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SSC, RACK RASMeK

SSC, RACK RASMeK
Liebe BDSMler

In einem anderen Tread ( BDSM für Anfänger: Die Sache mit der Einvernehmlichkeit)
wurde RASMeK erwähnt. Nun. Ich habe keine Ahnung was das heisst, bedeutet und ist.

Ich weiss was SSC ist und bei RACK hapert es schon etwas. Ich kann es einigermaßen einordnen aber das ist es schon.

Also was ist RASMeK?
Was sind die Unterschiede?
Was betreibt ihr und weshalb das?
Also ich hab mich da grad etwas auf http://www.bdsmlexikon.de schlau gemacht.

Finde deren Begriffserklärung ziemlich verständlich:

"RACK steht für risk-aware consensual kink. Im Prinzip spaltet sich die BDSM-Szene in zwei Lager: Während die Mehrheit den Begriff SSC (safe, sane, consensual, also sicher, vernünftig und einvernehmlich) als selbstverständliche moralische Grundlage des BDSM annimmt, verficht eine Minderheit das etwas weiter gefasste Konzept des RACK.
Übersetzt bedeutet RACK so viel wie ein Risiko-bewußtes, einvernehmliches Ausleben gemeinsamer Neigungen. RACK-Befürworter betonen gegenüber dem etablierten Konzept des SSC, dass es schwierig sein dürfte, objektiv festzulegen, welche sexuellen Spielarten zwischen zwei Personen nach objektiven Gesichtspunkten „vernünftig“ sind. Des weiteren legt das RACK Konzept sein Hauptaugenmerk auf die Betonung des Risiko-Aspekts: Wohl die wenigsten BDSM-Spielarten dürften absolut 100%ig „sicher“ sein, da praktisch jede Praktik größere oder kleine physische und psychische Risiken birgt. Das RACK Konzept verschweigt dies nicht, während die Vorspiegelung von „Pseudo-Sicherheit“ im SSC-Begriff den Hauptkritikpunkt des selben darstellt.
„Es ist etwas schiefgelaufen – also war diese Session nicht SSC-konform“ wäre ein möglicher Rückschluss, wenn es während einer Session zu einem Unfall kommt.
Mit der „Risk awareness“ ruft dieses Verhaltensmodell hingegen gezielt dazu auf, Risikoabwägungen VOR einer gemeinsamen Session ausführlich zu treffen. Gleichzeitig macht RACK bewusst, dass es niemals absolute Sicherheit geben kann.
Es geht bei RACK auch darum, sadomasochistische Praktiken ganz klar von strafbarer sexueller Gewalt und juristisch relevanter Körperverletzung abzugrenzen. Dabei sind sich sowohl das SSC- als auch das RACK-Konzept darin einig, dass die Einvernehmlichkeit zwischen den beteiligten Personen ein zentrales und unverzichtbares Element jeder BDSM-Session sein muss.
Die Objektivität sonstiger Risiko- und Vernunfts-Überlegungen bezüglich durchgeführter Praktiken wird lediglich vom RACK explizit in Frage gestellt."
******uja Frau
6.915 Beiträge
RASMeK = Risk-Aware Sane Metaconsensual Kink.
Das kleine "e" wird wohl nur zur leichteren Aussprechbarkeit eingefügt.

Also praktisch eine Kombination aus SSC und RACK, bei der jedoch das explizite "consensual" durch "metaconsensual" ersetzt wird.

Risk-Aware = es besteht immer ein Risiko, ob nun beim einfachen Mit-Plüschhandschellen-am-Bett-Fixieren (Dom könnte schließlich plötzlich einen Herzinfarkt haben) oder bei eher grenzwertigen Spielchen. Wobei bei Letzteren das objektive Risiko zwar höher liegt, aber man in den meisten Fällen auch voraussetzen dürfte, dass sich beide Partner mit diesen Risiken auch aktiv auseinandergesetzt haben und der bewussten Ansicht sind, der Kick ist das Risiko wert.

Sane = beide Partner sind prinzipiell "vernünftig", d. h. "zurechnungsfähig". Dieses Konzept liegt für mich dem der Verantwortung sehr nahe (s. SSC, RACK und verantwortungsbewusstes Handeln), wird aber oft eher so verstanden, dass nichts von außen betrachtet wirklich Unvernünftiges passieren sollte.

Metaconsensual = der explizite Konsens, der theoretisch für jede Handlung, die Top an Bottom vornimmt, neu gegeben werden müsste, wird durch den Metakonsens ersetzt, der beinhaltet, dass Bottom u. U. auch gegen seinen Willen in der Situation zu etwas gezwungen werden kann oder dass der (Meta-)Konsens auch in Situationen erhalten bleibt, in denen es Bottom gar nicht möglich ist, abzubrechen (Knebel, Tunnelspielchen …). Ich finde dieses Konzept sehr schlüssig, zumal für mich ein besonderer Reiz darin liegt, dass etwas (vorgeblich) gegen meinen Willen geschieht bzw. dass ich Tops Willkür spürbar ausgeliefert bin.

