Vom Spanking und Fliegen...

Grübel nicht. Geniesse was du erlebst.

Realfolter-Opfer berichten eher selten darüber. Ich denke daher das ist eine romantisch verklärende Sichtweise, ein Wunschdenken. Warum ist das so?

Der Mensch hat zwar von Mensch zu Mensch viele Ähnlichkeiten, Körperbau, Hormonhaushalt, Metabolik, und und und und und... dennoch sind Menschen nicht genormt.

... eine Art mentaler Orgasmus, ein Rauschzustand der durch das Zusammenspiel von Kopfkino und intensiven Reizen (... zum Beispiel Schmerz, aber auch ganz andere Stimulationen) zustande kommt.
Wie genau, und in welcher Intensitität, ob nur wenige Sekunden oder über zehn, zwanzig Minuten oder noch länger, das hängt sehr stark von der Tagesform und von unserem Zusammenspiel in dieser Extremsituation ab.
Das "Fliegen" selbst ist schwer zu beschreiben. Am ehesten wie ein emotionaler Rauschzustand in dem man Raum und Zeitgefühl verliert. Entscheidend ist für uns jedenfalls, dass sich dieser Zustand meist losgelöst von der rein körperlichen sexuellen Erregung einstellt und etwas anderes darstellt als normale körperliche Orgasmen.

Wir möchten es auf jenden Fall nicht mehr missen, es ist stellt sich aber meist auch nicht von jetzt auf sofort ein sondern setzt intensives mentales "Miteinander" vorraus.

LG BoP (m)

Die eine ist psychischer Natur und eher bekannt unter den Begriff "Subs Heaven"
Es ist ein abschalten, sich fallen lassen, der Situation hingeben und sich treiben lassen...bei machen hat man auch den Eindruck den "Not-Aus" Schalter erwischt zu haben...sie sind wie weggetreten oder wirken irgendwie benommen.
Oft wird es durch einen "Trigger" ausgelöst der bei jedem anders sein kann...bei den einen ist es Bondage, bei dem anderen ein anlegen des Halsbandes, der Griff in die Haare, an den Hals und bei wieder anderen beginnt es mit der Vorbereitung für ein Treffen mit dem Dom.

Die zweite Art wird Physisch hervorgerufen und wird meist als "Fliegen" bezeichnet.
Dieses wird durch Schmerz (in der Regel sehr viel Schmerz, wobei es auch tricks gibt) ausgelöst aber es ist eben eine Hormon Cocktail...Schmerz alleine reicht nicht immer.
Wohl gerade die Zugabe von Oxytocin (auch als "Kuschelhormon" bekannt {ein netter Bericht ist unter http://www.zeit.de/2016/15/oxytocin-hormon-gehirn-forschung zu lesen}) dürfte seinen entscheidenden Beitrag dazu leisten.
Zumindest würde das erklären warum diesen Zustand bei einigen nur erreicht wird, wenn sie starke Gefühle für ihr Gegenüber haben.
In der Regel ist es aber eine Überforderung unseres Schmerzzentrums auf das der Körper mit der Ausschüttung von Körpereigenen Schmerzmitteln reagiert.
Schläge werden nicht mehr intensiv wahrgenommen...sie fühlen sich nur noch dumpf an, als ob ein Kissen dazwischen wäre. Man sgte mir man fühle sich danach wie in Watte gepackt an oder als würde man schweben und so kam es vermutlich auch zu dem Begriff "Fliegen"

Es ist eher so, dass da die "positive Komponente" fehlt

Den Zustand des "losgelöst" empfinden die jedoch auch - nur das ein "Folterer" der "sein Handwerk versteht" dich nicht in diesen Zustand kommen lässt - weil das für seine Zwecke schlicht und ergreifend kontra produktiv wäre...


Das dürfte Themen bezogen tatsächlich eine der zutreffendsten Antworten sein

... all die Berichte nicht gelesen oder ausgeblendet von Menschen die anscheinend auch ohne Schmerz zum "Fiegen" kommen.

Es gibt eine Vielzahl von starken Reizen die unser zentrales Nervensystem "aushebeln" können. Der Schmerz und das Schmerzzentrum ist nur eine Möglichkeit davon. Auch Angst, optische, akkustische, haptische oder ganz einfach rein sexuelle Reizüberflutung und noch einiges mehr können das leisten.
Fast immer spielt auch sehr starke emotionale Erregung eine Rolle.

