Von Haus aus kenne ich kaum jemand, der vor sich her ein Schild trägt, auf dem steht
ich bin dominant - es sei denn, als sexuelle Neigung, welche man explizit deklariert, um zu verbalisieren, wo man in diesem Gefüge seinen Platz sieht. Aber das wird dann auch irgendwie verlangt.
Dominanz ist im Kontext von BDSM ja nochmals ein wenig anders - als im alltäglichen Sinn.
Ich betrachte Dominanz eher als eine Charaktereigenschaft, die man bei jemandem zu spüren glaubt - und oft ist das dann eine Person, welche eine bestimmende Art hat, offensichtlich zielorientiert ist, weiss was sie will und dieses Wollen auch gegen aussen vertritt. Wie diese Person dominant ist, ist nochmals etwas anderes, denn das kann sehr leise, freundlich und wohlwollend sein, oder auch egozentrisch, unangenehm und herrisch.
Ob die dominante Person auch selbst wahrnimmt, ob und in welchen Ausmass sie dominant ist, und ob für diese Person das auch ein Gefühl ist, welches man beschreiben kann, kann ich nicht beurteilen.
Man sagt bei mir, ich sei dominant, bis sehr dominant, jedoch oft nicht auf den ersten Blick, weil freundlich, wohlwollend und fürsorglich. Ich habe selbst kein Gefühl dafür, welches ich beschreiben könnte. Ich empfinde mich als jemanden, der Verantwortung zu tragen vermag, zielorientiert ist, aber auch das Grosse-Ganze im Auge behält. Vielleicht ist es ja das...
Im sexuellen Kontext jedoch, bin ich in dem Sinne dominant, dass ich gerne das Zepter im der Hand halte, und bestimme was läuft, und dabei kann ich sehr wohl auch Wünsche erfüllen, was von vielen wieder als nicht dominant empfunden werden könnte.
Aber, das sind alles keine Definitionen, jeder empfindet es wieder etwas anders, und das ist auch gut so.
Privat Rose