Kink = nun, dass es bei der ganzen Sache um den Kick für beide Beteiligten geht, muss ich wohl nicht näher ausführen *mrgreen*
*******ink Frau
1.361 Beiträge
Antwort zu Frage 3
RACKMe....meine/unsere Auslegung bedeutet LEBEN.
Und hardcore ist dann die Debris Variante für die ganz bösen Spiele obwohl das da schon kein Spiel mehr ist.
**********child Mann
1.079 Beiträge
RASMeK
Ihr werdet den Begriff wohl kaum in einem Lexikon finden. Ich hatte ihn mir heute Nacht nur so zum Spaß ausgedacht, weil SSC und RACK nicht so 100% zu mir passen.

Zunächst vielen Dank an yolabruja, die das schon sehr gut zusammengefasst hat.

Ich finde zum Beispiel schade, dass das "sane" im RACK nicht mehr enthalten ist. Das ist m.E. ein Punkt der sollte immer gegeben sein. Ich täte sowohl als Bottom als auch als Top äußerst schlecht daran mit jemadem zu spielen, der nicht ganz takko ist. Da wird alles unberechenbar. Darum habe ich das S in RASMeK integriert.

Ich ziehe Risk Aware generell dem Safe vor. Es besteht ja auch ein fließender Übergang. Viel wichtiger ist, eben die Kombination aus Risikobewusstsein und Vernunft (sane). Denn Risikobewusstsein schließt ja nicht aus, dass bewusst ein inakzeptabel hohes Risiko eingegangen wird. Erst die Vernunft macht eine Einheit daraus.

für mich bedeutet Metakonsens nicht notwendigerweise, dass ich sofort über die Stränge schlagen muss. Es ist allein schon der psychische Kick, dass ich ggf. könnte. Und auch hier besteht wieder ein fließender Übergang von "vorher alles bis ins Detail festgelegt oder tabuisiert zu haben" (fast nicht möglich) bis zu einem "Ich vertrau Dir, mach was Du für richtig hälst, selbst wenn ich unter Tränen Nein, Mayday oder sonstewas brülle".
In der letzteren Ausprägung bedarf es natürlich unheimlich viel Intelligenz, Empathie und Erfahrung. Aber es ist per se nicht unmöglich (wenn auch selten). Darum ist es natürlich gut sein Gegenüber so weit zu kennen, dass es eine Metakonsensabsprache nicht zerstörerisch ausnutzt und das eben Intelligenz, Empathievermögen und Erfahrung vorhanden sind. Aber dann finde ich ist der Metakonsens möglich ... und er schließt ja auch softe Spiele ein. Es muss nicht jedesmal "krachen".

Jemanden genügend zu kennen ist übrigens auch so eine schwierige Geschichte. Manche können schon nach wenigen Minuten tiefes Vertrauen schöpfen, andere nie ...
****i73 Frau
429 Beiträge
Also ich und mein Herr leben SSC aus, aber wenn er/wir unsere Grenzen überschreiten...
Dann sind wir ja im Rack, oder?

Ging auch schon was "daneben". Aber ich habe es nicht als ...OMG ... empfunden.
Ich hätte ja auch Safewort verweneden können.
Also für mich ist es schwierig da jetzt eine "grenze" zu finden...

Oder ich habe es falsch verstanden.?
*******dor Mann
5.902 Beiträge
On Topic
wieso ist eigentlich der schöne Parallelthread gesperrt?
BDSM: SSC vs. RACK

Hier ist eigentlich alles mit "safe vs. risk-aware" wunderbar gesagt:
BDSM: SSC vs. RACK

denn auch das hilft nichts:
BDSM: SSC vs. RACK
"By the way halte ich persönlich von den ganzen Zeug nichts."
Weil das bereits eine Entscheidung gegen SSC ist.
*****511 Mann
21.850 Beiträge
Gruppen-Mod 
*******dor:
wieso ist eigentlich der schöne Parallelthread gesperrt?

Weil der zu alt ist. Wurde nach einem Jahr seit dem letzten Beitrag automatisch gesperrt

LG
****i2 Mann
11.400 Beiträge
JOY-Angels Gruppen-Mod 
****i73:

Also ich und mein Herr leben SSC aus, aber wenn er/wir unsere Grenzen überschreiten...
Dann sind wir ja im Rack, oder?