LG BoP (m)

Werde mich daher auf deine Fragen beziehen...


"Geflogen" bin ich tatsächlich schon ein paar Mal. Das kommt aber eher selten vor und ist für mich daher (noch) was ganz Besonderes.
Kann sein, dass es Schlüsselmomente sind, aber eigentlich kann ich DEN genauen Auslöser gar nicht benennen.
Bei mir passiert es eher, wenn ich in dem Moment komplett frei im Kopf bin und die Session länger und intensiver ist. Ich bin auch nicht extrem maso, jedoch wandelt sich der Schmerz irgendwann um und es entsteht Lust und eine Art Rausch. Einen körperlichen Orgasmus habe ich in der Regel dabei nicht und in diesem Moment wird er auch nicht vermisst.

Wie fühlt man sich dabei?
Völlig losgelöst von Raum und Zeit, wie in einem Rausch und einfach nur verdammt gut

blackownspurple
Ich glaube nicht, das irgendwer das ausschließt das es andere Optionen gibt

Aber nachdem auf Seite 2 bereits durch einen Mod angemerkt wurde:

geht es hier ja nicht um andere Praktiken - sondern eben rein um das Spanking und den damit verbundenen Schmerz

Die Frage wäre dann wohl eher, ob lachendermond als TE eine entsprechende Erweiterung wünscht oder ob der Wortlaut des EP tatsächlich auch ihre Frage war oder ob sie allgemein über "Flugschule" sprechen wollte

... sind sehr allgemein formuliert und betreffen m.E.
durchaus das "fliegen" im Allgemeinen!


Der Einwand der Moderation bezieht sich wohl eher auf das "Cutting".

Auch bei uns ist der Schmerz durch Spanking oft ein zentrales Element, aber Schmerz alleine bringt vermutlich die wenigsten zum fliegen. Sonst hätte so mancher Zahnarzt viel zu tun .

LG BoP (m)

Ich weiß aus eigener Erfahrung nichts vom "Fliegen" aber ich weiß recht viel über Endorphine Schmerz aber auch Angst (also sowohl physisch wie psychisch) verursachen erst einmal das Stresshormone ausgeschüttet werden (Cortison, Adrenalin) - dies führt zu gesteigerter Wahrnehmung. Schmerz aber auch Todesangst führen zur Endorphinausschüttung. Endorphine wirken dämpfend auf Schmerzen (seelische wie körperliche)!
Diese Mechanischmen erfüllen eigentlich einen Zweck. Wenn mir ein Reh vor das Auto läuft - hat die Adrenalinausschüttung zur Folge, dass meine Fähigkeit wahrzunehmen und schnell zu entscheiden erhöht wird. Das Gefühl ist: als würde alles in Zeitlupe laufen und man st unglaublich bewust und denkt rasant und reagiert fast sofort! Danach werden die Beine zitterig Endorphine ersticken Schmerzen und so kann man noch weglaufen, wenn man sonst längst liegen bleben würde Opiate bei Schmerzpatienten nemen so den Schmerz... Anderes Beispiel: Bungee-jump...wenn Dein Gesit glaubt, dass Deine Leben gleich endet, weil der Boden auf Dich zu rauscht - schüttet er alle Substanzen aus um Dich glücklich und schmerzlos sterben zu lassen! Wozu auch noch Reserven zurückhalten?!
Warum werden Folteropfer oder Krebspatienten nicht so "high"...?
Bei denen passiert was vorgesehen ist: sie haben Schmerzen oder die Angst hält permanent an...der STress nimmt kein Ende und so konsumiert der Körper die Substanzen wie vorgesehen - ein "high" bleibt aus!
Vertraut man aber der Schlagenden Person und der Schmerz mündet in zärtlichem Aufgehoben sein...oder man schlägt halt nicht auf dem Boden auf... das Bungee-Seil pendelt sanft aus: dann sind plötzlich "überflüssige" Subtanzen verfügbar und in Folge dessen, stellt sich ein sattes "high" ein!
Edit, unerlaubte Passage (Drogen) gelöscht, siehe http://www.joyclub.de/hilfe/2955.spielregeln.html#regeln_fuer_Inhalte Dornrose_mod

Da die Mechanismen gut erforscht und immer die selben sind: viele Wege führen in diese Art "high"!
Alle haben ihre Risiken und ihren Preis
Es handelt sich nicht wirklich um Magie

Das ist aber eine interessante Theorie, dass du nicht masochistisch bist.

