mit Herz: Warum Denken sehr viele... Das BDSM nur Hauen und Schmerz is genau daher, dass für Außenstehende primär nur die physischen Komponenten der Interaktion zu sehen sind und der psychische Anteil weitestgehend verborgen bleibt.
Dazu kommt noch ein zweiter, auch sehr entscheidender Umstand:
Die wenigsten leben ihr BDSM in der Öffentlichkeit voll aus. Das was auf Parties zusehen ist hat zu meist nicht viel mit den privaten Sessions und Praktiken gemein.
Viele, ausgefallenere Praktiken sind auch in den meisten Clubs verboten (NS, KV, Blut,...), bzw. führen exzessive SM Praktiken und D/s Praktiken oft zu Ablehnung und Konflikten.
Zu diesen beiden Hauptfaktoren kommt für mich noch der Umstand, dass natürlich auch der Besuch von Clubs und Parties mit entsprechenden Intentionen verbunden ist. Man will mit Gleichgesinnten feiern, seine Zugehörigkeit zeigen. Demnach sind Rituale, Gesten und Symbole natürlich standardisiert, um, wie in jeder Gruppe, Zugehörigkeit zu signalisieren und sich gleichzeitig abzugrenzen. Somit sind viele Spiele in der Öffentlichkeit ebenfalls stark ritualisiert. Ich kenne auch viel BDSMler, die garnicht in der Öffentlichkeit spielen.

Dazu kommen natürlich auch noch Strömungen des BDSM die ganz bewust Klischees, oder besser gemeinsame Regeln, leben, wie zum Beispiel Anhänger der O und von Gor.
Auch die ganzen Anhänger von D/s- und SM-Rollenspielen leben ganz bewust Klischees aus: Bestrafung von Schüler durch Lehrerin, Untersuchung beim Arzt, AgePlay,..., Vorführung, Fremdbenutzung,...., Sklaven- und Stutenmärkte,....
Entsprechende Themenabende und Veranstaltungen sind dann naturgemäß stark reglementiert und ritualisiert.

Genauso ist seit der Urzeit das D/s Verhalten beim Menschen ritualisiert. In allen Kulturen weltweit wird Unterwürfigkeit durch kleinmachen, knien, siegnalisiert, und das unabhängig voneinander. Das abwenden des Blickes und das Zeigen der leeren Hände sind ebenfalls typische Zeichen der Unterwürfigkeit. Wortwahl und Anrede sind ebenfalls ritualisierte Stilmittel, die die sozialen Rangordnung und das Machtgefälle unterstreichen.

Wie hier schon mehrfach geschrieben wurde, ist es natürlich auch schwierig im BDSM "das Rad neu zu erfinden". Der perfide Verstand des Menschen hat seit der grauen Vorzeit über die Antike und das Mittelalter bis in die Neuzeit alle nur erdenklichen Foltermethoden ersonnen um anderen Menschen psychischen und physischen Schmerz zuzufügen. Gerätschaften wie der "Spanische Reiter", das Andreaskreuz und die Neunschwänzige Katze werden schon in mittelalterlichen Schriften als probate Mittel für die "hochnotpeinliche " Befragung von Delinquenten beschrieben. Das Waterboarding leitet sich von diversen Wasserfolterpraktiken des Mittelalters ab.
Hierbei darf auch nie vergessen werden, dass diese Folterpraktiken zur damaligen Zeit bleibende Schäden und den Tod der Opfer in kaufnahmen, ja sogar den Tod zum Ziel hatten. Somit gehen die Entwicklungen und Techniken von damals erheblich über das hinaus, was heute davon noch im BDSM vorhanden ist.
Hier kommt hinzu, dass genau dieser historische Hintergrund für einige auch ein wichtiger Teil des Kopfkinos ist: Inqusition, Verhör, Folter,...