Nein, so ist es nicht. Weder SSC noch RACK beinhalten eine explizite Erlaubnis oder ein explizites Verbot, an Grenzen zu kratzen. Es kann sicher und vernünftig sein, wenn man Grenzen verschiebt. Und es kann auch risk-aware sein, dies zu tun. Die Unterscheidung hat in erster Linie mit dem Inhalt und dem Kontext der Handlung zu tun. Nicht mit dem Fakt, dass man sich an einer Grenze bewegt.

Es geht bei der ganzen "SSC vs. RACK"-Geschichte auch nicht um Extreme. Wenn ich so drüber nachdenke, könnte die Idee hinter RASMeK auch sein, genau dies auszudrücken.
****i73 Frau
429 Beiträge
Egal was es für unterteilungen im BDSM gibt.

Ich habe heute eine Menge gelesen und in neuer Erfahrung gebracht.
Vieles war mir bewusst einiges war neu für mich.
Blicke immer noch nicht wirklich durch.

Unter`m Strich wurde mir klar das ich einen guten Herren habe der mir alles zeigt, der meine Grenzen Akzeptiert, sie trotzdem mit mir gemeinsam überschreitet...
Und ich weiss wenn ich fragen habe kann ich diese Ihm stellen und bekomme Antworten.
Einen Herren habe, der mein Safewort respektiert und ich Ihm ,wie immer es mir möglich ist, IHM folgen werde.
Danke dir SciFi2 für deine Antwort .
********egel Paar
2.633 Beiträge
****i2:
Weder SSC noch RACK beinhalten eine explizite Erlaubnis oder ein explizites Verbot, an Grenzen zu kratzen. Es kann sicher und vernünftig sein, wenn man Grenzen verschiebt. Und es kann auch risk-aware sein, dies zu tun. Die Unterscheidung hat in erster Linie mit dem Inhalt und dem Kontext der Handlung zu tun. Nicht mit dem Fakt, dass man sich an einer Grenze bewegt.

Dem möchte ich teilweise widersprechen. Ja zu "beides hat erstmal nichts mit Grenzen zu tun". Nein zu "Inhalt und Kontext der Handlung".
Risk-Awareness bedeutet schlicht, ich bin mir der Risiken bewusst, ich begebe mich bewusst auf dieses Pflaster. Das ist nicht Inhalt oder Kontext, das ist eine innere Einstellung, eine rein mentale Auseinandersetzung mit der Thematik.
SSC gibt klare Grenzen vor: sicher, mit vollem Bewusstsein und Menschenverstand und konsensuell.
RACK betont einfach nur nochmals das Risiko bei manchen Praktiken, die eben nicht safe und sane sind.

Es ist eine geistige Haltung, die den Unterschied macht. Setze ich mich ernsthaft mit möglichen Gefahren auseinander und praktiziere ich es dennoch, dann bin ich bei RACK. Schließe ich alles potenziell Gefährliche aus, bin ich bei SSC.

Sperling
privat

PS vom Raben:

RACK setzt voraus, dass ich als Dom willens und in der Lage bin (emotional, zeitlich...) mich mit den möglichen Folgen meines Tuns verantwortungsvoll auseinander setzen zu können. Das bedeutet für mich, wer RACK spielt, muss eben diese Voraussetzung erfüllen, um keine bleibenden Narben egal welcher Art bei Sub zu hinterlassen; denn das R kann immer nach hinten losgehen und dafür müssen die Ressourcen verfügbar sein.
****i2 Mann
11.400 Beiträge
JOY-Angels Gruppen-Mod 
********egel:
Es ist eine geistige Haltung, die den Unterschied macht. Setze ich mich ernsthaft mit möglichen Gefahren auseinander und praktiziere ich es dennoch, dann bin ich bei RACK. Schließe ich alles potenziell Gefährliche aus, bin ich bei SSC.

Ich sehe da den Wiederspruch zu meiner Aussage nicht. Mit dem Inhaltlichen meine ich das Was. Und mit dem Kontext das Wie. Das Was und Wie zusammen ermöglichen es doch erst, das Risiko einzuschätzen? Oder die Sicherheit? Und nur das Was und Wie zusammen erlauben es, sich dann dafür oder dagegen zu entscheiden.
********egel Paar
2.633 Beiträge
****i2:
Und nur das Was und Wie zusammen erlauben es, sich dann dafür oder dagegen zu entscheiden.

Genau deshalb ist für mich die Entscheidung zwischen SSC und RACK eine geistige, intellektuelle. Nicht Handlungs-oder Situationsbedingt.
****i2 Mann
11.400 Beiträge
JOY-Angels Gruppen-Mod 
Ich glaube ja, wir meinen dasselbe, einfach nur aus unterschiedlichen Sichtweisen :). Jedenfalls kann ich deinen Ausführungen nur zustimmen. Und danke für die Adjektive geistig und intellektuell - die sind interessant *nachdenk*
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