Warum, wenn nicht aus Masochismus, willst du Spanking nicht missen?

Weils wahrscheinlich das devote Köpfchen fickt - kenn ich genauso

Also ist es sexuell stimulierend, wenn man gespankt wird.

Gibt es noch eine andere Definition von Masochismus, die mir nicht bekannt ist?

Wenns sexuell stimulierend wäre, dann wär man ja schmerzgeil sprich maso. Wenn es nur die devote Seite anspricht, sind das andere Welten.

Und Devotsein (so wie wir das hier diskutieren) ist nicht im sexuellen Kontext zu sehen?

"Als Masochismus wird bezeichnet, wenn ein Mensch (oftmals sexuelle) Lust oder Befriedigung dadurch erlebt, dass ihm Schmerzen zugefügt werden oder er gedemütigt wird."

Man beachte "oftmals" - also nicht immer.

Also ich persönlich sehe die TE noch immer als Masochistin.

Kommt nur mir diese Tendenz hier im Thread schräg rein?

Wenn der Schmerz stimulieren ist, spricht man von Masochismus.

Wenn die Unterwerfung, also z.B. auch das Einstecken von etwas was man nicht so wirklich will, sondern wegen dem anderen macht, stimulierend ist, spricht man von Devotheit.

Es gibt auch Menschen die durch die Reaktion die sie beim Gegenüber hervorrufen ihre Erfüllung finden - ich nenne das Reaktionsfetischismus (Das ist einer der ganz wenigen Fetische die ich habe) - Auch da tut man ab und zu Dinge die auf der "Lieber nicht" Liste stehen, aber wenn es dem anderen gut tut ...

[IRONIE]
Selbstverständlich kommt das alles nur streng getrennt vor und die Grenzen sind absolut scharf
[/IRONIE]

Aber (ohne Ironie) die Begriffe lassen sich durchaus recht gut definieren und sind keine Schubladen, sondern Neigungen und von denen kann man durchaus mehr als eine haben.

Dazu empfehle ich imme wieder gern yolabrujas thread

Devot vs. masochistisch

Ich habe in einer Homepage mal niedergeschrieben, wie das bei mir zum ersten Mal in etwa passiert ist: Homepage "Lust und Qual" von SciFi2

Also das am Ende ist genau dieser Zustand, den du hier meinst. Vielleicht hiflt dir dieser Einblick ja, das besser zu verstehen?

Hmm, ich habe das Gefühl, es liegt hauptsächlich an der Domseite, ob sein Gegenüber fliegt. Fingerspitzengefühl und Empathie dürften dabei hilfreich sein.
Bis auf ein einziges Mal sind jedenfalls bisher all meine Subs geflogen. Ein paar von ihnen auch das aller erste Mal. Und der besagte Nichtflieger hatte leider ein großes Problem mit Kontrollabgabe/Vertrauen und somit auch mit fallen lassen (was auf Subseite generell ein wenig kompliziert sein dürfte).

Persönlich würde ich behaupten, dass es mit einem Wechselspiel aus sanften Berührungen und dem Schmerz (in dem Fall dann halt Spanking) am wahrscheinlichsten ist, Sub zum Fliegen zu bringen.
Mir ist Nähe dabei zudem ganz wichtig. Etwas, das viele so in der Art gar nicht kennen, weil bei ihren vorigen Erfahrungen oftmals Distanz praktiziert wurde. Jene, die solcherlei erwähnten, waren soweit ich mich entsinne auch immer jene, die noch nie geflogen sind. Distanz und/oder mangelnde sanftere Berührungen erschweren demnach wohl das Erreichen dieses Zustandes.

Also ich hatte das Glück,bei der ersten Veranstaltung,wo ich mich öffentlich nackt mit Kg,Halsband,Hand und Fussfesseln,komplett enthaart als Sklave vor hunderten Leuten gezeigt habe,eine Dame zu finden,die mich auf einem belebten Gang mit gespreizten Armen und Beinen in einem Torbogen gefesselt hat,mich dann alleine ließ,allen Blicken ausgesetzt,das war schon mal geil.Dann kam sie,nach ner Stunde oder so,mit ner zweiten Dame mit ner Peitsche wieder,ich wurde im Torbogen umgedreht,und die eine Dame peitschte,die andere drückte sich immer wieder an mich und streichelte mich....ja,ich glaube,da bin ich geflogen,ich war in einer anderen Welt,das dutzende oder hunderte Leute zusahen,war völlig ausgeblendet,das war einfach nur unbeschreiblich....das denke ich,ist fliegen....und danke nochmal an die Damen,falls ihr das hier lest....am 22Oktober Black Obsession bin ich natürlich dabei;-)