Für mich definiere ich "Mein BDSM" primär über mein emotionale und geistige Haltung zu meiner Partnerin und über die gemeinsame Definition "Unseres D/s / Unseres BDSM". Also rein psychische Definitionskriterien.
Ich kann auch sagen, dass jede meiner Beziehungen sehr stark individualisiert war/ist, schon alleine durch die individuellen Grenzen und Tabus, aber eben auch ganz einfach durch die Unteschiedlichkeit der Partnerinnen. Somit ist auch jedes der " Unseren BDSM" anders und beziehungsspezifisch.
Gerade bei D/s ist nach außen nur schwer erkenn bar, wie die Beziehung aufgebaut ist: reines EPE, TPE, 24/7 mit Einschränkungen,....
Das Auftreten in der Öffentlichkeit sagt darüber sehr wenig aus.
Wenn wir uns hier durch das BDSM Forum und die entsprechenden Gruppen lesen kommen wir schon zu dem Schluss das wir wohl kein BDSM betreiben.
So sehr unterscheidet sich unser Spiel von dem was hier so beschrieben wird.
Nein, keine Demütigung, keine Strafe, kein Hauen...
Pan
*******reas Paar
1.308 Beiträge
Er schreibt
Sicher zieht sich ein Ariadne faden durch das bdsm eines jeden dennoch gibt es gewaltige Unterschiede. Wenn ich Situationen anderer sehe ist für mich ihre Ausstrahlung , das Spiel der Emotionen ausschlaggebend ob ich es interessant finde. Nicht die eigentliche Handlung.
********chaf Mann
7.510 Beiträge
JOY-Angels 
Krolock, ich beschreibe das Phänomen mal aus Sicht der Gothic-Szene, die ich noch ein wenig besser kenne als die SM-Szene.

Wenn jemand diese für sich entdeckt, findet er/sie erst einmal alles total toll. Auch und gerade die Klischees. Und man ist ja so anders! *mrgreen* Gerade dieses Anderssein wird gerne betont, gegenüber allen Nicht-Gothics selbstverständlich.
Was tun die Leute? Sie kaufen sich Klamotten, die alle voll dem Klischee entsprechen, tanzen auf eine Weise, die dem Klischee entsprechen, schminken sich entsprechend - das volle Programm. Individualität? Siehst du nicht. Es wird erst einmal alles kopiert und widerspruchslos aufgesaugt.

Das nenne ich jetzt mal die "Euphoriephase".

Im Lauf der Zeit ändert sich das dann aber. Die Leute merken, dass diese Szene ja doch genauso menschlich ist wie alle anderen auch, dass es auch hier Kleinkriege untereinander gibt, Zickereien, diese Szene ja doch nichts ganz so besonderes ist, wie sie immer dachten.
Da kann dann schon mal bei rauskommen, dass aus Trotz all diese Klischees abgelehnt werden und sie sich GANZ anders geben. Oder ins Extrem gehen und es erst recht mit diesen übertreiben. Sie suchen ihren Platz einer Szene, die sie einerseits immer noch fasziniert, andererseits aber auch ein Stück weit enttäuscht hat.

Ich nenne das dann mal die "Findungsphase".

Tja, irgendwann haben sie sich dann entschieden. Entweder, dass sie die Oberflächlichkeit dieser Szene anerkennen und so dann selbst in dieser Menge verschwinden. Ist auch nichts Schlimmes daran, tiefer rein tut nicht immer jedem gut, es soll ja in der Freizeit Freude machen und nicht anstrengend sein. Wieso kreativ sein müssen, wenn man es nicht sein will? Dann ist man eben nicht kreativ.

Es gibt aber auch andere. Die entwickeln dann ihren ganz eigenen Stil.
Der nicht immer sofort erkennbar ist von außen. Die Attribute sind immer noch weitgehend dieselben. Schwarz bleibt schwarz, es wird aber mit anderen Dingen gemischt, mit anderen Verhaltensweisen.
Das Individuelle aber sieht man erst bei genauem Hinsehen. Und wird vor allem weniger in Clubs geleistet, sondern privat. Musikalisch existieren dann mal eben neben The Cure, VNV Nation und Marilyn Manson auch Abba, Enya und Wolfgang Petry. Gleichberechtigt.

