Die Ausübung des Playfights oder spielerischen Raufens ist sehr skalierbar zwischen soft und hard, Erotik und Sport, submissive und balanced. Das macht die Einordnung bzw. die Grauzone sehr schwierig. Ist ja eigentlich auch nicht so wichtig, alles in eine Schublade zu stopfen, aber manchmal eben doch, wenn man dadurch gewisse Privilegien hat oder Akzeptanz erfährt.
Eines ist klarPlayfight als Spielart unter dem Namen ist relativ neu (ich würde mal schätzen in den letzten 5-10 Jahren). An sich ist das spielerische raufen, wie es alle schon als Kinder gemacht haben oder wie es gewissermaßen auch auf dem zerwühlten Laken stattfindet aber uralt, eben von superspielerisch bis hin zur Machtdemonstration und Kindeszeugung in der Höhle.
Frank T. der das Playfighten in Deutschland geprägt hatunterscheidet allerdings Playfight bewusst von RoughBodyPlay (Überwältigungsspiel). Beim RBP sind die Rollen von Anfang an klar verteilt. Franks Meinung ist, dass es beim Playfight nicht ums Gewinnen und Verlieren geht. Meine Meinung ist: das muss es nicht unbedingt (und das ist das Schöne daran), aber es kann durchaus und es kann durchaus sehr überraschend enden.
Ich fange mal mit meinem Contra zu "Playfight = Teilmenge des BDSM" an:
Contra:
• mitunter hat Playfight eine offene Ausgangsbasis wer welche Rolle inne hat, es ist also extrem dynamisches switchen möglich
• je nach persönlicher Vorliebe und Absprache (auch nonverbal
)kann es auch zu einem eher Capoeira-oder Improvisationstango-ähnlichen erotischen Tanz verschwimmen, ohne all die weiter unten im Pro genannten Punkte
Beispiele:
https://vimeo.com/147707196
• an anderer Stelle im Forum wurde der Vorwurf geäußert, man könne ja Playfighting googeln und wisse dann, dass es BDSM ist: ich verstehe bei dem obigen Google-Beispiel allerdings durchaus die Haltung, Playfighting NICHT zu BDSM zählen zu wollen
... aber Playfighting ist mehr:
Pro:
• oft beinhaltet Playfighting allerdings das Spiel mit spielerischer oder erzwungener Unterwerfung (submission) und Dominanz
• schmerzhaft oder sehr unbequeme erzwungene Griffe/Positionen kommen oft zum Einsatz
• Fixierung durch Körpereinsatz (Handgelenke festhalten, Körper zwischen die Schenkel drängen)
• demütigende Handlungen können bei Absprache eingesetzt werden, um die Dominanz zu manifestieren oder die Rage des Unterworfenen zu erhöhen und damit mehr Widerstand zu erregen (Ohrfeige, erzwungene Blowjob- oder GeschlechtsverkehrPositionen, letzteres geschieht in den öffentlichen Playfights aber fast immer nur angedeutet und bekleidet)
• manche sehen darin auch eine ganz ganze leichte und spielerische Form von R***-Play (ihr wisst schon
)
Beispiele:
in die Richtung gehen ja auch die "Ultimate Surrender"-Serie von kink.com
Nachdem Abwägen, muss ich echt sagen: Playfight kann sowohl BDSM sein als auch liebevoll-zärtliches Vorspiel oder Sport. Eindeutig ist das nicht zu beantworten. Aber es würde m.E. die Gemeinde des BDSM bereichern (und umgekehrt), es mit unter den Schirm zu holen.
Spanking ist ja auch eine BDSM-Spiel und bei manchen beobachteten Sessions habe ich mich schon (nicht wertend!) gefragt, ob das nicht eher gestreichelt als geschlagen wurde. Aber jeder nach seiner Fasson und Schmerzgrenze eben.
Aber gerade im "BDSM für Anfänger" ist Playfight eine schöne Art die eigenen Bedürfnisse und die des anderen auszuloten ohne das gesicht zu verlieren.
In diesem Sinne, einen schönen Tag und vielleicht bis zum nächst mal in Eurem lokalen PlayFightClub
@******a_o:
Sehr schöne Aspekte, aber bei Baseballschläger und Kampfstiefel würde ich aussteigen
oder es zumindest nicht mehr PLAYfight nennen.
@**********ralia:
Für mich hat das jetzt eher den Anschein als wollte man beweisen, dass Playfight kein Bezug zum Thema BDSM hat.
Also die Rechtfertigung dass ein Mod das Event gelöscht hat weil er der Meinung war dass dies kein Bezug zu BDSM hat.
Auch die Sperrung des dazu gehörigen Thread wo die frage noch einmal aufgeworfen wird sieht für mich so aus als wollte man die Löschung rechtfertigen und die Diskussion darüber unterbinden.
Mir erscheint die Fragestellung und Umfrage, absolut suggestionsfrei und ich finde es ein konstruktives Mittel bei einer derartigen Grauzone mal die Schwarmintelligenz zu fragen. Die Mods hätten das nicht machen müssen. Woanders wird jegliche weitere Diskussion wegignoriert. Hier wurde darauf eingegangen. Ich finde das ist eine Form der aktive Auseinandersetzung. Der gelöschte Thread ist wieder da und der gesperrte Thread, ging in eine sehr beleidigende Richtung. Da war das Absperren ein probates Mittel.
Also für mich ist genau so wie es gelaufen ist kein Grund sich vor den Mods zu verbeugen. Einer hat mal wieder zu vorschnell gelöscht oder gesperrt und die eine Krähe hakt der anderen kein Auge aus.
Vielleicht war die Löschung ein Fehler, vielleicht auch nicht. Aber wer von uns ist denn fehlerfrei. Wie oft habe ich hier schon Mist verzapft und bin letztlich froh darauf hingewiesen worden zu sein. Ich traue mir jedenfalls nicht zu Mod zu sein. Und ich fände gegenseitiges Augen aushacken auch sehr destruktiv bei Fehlern. Und den hiesigen Thread seitens der Mods zu eröffnen, ist aus meiner Sicht eine Form offenen Umgangs und selbstkritischen Hinterfragens. Auch wenn das ein BDSM-Forum ist, will ich hier keinen Mod, wegen eines Fehlers am Andreaskreuz oder beim Stiefelküssen sehen. Du etwa? Was sollen sie denn noch tun?
.:Bests:.
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