Ein sehr interessantes Thema liebe TE

Du hast auch absolut recht, dass es hier überhaupt nicht über Masochismus geht und auch völlig nebensächlich ist. Der Begriff stammt eh aus dem 18. Jahrhundert und ist völlig überholt. Wenn man in der heutigen Zeit seine Vorliebe für masochistische Praktiken im Kontext BDSM lebt, dann hat dies im medizinischen Sinne nichts mit Masochismus zu tun, sondern ist eine soziologische andersartige Ausprägung der individuellen Sexualität.

Meine Lebenspartnerin und Sub Kalisha ist sehr schmerzempfindlich und zu grosse Schmerzen rauben ihr jegliche Erregung. Ich persönlich stehe auch nicht darauf, meiner Sub Schmerzen zuzufügen, ausser Sie zieht daraus einen Lustgewinn oder ich möchte Sie bestrafen. Wir tasten uns deshalb behutsam an das Thema Schmerzen heran und haben schon viele Dinge ausprobiert. Der Flogger funktioniert bei ihr besonders gut und mit der richtigen Technik und Dosierung zieht Sie einen grossen Lustgewinn daraus. Aber ich denke nicht, dass sie dadurch schon "geflogen" ist. Aber es ist spürbar, dass die Lust immer grösser wird, je länger das Spiel mit dem Flogger andauert. Die vielen guten Beiträge hier auf das Thema haben mich dazu animiert, das Spiel mit dem Flogger zu intensivieren und auszudehnen. Ich denke mit der Abwechslung zwischen Schmerz und Zärtlichkeit sowie einer Verlängerung des Spiels mit dem Flogger kann ich auch Kalisha zum Fliegen bringen .
Auf jeden Fall bin ich der Meinung, dass wenn alles stimmig ist, jede Sub zum "fliegen" gebracht werden kann, auch wenn sie wie Du oder Kalisha sehr schmerzempfindlich ist. Dabei spielt sicherlich, wie in den vorherigen Beiträgen genannt, die Zuneigung zu Deinem Dom eine wichtige Rolle.
Ich wünsche Euch beiden noch viele schöne gemeinsame Stunden und hoffentlich bald die erste Erfahrung des "Fliegens"

Liebe Grüsse, Daniel

Hallo, ich gehe mit Gordons Erklärung d'accord. Bei langen Bestrafungen werde ich immer erstmal warm gehauen. Nicht so bei den kurzen heftigen, aber da komme ich auch nicht zum Fliegen.

Also: ich werd kurz erwärmt, damit er mich danach nach seinem Gutdünken bestrafen kann.Im Verlauf wird die Intensität durch Kraft oder andere Schlagwerkzeuge, sowie das Wechseln auf andere Körperpartien gesteigert. Ich hasse den Schmerz auf Fußrücken, Fußsohle oder Rücken. Unterleib mittig ist auch mies. Jdf halt ichs irgendwann kaum noch aus, hab mich mittlerweile auch schon richtig reingeweint. Dann kommt der Punkt wo ich wütend werde: wieso hört er nicht auf? Das fühl ich nur, natürlich sag ich nichts. Und dann geb ich mich hin. Der Körpertonus nimmt ab, die Schläge werden mental als unausweichlich hingenommen. Nun bin ich geerdet. Reboot. Und dann nach weiteren Schlägen setzen die Endorphine ein, der Schmerz wird dann nur noch durch Watte gespürt, die härtesten Schläge tun nicht mehr weh.

Ich bin nach dem Endorphinrausch noch Minuten bis Stunden high. Völlig glücklich, stolz, aber so maßlos.

Mittlerweile bevorzuge ich persönlich die Erdung, der Trost ist dann nämlich im Vordergrund, nach dem Fliegen bin ich "unbesiegbar", brauche keinen Trost. Kann alles. Will mehr.

Eine erdende Bestrafung katapultiert mich Vergebung suchend, hilflos und dankbar in seine Arme, oder zu seinen Füssen mit dem Kopf in seinen Schoss, wo ich mich wohlfühle.

Nach dem Fliegen gehört mir die Welt.