Nennen wir es mal "Gefundenphase".

---

Beim BDSM vermute ich, dass die Leute genau dieselben Phasen durchleben. Sicher nicht alle, aber viele.
Am Anfang findet man alles total toll. Die Klischees werden hergefahren, damit man gleich loslegen kann, alles spitze, genau so will man es haben, alles ist böse und toll und toll-böse.
Später folgt ein Stück weit Ernüchterung. Vor allem dann, wenn es um ein Szeneleben geht.
Um dann eben doch dieses "ganz eigene BDSM" für sich zu entdecken.

Meine bescheidene Erfahrung diesbezüglich ist, dass du in den Clubs häufiger den Klischees begegnest, in den privaten Räumen dann aber wieder nicht.
Im Club hast du ja auch allein von der Möblierung her schon die Klischees am Start: Gibt es einen Club, der KEIN Andreaskreuz, KEINEN Käfig und KEINEN Bock hat? Vermutlich nicht.
Wie aber vergnügen sich die Leute zuhause? Woher weißt du denn bitte, wie zuhause improvisiert wird?
Ich vermute, dass diese Klischees zuhause um einiges seltener bedient werden. Und genau hier dann jeder sein eigenes, kreatives, Süppchen kocht.
********er75 Mann
6.741 Beiträge
Den wohl grundlegendsten Grund für die Ritualisierung in vielen BDSM Beziehungen habe ich jedoch im vorigen Post nur indirekt gestreift:
Das Kopfkino!
Warum praktiziere ich BDSM?
Was sind die Schlüsselerlebnisse, die meine Sexualität, meine BDSM Neigung geprägt haben?

Bei sehr vielen, die ich kenne, liegt der Ursprung ihrer Phantasien und Neigungen in Erlebnissen und Erfahrungen ihrer Vergangenheit und Kindheit.
Sehr gut sichtbare und für uns alle nachvollziehbare Beispiele für Neigungen/Fetische sind Schüler/Lehrer Rollenspiele. Hier ist die Ritualisierung ein zentraler Punkt, damit der Kick ausgelöst wird.
Andere Phantasien sind durch stark individuelle, private Erlebnisse geprägt, dort erschließt sich der Grund für die Ritualisierung für Unbeteiligte schwer, oder garnicht.
******ock Paar
2.136 Beiträge
Themenersteller 
Ich habe diesen Thread absichtlich bei den Anfängern rein gestellt, weil eben gerade hier soo häufig geraten wird das man sein eigenes BDSM leben soll und zwar so... oder so... auf keinen Fall so...
*g*

*******rion:
--- Rührmichnichtan-NO-SEX-Dommsen, Dominas und Dominos...
--- bei denen SM im Vordergrund steht und Sex außerhalb der Session gemacht wird
--- bei denen Bondage im Vordergrund steht uns wenig SM stattfindet mit Sex oder ohne...
--- CFNM Gemeinde und die CMNF Gemeinde

Wollte nicht den ganzen Text kopieren, daher dieser Auszug..

Ist das wirklich Individuell? Oder doch alles wieder typische Klischees (Schubladen) in die man sich selber oder andere steckt...

********er75:
Für mich definiere ich "Mein BDSM" primär über mein emotionale und geistige Haltung zu meiner Partnerin und über die gemeinsame Definition "Unseres D/s / Unseres BDSM". Also rein psychische Definitionskriterien.
Ich kann auch sagen, dass jede meiner Beziehungen sehr stark individualisiert war/ist, schon alleine durch die individuellen Grenzen und Tabus, aber eben auch ganz einfach durch die Unteschiedlichkeit der Partnerinnen. Somit ist auch jedes der " Unseren BDSM" anders und beziehungsspezifisch.

Schön beschrieben *top*
*g*

********chaf:
Beim BDSM vermute ich, dass die Leute genau dieselben Phasen durchleben. Sicher nicht alle, aber viele.
Am Anfang findet man alles total toll. Die Klischees werden hergefahren, damit man gleich loslegen kann, alles spitze, genau so will man es haben, alles ist böse und toll und toll-böse.
Später folgt ein Stück weit Ernüchterung. Vor allem dann, wenn es um ein Szeneleben geht.
Um dann eben doch dieses "ganz eigene BDSM" für sich zu entdecken.

Jepp, so sehe ich das auch... ich denke zudem, dass sich zu viele zu wenig wirkliche Gedanken machen über das was sie sind, was sie wollen und was sie nicht wollen...

Wenn ich Durst habe, dann trinke ich.
Wenn ich Hunger habe, dann esse ich.
Habe ich genügend gegessen, dann bin ich satt...
Habe ich genügend getrunken, dann bin ich... aber wer macht sich darüber Gedanken wie man dann diesen Zustand nennt? *zwinker*

Es gibt nicht für alles ein Wort oder eine Schublade und es ist müßig danach zu suchen... sondern man befriedigt einfach sein Bedürfnis... ich trinke bei Durst.... und ebenso denke ich sollte es mit BDSM sein... ohne vorher nach dem passenden Namen zu suchen... sonst laufe ich Gefahr vorher zu verdursten.
*g*

Auf der angeblichen Suche nach der so viel gepriesenen Individualität entdeckt man immer mehr Schubladen und ehe man sich verschaut, steckt man auch schon in einer drin... und da gibt es dann eben Regeln, Vorschriften und Traditionen... an die man sich ganz individuell zu halten hat.

btw
...ich frage mich gerade, weshalb noch niemand auf meinen Einwand mit dem Trend der Mentoren und Ausbilder etc. eingegangen ist...

Krolock
********chaf Mann
7.510 Beiträge
JOY-Angels 
Krolock, Sprache funktioniert grundsätzlich so, dass sie verwendet wird, damit Menschen sich gegenseitig verstehen. Es ist also kein Wunder, dass für alles Begriffe gesucht und dann auch gefunden werden.

Allerdings unterliegen diese einem stetigen Wandel. Diskussionsforen wie dieses hier befeuern diesen Wandel dann auch noch kräftig. Von oben herab werden also Schubladen nicht funktionieren, sie werden letztlich immer individualisiert.

Dein Trinkenbeispiel war sicher nicht zufällig gewählt. Es gab ja mal Bestrebungen, ein Wort dafür zu erfinden: "Sitt" sollte es heißen. Hat sich aber nicht durchgesetzt und ist das beste Beispiel dafür, dass Begriffe organisch wachsen müssen.

Warum redet man heute von BDSM und nicht mehr "nur" von SM? Ganz offensichtlich ja wohl deswegen, weil die Mehrheit diese vier Buchstaben anerkannt hat und sich darin wieder findet. Würde sie es nicht tun, hätten sich diese zwei zusätzlichen Buchstaben auch nicht durchgesetzt.

Wir sind hier bei den Anfängern, also muss man davon ausgehen, dass sich viele, die hier neu hinzustoßen, sich in dieser "Euphoriephase" befinden. Da ist es völlig normal, sich danach erkundigen zu wollen, wie die Regeln dieser neu entdeckten Welt sind und wie jene Schubladen heißen, in die sie selbst ja auch gerne möchten.

Natürlich ist es da dann etwas irritierend, gesagt zu bekommen, dass das alles voll individuell ist und so. Am Anfang möchte man genau das ja noch gar nicht sein. *zwinker*
Dennoch, wozu lügen? Eine andere Antwort, als dass es tatsächlich alles individuell ist, habe ich nicht darauf.
***72 Paar
115 Beiträge
Mein Senf
Hallo Krolock,

ich würde sagen alle hier leben/spielen unser individuelles BDSM weil wir alle individuell sind. Jeder hat seine eigenen Vorlieben, Do's and Don'ts seine eigenen Regel oder Nicht-Regeln. Das macht uns individuell und auch das BDSM individuell.

Zu deinem Einwand:
*********ngel:
Als ich meine Neigungen entdeckte, gab es noch kein Internet, keine Mentoren oder was weiß ich... ich habe erst nach über 20 Jahren überhaupt erfahren, dass dies alles unter dem Namen BDSM bekannt ist... und dennoch habe ich es ausgelebt... eben ganz genau so wie ich es fühlte.. heute gibt es Mentoren die eine Sub ausbilden oder einem Mann zeigen was ein richtiger Dom zu tun hat

Ich würde es Anfangs als Inspiration nennen. Man hat noch keine Erfahrung und schaut sich um. Daraus entwickelt sich das ganze und es sollte eben diese Individualität entstehen. Ich gebe dir Recht das der eine oder andere mehr Ideen und Fantasien hat und die Individualität sich entsprechend weiter entwickelt aber vieles gibt es in irgend einer Form halt schon. Es kann halt nur einer das Rad erfinden.
Für den einen sind Kronenkorken von innen im BH angebracht eine neue Art seine Partnerin zu quälen und etwas neues, der andere sagt kenne ich schon geht auch mit Schleifpapier, Juckpulver oder Reiszwecken.

Ich habe den Eindruck das für dich alles was du schon kennst einfach nur eine Schublade bedeutet und du das Individuelle mit der Erfindung des Rads verbindest. Leider muß ich dich da enttäuschen und dir sagen das es immer schwieriger wird etwas Neu zu erfinden *schock*

Habe die Ehre
********egel Paar
2.633 Beiträge
*********ngel:
btw
...ich frage mich gerade, weshalb noch niemand auf meinen Einwand mit dem Trend der Mentoren und Ausbilder etc. eingegangen ist...

Dann mach ich das doch mal eben...

Ein Mentor ist in meinen Augen nicht dazu da, dem Mentee sein eigenes BDSM aufzudrücken oder dem Anfänger zu sagen, was das einzig wahre und richtige BDSM ist.
Sondern es geht darum, als Außenstehender ein Gesprächspartner zu sein, Fragen zu beantworten, dies möglichst objektiv zu tun und dem Neuling Wege aufzuzeigen, wie man sich in dem großen Haus BDSM zurechtfinden kann. Jemandem zur Seite zu stehen heißt nicht, ihm das eigene Denken aufzudrücken.

Im Übrigen sehe ich die Individualität darin, dass zwei Individuen sich gemeinsam entscheiden, wie sie ihr BDSM gestalten wollen, Individuen, die sich in ihren Neigungen, ihren Vorstellungen und Ideen, ihren Grenzen und Tabus unterscheiden.
Nein, niemand muss das Rad neu erfinden, jeder kann sich aus dem Pool, den es bereits gibt, raussuchen, was ihm gefällt oder auch nicht.

Übrigens macht es einen auch nicht mehr oder weniger individuell oder kreativ, wenn man die von dir angeführten Klischees wie Knien oder standardisierte Regeln nicht bedient....

Sperling
privat
****en Frau
18.210 Beiträge
Ist es nicht vielleicht auch eine Art Floskel?

Mir persönlich geht dieses Definier-Geseiere mittlerweile echt auf den Zeiger. Tausendfach gelesen. Was ist der Unterschied zwischen Sub, Sklavin, Dienerin, Zofe, Nasenbär und Heizkissenaggregat? Wie muss ein Dom sein, damit man ihn Sir, Master, Lord, Schnubsibär oder Kathedrale nennen darf?
Bin ich ein Zwitscher oder ein Switcher? Wenn ich maso bin, darf ich dann auch mal gern jemanden hauen wollen dürfen sollen? Was ist D/s und wenn ja, wie viele...

*umfall*

Die perfekte Antwort ist:
Mach einfach. Scher dich nicht drum, wie es heisst.
Leb dein eigenes BDSM, machen wir alle.


Diskussion beendet. *zwinker*
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